Piperacillin Hikma darf nicht angewendet werden
bei Patienten mit erwiesener Penicillin-Überempfindlichkeit wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Eine Kreuzallergie mit anderen Beta-Laktam-Antibiotika kann bestehen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Hikma ist erforderlich:
Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z. B. Heuschnupfen, Asthma bron- chiale, Nesselsucht) ist das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktio- nen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Piperacillin Hikma in sol- chen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden sollte.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Piperacillin Hikma und Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ, z. B. bei Infektionsprophylaxe während einer Operation, kann die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. Diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter, unter Umständen lebensbedrohlicher Zwischenfälle sein.
Langzeitanwendung oder hohe Dosen
Generell ist bei Patienten mit verstärkter Blutungsneigung (z. B. infolge hämorrhagischer Diathese, gerinnungshemmender oder fibrinolytischer Behandlung) oder bei gleichzeiti- ger Behandlung mit Acetylsalicylsäurepräparaten und einer hochdosierten Piperacillin- Behandlung Vorsicht geboten. Auf mögliche Blutungsquellen, wie Geschwüre des Ma- gen-Darmtraktes (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, intestinale Malignome u. a.) ist zu achten. Wenn erkennbare Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte Piperacillin Hikma abgesetzt und geeignete therapeutische Maß- nahmen ergriffen werden. Bei länger als 10 Tage dauernder, hochdosierter Behandlung mit Piperacillin Hikma muss häufiger mit Verminderungen der Anzahl weißer Blutkör-
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perchen (Leukozytendepressionen bis zur Agranulozytose) gerechnet werden, die sich nach dem Absetzen schnell und vollständig rückbilden.
Bei längerer Behandlungsdauer wird daher eine regelmäßige Kontrolle des Blutbil- des empfohlen. Bei Patienten, die gleichzeitig hochdosiertes Heparin, orale Antikoagu- lantien, Acetylsalicylsäure und andere Mittel erhalten, die das Blutgerinnungssystem und/oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten die Gerinnungsparameter häu- figer und regelmäßig überwacht werden.
Langfristige und wiederholte Anwendung von Piperacillin Hikma kann zu Superinfekti- onen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitte Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung und Überdo- sierung).
Bei eingeschränkter Leberfunktion vermindert sich die Ausscheidung des Arzneimit- tels aus dem Körper (totale Clearance) bis zu 20 % und die Halbwertszeit kann bis zu 50 % verlängert sein. Falls keine gleichzeitigen Nierenfunktionseinschränkungen be- stehen, sind jedoch keine Dosisanpassungen erforderlich.
Kinder
Für Kinder gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Piperacillin
Hikma anzuwenden?“).
Ältere Patienten
Für ältere Patienten gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen, sofern keine Ein- schränkung der Nierenfunktion vorliegt.
Bei Anwendung von Piperacillin Hikma mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Piperacillin/Probenecid bzw. Analgetika/Antipyretika u. a.
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Aus- scheidung zu höheren und längeranhaltenden Piperacillin-Konzentrationen im Serum und in der Galle. Auch Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate und Sulfinpyrazon führen zu höheren und länger anhaltenden Serumkonzentrationen.
Piperacillin/Muskelrelaxantien
Wird Piperacillin Hikma während oder unmittelbar nach Operationen verabreicht, kann
bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. (Siehe auch Abschnitt 2 „Be-
sondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Hikma ist erforderlich“)
Piperacillin/Heparin, orale Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer u.a. Bei gleichzeitiger Gabe von hochdosiertem Heparin, von oralen Antikoagulantien und von anderen Mitteln, die das Blutungsgerinnungssystem oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten Gerinnungsparameter häufiger und regelmäßig überwacht werden.
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Piperacillin/andere Antibiotika
Die Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Staphylo- kokken-Penicilline) kann zu einer verstärkten (synergistischen) Wirkung führen.
Bakteriostatisch wirkende Antibiotika, wie z. B. Tetracycline, Sulfonamide und Chlor- amphenicol können u. U. eine Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit des bak- terizid wirkenden Piperacillin bewirken.
Durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion können hohe Piperacillin-Dosen zur Verlängerung der Halbwertszeit anderer Beta-Laktam-Antibiotika führen.
Bei gemeinsamer Applikation von Piperacillin Hikma und Tobramycin wird bezüglich Tobramycin die Fläche unter der Blutspiegel/Zeitkurve um etwa 10 % und die renale Clearance sowie die Ausscheidung im Urin um etwa ein Drittel reduziert. Die veränderte Pharmakokinetik von Tobramycin bei gemeinsamer Anwendung mit Piperacillin könnte auf eine In-vivo- und In-vitro-Inaktivierung des Tobramycins in Gegenwart von Pipera- cillin zurückzuführen sein.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Piperacillin-Lösung ist - sofern nicht die Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen (siehe Abschnitt „Informationen für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal“) und Arz- neimitteln erwiesen ist - grundsätzlich getrennt anzuwenden.
Insbesondere darf Piperacillin nicht mit natriumhydrogencarbonathaltigen Lösungen, Aminoglykosiden, Blutprodukten oder Eiweißhydrolysaten gemischt verabreicht werden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch positives Resultat ergeben.
Ebenso können der Urobilinogen-Nachweis und die Ninhydrin-Probe gestört sein.
Verschiedene chemische Methoden zur Eiweißbestimmung im Harn können ein falsch positives Resultat ergeben. Die Eiweißbestimmung mit Teststäbchen bleibt unbeein- flusst.
Schwangerschaft und Stillzeit
Da keine Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Piperacillin Hikma in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Piperacillin Hikma keinen Einfluss auf Konzentrati- ons- und Reaktionsfähigkeit.
In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) beobachtet worden, die eine Aus- übung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen (z. B. Krampfanfälle, anaphylak- tischer Schock).
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Piperacillin Hikma
Eine Einzeldosis von 2 g enthält 3,7 mmol (85,0 mg) Natrium.
Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
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