Wirkstoff(e) Piperacillin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller HIKMA Farmaceutica (Portugal)
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 26.09.2002
ATC Code J01CA12
Pharmakologische Gruppe Betalactam-Antibiotika, Penicilline

Zulassungsinhaber

HIKMA Farmaceutica (Portugal)

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Piperacillin Hikma ist ein Antibiotikum (Penicillin) mit sehr breitem Spektrum und Pseudomonas-Aktivität, das parenteral angewendet wird.

Piperacillin Hikma wird angewendet zur Behandlung von akuten und chronischen bakte- riellen Infektionen verschiedenster Lokalisation und Intensität, die durch Piperacillin- empfindliche Erreger verursacht werden, wie

  • Atemwegsinfektionen, z. B. Empyem, Lungenabszess und Lungenentzündung. Bei Pa- tienten mit chronischen Atemwegsinfekten oder zystischer Fibrose kann eine klinische Besserung erreicht werden.
  • Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen.
  • schwere systemische Infektionen, einschließlich Septikämie.
  • intraabdominelle Infektionen, wie z. B. Infektionen der Gallenwege, Peritonitis und intraabdominelle Abszesse (häufig verursacht durch gramnegative und/oder anaerobe Organismen der normalen Darmflora).
  • Urogenitalinfektionen, einschließlich Pyelonephritis, Cystitis und Urethritis. Zudem ist Piperacillin Hikma wirksam bei akuten, unkomplizierten Infektionen, verursacht durch Neisseria gonorrhoeae, einschließlich der Prostatitis.
  • bakterielle Endokarditis.

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  • gynäkologische Infektionen, wie z. B. Endometritis, Abszesse und Entzündungen des Beckens, Salpingitis.
  • Haut- und Weichteilinfektionen, einschließlich Infektionen nach Unfällen, chirurgi- schen Eingriffen und Verbrennungen.
  • Knochen- und Gelenkinfektionen, einschließlich Osteomyelitis.

Piperacillin Hikma kann auch verwendet werden zur perioperativen Kurzzeitprophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.

Im Sinne einer kalkulierten Chemotherapie kann bei schweren hochakuten Infektionen erforderlichenfalls die intravenöse Behandlung mit Piperacillin Hikma schon eingeleitet werden, bevor ein Antibiogramm vorliegt, sofern die beteiligten Erreger als nur in Aus- nahmefällen resistent bekannt sind. Bei drohenden schweren bakteriellen Infektionen mit unbekanntem oder weniger empfindlichem Erreger sowie Mischinfektionen mit einem oder mehreren unbekannten oder weniger empfindlichen Erregern ist eine Kombinati- onsbehandlung mit anderen bakterizid wirksamen Substanzen angezeigt.

In Betracht kommen vor allem Kombinationspartner, deren Wirksamkeit durch Beta- Laktamasebildung, der häufigsten Ursache einer Piperacillin-Resistenz, nicht vermindert wird.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Piperacillin Hikma darf nicht angewendet werden

bei Patienten mit erwiesener Penicillin-Überempfindlichkeit wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Eine Kreuzallergie mit anderen Beta-Laktam-Antibiotika kann bestehen.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Hikma ist erforderlich:

Bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z. B. Heuschnupfen, Asthma bron- chiale, Nesselsucht) ist das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktio- nen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Piperacillin Hikma in sol- chen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden sollte.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Piperacillin Hikma und Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ, z. B. bei Infektionsprophylaxe während einer Operation, kann die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. Diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter, unter Umständen lebensbedrohlicher Zwischenfälle sein.

Langzeitanwendung oder hohe Dosen
Generell ist bei Patienten mit verstärkter Blutungsneigung (z. B. infolge hämorrhagischer Diathese, gerinnungshemmender oder fibrinolytischer Behandlung) oder bei gleichzeiti- ger Behandlung mit Acetylsalicylsäurepräparaten und einer hochdosierten Piperacillin- Behandlung Vorsicht geboten. Auf mögliche Blutungsquellen, wie Geschwüre des Ma- gen-Darmtraktes (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, intestinale Malignome u. a.) ist zu achten. Wenn erkennbare Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte Piperacillin Hikma abgesetzt und geeignete therapeutische Maß- nahmen ergriffen werden. Bei länger als 10 Tage dauernder, hochdosierter Behandlung mit Piperacillin Hikma muss häufiger mit Verminderungen der Anzahl weißer Blutkör-

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perchen (Leukozytendepressionen bis zur Agranulozytose) gerechnet werden, die sich nach dem Absetzen schnell und vollständig rückbilden.

