Moduretik

Moduretik
Wirkstoff(e)Amilorid, Hydrochlorothiazid (HCT)
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberMSD Sharp & Dohme GmbH
ATC CodeC03EA41
Pharmakologische GruppeDiuretika und kaliumsparende Mittel in Kombination

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?



Das Kombinationspräparat Moduretik wird nur bei Patienten empfohlen, bei denen eine Verminderung von Kaliumverlusten angezeigt ist.


Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Moduretik darf nicht eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich gegenüber Amiloridhydrochlorid, Hydrochlorothiazid oder anderen Thiaziden oder gegenüber Gelborange S, Aluminiumsalz oder einem der sonstigen Bestandteile reagiert haben,
  • wenn Sie überempfindlich gegenüber Sulfonamiden (Kreuzreaktionen) reagiert haben,
  • wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörungen (akutes Nierenversagen oder Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter oder fehlender Harnproduktion; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) leiden,
  • wenn Sie an einer akuter Nierenentzündung (akuter Glomerulonephritis) oder diabetischer Nephropathie leiden,
  • wenn Sie an Leberversagen mit Bewusstseinsstörungen (Coma und Praecoma hepaticum) leiden,
  • wenn Sie erhöhte Kaliumspiegel (Hyperkaliämie) oder erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) im Blut haben,
  • wenn Sie an Kaliummangelzuständen (Hypokaliämie) oder Natriummangelzuständen (Hyponatriämie) leiden,
  • wenn Sie eine verminderte zirkulierende Blutmenge (Hypovolämie) haben,
  • wenn Sie an Gicht leiden,
  • in der Schwangerschaft,
  • wenn Sie stillen.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Moduretik ist erforderlich

Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:

  • stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie),
  • zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen,
  • koronarer Herzkrankheit,
  • Patienten mit bereits bestehender oder bisher nicht in Erscheinung getretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Diabetes mellitus),
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30  60 ml/min und/oder Serum-Kreatinin zwischen 1,8  1,5 mg/100 ml),
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion,
  • eine Übersäuerung des Blutes begünstigenden Zuständen (Prädisposition für eine respiratorische oder metabolische Azidose).


Bei Niereninsuffizienz (Glomerulumfiltrat unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Moduretik unwirksam und, da die glomeruläre Filtrationsrate weiter gesenkt wird, sogar schädlich.

Die gleichzeitige Behandlung mit anderen Kalium-sparenden Arzneimitteln (z.B. Spironolacton, Triamteren) oder Kaliumsalzen sollte wegen erhöhter Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie vermieden werden.

Während einer Langzeittherapie mit Moduretik sollten die Serum-Elektrolyte (Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium), die harnpflichtigen Substanzen (Serum-Kreatinin und Harnstoff), die Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) sowie der Blutzucker, ggf. auch die Serum-Harnsäure und die Leberwerte (Transaminasen) regelmäßig kontrolliert werden.

Vor Therapiebeginn und in regelmäßigen Abständen sollten die Thrombozyten sowie das Blutbild und das Differentialblutbild bestimmt werden.

Bei Patienten mit manifestem oder latentem Diabetes mellitus sollten regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers erfolgen.

Moduretik muss vor einer Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion und mindestens drei Tage vor Durchführung eines Glukosetoleranztests abgesetzt werden.

Bei chronischem Missbrauch von harntreibenden Mitteln (Diuretika Abusus) kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Wasseransammlungen im Körpergewebe (Ödeme) auftreten. Diese Wasseransammlungen (Ödeme) sind Ausdruck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.

Bei schwer kardial dekompensierten Patienten (ausgeprägte Wassereinlagerung in Folge von Herzmuskelschwäche) kann die Resorption von Moduretik deutlich eingeschränkt sein.

Nach Langzeitbehandlungen sollte Moduretik ausschleichend abgesetzt werden.

Während der Behandlung mit Moduretik sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen des Kaliumverlustes kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse).

Hinweis:

Die Therapie sollte abgebrochen werden, sobald eine der oben genannten Gegenanzeigen bzw. eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen,
  • therapieresistente Stoffwechselentgleisung,
  • ausgeprägte orthostatische Regulationsstörungen,
  • ausgeprägte gastrointestinale Beschwerden,
  • ausgeprägte zentralnervöse Störungen,
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis),
  • akute Gallenblasenentzündung (Cholezystitis),
  • Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie),
  • Auftreten einer Gefäßentzündung (Vaskulitis),
  • Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.


