Gliclazid Arcana darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Gliclazid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels, oder gegen andere Arzneimittel aus derselben Arzneistoffgruppe (Sulfonylharnstoffe) oder gegen andere verwandte Arzneimittel (blutzuckersenkende Sulfonamide) sind,
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wenn Sie insulinabhängigen Diabetes (Typ I) haben,
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wenn in Ihrem Urin Ketonkörper und Zucker vorhanden sind (dies kann bedeuten, dass Sie diabetische Ketoazidose haben) oder Sie ein diabetisches Präkoma oder Koma haben,
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wenn Sie eine schwere Nieren- oder Lebererkrankung haben,
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wenn Sie Medikamente zur Behandlung von Pilzinfektionen einnehmen (Miconazol, siehe Abschnitt „Einnahme von Glicaczid Arcana zusammen mit anderen Arzneimitteln“),
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wenn Sie stillen.
Wenn Sie glauben, dass eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft, berichten Sie Ihrem Arzt oder dem Apotheker davon.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Dieses Arzneimittel sollte nur verwendet werden, wenn Sie regelmäßige Mahlzeiten einnehmen (einschließlich Frühstück). Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen, da Sie im Falle einer zu späten Mahlzeit oder wenn Sie eine Mahlzeit ausgelassen haben, ein erhöhtes Risiko eines niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) haben. Auch wenn Sie zu wenig Nahrung zu sich nehmen oder wenn die Nahrung zu wenig Kohlenhydrate enthält, besteht dieses Risiko.
Während der Behandlung mit Gliclazid ist eine regelmäßige Überwachung Ihres Blutzuckerspiegels (wenn möglich auch des Urinzuckerspiegels) erforderlich. Ihr Arzt kann eventuell auch Blutproben nehmen, um Ihr Glykohämoglobin (HbA1c) zu überwachen.
Um die empfohlenen Blutzuckerspiegel zu erreichen, müssen Sie sich an den von Ihrem Arzt verschriebenen Behandlungsplan halten. Dies bedeutet, zusätzlich zu einem Diätplan und körperlicher Betätigung, regelmäßig die Tabletten einzunehmen und, sofern notwendig, Ihr Körpergewicht zu reduzieren.
In den ersten paar Wochen der Behandlung kann das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) erhöht sein. Daher ist es lebenswichtig, dass Sie von Ihrem Arzt sorgfältig überwacht werden.
Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann auftreten:
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wenn Sie Ihre Mahlzeiten unregelmäßig einnehmen oder Mahlzeiten komplett auslassen,
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wenn Sie fasten,
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wenn eine Mangelernährung vorliegt,
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wenn Sie Ihren Ernährungsplan ändern,
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wenn Sie Ihre körperliche Aktivität erhöhen, ohne die Kohlenhydrataufnahme entsprechend zu steigern,
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wenn sie Alkohol trinken, insbesondere in Verbindung mit dem Weglassen einer Mahlzeit,
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wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel oder Naturheilmittel einnehmen,
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wenn Sie hohe Dosierungen von Gliclazid einnehmen,
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wenn Sie unter bestimmten hormonabhängigen Störungen leiden (Funktionsstörungen der Schilddrüse, der Hypophyse oder der Nebennierenrinde),
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wenn Ihre Nieren- oder Leberfunktion schwerwiegend eingeschränkt ist.
Wenn Sie unter Unterzuckerung leiden, können folgende Beschwerden auftreten: Kopfschmerzen, starker Hunger, Blässe, Schwäche, Erschöpfung, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, verminderte Aufmerksamkeit und Reaktionszeit, Depression, Verwirrtheit, Sprach- oder Sehstörungen, Zittern, Sinnesstörungen, Schwindel, Hilflosigkeit. Die folgenden Anzeichen und Beschwerden können ebenfalls auftreten: Schwitzen, feuchtkalte Haut, Angst, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, hoher Blutdruck und plötzliche starke Schmerzen in der Brust, die in nahe gelegene Bereiche ausstrahlen können (Angina pectoris).
Wenn Ihr Blutzuckerspiegel weiter fällt, können Sie unter beträchtlicher Verwirrung (Delirium) leiden, Krämpfe entwickeln, die Selbstbeherrschung verlieren, die Atmung kann flach und Ihr Herzschlag verlangsamt sein, Sie können bewusstlos werden, was möglicherweise zum Koma führt.
