Gliclazid STADA darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Gliclazid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels (in Abschnitt 6 genannt) oder gegen andere Arzneimittel der gleichen Gruppe (Sulfonylharnstoffe) oder gegen andere, ähnliche Arzneistoffe (blutzuckersenkende Sulfonamide) sind.
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wenn Sie einen insulinabhängigen Diabetes (Typ 1) haben.
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wenn Sie Ketonkörper und Zucker im Urin haben (was bedeuten kann, dass Sie eine diabetische Ketoazidose haben), ein diabetisches Präkoma oder Koma.
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wenn Sie eine schwere Nieren- oder Lebererkrankung haben.
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wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen anwenden (Miconazol, siehe Abschnitt „Einnahme von Gliclazid STADA zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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wenn Sie stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Gliclazid STADA 60 mg einnehmen.
Um gute Blutzuckerwerte zu erzielen, sollten Sie den Behandlungsplan, den Ihr Arzt Ihnen verordnet hat, einhalten. Das bedeutet, dass Sie neben der regelmäßigen Tabletteneinnahme Ihre Ernährungsvorschriften beachten, sich körperlich betätigen und, falls notwendig, Ihr Gewicht verringern müssen.
Während der Behandlung mit Gliclazid müssen Ihre Blutzuckerwerte (evtl. auch der Urinzucker) und Ihr Glykohämoglobin-Spiegel (HbA1c) regelmäßig kontrolliert werden.
In den ersten Wochen der Behandlung ist das Risiko für erniedrigte Blutzuckerspiegel (sog. Hypoglykämien) erhöht; daher sind besonders häufige Kontrollen beim Arzt erforderlich.
Niedrige Blutzuckerspiegel (Hypoglykämien) können auftreten:
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wenn Sie Ihre Mahlzeiten unregelmäßig einnehmen oder eine Mahlzeit ganz auslassen,
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wenn Sie fasten,
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wenn Sie mangelernährt sind,
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wenn Sie Ihre Ernährung ändern,
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wenn Sie Ihre körperliche Tätigkeit steigern und nicht entsprechend mehr Kohlenhydrate zu sich nehmen,
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wenn Sie Alkohol trinken (insbesondere wenn Sie gleichzeitig Mahlzeiten auslassen),
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wenn Sie noch andere Arzneimittel oder Naturheilmittel einnehmen,
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wenn Sie zu viel Gliclazid einnehmen,
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wenn Sie unter bestimmten hormonellen Erkrankungen leiden (Funktionsstörungen der Schilddrüse, der Hirnanhangsdrüse [Hypophyse] oder der Nebennierenrinde),
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wenn Ihre Nierenfunktion oder Leberfunktion stark eingeschränkt ist.
Wenn Sie einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel haben, können bei Ihnen die folgenden Anzeichen (Symptome) auftreten:
Kopfschmerzen, starkes Hungergefühl, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, verringerte Aufmerksamkeit und verlängerte Reaktionszeit, Depression, Verwirrtheit, Sprach- oder Sehstörungen, Zittern, Gefühlsstörungen, Schwindelgefühl und Hilflosigkeit.
Auch die folgenden Anzeichen und Beschwerden können auftreten: Schwitzen, feuchtkalte Haut, Ängstlichkeit, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, hoher Blutdruck, plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb, der in benachbarte Bereiche ausstrahlen kann (Angina pectoris).
Wenn der Blutzuckerspiegel immer weiter absinkt, erleiden Sie möglicherweise erhebliche Verwirrtheit (Delirium), Krämpfe, Verlust der Selbstbeherrschung, flache Atmung und verlangsamter Herzschlag und Sie können das Bewusstsein verlieren.
In den meisten Fällen verschwinden die Symptome eines erniedrigten Blutzuckerspiegels sehr schnell, wenn Sie irgendeine Art von Zucker zu sich nehmen, z.B. Traubenzuckertabletten, Würfelzucker, süßen Saft oder gesüßten Tee.
Sie sollten daher immer Zucker in irgendeiner Form bei sich haben (Traubenzuckertabletten, Würfelzucker). Denken Sie daran, dass künstliche Süßungsmittel nicht wirksam sind. Bitte wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus, wenn das Essen von Zucker nicht hilft oder wenn die Symptome wiederkehren.
Es ist möglich, dass die Symptome eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels gar nicht oder nur undeutlich auftreten oder sich sehr langsam entwickeln, so dass Ihnen nicht rechtzeitig bewusst wird, dass Ihr Blutzuckerspiegel abgefallen ist. Dies kann vorkommen, wenn Sie schon älter sind und wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (z.B. Betablocker oder Arzneimittel, die auf das zentrale Nervensystem einwirken).
Wenn Sie sich in einer Stresssituation befinden (Unfall, Operation, Fieber usw.), kann Ihr Arzt Ihnen vorübergehend eine Insulin-Behandlung verordnen.