Bei längerer Behandlungsdauer wird daher eine regelmäßige Kontrolle des Blutbil- des empfohlen. Bei Patienten, die gleichzeitig hochdosiertes Heparin, orale Antikoagu- lantien, Acetylsalicylsäure und andere Mittel erhalten, die das Blutgerinnungssystem und/oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten die Gerinnungsparameter häu- figer und regelmäßig überwacht werden.

Langfristige und wiederholte Anwendung von Piperacillin Hikma kann zu Superinfekti- onen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitte Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung und Überdo- sierung).

Bei eingeschränkter Leberfunktion vermindert sich die Ausscheidung des Arzneimit- tels aus dem Körper (totale Clearance) bis zu 20 % und die Halbwertszeit kann bis zu 50 % verlängert sein. Falls keine gleichzeitigen Nierenfunktionseinschränkungen be- stehen, sind jedoch keine Dosisanpassungen erforderlich.

Kinder

Für Kinder gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Piperacillin

Hikma anzuwenden?“).

Ältere Patienten
Für ältere Patienten gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen, sofern keine Ein- schränkung der Nierenfunktion vorliegt.

Bei Anwendung von Piperacillin Hikma mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Piperacillin/Probenecid bzw. Analgetika/Antipyretika u. a.
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Aus- scheidung zu höheren und längeranhaltenden Piperacillin-Konzentrationen im Serum und in der Galle. Auch Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate und Sulfinpyrazon führen zu höheren und länger anhaltenden Serumkonzentrationen.

Piperacillin/Muskelrelaxantien
Wird Piperacillin Hikma während oder unmittelbar nach Operationen verabreicht, kann

bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ die neuromuskuläre Blockade vertieft und verlängert sein. (Siehe auch Abschnitt 2 „Be-

sondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Hikma ist erforderlich“)

Piperacillin/Heparin, orale Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer u.a. Bei gleichzeitiger Gabe von hochdosiertem Heparin, von oralen Antikoagulantien und von anderen Mitteln, die das Blutungsgerinnungssystem oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen, sollten Gerinnungsparameter häufiger und regelmäßig überwacht werden.

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Piperacillin/andere Antibiotika

Die Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Staphylo- kokken-Penicilline) kann zu einer verstärkten (synergistischen) Wirkung führen.

Bakteriostatisch wirkende Antibiotika, wie z. B. Tetracycline, Sulfonamide und Chlor- amphenicol können u. U. eine Verminderung der antibakteriellen Wirksamkeit des bak- terizid wirkenden Piperacillin bewirken.

Durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion können hohe Piperacillin-Dosen zur Verlängerung der Halbwertszeit anderer Beta-Laktam-Antibiotika führen.

Bei gemeinsamer Applikation von Piperacillin Hikma und Tobramycin wird bezüglich Tobramycin die Fläche unter der Blutspiegel/Zeitkurve um etwa 10 % und die renale Clearance sowie die Ausscheidung im Urin um etwa ein Drittel reduziert. Die veränderte Pharmakokinetik von Tobramycin bei gemeinsamer Anwendung mit Piperacillin könnte auf eine In-vivo- und In-vitro-Inaktivierung des Tobramycins in Gegenwart von Pipera- cillin zurückzuführen sein.

Wichtigste Inkompatibilitäten
Piperacillin-Lösung ist - sofern nicht die Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen (siehe Abschnitt „Informationen für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal“) und Arz- neimitteln erwiesen ist - grundsätzlich getrennt anzuwenden.

Insbesondere darf Piperacillin nicht mit natriumhydrogencarbonathaltigen Lösungen, Aminoglykosiden, Blutprodukten oder Eiweißhydrolysaten gemischt verabreicht werden.

Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch positives Resultat ergeben.

Ebenso können der Urobilinogen-Nachweis und die Ninhydrin-Probe gestört sein.

Verschiedene chemische Methoden zur Eiweißbestimmung im Harn können ein falsch positives Resultat ergeben. Die Eiweißbestimmung mit Teststäbchen bleibt unbeein- flusst.

Schwangerschaft und Stillzeit

Da keine Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Piperacillin Hikma in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Piperacillin Hikma keinen Einfluss auf Konzentrati- ons- und Reaktionsfähigkeit.

