Depot-Heparin Gilvasan 25.000 I.E./ml - Ampullen

Depot-Heparin Gilvasan 25.000 I.E./ml - Ampullen
Wirkstoff(e)Heparin
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberGilvasan Pharma GmbH
Zulassungsdatum06.04.1962
ATC CodeB01AB01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntithrombotische Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Heparin hemmt die Blutgerinnung. Es wird angewendet zur Vorbeugung und Nachbehandlung bei Lungenembolie und tiefer Venenthrombose (Bildung eines Blutgerinnsels in der Lunge oder in den Venen), zur Vermeidung eines ersten oder erneuten Herzinfarktes bei Angina pectoris („Brustenge“) und zur Vermeidung der Bildung von Blutgerinnseln bei Gefäßoperationen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gilvasan darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Heparin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn bei Ihnen eine heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT, Abnahme der Blutplättchen nach Heparinverabreichung) diagnostiziert wurde oder vermutet wird.
  • wenn Sie eine gesteigerte Blutungsneigung haben (z.B. Hämophilie, Thrombozytopenie).
  • wenn Sie Blutungen im Magen/Darm Trakt, in der Lunge, in der Niere oder im Gehirn haben.
  • wenn Sie an schweren Erkrankungen von Leber, Bauchspeicheldrüse oder Niere leiden.
  • wenn Sie an einer Krankheit leiden, die eventuell die Gefäße beschädigen könnte, z.B. o Magen-Darm Geschwüre.
    o Krebsgeschwüre im Magen-Darm Trakt.
    o operative Eingriffe am Zentralnervensystem (Gehirn, Wirbelsäule) sowie am Auge. o durch Diabetes bedingte Erkrankung der Netzhaut.
    o teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Hirngefäßes. o unkontrollierter schwerer Bluthochdruck.
    o erhöhte Durchlässigkeit der Kapillargefäße. o bakterielle Entzündung des Herzens.
  • wenn Sie an aktiver Tuberkulose leiden.
  • wenn Ihnen eine Fehlgeburt droht.

Depot-Heparin Gilvasan darf nur unter die Haut verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie Depot-Heparin Gilvasan anwenden. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Depot-Heparin Gilvasan ist erforderlich,

  • wenn bei Ihnen Eingriffe an der Prostata oder Wirbelsäule durchgeführt werden und bei Blutgerinnseln im Gehirn.
  • wenn Sie an Diabetes (Zuckerkrankheit) leiden.
  • wenn ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist.
  • wenn Sie Medikamente einnehmen oder verabreicht bekommen die den Kaliumspiegel im Blut beeinflussen oder die Blutgerinnung herabsetzen können.

Ihr behandelnder Arzt wird Ihre Blutgerinnung regelmäßig mittels Blutuntersuchung kontrollieren. Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse kann die Behandlung abgebrochen oder verschoben werden.

Ihr Arzt wird Sie informieren falls bei Ihnen die sogenannte heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) diagnostiziert wurde; in diesem Fall wird die Therapie sofort abgesetzt und Sie dürfen nie wieder mit Heparin oder heparin-ähnlichen Medikamenten behandelt werden. Sie werden ein anderes Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung erhalten.

Falls Sie über 60 Jahre alt sind können vermehrt Blutungen auftreten.

In den ersten 36 Stunden nach einer Geburt ist besondere Vorsicht geboten.

Falls Sie unter erhöhtem Blutdruck leiden, wird dies ihr behandelnder Arzt regelmäßig kontrollieren.

Falls ihr Arzt eine Überempfindlichkeit auf Heparin vermutet, kann er Ihnen eine kleine Probedosis verabreichen.

Anwendung von Depot-Heparin Gilvasan zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.

