Gliclazid +pharma darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Gliclazid, einen der sonstigen Bestandteile von Gliclazid +pharma, Medikamente aus derselben Arzneistoffgruppe (Sulfonylharnstoffe) oder auf andere gleich wirkende Arzneimittel (blutzuckersenkende Sulfonamide) sind.
- wenn Sie Insulin-abhängigen Diabetes (Typ I) haben.
- wenn in Ihrem Harn Ketonkörper oder Zucker nachweisbar sind (das kann auf diabetische Keto- Azidose hinweisen), bei diabetischem Präkoma oder Koma.
- bei schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
- wenn Sie mit Arzneimittel gegen Pilzinfektionen behandelt werden (Miconazol, siehe Abschnitt „bei Einnahme von Gliclazid +pharma mit anderen Arzneimitteln“).
- wenn Sie stillen (siehe Schwangerschaft und Stillzeit).
Gliclazid +pharma wird nicht zur Behandlung von Diabetes bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) verwendet.
Wenn Sie glauben, dass eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft, berichten Sie Ihrem Arzt, dem Krankenpflegepersonal oder dem Apotheker davon.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Gliclazid +pharma ist erforderlich
Halten Sie sich an den Behandlungsplan Ihres Arztes zur Erreichung eines normalen Blutzuckerspiegels. Dazu sollen Sie nicht nur Ihre Tabletten regelmäßig einnehmen, sondern auch Ihren Diätplan einhalten, sich regelmäßig körperlich betätigen und, wenn notwendig Ihr Gewicht reduzieren.
Während der Behandlung mit Gliclazid +pharma sind regelmäßige Kontrollen des Blutzuckerspiegels (wenn möglich auch die Kontrolle des Auftretens von Zucker im Harn) und des Glykohämoglobins (HbA1c) notwendig.
In den ersten Wochen der Behandlung besteht ein erhöhtes Risiko eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie), daher ist eine ärztliche Überwachung der Einnahme in kürzeren Abständen notwendig.
Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann auftreten:
- wenn Sie Ihre Mahlzeiten unregelmäßig zu sich nehmen oder ganz auslassen.
- wenn Sie fasten.
- wenn Sie unterernährt sind.
- bei einem Diätwechsel.
- wenn Sie Ihre körperlichen Aktivitäten steigern ohne Ihre Kohlenhydrataufnahme im gleichen Ausmaß zu steigern.
- wenn Sie Alkohol trinken, vor allem bei gleichzeitigem Auslassen von Mahlzeiten.
- wenn Sie andere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen (auch im Falle pflanzlicher Arzneimittel).
- wenn Sie eine zu hohe Dosis Gliclazid +pharma einnehmen.
- wenn Sie unter bestimmten hormonabhängigen Krankheiten leiden (Funktionsstörungen der Schilddrüse, der Hypophyse oder der Nebennierenrinde).
- wenn Sie unter schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen leiden.
Wenn Ihr Blutzuckerspiegel niedrig ist können folgende Symptome auftreten: Kopfschmerzen, starker Hunger, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Verminderung der Konzentration, der Wachsamkeit und der Reaktionszeit, Depressionen, Verwirrung, Seh- und Sprachstörungen, Zittern, Empfindungsstörungen, Schwindel, Gefühl der Hilflosigkeit.
Auch folgende Symptome können auftreten: Schwitzen, feuchte Haut, Ängstlichkeit, unregelmäßiger Herzschlag, Bluthochdruck, plötzliches Auftreten von starken Schmerzen im Brustbereich mit Ausstrahlen in die benachbarten Bereiche (Angina pectoris).
Wenn der Blutzuckerspiegel weiter abfällt kann es zu starker Verwirrung (Delirium), Krämpfen, Verlust der Selbstbeherrschung, flacher Atmung, verlangsamter Herztätigkeit und Bewusstlosigkeit kommen.
In den meisten Fällen vergehen diese Symptome einer Unterzuckerung sehr schnell, wenn Sie Zucker in irgendeiner Form zu sich nehmen, z.B. in Tablettenform, als Würfelzucker, in Form von süßen Säften oder gesüßtem Tee.
Sie sollten daher immer Zucker in irgendeiner Form mit sich führen (Zuckertabletten oder Würfelzucker). Bitte beachten Sie, dass Süßstoffe nicht geeignet sind. Wenn die Aufnahme von Zucker nicht hilft bzw. wenn die Symptome nochmals auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt oder das nächste Spital auf.