In den meisten Fällen verschwinden die Anzeichen einer Unterzuckerung schnell, wenn Sie Zucker in jeglicher Form konsumieren, z. B. Würfelzucker, süßer Saft, gesüßter Tee. Sie sollten daher stets Zucker in irgendeiner Form bei sich tragen (Würfelzucker). Beachten Sie, dass künstliche Süßstoffe keine Wirkung zeigen. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus, wenn die Zuckeraufnahme nicht hilft oder wenn die Beschwerden wieder auftreten.
Es kann auch vorkommen, dass jegliche Anzeichen für eine Unterzuckerung fehlen, dass sie sich langsam entwickeln oder dass Sie nicht rechtzeitig merken, dass Ihr Blutzuckerspiegel abgefallen ist.
Dies kann passieren, wenn Sie ein älterer Patient sind, der bestimmte Arzneimittel einnimmt (z. B. solche, die auf das Zentralnervensystem wirken und Betablocker). Es kann auch vorkommen, wenn Sie unter bestimmten Stoffwechselstörungen leiden (z. B. bestimmte Funktionsstörungen der Schilddrüse und des Hypophysenvorderlappens oder der Nebennierenrinde).
Wenn Sie sich in Stresssituationen befinden (z. B. Unfälle, chirurgische Operationen, Infektionen mit Fieber etc.) kann Ihr Arzt Sie eventuell vorübergehend auf eine Insulin- Therapie umstellen.
Symptome eines hohen Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) können auftreten, wenn der Blutzucker durch Gliclazid noch nicht ausreichend gesenkt worden ist, wenn Sie das Medikament nicht auf die von Ihrem Arzt vorgeschriebene Weise eingenommen haben, wenn Sie Johanniskraut - (Hypericum perforatum )- Präparate einnehmen (siehe Abschnitt „Einnahme von Gliclazid Arcana zusammen mit anderen Arzneimitteln“) oder in besonderen Stresssituationen. Anzeichen für einen hohen Blutzuckerspiegel können Durst, häufiges Wasserlassen, Mundtrockenheit, Trockenheit und Jucken der Haut, Hautinfektionen und verminderte Leistungsfähigkeit sein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines dieser Symptome wahrnehmen.
Störungen des Blutzuckerspiegels (niedriger Blutzucker und hoher Blutzucker) können, besonders bei älteren Patienten, auftreten, wenn einem Patienten Gliclazid zur selben Zeit verschrieben wird, wie ein Arzneimittel, das zur Klasse der Antibiotika zählt, so genannte Fluorochinolone. In einem solchen Fall wird Ihr Arzt Sie auf die Wichtigkeit der Blutzuckerspiegelüberwachung hinweisen.
Wenn ein naher Verwandter oder Sie selbst an einem sogenannten Glucose-6- Phosphatdehydrogenase-Mangel leiden (vererbbare Abnormität der roten Blutzellen), kann es zu einem Absinken des Hämoglobin-Spiegels und einem Zerfall der roten Blutzellen (hämolytische Anämie) kommen. Sprechen Sie vor der Einnahme von Gliclazid Arcana mit Ihrem Arzt.
Kinder und Jugendliche
Gliclazid Arcana ist nicht zur Behandlung von Diabetes bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren geeignet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Gliclazid Arcana wird zur Einnahme während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Während der Stillzeit darf Gliclazid Arcana nicht eingenommen werden.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Ihr Arzt kann Ihnen gegebenenfalls eine besser geeignete Behandlung verordnen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Gliclazid Arcana 30 mg – Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung hat keinen bekannten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Jedoch kann Ihre Konzentrations- bzw. Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein, wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig (Hypoglykämie) oder zu hoch (Hyperglykämie) ist bzw. wenn Sie infolge solcher Zustände Sehstörungen entwickeln. Dies kann häufiger zu Beginn der Behandlung mit Gliclazid Arcana 30 mg – Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung auftreten. Denken Sie daran, dass Sie sich selbst und andere in Gefahr bringen könnten (z. B. beim Fahren eines Fahrzeugs oder dem Bedienen von Maschinen). Bitte fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie ein Fahrzeug führen können, wenn
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Sie unter häufigen Episoden einer Hypoglykämie leiden,
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bei Ihnen nur geringe oder keinerlei Anzeichen für eine Hypoglykämie auftreten.
Gliclazid Arcana enthält Lactose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.