Heparin Immuno 10.000 I.E./ml - Durchstichflasche

Heparin Immuno 10.000 I.E./ml - Durchstichflasche
Wirkstoff(e)Heparin
Zulassungslandat
ZulassungsinhaberBaxter
ATC CodeB01AB01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntithrombotische Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml ist ein hochgereinigtes Na-Mucopolidinpolysulfat aus Schweinedarmschleimhaut mit einer an mehreren Stellen des Blutgerinnungssystems angreifenden, gerinnungshemmenden Wirkung.

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml wird verwendet zur Behandlung und Vorbeugung bei

  • Lungenembolie und tiefer Venenthrombose
  • Verbrauchskoagulopathie (Störung der Blutgerinnung)
  • Extrakorporalem Kreislauf
  • Anschlussantikoagulierung nach Fibrinolyse
  • Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes
  • Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie unter einer Heparinallergie leiden, einschließlich einem immunologisch bedingten, durch Heparin ausgelösten Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie), der auf Grund Ihrer Krankengeschichte gesichert ist oder vermutet wird
  • bei bekannter Überempfindlichkeit gegen das Konservierungsmittel Chlorbutanol
  • bei Blutungsneigung wie z.B. Bluterkrankheit (Hämophilie), Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
  • bei Blutungen im Magen oder Darmtrakt, in der Lunge, der Niere oder bei akuten intrakraniellen Blutungen
  • bei schweren Erkrankungen von Leber, Bauchspeicheldrüse und Niere
  • bei Erkrankungen bei denen der Verdacht auf eine Schädigung der Gefäße besteht wie
    • aktuell bestehende Erkrankungen des Verdauungstraktes mit Geschwürsbildung
    • Karzinome der inneren Organe
    • operative Eingriffe am Gehirn, Rückenmark sowie am Auge
    • proliferative Retinopathia diabetica (bestimmte Augenerkrankung bei Zuckerkrankheit)
    • Enzephalomalazie (Gehirnerweichung)
    • bei Patienten mit erhöhter Durchlässigkeit der Kapillaren
    • unkontrollierter schwerer Bluthochdruck (Hypertonie)
    • bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis)
  • bei aktiver Tuberkulose
  • bei drohender Fehlgeburt (Abortus)

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml ist erforderlich

  • wenn bei Ihnen Punktionen oder Eingriffe an der Prostata, Punktionen des Rückenmarkkanals (Spinalpunktionen) oder örtliche Narkosen im Rückenmarksraum (Spinalanästhesien) vorgenommen werden müssen oder wenn Sie Thrombosen im Gehirn haben.
  • wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden, eine eingeschränkte Nierenfunktion haben oder gleichzeitig mit Medikamenten behandelt werden, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird den Serum-Kalium-Spiegel kontrollieren.
  • wenn Sie gleichzeitig orale Antikoagulantien (wie z.B. Marcoumar) oder andere Medikamente einnehmen, die die blutgerinnungshemmende Wirkung von Heparin verstärken können (siehe „Anwendung von HEPARIN IMMUNO 10000 I.E./ml mit anderen Arzneimitteln“).
  • in den ersten 36 Stunden nach einer Geburt.
  • bei erhöhtem Blutdruck. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird die Blutdruckwerte laufend kontrollieren.

Heparininduzierte Thrombozytopenie

Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Kontrollen der Blutplättchen (Thrombozyten) vor Behandlungsbeginn, am 1. Tag nach Beginn der Heparintherapie und während der Therapie, insbesondere zwischen dem 6. und 14. Tag nach Therapiebeginn, in kurzen Abständen, veranlassen. Bei starkem Absinken der Thrombozytenwerte (siehe „WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?“) muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

In diesen Fällen wird ihr Arzt/ihre Ärztin wird die notwendigen Tests durchführen um abzuklären, ob eine immunologisch bedingte, heparininduzierte Thrombozytopenie (Typ II) vorliegt. Sollte dies der Fall sein, dürfen Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt nie mehr Heparin (auch nicht mit niedermolekularem Heparin) erhalten.

Wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine heparininduzierte Thrombozytopenie, HIT Typ II, besteht, wird Heparin sofort abgesetzt.

Wurden Sie wegen einer thromboembolischen Erkrankung mit Heparin behandelt oder sind bei Ihnen thromboembolische Komplikationen als Folge der heparininduzierten Thrombozytopenie aufgetreten, müssen von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin andere Antithrombotika als Heparin eingesetzt werden (z.B. Danaparoid, Lepirudin).

Beim Auftreten einer immunologisch bedingten heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT Typ II) ist die Fortführung einer Hämodialysebehandlung unter Heparinisierung nicht mehr möglich und Sie müssen gegebenenfalls auf eine alternative Nierenersatztherapie umgestellt werden.

Besondere Patientengruppen

Bei Patienten über dem 60. Lebensjahr kann eine höhere Blutungsinzidenz auftreten.

Anwendung von HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin wenn Sie Medikamente einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Klinisch bedeutsame Wirkungsverstärkung und erhöhte Blutungsgefahr sind möglich durch: Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs, z.B. Phenylbutazon, Indometacin), Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Acetylsalicylsäure, Dipyridamol), orale Antikoagulantien (Cumarin-Derivate), fibrinolytische Substanzen (z.B. Streptokinase, Alteplase), Dextrane, Sulfinpyrazon, Probenecid, Etacrynsäure, Valproinsäure, Penicillin i.v. in hohen Dosen, manche Cephalosporine und Zytostatika

Ebenfalls führt Antithrombin III-Konzentrat zu einer Verstärkung der Heparinwirkung.

Wirkungsabschwächung möglich durch Ascorbinsäure, Antihistaminika, Digitalis, Nicotin, Tetrazykline, Phenothiazine.

Aus der Plasma-Eiweißbindung werden verdrängt: Phenytoin, Chinidin, Propranolol, Benzodiazepine, Bilirubin.

Mit basischen Medikamenten (z.B. Chinin, trizyklische Antidepressiva) kann es zu Salzbildung und gegenseitiger Wirkungsabschwächung kommen.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Medikamenten, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen (z.B. kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin II-Rezeptor-Antagonisten) soll nur mit besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen (siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml ist erforderlich“).

Mit Ausnahme von Glucose 5% oder Natriumchlorid 0,9% darf HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Bitte informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird entscheiden, ob Sie HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml in der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden können.

Es gibt bisher keine Hinweise, dass die Anwendung von Heparin in der Schwangerschaft zu Missbildungen führt. Heparin passiert nicht die Plazenta und wird nicht über die Muttermilch ausgeschieden.

Tägliche Gaben höherer Dosen von Heparin über einen Zeitraum von mehreren Monaten können bei Schwangeren oder bei stillenden Frauen das Osteoporoserisiko erhöhen (siehe „WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?“)

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beobachtet.

Wie wird es angewendet?

Die Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, Allgemeinzustand und Ansprechen des Patienten sowie vor allem nach den Gerinnungswerten. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird die notwendigen Tests durchführen und die für Sie geeignete Dosis bestimmen.

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml wird in eine Vene (intravenös) verabreicht. Heparin kann als Dauerinfusion (Motorspritze) mit 5%iger Glucose- oder 0,9%iger Natriumchloridlösung zugeführt werden.

Ob anstelle der intravenösen Injektion von Heparin IMMUNO die Anwendung eines Heparinpräparates zur subkutanen Anwendung notwendig ist, entscheidet Ihr Arzt/Ihre Ärztin nach den individuellen Gegebenheiten.

Wenn Sie eine größere Menge von HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml erhalten haben, als Sie sollten,

informieren Sie bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin. Eine Überdosierung mit Heparin führt zu einer verminderten Gerinnbarkeit des Blutes (Hypokoagulabilität) und damit zu einer erhöhten Blutungsgefahr.

