Piperacillin Eberth 1,0 g darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Piperacillin-Natrium von Piperacillin Eberth 1,0 g oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks.
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bei Patienten mit erwiesener Penicillin-Überempfindlichkeit. Eine Kreuzallergie mit anderen Beta-Laktam-Antibiotika kann bestehen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Piperacillin Eberth 1,0 g anwenden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Eberth 1,0 g ist erforderlich,
– bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Für diese Patienten gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt „Dosierungsanleitung”, „Art / Dauer der Anwendung” und Abschnitt „Überdosierung”).
– bei eingeschränkter Leberfunktion,
da sich die Ausscheidung des Arzneimittels aus dem Körper (totale Clearance) bis zu 20 % vermindert und die Halbwertszeit bis zu 50 % verlängert sein kann. Falls keine gleichzeitigen Nierenfunktionseinschränkungen bestehen, sind jedoch keine Dosisanpassungen erforderlich.
– bei Säuglingen, Kindern und älteren Menschen
Für Kinder gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt „Dosierungsanleitung“, „Art / Dauer der Anwendung“). Für ältere Patienten gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen, sofern keine Einschränkung der Nierenfunktion vorliegt.
– bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft
(z. B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Nesselsucht) ist das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Piperacillin Eberth 1,0 g in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewendet werden sollte.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Piperacillin Eberth 1,0 g und Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ, z. B. bei Infektionsprophylaxe während einer Operation, kann die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. Diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter, unter Umständen lebensbedrohlicher Zwischenfälle sein.
– bei Langzeitanwendung oder hohen Dosen
Generell ist bei Patienten mit verstärkter Blutungsneigung (z. B. infolge hämorrhagischer Diathese, gerinnungshemmender oder fibrinolytischer Behandlung) oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Acetylsalicylsäurepräparaten und einer hochdosierten Piperacillin-Behandlung Vorsicht geboten. Auf mögliche Blutungsquellen, wie Geschwüre des Magen-Darm-Traktes (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, intestinale Malignome u. a.) ist zu achten. Wenn erkennbare Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte Piperacillin Eberth 1,0 g abgesetzt und geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Bei länger als 10 Tage dauernder, hochdosierter Behandlung mit Piperacillin Eberth 1,0 g muss häufiger mit Verminderungen der Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytendepressionen bis zur Agranulozytose) gerechnet werden, die sich nach dem Absetzen schnell und vollständig rückbilden.
– bei längerer Behandlungsdauer
Hierbei wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes empfohlen.
Bei langfristiger und wiederholter Anwendung kann Piperacillin Eberth 1,0 g zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
– bei Patienten, die gleichzeitig hochdosiertes Heparin, orale Antikoagulantien, Acetylsalicylsäure und andere Mittel erhalten, die das Blutgerinnungssystem und / oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten die Gerinnungsparameter häufiger und regelmäßig überwacht werden.
Anwendung von Piperacillin Eberth 1,0 g zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Piperacillin / Probenecid bzw. Analgetika / Antipyretika
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung zu höheren und längeranhaltenden Piperacillin-Konzentrationen im Serum und in der Galle. Auch Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate und Sulfinpyrazon führen zu höheren und länger anhaltenden Serumkonzentrationen.
Piperacillin / Muskelrelaxantien
Wird Piperacillin Eberth 1,0 g unter oder unmittelbar nach Operationen verabreicht, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. (siehe auch „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”)
Piperacillin / Heparin, orale Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer
Bei gleichzeitiger Gabe von hochdosiertem Heparin, von oralen Antikoagulantien und von anderen Mitteln, die das Blutungsgerinnungssystem oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten Gerinnungsparameter häufiger und regelmäßig überwacht werden.
Piperacillin / andere Antibiotika
Die Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Staphylokokken-Penicilline) kann zu einer verstärkten (synergistischen) Wirkung führen.
Bakteriostatisch-wirkende Antibiotika, wie z. B. Tetracycline, Sulfonamide und Chloramphenicol, können u. U. eine Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit des bakterizid-wirkenden Piperacillin bewirken.
Durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion können hohe Piperacillin-Dosen zur Verlängerung der Halbwertszeit anderer Beta-Laktam-Antibiotika führen.
Bei gemeinsamer Applikation von Piperacillin Eberth 1,0 g und Tobramycin wird bezüglich Tobramycin die Fläche unter der Blutspiegel / Zeitkurve um etwa 10 % und die renale Clearance und die Ausscheidung im Urin um etwa ein Drittel reduziert. Die veränderte Pharmakokinetik von Tobramycin bei gemeinsamer Anwendung mit Piperacillin könnte auf eine In-vivo- und In-vitro- Inaktivierung des Tobramycins in Gegenwart von Piperacillin zurückzuführen sein.
Wichtigste Inkompatibilitäten:
Piperacillin-Lösung ist – sofern nicht die Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen und Arzneimitteln erwiesen ist – grundsätzlich getrennt anzuwenden. Insbesondere darf Piperacillin nicht mit Natriumhydrogencarbonat-haltigen Lösungen, Aminoglykosiden, Blutprodukten oder Eiweißhydrolysaten gemischt verabreicht werden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen:
Nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben. Ebenso können Urobilinogen-Nachweis und die Ninhydrin-Probe gestört sein.
Verschiedene chemische Methoden zur Eiweißbestimmung im Harn können ein falsch-positives Resultat ergeben. Die Eiweißbestimmung mit Teststäbchen bleibt unbeeinflusst.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Da keine Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Piperacillin Eberth 1,0 g in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Piperacillin Eberth 1,0 g keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.
In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) beobachtet worden, die eine Ausübung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen (z. B. Krampfanfälle, anaphylaktischer Schock).
Piperacillin Eberth 1,0 g enthält Natrium
Eine Einzeldosis von 1 g enthält 1,85 mmol (42,5 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter kontrollierter (natriumarmer / kochsalzarmer) Diät.