Bei Anwendung von Moduretik mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Moduretik kann durch andere Diuretika, blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker, Nitrate, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren) oder durch Alkoholgenuss verstärkt werden.

Unter Behandlung mit Moduretik besteht bei zusätzlicher Einnahme von ACE-Hemmern (z.B. Captopril, Enalapril) zu Behandlungsbeginn das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls sowie einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretika-Behandlung sollte daher 2  3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um die Möglichkeit einer Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermindern.

Salicylate und andere nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin) können die antihypertensive und diuretische Wirkung von Moduretik vermindern. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden. Bei Patienten, die unter Moduretik -Therapie eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

Bei zusätzlicher Gabe von Indometacin, ACEHemmern, AngiotensinII-Rezeptor-Antagonisten, Ciclosporin, Tacrolimus, anderen Kalium-sparenden Arzneimitteln (z.B. Triamteren, Spironolacton) oder Kaliumsalzen und kaliumreichen Nahrungsmitteln erhöht sich die Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie.

Die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika, Harnsäure-senkenden Arzneimitteln sowie Noradrenalin und Adrenalin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Moduretik abgeschwächt werden.

Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines erhöhten Blutzuckers (Hyperglykämie) bei gleichzeitiger Gabe von Moduretik und Beta-Rezeptorenblockern.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glykosiden ist zu beachten, dass bei einem sich unter Moduretik-Therapie entwickelnden Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht ist und die Wirkungen und Nebenwirkungen der herzwirksamen Glykoside entsprechend verstärkt werden. Durch den Wirkstoff Amiloridhydrochlorid kann die Wirkung von herzwirksamen Glykosiden jedoch auch herabgesetzt werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Moduretik und die Kaliumausscheidung fördernden Diuretika (z.B. Furosemid), Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Penicillin G, Salicylaten oder Laxantien kann zu verstärkten Kalium- oder Elektrolytverlusten führen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarkstoxizität [insbesondere eine Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie)] zu rechnen.

Die gleichzeitige Gabe von Moduretik und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums.

Die Wirkung von curareartigen Muskelrelaxantien kann durch Moduretik verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass Moduretik vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxantien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Moduretik informiert werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Colestyramin oder Colestipol vermindert die Resorption des Hydrochlorothiazid-Anteils von Moduretik.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen den Hydrochlorothiazid-Anteil von Moduretik beschrieben worden.

Die gleichzeitige Gabe von Moduretik und Chinidin kann zu einer Verminderung der Chinidin-Ausscheidung führen.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind, oder glauben, schwanger zu sein, oder eine Schwangerschaft planen, informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, bevor Sie Moduretik einnehmen.

Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Moduretik darf daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Moduretik darf in der Stillzeit nicht angewendet werden, da für Amilorid keine Untersuchungen zur Milchgängigkeit vorliegen und Hydrochlorothiazid die Milchproduktion hemmen kann.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Wie bei anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhung, aber auch in Verbindung mit Alkohol. Diese Wirkungen hängen jedoch von der individuellen Empfindlichkeit ab.

Wichtige Warnhinweise über bestimmte sonstige Bestandteile von Moduretik

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Moduretik daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


Wie wird es angewendet?