In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (siehe dort) beobachtet worden, die eine Aus- übung der genannten Tätigkeiten unmöglich machen (z. B. Krampfanfälle, anaphylak- tischer Schock).

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Piperacillin Hikma

Eine Einzeldosis von 2 g enthält 3,7 mmol (85,0 mg) Natrium.

Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

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Wie wird es angewendet?

Dieses Arzneimittel wird bei Ihnen durch einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal angewendet.

Die Dosierung richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung. Ihr Arzt wird Sie über die Häufigkeit und die Dauer der Anwendung von Piperacillin Hikma infor- mieren.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:

Art und Dauer der Anwendung

Piperacillin Hikma wird parenteral verabreicht. Es kann als langsame intravenöse Injek- tion (3 bis 5 Min.), intravenöse Infusion (20 bis 40 Min.) oder als intramuskuläre Injekti- on angewendet werden.

Die Anwendungsdauer von Piperacillin Hikma sollte bei akuten Infektionen 2 bis 4 Tage über das Abklingen der klinischen Hauptsymptome bzw. der erhöhten Temperatur hin- ausgehen. Die Behandlungsdauer ist jedoch entsprechend dem Krankheitsverlauf festzu- legen.

Wenn eine größere Menge Piperacillin Hikma als erforderlich angewendet worden ist:

In sehr hohen Dosen können Penicilline - im Allgemeinen nur bei gleichzeitiger Nie- reninsuffizienz - zu cerebralen (epileptischen) Krämpfen, zentralnervösen Erregungszu- ständen und Myoklonien führen.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Im Notfall sind alle erforderlichen intensivmedizinischen Maßnahmen angezeigt.

Hohe Serumspiegel können durch Hämodialyse reduziert werden.

Bei motorischer Erregung oder Krampfzuständen können Antikonvulsiva (wie Diazepam oder Barbiturate) angezeigt sein.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Piperacillin Hikma Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrun- degelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten oder unbekannt

Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
Gastrointestinale Störungen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Magendruck, Fla- tulenz und Durchfällen kommen unter der Behandlung mit Piperacillin Hikma vor.

Treten während der oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fäl- len verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein (siehe "Welche Gegenmaßnah- men sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?").

Haut- und Hautanhangsgebilde
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(siehe auch Überempfindlichkeitserscheinungen)

Gelegentlich können Hautausschläge (Exantheme) und Schleimhautentzündungen, Pur- pura oder Schleimhautblutungen, insbesondere bei hochdosierter Piperacillin- Behandlung auftreten.

Überempfindlichkeitserscheinungen
Gelegentlich sind allergische Reaktionen zu erwarten, meist in Form von Hautreaktionen (z. B. Exantheme, Erytheme, Juckreiz).

Eine Sofortreaktion in Form eines Nesselausschlags deutet meist auf eine echte Penicil- lin-Allergie hin und zwingt zum Behandlungsabbruch. Selten werden schwerwiegende allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino- Penicillansäure-Gruppe, z. B. in Form von Arzneimittelfieber, Gelenkschmerzen, Ver- mehrung bestimmter Blutkörperchen (Eosinophilie), schmerzhafter Schwellung von Haut und Schleimhaut (angioneurotisches Ödem), innerer Kehlkopfschwellung mit Ein- engung der Luftwege und Atemnot (Larynxödem), Serumkrankheit, Blutarmut (hämoly- tischer Anämie), allergischer Gefäß- oder Nierenerkrankung (Vaskulitis oder Nephritis) beobachtet.

Selten wurde über Hauterscheinungen wie Erythema exsudativum multiforme und Ste- vens-Johnson Syndrom (lebensbedrohliche Erkrankungen mit großflächiger Blasenbil- dung der Haut) berichtet.

Zwischen Hautpilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykose-Erkrankten auch bei erstmaliger Penicillingabe Reaktionen wie nach Zweit- kontakt nicht auszuschließen sind.

Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - sind auch nach Gabe von Piperacillin beobachtet worden (siehe auch „Welche Gegen- maßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?“. Schwere anaphylaktoide Reaktio- nen erfordern sofortige entsprechende Notfallmaßnahmen.

