Bei Einnahme von Amiloretik® mite mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Amiloretik® mite kann durch andere Diuretika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren) oder durch Alkoholgenuss verstärkt werden.
Unter Behandlung mit Amiloretik® mite besteht bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril) zu Behandlungsbeginn das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls sowie einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2-3 Tage vor Beginn einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um die Möglichkeit einer Hypotonie zu Behandlungsbeginn zu vermindern.
Salicylate und andere nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin) können die antihypertensive und diuretische Wirkung von Amiloretik® mite vermindern. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden. Bei Patienten, die unter Behandlung mit Amiloretik® mite eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.
Bei zusätzlicher Gabe von Indometacin, ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Ciclosporin, Tacrolimus, anderen kaliumsparenden Arzneimitteln (z. B. Triamteren, Spironolacton) oder Kaliumsalzen und kaliumreichen Nahrungsmitteln erhöht sich die Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie.
Die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika, harnsäuresenkenden Arzneimitteln sowie Noradrenalin und Adrenalin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Amiloretik® mite abgeschwächt werden.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines erhöhten Blutzuckers (Hyperglykämie) bei gleichzeitiger Gabe von Amiloretik® mite und Beta-Rezeptorenblockern.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glykosiden ist zu beachten, dass bei einem sich unter Behandlung mit Amiloretik® mite entwickelnden Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht ist und die Wirkungen und Nebenwirkungen der herzwirksamen Glykoside entsprechend verstärkt werden. Durch den Wirkstoff Amiloridhydrochlorid kann die Wirkung von herzwirksamen Glykosiden jedoch auch herabgesetzt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Amiloretik® mite und die Kaliumausscheidung fördernden Diuretika (z. B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Penicillin G, Salicylaten oder Laxanzien kann zu verstärkten Kalium- oder Elektrolytverlusten führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarkstoxizität, insbesondere einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie), zu rechnen.
Die gleichzeitige Gabe von Amiloretik® mite und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums.
Die Wirkung von curareartigen Muskelrelaxanzien kann durch Amiloretik® mite verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass Amiloretik® mite vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Amiloretik® mite informiert werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Colestyramin oder Colestipol vermindert die Resorption des Hydrochlorothiazid-Anteils von Amiloretik® mite.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen den Hydrochlorothiazid-Anteil von Amiloretik® mite beschrieben worden.
Die gleichzeitige Gabe von Amiloretik® mite und Chinidin kann zu einer Verminderung der Chinidin-Ausscheidung führen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Amiloretik® mite Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Nebenwirkungen, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Amiloretik® mite oder unter alleiniger Behandlung mit einem der arzneilich wirksamen Bestandteile (Amilorid, Hydrochlorothiazid) beobachtet wurden:
Infektionen und parasitaere Erkrankungen
Speicheldrüsenentzündung
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Verminderung der weißen Blutzellen, Verminderung bzw. weitgehendes Fehlen bestimmter weißer Blutzellen (Leukopenie/Agranulozytose), Blutplättchenmangel, Blutarmut infolge verminderter Bildung bzw. vermehrten Zerfalls roter Blutzellen
Erkrankungen des Immunsystems
starke Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt (Hyperkaliämie, Hyponatriämie, symptomatische Hyponatriämie, Hypochlorämie, Hypomagnesiämie, Hypokaliämie), Störungen im Säure-Basen-Haushalt, metabolische Azidose;
erhöhte Harnsäurespiegel im Blut (Gichtanfälle bei prädisponierten Patienten möglich), Gicht, Hyperamylasämie;
erhöhte Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin (Glukosurie); bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen; ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden
Bei hoher Dosierung können übermäßige, auf die verstärkte Diurese zurückzuführende Flüssigkeits- und Natriumverluste auftreten, die sich als Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (z. B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen und Bewusstlosigkeit äußern können.
Bei exzessiver Diurese kann es infolge von Flüssigkeitsverlust und Hypovolämie zur Hämokonzentration und in seltenen Fällen zu Konvulsionen, Verwirrtheitszuständen, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Hämokonzentration - insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen oder bei älteren Patienten - zu Thrombosen und Embolien kommen.