Zur Neutralisierung der Heparinwirkung bei Überdosierung wird Protaminsulfat oder Protaminhydrochlorid gegeben.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Mögliche unerwünschte Wirkungen mit Heparin-Natrium:

Während der Behandlung mit Heparin kann es, bedingt durch die erhöhte Blutungsneigung, zu Organblutungen (z.B. Harnblase oder seltener Nebennierenrinde) kommen. Weiters können Haut- und Schleimhautblutungen, sowie Blutergüsse (Hämatome) an den Injektionsstellen auftreten.

Kleine lokale Hämatome am Injektionsort sind relativ häufig und bedürfen keiner Therapie. Bei mittelschweren Blutungen genügt in der Regel das Absetzen der Heparintherapie. Bei schweren Blutungen ist die sofortige Aufhebung der Heparinwirkung durch Protamin notwendig.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig bis sehr häufig tritt zu Beginn der Behandlung eine leichte, vorübergehende

Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie Typ I) mit Thrombozytenwerten zwischen 80000/μl und 150000/μl auf. Komplikationen treten im Allgemeinen nicht auf, die

Behandlung kann daher fortgeführt werden. Schwerwiegend ist das Auftreten einer immunologisch bedingten Thrombozytopenie (HIT Typ II). Diese Form der

Thrombozytopenie ist anzunehmen, wenn die Blutplättchen (Thrombozyten) auf Werte < 80000/μl absinken, oder wenn es zu einem schnellen Abfall auf < 50% des Ausgangswertes

kommt. Bei nicht Sensibilisierten beginnt der Thrombozytenabfall in der Regel 6 – 14 Tage nach Behandlungsbeginn, bei Sensibilisierten unter Umständen innerhalb von Stunden. Zwischen 30 und 80% der Patienten mit HIT entwickelt ein arterielles oder venöses Blutgerinnsel (Thrombose), das Mortalitätsrisiko ist hoch. Es kann zur Bildung von Thromben aus Fibrin und Plättchen („White Clot-Syndrom“) mit resultierenden Organinfarkten, Hautnekrosen, Gewebsnekrosen der Gliedmaßen, Schlaganfällen, venösen Thromboembolien, seltener auch zu Blutungen (punktförmigen Hautblutungen, Blutstuhl, postoperativen Blutungen) kommen. In schweren Fällen kann es zu einer überschießenden Blutgerinnung im Blutgefäßsystem durch Verbrauch von Gerinnungsfaktoren kommen.

In seltenen Fällen tritt eine Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) auf.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten treten allergische Reaktionen wie Schnupfen (Rhinitis) und Tränenfluss, quaddelartiger Hautausschlag (urtikarielles Exanthem), Kopfschmerzen, Gelenksschmerzen (Arthralgie), Fieber, Atemnot, Blutdruckabfall, Bronchialasthma und Kollaps auf. In Einzelfällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen.

Endokrine Erkrankungen

Selten tritt ein Versagen der Nebenniere als Folge einer Nebennierenblutung auf.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

In seltenen Fällen kann die Behandlung eine verminderte Aldosteronproduktion der Nebennierenrinde (Hypoaldosteronismus) mit erhöhten Kaliumwerten im Blut (Hyperkaliämie) und stoffwechselbedingter Übersäuerung des Organismus (metabolischer Azidose) zur Folge haben, besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Diabetes mellitus,.

Gefäßerkrankungen

In seltenen Fällen wurden unter Heparintherapie Gefäßkrämpfe und Blutdruckanstieg beobachtet.

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Beobachtet wurden gastrointestinale Blutungen, Blutstuhl (Melaena), Übelkeit und Erbrechen.

Leber und Gallenerkrankungen

Häufig ist ein Anstieg bestimmter Leberenzyme (Transaminasen).

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Heparinanwendung kann zu Haut- und Schleimhautblutungen, sowie zu Hautausschlägen (Exanthemen) führen. In seltenen Fällen tritt ein Haarausfall auf, der jedoch reversibel ist.

Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Die Anwendung höherer Dosen von unfraktioniertem Heparin für einen Zeitraum von mehreren Monaten kann zu einer Verminderung der Knochendichte führen. In bis zu 2% der Fälle kann sich ein osteoporotischer Knochenbruch (Fraktur) entwickeln.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Blutungen im Urogenitaltrakt.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

In Einzelfällen wurde das Auftreten von einer schmerzhaften Dauererektion (Priapismus) berichtet.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig werden Schmerzen sowie Gewebsreaktionen (Schwellungen, Entzündungen, Rötungen, Juckreiz und kleinere Hämatome) an der Injektionsstelle beobachtet. Selten kommt es zu Hautnekrosen und Blutungen an der Injektionsstelle, sowie Blutungen aus Wunden.

Untersuchungen

Klinisch-chemische Reaktionen: Möglich sind ein Anstieg der freien Fettsäuren und des Thyroxins, sowie reversible Kaliumretention und Erniedrigung des HDL-Cholesterins. Verfälschung der Blutzuckerwerte und des Ergebnisses des Bromsulfaleintestes sind möglich.

Unerwünschte Wirkungen, die im Rahmen der Marktüberwachung von HEPARIN IMMUNO beobachtet wurden:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: überschießende Blutgerinnung im Blutgefäßsystem (Disseminierte intravasale Gerinnung, DIC), Thrombozytopenie Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Blutendes Magengeschwür, Gastrointestinale Blutungen, Mundblutungen, Blutstuhl (Melaena), Übelkeit, Erbrechen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Juckreiz, Schwellung, Schmerzen, Entzündung, Rötung an der Injektionsstelle, Fieber

Erkrankungen des Immunsystems: Überempfindlichkeitsreaktionen

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Prellung, Bluterguss im Schädel (Subduralhämatom)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Gelenksschmerzen (Arthralgie)

Erkrankungen des Nervensystems: Hirninfarkt

Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Blut im Harn (Hämaturie)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: schmerzhafte Dauererektion (Priapismus)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Hautausschlag (Exanthem)

Gefäßerkrankungen: Blutergüsse (Hämatome), Blutungen

Informieren Sie bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Apotheker/in, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Bei 2ºC – 8ºC (im Kühlschrank) lagern. Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Originalverpackung angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihre/n Apotheker/in wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml enthält:

Der Wirkstoff ist: Heparin-Natrium

Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Chlorbutanol (Konservierungsmittel) und Wasser für Injektionszwecke

Wie HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml aussieht und Inhalt der Packung

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml ist eine Lösung zur intravenösen Anwendung

Jede Packung enthält: 1 Durchstichflasche mit 10 ml HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller: Baxter AG, Wien

Zulassungsnummer: Z.Nr. 1-11857

Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmens in Verbindung.

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im: August 2006

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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, Allgemeinzustand und Ansprechen des Patienten sowie vor allem nach den Gerinnungswerten: aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), Thrombinzeit und Vollblutgerinnungszeit. Als gebräuchlichste Kontrollmethode ist die Bestimmung der aPTT zu nennen. Bei Verabreichung von Heparin in therapeutischen Dosen sollte die aPTT das 1,5 – 2,5fache des Normalwertes erreichen.

Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist im Allgemeinen eine Dosisreduktion erforderlich.

Für Erwachsene gelten nachfolgende Dosierungsrichtlinien:

  1. Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose Man beginnt die gerinnungshemmende Behandlung mit HEPARIN IMMUNO beim normalgewichtigen Erwachsenen mit einer intravenösen Bolusinjektion von 5000 I.E. Anschließend setzt man vorzugsweise mit einer Dauerinfusion fort, wobei als Richtwert eine Dosis von 14 – 18 I.E./kg KG/h gilt. Ist eine Dauerinfusion nicht möglich, kann eine intermittierende intravenöse Therapie mit 5000 bis 10 000 I.E. in 4-stündigen Intervallen durchgeführt werden. Die Behandlung sollte über mindestens 5 Tage erfolgen bzw. sollte so lange fortgeführt werden bis eine ausreichende orale Antikoagulierung erreicht worden ist. Anschließend setzt man die Antikoagulantientherapie im Allgemeinen über 3 - 6 Monate fort. Dosierung bei Kindern (>1 Jahr) Initial verabreicht man eine i.v. Bolusinjektion von 50 – 75 I.E./kg KG und setzt mit einer Dauerinfusion von 15 – 25 I.E./kg KG/h fort.
  2. Verbrauchskoagulopathie (Disseminierte intravasale Gerinnung) Die intravasale Aktivierung des Hämostasesystems kann durch eine Reihe von Grundkrankheiten ausgelöst werden. In akuten Fällen ist das klinische Bild durch ein schweres Schocksyndrom, verbunden mit erhöhter Blutungstendenz, gekennzeichnet. Allgemeine Richtlinien für die Therapie mit HEPARIN IMMUNO zur Unterbrechung der Umsatzstörungen können nur für das Initialstadium und für die prophylaktische Anwendung gegeben werden. Es wird darauf hingewiesen, dass eine derartige Therapie nur an spezialisierten Abteilungen durchgeführt werden soll. Die individuell erforderliche Dosierung richtet sich u.a. nach der Thrombozytenzählung, aPTT, Thrombinzeit, Fibrinogenbestimmung und dem Nachweis von Fibrin/Fibrinogen-Spaltprodukten. Bei Erwachsenen wird folgende Vorgangsweise empfohlen: Nach einer Initialdosis von 2000 – 5000 I.E. Heparin i.v. werden 12-18 I.E./kg KG/h als Dauerinfusion verabreicht. Dosierung bei Kindern (>1 Jahr) Kindern verabreicht man initial eine i.v. Bolusinjektion von 30 I.E. Heparin/kg KG und setzt mit einer Dauerinfusion von 15 I.E./kg KG/h fort.
  3. Extrakorporaler Kreislauf Der Einsatz von HEPARIN IMMUNO bei extrakorporalem Kreislauf unterscheidet im Wesentlichen 2 Anwendungsgebiete: Die Anwendung bei Operationen mit der Herz- Lungen-Maschine und die extrakorporale Dialyse bei der künstlichen Niere. Heparin passiert die Dialysemembran normalerweise nicht, ebensowenig wie die Hämofiltrationsmembran. Herz-Lungen-Maschine Nachstehende Angaben können nur als Richtwerte aufgefasst werden, da die exakt benötigte Menge von der Dauer der Operation und dem verwendeten Maschinentyp

abhängt.

Vor Beginn der extrakorporalen Zirkulation verabreicht man dem Patienten intravenös 300 I.E. Heparin/kg KG. Der Heparinzusatz für die Maschinenfüllung beträgt bei der Verwendung von Blutkonserven 2500 I.E. pro 500 ml Blut. Falls eine andere Perfusionsflüssigkeit verwendet wird, gibt man initial 400 I.E./kg KG und bei längerer Operationsdauer nach 60 Minuten nochmals 50% der Initialdosis. Nach Beendigung der extrakorporalen Zirkulation ist der Heparineffekt durch Protaminsulfat oder Protaminhydrochlorid zu neutralisieren (10 mg Protaminhydrochlorid neutralisieren 1000 I.E. Heparin). Nach Protamingabe ist die Thrombinzeit für die Dauer von ca. 1 Stunde in 15-minütigen Abständen, anschließend zweimal in Intervallen von 3 Stunden zu kontrollieren. Sollte sich die Thrombinzeit wieder auf Werte im pathologischen Bereich verändern, ist die Hälfte der Protaminsulfat- bzw. Protaminhydrochloridgabe nachzuapplizieren.

Extrakorporale Dialyse

Die benötigte Heparinmenge hängt von der Dauer und Art der Dialyse (allgemeine oder regionale Heparinisierung), dem verwendeten Maschinentyp sowie von der zugrundeliegenden Indikation und dem Gerinnungsstatus des Patienten ab. Aus diesen Gründen können allgemeine Angaben zur Dosierung nicht erfolgen. Die Heparinzufuhr sollte allerdings so gewählt werden, dass eine Konzentration von 1 I.E./ml Blut gegeben ist, die als ausreichend angesehen wird, um Gerinnungsprozesse im Schlauchsystem zu verhindern.

