Wie ist Piperacillin-ratiopharm® 2 g ANZUWENDEN?
Wenden Sie Piperacillin-ratiopharm® 2 g immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Erwachsene
Die klinische Erfahrung zeigt, dass Piperacillin-ratiopharm® 2 g bei schweren und komplizierten Infektionen intravenös gegeben werden sollte.
Intravenöse Anwendung (Injektion oder Infusion)
Die empfohlene Tagesdosierung liegt üblicherweise zwischen 100 und 200 mg Piperacillin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2-4 Einzeldosen. Die übliche klinische Dosierung liegt damit bei 6-12 g Piperacillin pro Tag.
In schweren Fällen sollten täglich zwischen 200 und 300 mg Piperacillin pro kg Körpergewicht gegeben werden. Die Applikation sollte in 3-4 Einzeldosen erfolgen. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 24 g, obwohl auch höhere Dosen komplikationslos vertragen wurden.
Intramuskuläre Anwendung
Bei unkomplizierten Infektionen oder zur Erhaltungstherapie kann Piperacillin-ratiopharm® 2 g auch intramuskulär verabreicht werden.
Die intravenöse Therapie kann ggf. durch eine intramuskuläre Behandlung fortgesetzt werden. Dabei soll die Einzeldosis pro Injektion und Applikationsort nicht mehr als 2 g Piperacillin betragen.
Kleinkinder und Kinder (1 Monat bis 12 Jahre)
Für Kleinkinder und Kinder wird nur die intravenöse Verabreichung von Piperacillin empfohlen.
Intravenöse Anwendung (Injektion oder Infusion)
Die empfohlene tägliche Dosierung liegt üblicherweise zwischen 100 und 200 mg Piperacillin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2-4 Einzeldosen.
In schweren Fällen (wie beispielsweise Septikämien) sollten täglich zwischen 200 und 300 mg Piperacillin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2-4 Einzeldosen, gegeben werden.
Neugeborene (unter 1 Monat)
Für Neugeborene wird nur die intravenöse Verabreichung von Piperacillin empfohlen.
150 mg/kg Körpergewicht pro Tag, intravenös, verteilt auf 3 Einzeldosen für Neugeborene jünger als 7 Tage oder älter als 7 Tage aber mit einem Gewicht unter 2000 g.
300 mg/kg Körpergewicht pro Tag, intravenös, verteilt auf 3-4 Einzeldosen für Neugeborene älter als 7 Tage und mit einem Körpergewicht über 2000 g.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte die intravenöse Gabe dem jeweiligen Grad der Einschränkung der Nierenfunktion angepasst werden.
Dosierungsempfehlung für Erwachsene
Die folgenden Empfehlungen sind obere Dosisgrenzen und gelten für ein durchschnittliches Erwachsenengewicht von 70 kg:
Kreatinin-Clearance
Serum-kreatinin*
Serum-kreatinin*
Nierenfunktion | (ml/min) | (mg%) | (µmol/l) | tägliche Maximaldosis (g) | Dosierungs- intervall |
leichte Einschränkung | 40-80 | 1,5-3* | 133-265* | 16 | 4 g alle 6 Std. |
mäßige Einschränkung | 20-40 | 3-5* | 266-442* | 12 | 4 g alle 8 Std. |
schwere Einschränkung | unter 20 | über 5* | über 442* | 8 | 4 g alle 12 Std. |
Patienten mit Hämodialyse** | - | - | - | 6 | 2 g alle 8 Std. |
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; falls zu Beginn der Therapie nur das Serumkreatinin bekannt ist, kann mit folgender Formel die Kreatinin-Clearance annäherungsweise bestimmt werden.
Gewicht (kg) x (140 - Alter)
Männer: Kreatinin-Clearance (ml/min) =
72 x Serumkreatinin (mg/dl)
bzw.
Gewicht (kg) x (140 - Alter)
Männer: Kreatinin-Clearance (ml/min) =
0,814 x Serumkreatinin (µmol/l)
Frauen: 0,85 x dem für Männer geltenden Wert.
** Durch Hämodialyse werden 30-50 % Piperacillin in 4 Stunden entfernt. Daher sollte nach jeder Dialyseperiode 1 g Piperacillin zusätzlich verabreicht werden.
Dosierungsempfehlung für Kinder (älter als 1 Monat und bis zu 12 Jahren)
Kreatinin-Clearance
(ml/min)* | unkomplizierte Harnwegsinfektion | komplizierte Harnwegsinfektion | schwere Allgemeininfektion |
über 40 | keine Dosisanpassung erforderlich |
20-40 | keine Dosisanpassung erforderlich | 150 mg/kg KG pro Tag | 200 mg/kg KG pro Tag |
unter 20 | 75 mg/kg KG pro Tag | 100 mg/kg KG pro Tag | 133 mg/kg KG pro Tag |
* bezogen auf eine Körperoberfläche von 1,73 m2
Art der Anwendung
Piperacillin wird parenteral verabreicht. Es kann als langsame intravenöse Injektion (3-5 min), intravenöse Infusion (20-40 min) oder als intramuskuläre Injektion angewendet werden.
Intravenöse Injektion
Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin-ratiopharm® 2 g soll in mindestens 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.
Die Lösung soll langsam intravenös (3-5 Minuten) injiziert werden.
Intravenöse Infusion
Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin-ratiopharm® 2 g soll in 20-50 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.
Eine weitere Verdünnung auf größere gewünschte Volumina ist möglich. Die Infusionsdauer sollte 20-40 Minuten betragen. Eine Verdünnung kann mit folgenden Lösungsmitteln vorgenommen werden:
Wasser für Injektionszwecke, Glucose-Lösung 5 %, Kochsalz(NaCl)-Lösung 0,9 %, Ringer-Lactat-Lösung, Dextran 6 % in Kochsalz(NaCl)-Lösung 0,9 %.
Bei Verwendung der oben genannten Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel verlieren Piperacillin-Lösungen weniger als 5 % ihrer Aktivität, wenn eine Aufbewahrungszeit von 24 Stunden bei 25 °C bzw. 36 Stunden bei 4 °C nicht überschritten wird.
Unbenutzte Lösungen sollten nach dieser Zeit vernichtet werden.
Intramuskuläre Injektion
Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin-ratiopharm® 2 g soll in mindestens 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.
Pro Injektion sollten nicht mehr als 2 g Piperacillin an derselben Injektionsstelle gegeben werden.
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer von Piperacillin-ratiopharm® 2 g sollte bei akuten Infektionen 2-4 Tage über das Abklingen der klinischen Hauptsymptome bzw. der erhöhten Temperatur hinausgehen. Die Behandlungsdauer ist jedoch entsprechend dem Krankheitsverlauf festzulegen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Piperacillin-ratiopharm® 2 g zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Piperacillin-ratiopharm® 2 g angewendet haben, als Sie sollten...
In sehr hohen Dosen können Penicilline - im Allgemeinen nur bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz - zu cerebralen (epileptischen) Krämpfen, zentralnervösen Erregungszuständen und Myoklonien führen.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Im Notfall sind alle erforderlichen intensivmedizinischen Maßnahmen angezeigt.
Hohe Serumspiegel können durch Hämodialyse reduziert werden.
Bei motorischer Erregung oder Krampfzuständen können Antikonvulsiva (wie Diazepam oder Barbiturate) angezeigt sein.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.