Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt:
Häufigkeit „selten“:
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Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (grippeähnlich) und allgemeines Unwohlsein,
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Veränderungen an der Haut, z.B. offene, schmerzende Stellen an Mund, Hals, Nase, Genitalien oder rote, geschwollene Augen (Konjunktivitis), großflächige Blasenbildung oder Ablösungen der Haut,
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schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Fieber,
Hautrötungen, allgemeine Schmerzen, Unregelmäßigkeiten bei Blut- und Leberfunktionstests (diese können Anzeichen einer Multiorgan- Überempfindlichkeitsreaktion sein).
Häufigkeit: „sehr selten“:
schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Hautreaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxisch epidermale Nekrolyse) (siehe Abschnitt 2.).
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Wenn Sie Gicht haben, kann es zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol bei Ihnen zu einem Gichtanfall kommen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger, wenn Sie eine Nieren- oder Leberschädigung haben oder Sie gleichzeitig Ampicillin- oder Amoxicillin-haltige Arzneimittel einnehmen.
Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen
Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen am häufigsten. Diese können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. Sie können sich bemerkbar machen durch
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Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut,
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Hautabschuppung,
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punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen,
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und selten mit Hautabschälungen.
Beim Auftreten derartiger Erscheinungen müssen Sie Allopurinol AL sofort absetzen und Ihren Arzt aufsuchen, da schwere generalisierte (allgemeine) Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder
Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass Sie Allopurinol AL sofort absetzen und Ihren Arzt umgehend aufsuchen müssen.
Überempfindlichkeitsreaktionen können sich wie folgt äußern:
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Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom),
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sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell- Syndrom) beobachtet.
Die damit verbundene - ebenfalls selten vorkommende - Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z.B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.
Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:
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Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten,
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Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen),
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sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
Sehr selten wurde über eine schwere allergische Reaktion, die zu einem Anschwellen des Gesichts oder des Rachens führt berichtet.
Sehr selten wurde über eine schwere, möglicherweise lebensbedrohliche allergische Reaktion oder einen akuten anaphylaktischen (allergischen) Schock (dieser kann lebensbedrohlich sein) berichtet.
Gegenmaßnahmen
Bei Auftreten von Hautreaktionen dürfen Sie Allopurinol AL nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf.
Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) müssen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt verständigen. Dieser wird die erforderlichen Notfallmaßnahmen einleiten. Sie dürfen Allopurinol AL in diesem Fall nicht weiter einnehmen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten wurde nach Einnahme von Allopurinol vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angioimmunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.
Sehr selten: Es kann mitunter vorkommen, dass Allopurinol Einfluss auf Ihr Blut hat, was sich darin äußern kann, dass Sie leichter blaue Flecken bekommen
oder dass Halsschmerzen oder anderen Anzeichen einer Infektion auftreten. Diese Auswirkungen treten in der Regel bei Patienten mit Leber- oder Nierenproblemen auf. Wenden Sie sich in einem solchen Fall so bald wie möglich an Ihren Arzt.
In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme von Allopurinol über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten wurde nach Verabreichung von Allopurinol über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen (ohne Anzeichen) Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (Leberentzündung, einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können nach Einnahme von Allopurinol auftreten. Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, sollten Sie auf eine gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarkschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Wenn Sie ein Nierenleiden haben, sollten Sie Ihren Arzt deshalb auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung Ihres Blutbildes zu gewährleisten.
Untersuchungen
Häufig: Erhöhter Thyreotropinspiegel im Blut.
Sonstige
Darüber hinaus wurden ebenfalls in Einzelfällen nach der Einnahme von Allopurinol folgende Beobachtungen gemacht:
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allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie),
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allgemeines Unwohlsein,
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Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose),
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Bewusstlosigkeit,
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Bluthochdruck,
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Blut im Urin (Hämaturie),
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blutiges Erbrechen,
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Darmstörung,
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ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse sowie blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem),
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Empfindungsstörungen (Parästhesie),
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Entzündung der Mundschleimhaut,
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Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie),
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Geschmacksabweichungen,
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Gleichgewichtsstörungen,
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Haarausfall,
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Halsentzündungen (Angina),
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Impotenz,
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Kopfschmerz,
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krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie),
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Lähmungserscheinungen,
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Muskelschmerzen,
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Nervenentzündungen (periphere Neuritis),
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Nervenleiden,
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Schläfrigkeit,
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Schwindel,
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traurige Verstimmtheit (Depression),
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Samenerguss im Schlaf,
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Sehstörungen,
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Trübungen der Augenlinse (grauer Star),
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Unfruchtbarkeit,
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Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung),
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verfärbtes Haar,
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Verlangsamung des Herzschlages,
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vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl,
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vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme),
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzeigen.
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