Vor Dialyse sowie nach 30 Minuten und anschließend in Intervallen von 1 Stunden ist die Durchführung von Gerinnungsanalysen empfehlenswert: Bestimmung der aPTT, der Thrombinzeit, Fibrinogenbestimmung, Thrombozytenzählung, Antithrombin III- Bestimmung. Bei der regionalen Heparinisierung, wobei das aus dem venösen Schlauchteil des Dialysators rückfließende Blut durch Protamin neutralisiert wird, ist die Kontrolle der Rekalzifizierungszeit im Körperblut und Dialysatorblut anzuraten. Letzteres sollte Werte von ca. 5 Minuten aufweisen.

  1. Anschlussantikoagulierung nach Fibrinolyse Im Anschluss an eine Fibrinolysetherapie empfiehlt sich bis zum Wirksamwerden oraler Antikoagulantien die Verabreichung von 10 I.E./kg KG/h als Dauerinfusion. 9 Stunden nach dem Ende der Fibrinolysetherapie erhöht man die Dosis auf 15 I.E./kg KG/h.
  2. Herzinfarkt Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes Folgendes Therapieschema ist angezeigt: 12 - 24 I.E./kg KG/h oder, falls eine Dauerinfusion nicht möglich ist, 10 000 bis 15 000 I.E. intermittierend intravenös im Abstand von 6 Stunden.
  3. Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen Wählt man bei gefäßrekonstruierenden Eingriffen die intravenöse Heparintherapie, so verabreicht man 10 000 I.E. intravenös vor Abklemmen der Gefäße und gibt nach Operationsende 12 I.E./kg KG/h als Dauerinfusion bis zum 4. postoperativen Tag.

Art der Anwendung

HEPARIN IMMUNO 10 000 I.E./ml wird in eine Vene (intravenös) verabreicht. Heparin kann als Dauerinfusion (Motorspritze) mit 5%iger Glucose- oder 0,9%iger Natriumchloridlösung zugeführt werden.

Vorteile der Dauerinfusion sind gleichmäßigere Plasmaspiegel und Dosiseinsparung. Die intermittierende intravenöse Injektion wird besonders bei unruhigen Patienten oder bei Patienten, für die eine hohe Flüssigkeitszufuhr gefährlich ist, angewandt.

Ob anstelle der intravenösen Injektion von Heparin IMMUNO die Anwendung eines Heparinpräparates zur subkutanen Applikation notwendig ist, richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten.

Bei Verdacht auf Überempfindlichkeit empfiehlt es sich, eine Probedosis von 1000 I.E. Heparin verdünnt langsam i.v. zu injizieren und einige Minuten zu warten.

Nur verwenden, wenn die Lösung klar ist. Nur zur einmaligen Entnahme.

Die Entnahme von Lösung aus dem Behältnis hat unter sterilen Bedingungen zu erfolgen.

Überdosierung

Eine Überdosierung mit Heparin führt zu einer Hypokoagulabilität und damit zu einer erhöhten Blutungsgefahr. Die Blutungen treten zumeist aus Haut- und Schleimhäuten, Wunden, Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt auf.

Bei leichten, vital nicht bedrohlichen Blutungen wird die Heparindosis reduziert bzw. gegebenenfalls die Heparintherapie abgesetzt.

Bei schweren, vital bedrohlichen Blutungen wird als Antidot zur Neutralisierung der Heparinwirkung Protaminsulfat oder Protaminhydrochlorid gegeben. Als Regel gilt, dass 1mg Protamin die Wirkung von 100 I.E. Heparin neutralisiert.

Die Protamin-Verabreichung darf nur unter strenger klinischer und laborchemischer Überwachung erfolgen. Weitere Informationen sind der Fachinformation des verwendeten Antidots zu entnehmen.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Medikament
Zulassungsinhaber
A. Menarini Industrie Farmaceutiche Riunite s.r.l.
Nordmark Pharma GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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