Veränderungen des Blutbildes
Sehr selten Abnahme der Zahl der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen (Leu- kopenie bis hin zur Agranulozytose, Thrombozytopenie), allergisch bedingte Vermeh- rung bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie) sowie eine Verminderung der Kalium- konzentration im Blut. Selten Abnahme des Blutfarbstoffs im Blut (Hämoglobin und Hämatokrit), Ansteigen der Blutplättchenzahl.

Bei hochdosierter Piperacillin-Behandlung sind selten Funktionsstörungen der Blutplätt- chen beobachtet worden, die sich als Verlängerung der Blutungszeit und als kleinflecki- ge Blutungen in Haut oder Schleimhaut (Purpura) äußern. Dies tritt vor allem bei Patien-

ten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf. Bei längerer Behandlung kann es zu Blutungen kommen (siehe Abschnitt 2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Piperacillin Hikma ist erforderlich“).

Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane
Gelegentlich kann es zu einem Anstieg der Konzentrationen von normalerweise mit dem Urin ausgeschiedenen Stoffen (Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff) im Blut und sehr sel- ten zu einer akuten Nierenentzündung (interstitiellen Nephritis) kommen.

Leber und Gallenwege
Vorübergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) sowie der Bilirubinkonzentrationen im Serum.

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Nervensystem

Gelegentlich Kopfschmerzen.

Bei hohen Konzentrationen von Piperacillin im Blut, die auch durch eine eingeschränkte Nierenfunktion bedingt sein können, kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Muskelzuckungen (Myoklonien), tonisch/klonischen Krämpfen, Tremor und Schwindel kommen.

Lokale Reaktionen
Schmerzen an der Injektionsstelle und Venenentzündungen bis zur Thrombophlebitis sind möglich.

Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Folgende extrem seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwir- kungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist so- fort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich un- erwartet stark entwickelt.

Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Piperacillin Hikma in Abhän- gigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einlei- ten (z. B. Vancomycin oral, 4mal 250 mg täglich bei Erwachsenen). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis)
Hier muss die Behandlung mit Piperacillin Hikma sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympatho- mimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.

Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen
Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z. B. Atemwege frei- halten, Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwir- kungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett angegebe- nem Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Zubereitung der Lösung:

Die frisch hergestellte Lösung ist zum sofortigen Verbrauch bestimmt.

Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen! Dabei sind die allgemeinen Richtlinien für die Entsorgung von Arzneimitteln zu beachten.

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6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Piperacillin Hikma enthält:

1 Durchstechflasche Piperacillin Hikma 2 g zu 20 ml (bzw. 50 ml) enthält 2.085 g Piperacillin-Natrium entsprechend 2,0 g Piperacillin.

Die sonstigen Bestandteile sind: Keine

Wie Piperacillin Hikma aussieht und Inhalt der Packung:

Piperacillin Hikma ist ein weißes Pulver in einer Durchstechflasche aus Glas mit Gummistopfen und Aluminiumkappe.

Packungen mit 1 [N1] bzw. 5 [N2] Durchstechflaschen zu 20 ml (bzw. 50 ml) mit Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Hikma Farmacêutica, (Portugal) S.A.

Estrada do Rio da Mó, n° 8, 8A e 8B - Fervença 2705-906 Terrugem SNT (Portugal)

Mitvertreiber

Hikma Pharma GmbH Am Woog 11

55268 Nieder-Olm

Die Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2008.

Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal be- stimmt:

Intravenöse Injektion:

Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin Hikma 2 g Pulver soll in mindestens 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.

Die Lösungen sollen langsam intravenös (3 - 5 Minuten) injiziert werden.

Intravenöse Infusion:

Der Inhalt einer Durchstechflasche Piperacillin Hikma 2 g Pulver soll in 20 ml – 50 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.

Eine weitere Verdünnung auf größere gewünschte Volumina ist möglich. Die Infusions- dauer sollte 20 - 40 Minuten betragen. Eine Verdünnung kann mit folgendem Lösungs- mittel vorgenommen werden:

Wasser für Injektionszwecke.

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Intramuskuläre Injektion:

Der Inhalt einer Flasche Piperacillin Hikma 2 g Pulver soll in mindestens 4 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst werden.

Pro Injektion sollten nicht mehr als 2 g Piperacillin an derselben Injektionsstelle gegeben werden.

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Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022

Quelle: Piperacillin Hikma 2g - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Piperacillin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller HIKMA Farmaceutica (Portugal)
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 26.09.2002
ATC Code J01CA12
Pharmakologische Gruppe Betalactam-Antibiotika, Penicilline

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden