Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm darf nicht eingenommen werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Levodopa, Carbidopa oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
-
wenn Sie nicht-selektive Monoaminooxidasehemmer nehmen (MAO-Hemmer sind bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer Depression). Bevor eine Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm begonnen wird, muss die Einnahme solcher Arzneimittel mindestens 2 Wochen vorher beendet werden. Levodopa/Carbidopa- neuraxpharm darf gleichzeitig mit der empfohlenen Dosis eines MAO-Hemmers eingenommen werden, der für MAO Typ B selektiv ist (z. B. Selegilin). Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm darf gleichzeitig mit der empfohlenen Dosis eines MAO-Hemmers eingenommen werden, der für MAO Typ A selektiv ist (z. B. Moclobemid). Die Kombination von MAO-A- und MAO-B-Hemmern ist mit einer nichtselektiven MAO-Hemmung gleich zu setzen; folglich darf diese Kombination nicht zusammen mit Levodopa / Carbidopa verabreicht werden.
-
wenn Sie an einer schweren Überfunktion der Schilddrüse, einem Tumor der Nebenniere oder dem Cushing-Syndrom leiden.
-
wenn bei Ihnen eine schwere Nierenerkrankung vorliegt (ausgenommen davon sind
Patienten mit dem Syndrom der unruhigen Beine, die eine Behandlung mit einer
„künstlichen Niere“ (Dialyse) erhalten).
-
wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung leiden.
-
wenn Sie an schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leiden.
-
wenn Sie schwere Herzrhythmusstörungen haben.
-
wenn Sie an bestimmten psychischen Krankheiten (Psychosen) leiden.
-
wenn Sie erhöhten Augeninnendruck haben (Engwinkelglaukom).
-
wenn Sie unter 25 Jahre sind.
-
wenn Sie schwanger sind.
-
wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind und keine wirksamen Maßnahmen zur
Empfängnisverhütung treffen (siehe unter „Schwangerschaft und Stillzeit“).
-
wenn Sie keine Arzneimittel nehmen dürfen, die auf das zentrale Nervensystem wirken (Sympathomimetika).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Levodopa/Carbidopa- neuraxpharm einnehmen.
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen:
-
wenn Sie eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung haben.
-
bei schweren Störungen der blutbildenden Organe.
-
wenn Sie während der Einnahme ständig müde sind und / oder dazu neigen, plötzlich einzuschlafen. In diesem Fall dürfen Sie sich nicht ans Steuer eines Fahrzeugs setzen
oder Maschinen bedienen; Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihre Dosis anpassen oder Ihre Behandlung ganz beenden (siehe auch unter „Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen“).
-
bei schweren Erkrankungen der unteren Luftwege.
-
wenn Sie ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) hatten.
-
wenn Sie an einer Hautkrankheit leiden, die von Ihrem Arzt noch nicht diagnostiziert wurde.
-
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie bzw. Betreuer bemerken, dass Sie einen Drang oder ein Verlangen entwickeln, sich in einer für Sie ungewöhnlichen Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen selbst oder anderen schaden können. Dies nennt man Impulskontrollstörungen und dazu gehören Verhaltensweisen wie zum Beispiel Spielsucht, übermäßiges Essen oder Geldausgeben, ein abnorm starker Sexualtrieb oder eine Zunahme sexueller Gedanken oder Gefühle.
Ihr Arzt muss dann möglicherweise Ihre Behandlung überprüfen.
Untersuchungen
-
Es sind in regelmäßigen Abständen Untersuchungen der Leber, der Niere, des Herz- Kreislauf-Systems, des Blutbildes und der Haut (Kontrolle auf maligne Melanome [schwarzer Hautkrebs] notwendig.
-
Bei Patienten mit Herzinfarkt in der Krankengeschichte, Herzrhythmusstörungen (unregelmäßige Herzschlagfolge) oder koronaren Durchblutungsstörungen (Minderdurchblutung der Herzkranzadern) sollen regelmäßige Kreislauf- und EKG- Kontrollen (Messung der Herzströme) vorgenommen werden.
-
Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte sollten ebenfalls ärztlich besonders beobachtet werden.
-
Bei Patienten mit Glaukom (grünem Star) sind regelmäßige Kontrollen des Augeninnendrucks nötig.
-
Lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen, wenn Sie Diabetiker sind.
-
Wenn bei Ihnen das Risiko besteht, dass es zu einem Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen kommt (hypotone orthostatische Kreislaufregulationsstörung). Dieses Risiko ist erhöht bei älteren Patienten, bei Einnahme von blutdrucksenkenden Arzneimitteln oder wenn bei Ihnen schon früher eine orthostatische Hypotonie aufgetreten ist.
Es ist daher wichtig, dass Sie die Kontrolluntersuchungen, die Ihr Arzt mit Ihnen verabredet, unbedingt einhalten.
Die Ausscheidung der wirksamen Bestandteile von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm in Urin, Speichel und Schweiß kann Flecken in der Kleidung verursachen, die nach dem Antrocknen nicht mehr entfernt werden können, weshalb die Flecken in frischem Zustand ausgewaschen werden sollten.
Wenn bei Ihnen eine Operation bevorsteht, teilen Sie Ihrem Arzt bitte mit, dass Sie Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie / Betreuungsperson bemerken, dass Sie suchtähnliche Symptome entwickeln, die zum heftigen Verlangen nach hohen Dosen von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm und anderen Arzneimitteln, die zur Behandlung von Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, führen.
Hinweis für die Angehörigen
Es ist besonders auch auf die seelische Verfassung des Patienten zu achten, um krankhaft- traurige Verstimmungen (Depressionen) frühzeitig zu erkennen.
Wenden Sie sich in diesen Fällen bitte an den behandelnden Arzt. Warnhinweis
Nach langjähriger Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm kann ein plötzliches Absetzen von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm zu Entzugserscheinungen führen (so genanntes malignes Levodopa-Entzugssyndrom). Es können auftreten:
-
sehr hohes Fieber, Muskelsteife (in deren Folge der Blutwert Serumkreatin- Phosphokinase ansteigen kann) und seelische Auffälligkeiten
-
oder eine vollständige Bewegungsstarre.
Beide Zustände sind lebensbedrohlich. Verständigen Sie in einem solchen Fall sofort den nächsten erreichbaren Arzt!
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Levodopa / Carbidopa wurde bei Neugeborenen und Kindern unter 18 Jahren nicht geprüft.
Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
-
Trihexyphenidyl (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung)
-
Eisensulfat. Dieses kann die Aufnahme von Levodopa in den Körper abschwächen.
-
Metoclopramid (ein Arzneimittel gegen Magen-Darm-Beschwerden)
-
Die Wirkung von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm wird eingeschränkt durch Morphin-ähnliche Medikamente (Opioide), bestimmte Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks (Reserpin-haltige Antihypertensiva), den Arzneistoff Phenytoin (zur Epilepsie-Behandlung) und durch bestimmte Arzneimittel mit seelisch- dämpfender Wirkung (Neuroleptika).
-
Papaverin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Krämpfen). Dieses kann die Wirkung von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm abschwächen.
-
Arzneimittel zur Behandlung einer Psychose
-
Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck. Bei Bedarf muss Ihr Arzt die Dosierung anpassen.
-
Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm und Sympathomimetika kann deren Wirkung verstärken.
-
Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (sogenannte MAO- Hemmstoffe): Bei gleichzeitiger Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm und Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Tranylcypromin kann es zu gefährlich erhöhtem Blutdruck kommen. Dies ist unter Umständen auch noch bis zu 2 Wochen nach Absetzen von Tranylcypromin möglich. In diesem Fall dürfen Sie Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm nicht einnehmen. Zwischen dem Absetzen von Tranylcypromin und dem Beginn der Behandlung mit Levodopa/Carbidopa- neuraxpharm muss daher ein Zeitraum von mindestens 2 Wochen liegen. Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm und Moclobemid oder Selegilin bzw. Rasagilin gilt dagegen als unbedenklich
-
Es ist möglich, Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm gleichzeitig mit allen bekannten Arzneimitteln gegen die Parkinson'sche Krankheit zu geben, wobei eine eventuell notwendige Verminderung der Anwendungsmenge von Levodopa/Carbidopa- neuraxpharm oder des anderen Arzneimittels zu beachten ist.
-
Soll eine bestehende Therapie mit einem Anticholinergikum um Levodopa / Carbidopa ergänzt werden, sollte die vorbestehende Therapie nicht abrupt beendet werden, da die Levodopa-Wirkung nicht sofort einsetzt.
-
COMT-Hemmer (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit). Bei gleichzeitiger Anwendung mit Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm kann es zu einem Anstieg der Levodopa-Spiegel im Gehirn kommen. In diesem Fall muss die Levodopa / Carbidopa Dosis unter Umständen angepasst werden.
-
Die Wirkung von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm wird durch Vitamin B6 in niedrigen Anwendungsmengen nicht beeinträchtigt.
Hinweis
Falls bei Ihnen eine Narkose erforderlich wird, müssen Sie den Narkosearzt frühzeitig über die Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm informieren. Er wird entscheiden, ob Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm vor dem Eingriff abgesetzt werden muss. Sie können die Einnahme Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm nach der Narkose wieder fortsetzen. Die Dosis wird dann von Ihrem Arzt stufenweise an Ihre vorherige Dosis angepasst.
Beeinflussung von Laborwerten
Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:
-
Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH und Bilirubin,
-
falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert),
-
falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-Oxidase- Methode,
-
falsch-positiver Coombs-Test.
Einnahme von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die gleichzeitige Einnahme einer eiweißreichen Mahlzeit kann zu einer geringeren Aufnahme der Wirkstoffe von Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm in Magen und Darm führen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Jede Frau im fruchtbaren Alter, die Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm erhält, muss eine zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode anwenden.
Sie dürfen Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen.
Stillzeit
Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm hemmt die Bildung der Muttermilch. Ist eine Behandlung mit Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Levodopa/Carbidopa-neuraxpharm kann folgende Nebenwirkungen hervorrufen:
-
Schwindelgefühl
-
Benommenheit
-
Doppeltsehen
die Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen können.
Bitte beachten Sie dies, bevor Sie sich ans Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Maschinen bedienen. Patienten, die zu Benommenheit und plötzlichem Einschlafen neigen, dürfen sich nicht ans Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Maschinen bedienen.