Lanacine 300 mg - Kapseln

Lanacine 300 mg - Kapseln
Wirkstoff(e)Clindamycin
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberG.L. Pharma GmbH
Zulassungsdatum23.07.1996
ATC CodeJ01FF01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeMakrolide, Lincosamide und Streptogramine

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Clindamycin ist ein Antibiotikum (Arzneimittel gegen Infektionen mit Bakterien), das den Eiweißaufbau bestimmter Krankheitserreger hemmt. Clindamycin wirkt, abhängig von seiner Konzentration am Ort der Infektion und der Empfindlichkeit der Erreger, keimwachstums- hemmend bis keimtötend.

Clindamycin ist chemisch nicht mit anderen Antibiotika verwand. Daher können Sie es auch bei bestehender Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Penicilline oder Cephalosporine einnehmen.

Wann wird Lanacine verwendet?

  • Infektionen der oberen Atemwege: Entzündungen der Gaumenmandeln, der Nasennebenhöhlen, des Rachens
  • Infektionen der unteren Atemwege: Bronchitis, Lungenentzündung, Eiterherde im Bereich der Lunge (Lungenabszess) oder Eiteransammlung im Brust-Rippenfell- Zwischenraum (Empyem)
  • Mittelohrentzündung, Scharlach
  • Schwer behandelbare Infektionen der Haut und der Weichteile: Akne, Furunkel (eitrige Entzündung der Haarwurzel), Zellulitis, Eiterflechte (Impetigo), Abszesse, Wundinfektionen, Wundrose (Erysipel), Grindflechte, Nagelgeschwür (Panaritium)
  • Infektionen der Knochen und der Gelenke: Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis), septische Arthritis (Gelenksentzündung)
  • Infektionen der Zähne und des Kiefers: Periodontitis, Periodontalabszess (Entzündung und Eiteransammlung im Bereich des Zahnfleisches)
  • Infektionen in der Bauchregion: Bauchfellentzündung; Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Scheide oder des Eileiters; Abszesse an Eierstöcken, Eileitern und im Unterleibsbereich allgemein Entzündung des Muttermundes aufgrund einer Infektion mit Chlamydia trachomatis
  • Spezielle Fälle von Endocarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) und von Blutvergiftung
  • Hirntoxoplasmose bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder AIDS. Bei dieser Erkrankung wird Lanacine mit dem Arzneimittel Pyrimethamin gemeinsam verabreicht.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lanacine darf nicht eingenommen werden,

wenn Sie allergisch gegen Clindamycin, Lincomycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lanacine einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Lanacine ist erforderlich, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder gelitten haben:

  • Asthma
  • bekannte Neigung zu allergischen Reaktionen
  • Entzündung des Dickdarms oder andere schwere Erkrankungen des Magens oder Darmes, auch wenn diese schon länger zurückliegen
  • schwere Leber- oder Nierenerkrankungen
  • Störungen der neuromuskulären Übertragung (Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit)

Informieren Sie darüber Ihren Arzt. Nur, wenn er Ihre Krankengeschichte vollständig kennt, kann er das für Sie wirksamste und sicherste Arzneimittel auswählen.

Sollten Sie während der Therapie mit Lanacine oder auch mehrere Wochen danach schwere anhaltende Durchfälle mit Fieber oder/und schwere Bauchkrämpfe, die von Blut- und Schleimabgang begleitet sein können, bekommen, verständigen Sie bitte sofort Ihren Arzt. Es kann sich dabei um eine antibiotikabedingte Dickdarmentzündung handeln, bei der Ihr Arzt erforderlichenfalls Lanacine sofort absetzt und eine geeignete Behandlung beginnt. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Um mögliche Nebenwirkungen im Bereich des Darmes vorzubeugen, können Sie täglich ein Joghurt essen.

Wenn Sie Lanacine über längere Zeit einnehmen (Dauertherapie) und bei Kindern im Allgemeinen, wird empfohlen regelmäßig Leber- und Nierenfunktionen zu überprüfen.

Langfristige und wiederholte Anwendung von Clindamycin kann auf Haut und Schleimhäuten sowohl zu einer Infektion mit Erregern führen, gegen die Clindamycin unwirksam ist, als auch zu einer Besiedlung mit Sprosspilzen.

Bitte melden Sie erste Anzeichen von Nebenwirkungen, insbesondere schwere Durchfälle, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschläge, Pulsjagen, Atemnot oder eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes unverzüglich Ihrem Arzt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Beobachtungen am Menschen haben bisher keine Hinweise auf einen negativen Einfluss von Clindamycin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus oder Neugeborenen ergeben. Dennoch sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit Nutzen und Risiko von Ihrem Arzt sorgfältig abgewogen werden.

Der Wirkstoff von Lanacine gelangt in die Muttermilch. In der Stillzeit sollte das Arzneimittel daher nicht verwendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Obwohl keine Auswirkungen von Clindamycin auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen bekannt sind, sollte beachtet werden, dass es durch das Auftreten von bestimmten Nebenwirkungen zu einer Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit und des Reaktionsvermögens kommen kann.

Lanacine enthält Lactose-Monohydrat.

Bitte nehmen Sie Lanacine erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Lanacine einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Dosierung

Die unten angegebenen Dosierungen beziehen sich auf die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete und können nur Richtwerte darstellen. Halten sie sich daher unbedingt

genau an die Anweisungen Ihres Arztes, der die genauen Begleitumstände Ihrer Erkrankung kennt und dementsprechend die Dosierung vornehmen wird.