Die Symptome einer Unterzuckerung können ausbleiben, weniger ausgeprägt sein oder sich nur sehr langsam einstellen oder so plötzlich auftreten, dass Sie die Unterzuckerung noch nicht wahrgenommen haben wenn Sie schon älter sind und bestimmte Arzneimittel einnehmen (wie z.B. Mittel mit Wirkung auf das Zentralnervensystem und Betablocker). Im Fall von Stresssituationen (wie z.B. Unfälle, Operationen, Fieber etc.) kann Ihr Arzt Sie vorübergehend auf eine Insulinbehandlung umstellen.
Symptome einer Überzuckerung (Hyperglykämie) können auftreten, wenn Gliclazid +pharma den Blutzuckerspiegel zu wenig gesenkt hat, wenn Sie Ihr vom Arzt vorgeschriebenes Behandlungsschema nicht eingehalten haben oder in besonderen Stresssituationen. Diese Symptome können Durst, häufiger
Harndrang, trockener Mund, trockene juckende Haut, Hautinfektionen und verminderte Leistungsfähigkeit sein.
Beim Auftreten solcher Symptome müssen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen.
Sollte in der Krankengeschichte Ihrer Familie der erbliche Mangel des Glucose-6-Phosphat Dehydrogenase (G6PD) Enzyms (Abnormalität roter Blutkörperchen) vorkommen, oder dies bei Ihnen aufgetreten sein, könnte ein Absinken der Haemoglobin Werte und eine Schädigung der roten Blutkörperchen (haemolytische Anaemie), auftreten. Kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt bevor Sie mit der Einnahme von Gliclazid +pharma beginnen.
Bei Einnahme von Gliclazid +pharma mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, da es zu Wechselwirkungen mit Gliclazid +pharma kommen kann.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Gliclazid kann verstärkt werden und die Symptome einer Unterzuckerung können auftreten, wenn folgende Arzneimittel eingenommen oder angewendet werden:
- andere Medikamente zur Behandlung von hohen Blutzuckerspiegeln (orale Antidiabetika oder Insulin)
- Antibiotika (z.B. Sulfonamide)
- Medikamente gegen Bluthochdruck oder Herzversagen (Betablocker, ACE-Hemmer wie Captopril oder Enalapril)
- Medikamente gegen Pilzerkrankungen (Miconazol, Fluconazol)
- Medikamente gegen Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre (H2-Rezeptorenhemmer)
- Antidepressiva (Monoaminoxidasehemmer)
- Medikamente gegen Schmerzen oder rheumatische Erkrankungen (Phenylbutazon, Ibuprofen)
- Alkohol enthaltende Medikamente
Die blutzuckersenkende Wirkung von Gliclazid kann abgeschwächt werden und damit können die Blutzuckerspiegel ansteigen bei gleichzeitiger Einnahme/Anwendung folgender Medikamente:
- Medikamente gegen Störungen des Zentralnervensystems (Chlorpromazin)
- Entzündungshemmende Medikamente (Korticosteroide)
- Medikamente zur Behandlung von Asthma oder im Anfall (intravenös verabreichtes Salbutamol, Ritodrin und Terbutalin)
- Medikamente zur Behandlung von Störungen im Brustbereich, starken Menstruationsblutungen und Endometriose (Danazol)
Gliclazid +pharma kann die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Medikamenten verstärken (z.B. Warfarin).
Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt bevor Sie mit der Einnahme eines anderen Medikaments beginnen. Wenn Sie ins Spital eingeliefert werden, geben Sie die Einnahme von Gliclazid +pharma bekannt.
Bei Einnahme von Gliclazid +pharma zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Gliclazid +pharma kann gleichzeitig mit Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken eingenommen werden, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.
Das Trinken von Alkohol sollte vermieden werden, da es die Kontrolle Ihres Blutzuckerspiegels in einer nicht vorhersehbaren Art und Weise beeinträchtigen kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Falls Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger werden, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Stillzeit
Sie dürfen Gliclazid +pharma nicht einnehmen während Sie stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
ACHTUNG: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Unter der Voraussetzung, dass Ihre Blutzuckerwerte durch die Einnahme von Gliclazid ausreichend kontrolliert werden können, sollte Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen nicht beeinträchtigt sein. Falls sie dennoch zu niedrige Blutzuckerwerte (Hypoglykämie) haben sollten, kann Ihre Konzentration, die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinflusst sein.