Wie ist Moduretik einzunehmen?
Nehmen Sie Moduretik immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
zur Behandlung des Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie):
Zu Behandlungsbeginn 1mal 1 Tablette Moduretik mite** 1 Tablette Moduretik mite enthält 25 mg Hydrochlorothiazid und 2,5 mg Amiloridhydrochlorid (entsprechend 25 mg Hydrochlorothiazid und 2,5 mg Amiloridhydrochlorid) täglich.
Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 1mal ½ Tablette Moduretik mite* (entsprechend 12,5 mg Hydrochlorothiazid und 1,25 mg Amiloridhydrochlorid) täglich.
zur Behandlung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe in Folge von Erkrankungen des Herzens und der Leber (kardiale und hepatische Ödeme):
Zu Behandlungsbeginn 1mal ½  1 Tablette Moduretik (entsprechend 25 mg Hydrochlorothiazid und 2,5 mg Amiloridhydrochlorid bis 50 mg Hydrochlorothiazid und 5 mg Amiloridhydrochlorid) täglich.
Falls erforderlich, kann die Dosis auf maximal 2 Tabletten Moduretik (entsprechend 100 mg Hydrochlorothiazid und 10 mg Amiloridhydrochlorid) täglich erhöht werden.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) nach den Mahlzeiten einzunehmen. Die Einnahme erfolgt bei Einmalgabe morgens. Bei höheren Dosierungen kann die Einnahme auch in Einzeldosen über den Tag verteilt erfolgen.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere Ihrer Erkrankung.
Nach Langzeitbehandlung sollte Moduretik ausschleichend abgesetzt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Moduretik zu stark oder zu schwach ist.
Besondere Patientengruppen
Kinder
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt, da die Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht wurden.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sollte Moduretik der Einschränkung entsprechend dosiert werden.
Wenn Sie eine größere Menge Moduretik eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie durch ein Versehen zu viele Tabletten eingenommen haben oder ein Kind einige Tabletten geschluckt hat, wenden Sie sich sofort an einen Arzt/Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der Vergiftung über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden.
Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Natriumverlusten zu Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen (z.B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Tachykardie, Hypotonie und orthostatischen Regulationsstörungen führen. In Folge von Hypovolämie und Dehydratation können Hämokonzentrationen, Konvulsionen, Kreislaufkollaps, Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma oder Nierenversagen auftreten.
Eine Hyperkaliämie kann klinisch durch Allgemeinsymptome (Müdigkeit, allgemeines Schwäche- und Unlustgefühl), kardiovaskuläre (Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall) und neurologische Symptome (Parästhesien, schlaffe Paralysen, Apathie, Verwirrtheitszustände) in Erscheinung treten.
In Folge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus, Obstipation und zu Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus und zu Bewusstseinsstörungen führen. Bei gleichzeitiger Digitalisgabe können Arrhythmien durch eine eventuelle Hypokaliämie (Kaliummangel) verstärkt werden.
Durch den Amiloridhydrochlorid-Anteil von Moduretik kann sich eine metabolische Azidose ausbilden.
Bei dringendem Verdacht auf eine Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!
Halten Sie die Packung des Arzneimittels bereit, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Wenn Sie die Einnahme von Moduretik vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme wie verordnet fort.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Moduretik Nebenwirkungen haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf.
Nebenwirkungen, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Moduretik oder unter alleiniger Behandlung mit einem der arzneilich wirksamen Bestandteile (Amilorid, Hydrochlorothiazid) beobachtet wurden:
Infektionen
Speicheldrüsenentzündung.
Blut und Lymphsystem
Verminderung der weißen Blutzellen; Verminderung bzw. weitgehendes Fehlen bestimmter weißer Blutzellen (Neutropenie/Agranulozytose), Blutplättchenmangel, Blutarmut in Folge verminderter Bildung bzw. vermehrten Zerfalls roter Blutzellen.
Immunsystem
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen).
Stoffwechsel und Ernährung
Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt (Hyperkaliämie, Hyponatriämie, symptomatische Hyponatriämie, Hypochloridämie, Hypomagnesiämie, Hypokaliämie).
Störungen im Säure-Basen-Haushalt, metabolische Azidose.
Erhöhte Harnsäurespiegel im Blut (Gichtanfälle bei prädisponierten Patenten möglich), Gicht, Hyperamylasämie.
Erhöhte Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin (Glukosurie): bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen; ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden.
Bei hoher Dosierung können übermäßige, auf die verstärkte Diurese zurückzuführende Flüssigkeits- und Natriumverluste auftreten, die sich als Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (z.B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen und Bewusstlosigkeit äußern können.
