Einnahme von Gliclada 60 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Bei Einnahme von folgenden Arzneimitteln kann es zu einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung von Gliclazid kommen und es können Anzeichen einer Unterzuckerung auftreten:
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andere Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutzuckerspiegels (orale Antidiabetika, GLP-1 Rezeptoragonisten oder Insulin),
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Antibiotika (z. B. Sulfonamide, Clarithromycin),
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz (Betablocker, ACE- Hemmer wie z. B. Captopril oder Enalapril),
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Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Miconazol, Fluconazol),
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Arzneimittel zur Behandlung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren (H 2 - Rezeptorantagonisten),
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Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer),
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Schmerzmittel oder Antirheumatika (Phenylbutazon, Ibuprofen),
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alkoholhaltige Arzneimittel.
Bei Einnahme von folgenden Arzneimitteln kann es zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Gliclazid und zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommen:
Arzneimittel zur Behandlung von Störungen des zentralen Nervensystems (Chlorpromazin),
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Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (Kortikosteroide),
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Arzneimittel zur Behandlung von Asthma oder zur Anwendung während körperlicher Anstrengung (Salbutamol, Ritodrin, Terbutalin – intravenös),
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Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen der Brust, starker Monatsblutung und Endometriose (Danazol).
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Johanniskraut (Hypericum perforatum) Präparate.
Störungen des Blutzuckers (niedriger Blutzucker und hoher Blutzucker) können bei gleichzeitiger Verschreibung von Gliclada 60 mg und Arzneimittel, die zur Gruppe der Antibiotika namens Fluoroquinolone, vor allem bei älteren Patienten, auftreten.
Gliclada 60 mg kann zu einer Verstärkung der Wirkung von gerinnungshemmenden Arzneimitteln führen (z. B. Warfarin).
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von anderen Arzneimitteln Ihren Arzt. Wenn Sie sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben, informieren Sie das Krankenhauspersonal, dass Sie Gliclada 60 mg einnehmen.
Einnahme von Gliclada 60 mg zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Gliclada 60 mg kann zusammen mit Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken eingenommen werden.
Alkoholgenuss ist zu vermeiden, da Alkohol die Kontrolle Ihrer Zuckerkrankheit in unvorhersehbarer Weise verändern kann.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die Beurteilung der Nebenwirkungen basiert auf ihrer Häufigkeit.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung ist eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) (Beschwerden und Anzeichen siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Falls diese Beschwerden unbehandelt bleiben, kann dies zu Benommenheit, Bewusstlosigkeit oder möglicherweise Koma führen. Wenn eine Phase von Unterzuckerung schwerwiegend ist oder länger andauert, auch bei vorübergehender Kontrolle durch die Einnahme von Zucker, müssen Sie sich sofort in ärztliche Beobachtung begeben.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
Störungen des Magen-Darmtraktes
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Durchfall und Verstopfung. Diese Nebenwirkungen werden vermindert, wenn Gliclada 60 mg wie empfohlen während einer Mahlzeit eingenommen wird.
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
Erkrankungen des Blutes
Es wurde eine verringerte Zahl der Blutzellen (z. B. Blutplättchen, rote und weiße Blutkörperchen) berichtet, was Blässe, verlängerte Blutungen, Blutergüsse, Halsschmerzen und Fieber verursachen kann. Diese Beschwerden bilden sich im Allgemeinen nach Absetzen der Behandlung zurück.
Hauterkrankungen
Es wurden Hautreaktionen wie Ausschlag, Rötung, Juckreiz, Nesselsucht, Blasen, Angioödem (plötzliche Gewebsschwellungen wie z. B.: der Augenlieder, des Gesichts, der Lippen, des Mundes, der Zunge oder des Halses, was möglicherweise zu Schwierigkeiten bei der Atmung führen kann),
beobachtet. Der Ausschlag kann sich zu ausgedehnter Blasenbildung oder zum Abschälen der Haut ausweiten.
Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bei sich bemerken, stoppen Sie die Einnahme von Gliclada 60 mg, holen Sie sofort einen ärztlichen Rat ein und informieren Sie den Arzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
In Ausnahmefällen wurde von Anzeichen einer schweren Überempflindlichkeitsreaktionen (DRESS) berichtet: zu Beginn als grippeähnliche Symptome und Ausschlag im Gesicht, später ein länger andauernder Hautausschlag mit erhöhter Temperatur.
Lebererkrankungen
Vereinzelt wurden Leberfunktionsstörungen berichtet, die eine Gelbfärbung der Haut und der Augen verursachen können. Die Beschwerden bilden sich im Allgemeinen nach Absetzen des Arzneimittels zurück. Wenn dies bei Ihnen auftritt, suchen Sie bitte sofort Ihren Arzt auf. Ihr Arzt wird dann entscheiden, ob Sie die Behandlung abbrechen sollen.
Augenerkrankungen
Aufgrund von Änderungen des Blutzuckerspiegels können vorübergehende Sehstörungen, insbesondere bei Behandlungsbeginn, auftreten.
Wie auch bei anderen Sulfonylharnstoffen wurden folgende sehr seltene Nebenwirkungen beobachtet (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
Fälle von starken Änderungen der Blutzellenanzahl und allergischen Entzündungen der Blutgefäße, Verminderung des Natriumgehalts im Blut (Hyponatriämie), Störungen der Leberfunktion (z. B. Gelbsucht), die meist nach dem Absetzen des Sulfonylharnstoffes zurückgingen, aber in Einzelfällen zu lebensbedrohlichem Leberversagen führen können.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
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