Symptome eines zu hohen Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) können auftreten, wenn Gliclazid Ihren Blutzuckerspiegel noch nicht ausreichend gesenkt hat, wenn Sie sich nicht an den vom Arzt verordneten Behandlungsplan gehalten haben, wenn Sie Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Präparate eingenommen haben (siehe Abschnitt „Einnahme von Gliclazid STADA 60 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung zusammen mit anderen Arzneimitteln“) oder in besonderen Stress-Situationen. Zeichen einer Hyperglykämie können unter anderem Durst, häufiges Wasserlassen, Mundtrockenheit, trockene Haut mit Juckreiz, Hautinfektionen und verringerte Leistungsfähigkeit sein.
Falls derartige Beschwerden auftreten, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker wenden.
Störungen des Blutzuckers (niedriger Blutzucker und hoher Blutzucker) können bei gleichzeitiger Verschreibung von Gliclaziden und Arzneimitteln, die zur Gruppe der Antibiotika namens Fluoroquinolone gehören, vor allem bei älteren Patienten, auftreten. In diesem Fall wird Sie Ihr Arzt auf die Wichtigkeit einer Blutzuckerüberwachung aufmerksam machen.
Wenn Sie oder Mitglieder Ihrer Familie die erbliche Erkrankung Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PD)-Mangel haben (eine krankhafte Veränderung der roten Blutkörperchen), kann bei Ihnen ein Abfall des Hämoglobinspiegels durch Abbau der roten Blutkörperchen auftreten (hämolytische Anämie). Sprechen Sie daher vorher mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Kinder und Jugendliche
Gliclazid STADA wird aufgrund fehlender Daten nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen empfohlen.
Einnahme von Gliclazid STADA zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn Sie gleichzeitig eines der folgenden Arzneimittel einnehmen, kann die blutzuckersenkende Wirkung von Gliclazid verstärkt werden und es können Anzeichen eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels auftreten:
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weitere Arzneimittel zur Blutzuckersenkung (orale Antidiabetika, GLP-1-Rezeptor-Agonisten oder Insulin),
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Antibiotika (z.B. Sulfonamide, Clarithromycin),
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzschwäche (Betablocker, ACE- Hemmer wie Captopril oder Enalapril),
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Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Miconazol, Fluconazol),
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Arzneimittel zur Behandlung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren (H2-Rezeptor- Antagonisten),
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Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Monoaminoxidase-Hemmer),
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Schmerzmittel oder Mittel gegen Rheuma und Entzündungen (Phenylbutazon, Ibuprofen),
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Arzneimittel, die Alkohol enthalten.
Wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen, kann die blutzuckersenkende Wirkung von Gliclazid abgeschwächt werden und der Blutzuckerspiegel ansteigen:
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Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems (Chlorpromazin),
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entzündungshemmende Arzneimittel (Kortison),
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Arzneimittel zur Behandlung von Asthma oder zur Anwendung während der Wehen (intravenöse Anwendung von Salbutamol, Ritodrin oder Terbutalin),
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Arzneimittel zur Behandlung von Brusterkrankungen, starken Regelblutungen und Endometriose (Danazol),
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Johanniskraut (Hypericum perforatum) Präparate.
Störungen des Blutzuckers (niedriger Blutzucker und hoher Blutzucker) können bei gleichzeitiger Verschreibung von Gliclazid STADA 60 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung und Arzneimitteln, die zur Gruppe der Antibiotika namens Fluoroquinolone gehören, vor allem bei älteren Patienten, auftreten.
Gliclazid STADA kann die Wirkung von Arzneimitteln verstärken, die zur Hemmung der Blutgerinnung eingenommen werden (z.B. Warfarin).
Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, bevor Sie mit der Einnahme anderer Arzneimittel beginnen. Wenn Sie sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben, informieren Sie dort bitte das medizinische Fachpersonal darüber, dass Sie Gliclazid STADA einnehmen.
Einnahme von Gliclazid STADA zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Gliclazid STADA kann zusammen mit Mahlzeiten und nicht-alkoholischen Getränken eingenommen werden. Es empfiehlt sich, keinen Alkohol zu trinken, da Alkohol die Blutzuckereinstellung in unvorhersehbarer Weise verändern kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Gliclazid STADA 60 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung wird nicht zur Anwendung in der Schwangerschaft empfohlen.
Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat, damit er Ihnen eine für Sie besser geeignete Behandlung verordnen kann.
Sie dürfen Gliclazid STADA nicht einnehmen, solange Sie stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Ihre Konzentrations- oder Reaktionsfähigkeit kann beeinträchtigt sein, wenn Ihr Blutzuckerspiegel zu niedrig (Hypoglykämie) oder zu hoch ist (Hyperglykämie) oder wenn Sie daraus resultierend Sehstörungen bekommen. Bedenken Sie, dass Sie sich und andere gefährden können (z.B. wenn Sie ein Fahrzeug steuern oder Maschinen bedienen).
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Autofahren dürfen,
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wenn bei Ihnen Episoden mit niedrigen Blutzuckerwerten (Hypoglykämien) häufig auftreten,
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wenn Sie bei erniedrigtem Blutzucker (Hypoglykämie) wenige oder gar keine Warnsignale bemerken.
Gliclazid STADA enthält Lactose.
Wenn Sie von Ihrem Arzt informiert wurden, dass Sie gegen bestimmte Zucker intolerant sind, kontaktieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.