Psychiatrische Erkrankungen
Depressionen, Schlaflosigkeit, Verwirrtheitszustände, Schläfrigkeit, Apathie, Nervosität, vermindertes sexuelles Verlangen, Unruhe
Erkrankungen des Nervensystems
Geschmacksstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Missempfindungen (Kribbeln), Lähmungserscheinungen (Paresen, schlaffe Paralysen), Starre (Stupor), Bewusstlosigkeit, Enzephalopathie, Müdigkeit, Zittern (Tremor), Bewusstseinsstörungen, Benommenheit, Koma
Augenerkrankungen
Sehstörungen (z. B. vorübergehend verschwommenes Sehen, Gelbsehen), Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit (Vorsicht beim Tragen von Kontaktlinsen), Verschlechterung einer bestehenden Kurzsichtigkeit
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gleichgewichtsstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus)
Herzerkrankungen
Gefühl der Herzenge (pektanginöse Beschwerden), EKG-Veränderungen (Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen), Tachykardie, Herzklopfen
Ein Patient mit partiellem Herzblock entwickelte einen kompletten Block.
Entzündung der kleinen Gefäße (nekrotisierende Angiitis, Vaskulitis, kutane Vaskulitis), Blutdruckabfall nach Lagewechsel, Hitzewallungen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Atemnot, Atembeschwerden (einschließlich Entzündung des Lungenbindegewebes und Flüssigkeitsansammlung in der Lunge), verstopfte Nase, Husten
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Mundtrockenheit, Schluckauf, Änderungen des Appetits, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum, Reizung der Magenschleimhaut, Völlegefühl, Störung der Darmpassage infolge von Darmlähmung oder Darmverschluss [Adynamie der glatten Muskulatur, Subileus, paralytischer Ileus], Verstopfung, Blähungen, Blähsucht, Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Blutung), Aktivierung eines wahrscheinlich vorbestehenden peptischen Ulkus, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Appetitlosigkeit
Affektionen der Leber und Gallenblase
Gelbsucht (intrahepatischer cholestatischer Ikterus), Leberfunktionsstörungen, bei vorbestehenden Gallensteinen kann eine akute Entzündung der Gallenblase auftreten
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
vermehrtes Schwitzen, allergische Hautreaktionen (z. B. Erythem, Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen, Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschlag), dem kutanen Lupus erythematodes-ähnliche Hautreaktionen, Reaktivierung eines kutanen Lupus erythematodes (bestimmte Autoimmunerkrankung mit Hautbeteiligung), Hautblutungen (Purpura), bestimmte schwerwiegende Hauterkrankung mit Blasenbildung (toxische epidermale Nekrolyse), Haarausfall
Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen
Schmerzen in den Extremitäten, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen in Nacken und/oder Schultern, Muskelkrämpfe, Muskelverspannungen, Muskelschwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
vermehrte bzw. verminderte Harnausscheidung, vermehrtes Wasserlassen (z. B. Dysurie, Nykturie, Polyurie, Pollakisurie), Harninkontinenz, Blasenkrampf (Blasenspasmus), Nierenfunktionsstörungen bis zu Nierenversagen, Ausscheidung von Zucker im Urin (Glukosurie), Entzündung des Nierenbindegewebes
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Potenzstörungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Müdigkeit, Unwohlsein, Durst, Schwächegefühl, Arzneimittelfieber, Brustschmerzen
Untersuchungen
Anstieg der Leberwerte (GOT, GPT), erhöhte Serum-Kalium-Spiegel (> 5,5 mmol/l);
reversibler Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum;
Erhöhung der Serum-Lipide (Cholesterin, Triglyceride);
erhöhte Magnesiumausscheidung (diese äußert sich nur gelegentlich als Hypomagnesiämie, weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird), erhöhter Augeninnendruck
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber herzstärkenden Arzneimitteln (Herzglykoside)
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.