Bei exzessiver Diurese kann es in Folge von Flüssigkeitsverlust und Hypovolämie zur Hämokonzentration und in seltenen Fällen zu Konvulsionen, Verwirrtheitszuständen, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Hämokonzentration - insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen oder bei älteren Patienten - zu Thrombosen und Embolien kommen.
Psyche und psychiatrische Störungen
Depressionen, Schlaflosigkeit, Verwirrtheitszustände, Schläfrigkeit, Apathie, Nervosität, vermindertes sexuelles Verlangen, Unruhe.
Nervensystem
Geschmacksstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Missempfindungen (Kribbeln), Lähmungserscheinungen (Paresen, schlaffe Paralysen), Starre (Stupor), Bewusstlosigkeit, Enzephalopathie, Müdigkeit, Zittern (Tremor), Bewusstseinsstörungen, Benommenheit, Koma.
Augen
Sehstörungen (z.B. vorübergehend verschwommenes Sehen, Gelbsehen), Einschränkung der Bildung von Tränenflüssigkeit (Vorsicht beim Tragen von Kontaktlinsen), Verschlechterung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.
Ohr und Innenohr
Gleichgewichtsstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus).
Herz-Kreislaufsystem
Gefühl der Herzenge (pektanginöse Beschwerden), EKG-Veränderungen (Bradykardie oder andere Herzrhythmusstörungen), Tachykardie, Herzklopfen.
Ein Patient mit partiellem Herzblock entwickelte einen kompletten Block.
Entzündung der kleinen Gefäße (nekrotisierende Angiitis, Vaskulitis, kutane Vaskulitis), Blutdruckabfall nach Lagewechsel, Hitzewallungen.
Atemwege, Brustraum und Mittelfell
Atemnot, Atembeschwerden (einschließlich Entzündung des Lungenbindegewebes und Flüssigkeitsansammlung in der Lunge), verstopfte Nase, Husten.
Magen-Darm-Trakt
Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Mundtrockenheit, Schluckauf, Änderungen des Appetits, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum, Reizung der Magenschleimhaut, Völlegefühl, Störung der Darmpassage in Folge von Darmlähmung oder Darmverschluss (Adynamie der glatten Muskulatur, Subileus, paralytischer Ileus), Verstopfung, Blähungen, Blähsucht, Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Blutung); Aktivierung eines wahrscheinlich vorbestehenden peptischen Ulkus; Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Appetitlosigkeit.
Leber und Gallenwege
Gelbsucht (intrahepatischer cholestatischer Ikterus), Leberfunktionsstörungen, bei vorbestehenden Gallensteinen kann eine akute Entzündung der Gallenblase auftreten.
Haut und Unterhautzellgewebe
Vermehrtes Schwitzen, allergische Hautreaktionen (z.B. Erythem, Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen, Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschlag), dem kutanen Lupus erythematodes ähnliche Hautreaktionen, Reaktivierung eines kutanen Lupus erythematodes (bestimmte Autoimmunerkrankung mit Hautbeteiligung), Hautblutungen (Purpura), bestimmte schwerwiegende Hauterkrankung mit Blasenbildung (toxische epidermale Nekrolyse), Haarausfall.
Bewegungsapparat, Bindegewebe und Knochen
Schmerzen in den Extremitäten, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen in Nacken und/oder Schultern, Muskelkrämpfe, Muskelverspannungen, Muskelschwäche.
Nieren und ableitende Harnwege
Vermehrte bzw. verminderte Harnausscheidung, vermehrtes Wasserlassen (z.B. Dysurie, Nykturie, Polyurie, Pollakisurie), Harninkontinenz, Blasenkrampf (Blasenspasmus), Nierenfunktionsstörungen bis zu Nierenversagen, Ausscheidung von Zucker im Urin (Glukosurie), Entzündung des Nierenbindegewebes.
Fortpflanzungssystem
Potenzstörungen.
Allgemeinbefinden und Verabreichungsort
Müdigkeit, Unwohlsein, Durst, Schwächegefühl, Arzneimittelfieber, Brustschmerzen.
Untersuchungen
Anstieg der Leberwerte (GOT, GPT), erhöhte Serum-Kalium-Spiegel (> 5,5 mmol/l).
Reversibler Anstieg harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum.
Erhöhung der Serum-Lipide (Cholesterin, Triglyzeride).
Erhöhte Magnesiumausscheidung (diese äußert sich nur gelegentlich als Hypomagnesiämien, weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird), erhöhter Augeninnendruck.
Vergiftung
Gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber herzstärkenden Arzneimitteln (Herzglykoside).
Der Farbstoff Gelborange S, Aluminiumsalz kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Moduretik enthält
Die arzneilich wirksamen Bestandteile sind Amiloridhydrochlorid und Hydrochlorothiazid. Jede Tablette Moduretik enthält 5,68 mg Amiloridhydrochlorid 2 H20 (entsprechend 5,0 mg Amiloridhydrochlorid) und 50 mg Hydrochlorothiazid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat; vorverkleisterte Stärke (Mais); Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat; Guar (Ph.Eur.); Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Gelborange S, Aluminiumsalz.
Inhalt der Packung:
Moduretik ist in Blisterpackungen mit 30, 50 und 100 Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co KGaA
Arnulfstraße 29
80636 München
Tel.: 082142-0
Fax: 082142-392
Postanschrift: 80632 München
Hersteller
Merck Sharp & Dohme
Waarderweg 39
2031 BN Haarlem
Niederlande
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im November 2008

Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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