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

2 bis 6 Kapseln (600 bis 1800 mg) täglich.

Die Einnahme sollte auf zwei, drei oder vier gleich große Teilgaben aufgeteilt werden.

Kinder (über 1 Monat bis 12 Jahre)

8 bis 25 mg Clindamycin pro Kilogramm Körpergewicht und Tag.

Diese Menge sollte auf drei bis vier Einzelgaben aufgeteilt werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion

Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Lebererkrankungen wird die Dosis bzw. das Dosisintervall vom Arzt individuell für den Patienten angepasst.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Bitte schlucken Sie die Kapseln unzerkaut mit reichlich (mindestens 1/8 Liter) Wasser. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Arzneimittels wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer hängt von der Art und Schwere Ihrer Erkrankung ab; häufig beträgt sie 7 bis 10 Tage. Die Behandlungsdauer wurde von Ihrem Arzt so festgelegt, dass eine völlige Heilung möglichst sichergestellt ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Lanacine eingenommen haben als Sie sollten

Wenn Sie durch ein Versehen zu viele Kapseln eingenommen haben oder ein Kind einige Kapseln geschluckt hat, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt.

Hinweis für das medizinische Fachpersonal:

Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung befinden sich am Ende dieser Packungsbeilage.

Wenn Sie die Einnahme von Lanacine vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Einnahme einfach wie vorgeschrieben fort.

Wenn Sie die Einnahme von Lanacine abbrechen

Bitte beenden Sie die Einnahme von Lanacine im Interesse Ihrer Gesundheit keinesfalls vorzeitig. Auch wenn Sie sich sehr rasch beschwerdefrei fühlen, können noch Krankheits- keime in Ihrem Körper vorhanden sein.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es unbedingt notwendig, dass Sie die vom Arzt vorgeschriebene Dosierung und die Behandlungsdauer genau einhalten. Wenn Sie zu geringe Mengen des Arzneimittels einnehmen oder die Behandlung vorzeitig abbrechen, können sich noch nicht abgetötete Bakterien weiter vermehren. Dadurch entsteht die Gefahr

eines neuerlichen Ausbruchs der Erkrankung. Auch schwere Folgeerkrankungen, wie Entzündungen der Gelenke oder des Herzens, können dadurch begünstigt werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Einnahme von Lanacine zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Muskelentspannende Arzneimittel

Lanacine verstärkt die Wirkung von Arzneimitteln, die zu einer Entspannung der Muskulatur führen (curareartige Muskelrelaxantien).

Erythromycin

Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin sollte vermieden werden.

Antibabypille

Wie bei anderen Antibiotika kann während der Verabreichung von Clindamycin möglicherweise die Sicherheit von oralen Empfängnisverhütungsmitteln („Antibabypille“) beeinträchtigt werden. Wenden Sie daher während der Behandlung mit Clindamycin zusätzliche Verhütungsmethoden an.

Leberfunktionstests

Die Ergebnisse von Leberfunktionstests können durch Lanacine verändert werden. Sollten Sie während dieser Zeit Labortests durchführen, informieren Sie daher bitte Ihren Arzt über die Behandlung mit Lanacine, damit er die Testergebnisse entsprechend beurteilen kann.

Warfarin oder ähnliche Arzneimittel die zur Blutverdünnung eingesetzt werden.

Bei Ihnen kann mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Blutung auftreten. Ihr Arzt muss möglicherweise regelmäßige Bluttests durchführen, um zu überprüfen, wie gut Ihr Blut gerinnen kann.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Folgende Nebenwirkungen wurden berichtet:

Häufig (kann 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen)

  • Bauchschmerzen, Durchfall
  • Abweichende Ergebnisse bei Leberfunktionstests (siehe Abschnitt 2., „“)
  • Antibiotika-bedingte Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) (siehe Abschnitt 2., „“)

Gelegentlich (kann 1 bis 10 Behandelte von 1.000 betreffen)

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Ausschläge mit roten, abgegrenzten und erhabenen Flecken (makulopapuläre Ausschläge), Nesselausschläge (Urtikaria)

Sehr selten (kann weniger als 1 Behandelten von 10.000 betreffen)

Gelenksentzündung

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Scheideninfektionen
  • Vorübergehende Blutbildveränderungen (Anzeichen dafür sind allergische Reaktionen oder grippeartige Beschwerden)
  • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen)
  • Geschmacksstörungen
  • Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwindel
  • Entzündung der Speiseröhre, Geschwürbildung an der Speiseröhre
  • Gelbsucht, Leberfunktionsstörung
  • Schwere Hautentzündungen und Gewebsablösung (Erythema multiforme, Stevens- Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative und vesikulobullöse Dermatitis, DRESS-Syndrom, AGEP), masernähnliche Hautausschläge, Juckreiz

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe Angaben weiter unten). Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: http://www.basg.gv.at/

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „verwendbar bis:“ bzw. „verw. bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Lanacine enthält

  • Der Wirkstoff ist: Clindamycin. 1 Kapsel enthält 300 mg Clindamycin.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum und Magnesiumstearat. Die Kapselhülle besteht aus Gelatine, Titandioxid (E 171), Indigotin (E 132), gelbem und schwarzem Eisenoxid (E 172).

Wie Lanacine aussieht und Inhalt der Packung

Blaue, opake Hartkapseln in Blisterpackungen.

Packungsgröße: 16 Stück

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

Z.Nr.: 1-21517

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2014.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Hämodialyse und Peritonealdialyse sind ineffektiv bei der Elimination von Clindamycin aus dem Serum.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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