Bestimmte Arzneimittel können zu einer Verstärkung der Wirkung von Heparin und damit zu einer erhöhten Blutungsgefahr führen:

  • bestimmte entzündungshemmende Mittel (z.B. Indometacin)
  • Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (z.B. Acetylsalicylsäure/Aspirin, Dipyridamol, Cumarin-Derivate, Antithrombin III-Konzentrat) oder Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln (z.B. Streptokinase, Alteplase)
  • Volumsersatzlösungen (Dextrane)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht (Sulfinpyrazon,Probenecid)
  • Arzneimittel zur Entwässerung (Etacrynsäure)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Valproinsäure)
  • Bestimmte Antibiotika (Penicillin i.v. in hohen Dosen, manche Cephalosporine)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Zytostatika)

Bestimmte Arzneimittel können zu einer Verminderung der Wirkung von Heparin führen:

  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Digitalis)
  • Nikotin
  • Bestimmte Antibiotika (Tetrazykline)
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen (Phenothiazine)

Heparin kann die Wirkung von anderen Arzneimitteln verstärken:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Propranolol)
  • Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)

Der Bilirubinspiegel im Blut kann erhöht sein.

Mit bestimmten „basischen“ Medikamenten (z.B. Chinin, tricyclische Antidepressiva) kann es zu gegenseitiger Wirkungsabschwächung kommen.

Falls Sie Medikamente wie

  • bestimmte Entwässerungsmittel (kaliumsparende Diuretika)
  • bestimmte Blutdrucksenker (ACE-Hemmer, Angiotensin II-Rezeptor-Antagonisten) einnehmen wird Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen.

Wenn mehrere Arzneimittel (oder Arzneimittel und Genussmittel, wie z.B. Alkohol) eingenommen werden, kann es zu einer Abschwächung oder Verstärkung der Wirkung (oder auch der Nebenwirkungen) der Arzneimittel kommen, selbst dann, wenn Sie die Arzneimittel zu unterschiedlichen Zeiten anwenden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Falls Sie schwanger sind oder stillen wird Ihr behandelnder Arzt Sie besonders sorgfältig überwachen.

Hohe Dosierungen von Heparin über einen längeren Zeitraum können zu einem erhöhten Risiko von Osteoporose führen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Depot-Heparin Gilvasan hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Depot-Heparin Gilvasan enthält Natrium.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

Wie wird es angewendet?

Depot-Heparin Gilvasan wird Ihnen von Ihrem Arzt oder anderem medizinischen Fachpersonal verabreicht. Versuchen Sie nicht, sich Heparin selbst zu spritzen!

Ihr behandelnder Arzt bestimmt die Dosis und die Therapiedauer; diese hängt davon ab wofür Heparin eingesetzt wird, von den Ergebnissen der einzelnen Blutuntersuchungen und von Ihrem Körpergewicht.

Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung Subkutane Anwendung.

Depot-Heparin Gilvasan wird ausschließlich subkutan (unter die Haut) injiziert.

Als Verabreichungsort sehr gut geeignet sind die beiden Oberschenkelseiten und die Bauchwand. Es wird empfohlen Depot-Heparin Gilvasan langsam, ohne zu aspirieren, zu injizieren, und die Injektionsstelle nach der Injektion nicht zu reiben.

Vorsicht ist geboten bei subkutanen Injektionen in gefäß- und nervenführenden Bereichen, da die Gefahr der Hämatombildung und Nervenläsion besteht.

Depot-Heparin Gilvasan darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, ob gerinnungshemmende Maßnahmen ausreichen oder ob andere bzw. zusätzliche Maßnahmen (Operation, Thrombolyse mit Streptokinase oder Urokinase) angebracht sind.

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, Allgemeinzustand und Ansprechen des Patienten sowie vor allem nach den Gerinnungswerten: aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), Thrombinzeit und Vollblutgerinnungszeit. Als empfindlichste Kontrollmethode ist die Bestimmung der aPTT zu nennen. Bei Verabreichung von Heparin in therapeutischen Dosen sollte die aPTT das 1,5

– 2,5fache des Normalwertes erreichen.

Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist im Allgemeinen eine Dosisreduktion erforderlich.

Für Erwachsene gelten nachstehende Dosierungsrichtlinien:

Falls eine orale Therapie nicht indiziert ist, kann die Langzeitantikoagulierung mit Heparin wie unter Punkt 2 angegeben durchgeführt werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Die Häufigkeiten der beobachteten Nebenwirkungen sind definiert als:

  • Sehr häufig: betreffen mehr als 1 Behandelten von 10
  • Häufig: betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100
  • Gelegentlich: betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1000
  • Selten: betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10000
  • Sehr selten: betreffen weniger als 1 Behandelten von 10000
  • Unbekannt: Die Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden.

Häufig bis sehr häufig:

Verminderte Zahl von Blutplättchen; dies wird von ihrem behandelnden Arzt überwacht

  • Eine schwerwiegende Komplikation ist das Auftreten einer heparininduzierten Thrombocytopenie (HIT Typ II), was zu einem starken Abfall der Blutplättchen mit gleichzeitiger Bildung von Blutgerinnseln führt. Dabei kann es zu Blutgerinnseln und daraus resultierendem Absterben von Gewebe in verschiedenen Organen, in Armen und Beinen und zum Schlaganfall kommen. Seltener kann es auch zu Blutungen führen (Blutungen unter der Haut, Blut im Stuhl, Blutungen nach Operationen).
    Diese Komplikation kann zum Tod führen.
  • Leichter Anstieg der Leberwerte (Transaminasen)
  • Schmerzen sowie Schwellungen, Entzündungen, Rötungen, Juckreiz und kleinere blaue Flecken an der Injektionsstelle

Selten

Geringere Anzahl von bestimmten weißen Blutkörperchen (Eosinophilie)

  • allergische Reaktionen wie Schnupfen, tränende Augen, juckender Ausschlag, Kopfschmerzen, Gelenksschmerzen, Fieber, Atemnot, Blutdruckabfall, Bronchialasthma und Kollaps
  • Funktionsstörung der Nebenniere durch Blutung
  • Störungen des Elektrolythaushaltes, besonders wenn Sie unter Diabetes (Zuckerkrankheit) leiden oder Ihre Nierenfunktion beeinträchtigt ist
  • Blutdruckanstieg
  • vorrübergehender Haarausfall
  • Zerstörung von Gewebe und Blutungen an der Injektionsstelle sowie Blutungen aus Wunden

Sehr selten

  • schmerzhafte Dauererektion des Penis
  • anaphylaktischer (allergischer) Schock

Nicht bekannt

  • Blutungen im Magen/Darm Trakt
  • Blut im Stuhl, schwarz gefärbter Stuhl
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Haut- und Schleimhautblutungen
  • Hautausschläge
  • Bei höheren Dosen über längere Zeit: Verminderung der Knochendichte, Brüche.
  • Blutungen in der Blase/Blut im Urin
  • Anstieg der freien Fettsäuren und des Thyroxins (Schilddrüsenhormon)
  • vorrübergehender Kaliumanstieg im Blut
  • Erniedrigung des HDL-Cholesterins
  • Verfälschung der Blutzuckerwerte und des Ergebnisses des Bromsulfaleintestes
  • Hirninfarkt
  • Prellungen
  • Bluterguss unter der Hirnhaut (Subduralhämatom)

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25 °C lagern. Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Weitere Informationen

Pharmazeutischer Unternehmer

Gilvasan Pharma GmbH

Gumpendorfer Straße 83-85/2/EG

AT-1060 Wien

Hersteller

G.L. Pharma GmbH

Arnethgasse 3

AT-1160 Wien

Tel: 0043-1-4853505-0

Z.Nr.: 1-11858

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 202018.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Medikament
Zulassungsinhaber
A. Menarini Industrie Farmaceutiche Riunite s.r.l.
Nordmark Pharma GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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