-
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Baclofen, Weizenstärke oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
-
wenn Sie an Epilepsie oder anderen Anfallsleiden erkrankt sind.
-
wenn Sie an einem dauerhaften Versagen der Nierenfunktion leiden.
Baclofen, die Wirksubstanz von Lioresal, ist nicht für die Behandlung von Muskelverkrampfungen
geeignet, die aufgrund rheumatischer Beschwerden, Parkinson`scher Erkrankungen oder Verletzungen außerhalb von Gehirn und Rückenmark bestehen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Lioresal einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Begleiterkrankungen, auch über vorangegangene Erkrankungen, insbesondere wenn es sich um Nerven- oder psychische Krankheiten, um Geschwüre im Bereich des Verdauungstraktes, Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine Lebererkrankung oder Zuckerkrankheit handelt.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Alkoholismus in Ihrer Vorgeschichte haben, übermäßige Alkoholmengen zu sich nehmen oder Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit in Ihrer Vorgeschichte haben.
Manche Personen, die mit Baclofen behandelt wurden, entwickelten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen, oder sie haben versucht sich das Leben zu nehmen. Die meisten dieser Personen litten zusätzlich an Depressionen, hatten übermäßige Alkoholmengen zu sich genommen oder neigten bereits zu Selbstmordgedanken. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunktdaran denken, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen, sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt oder begeben Sie sich in ein Krankenhaus. Bitten Sie außerdem einen Verwandten oder einen engen Freund, Ihnen mitzuteilen, wenn dieser wegen irgendwelcher Veränderungen Ihres Verhaltens besorgt ist, und bitten Sie ihn, diese Packungsbeilage zu lesen.
Patienten, die nicht nur an einer Verkrampfung der Muskulatur, sondern auch unter psychotischen Zuständen (Schizophrenie oder Verwirrtheitszuständen) leiden, sollten besonders vorsichtig mit Lioresal behandelt und sorgfältig überwacht werden, da es zu einer akuten Verschlimmerung solcher Zustandsbilder kommen kann.
Mit Vorsicht ist Lioresal bei Patienten anzuwenden, die Geschwüre im Bereich des Magen-Darm- Traktes haben oder in der Vorgeschichte aufweisen, an einer Hirngefäßerkrankung leiden oder Störungen der Atemfunktion, der Leber- oder Nierenfunktion aufweisen.
Wenn Sie an einer Nierenerkrankung oder an Blasenentleerungsstörungen leiden, wird Ihr Arzt entscheiden, ob die Behandlung mit Lioresal für Sie geeignet ist.
Wenn Sie an einer Lähmung der Zungen-, Gaumen- und Kehlkopfmuskeln (Bulbär-paralytische Symptome) oder an einer bestimmten Erkrankung des Rückenmarks (Syringomyelie) leiden oder wenn eine akute Vergiftung, z. B. mit Alkohol oder Schlafmitteln, vorliegt, wird Ihr Arzt Ihre Behandlung mit Lioresal besonders sorgfältig überwachen.
Da in seltenen Fällen über eine Erhöhung der Serumspiegel bestimmter körpereigener Stoffe (charakteristisch für Leberfunktionsstörungen) und auch der Blutzuckerspiegel berichtet wurde, sollten bei Patienten mit Lebererkrankungen und Zuckerkranken regelmäßig entsprechende Laborkontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass keine arzneimittelbedingte Veränderungen dieser Begleiterkrankungen eingetreten sind.
Kinder und Jugendliche
Lioresal Tabletten sind nicht zur Anwendung bei Kindern unter 33 kg Körpergewicht geeignet.
ABSETZREAKTIONEN
Bei plötzlichem Absetzen von Lioresal können insbesondere nach Langzeitbehandlung Konzentrationsstörungen, Angst- und Verwirrtheitszustände, Wahnbilder, psychische Störungen, Unruhe, Krämpfe, beschleunigte Herzschlagfolge und auch einmal eine vorübergehende Verstärkung der Muskelverkrampfung auftreten. Außer bei schwerwiegenden Nebenwirkungen sollte daher die
Behandlung mit Lioresal immer, allmählich unter stufenweiser Herabsetzung der Dosis im Verlauf von 3 Wochen beendet werden.
Wenn Sie schwanger sind und Lioresal in der Schwangerschaft einnehmen, können bei Ihrem Neugeborenen Krampfanfälle auftreten sowie andere Symptome, die mit dem plötzlichen Absetzen nach der Geburt in Zusammenhang stehen. Ihr Arzt kann Ihrem Neugeborenen möglicherweise eine geringe Dosis Baclofen verabreichen und es dann ausschleichend absetzen, um die Entzugssymptome zu kontrollieren bzw. zu verhindern.
Einnahme von Lioresal zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Wenn Lioresal zusammen mit anderen am Zentralnervensystem wirkenden Arzneimitteln eingenommen wird, kann es zu einer Verstärkung der beruhigenden Wirkung kommen.
Vermeiden Sie gleichzeitigen Alkoholgenuss, da die Wechselwirkungen mit Lioresal nicht vorhersehbar sind.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirksam sind (trizyklische Antidepressiva, Lithium), kann die Wirkung von Lioresal verstärkt werden und zu unerwünscht ausgeprägter Muskelerschlaffung führen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Lioresal und gegen Bluthochdruck gerichteten Arzneimitteln verstärkt häufig den Blutdruckabfall. Die Dosierung des Hochdruckmittels muss daher entsprechend angepasst werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lioresal und Arzneimitteln, welche die Nierenfunktion beeinflussen (z. B. Arzneimittel gegen Arthritis oder Schmerzen), kann die Wirkung von Lioresal verstärkt werden und zu unerwünschten Wirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Lioresal und Levodopa (Parkinson’sche Erkrankung) können geistige Verwirrung, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Unruhe auftreten.
Einnahme von Lioresal zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Nehmen Sie Lioresal immer zu den Mahlzeiten ein. Trinken Sie keinen Alkohol, solange Sie Lioresal einnehmen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Lioresal sollte während einer Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn die möglichen Vorteile für die Mutter überwiegen die möglichen Risiken für das ungeborene Kind. Wenn Sie Lioresal während der Schwangerschaft einnehmen müssen, können bei Ihrem Säugling gerade nach der Geburt Krampfanfälle oder andere Symptome, die mit dem plötzlichen Absetzen nach der Geburt in Zusammenhang stehen, auftreten.
Der Wirkstoff von Lioresal tritt in die Muttermilch über, jedoch bei Einnahme in den empfohlenen Dosen nur in so geringer Menge, dass daraus für das Kind keine nennenswerte Gefahr zu erwarten ist.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Einnahme von Lioresal kann mit Schwindel, Sedierung, Schläfrigkeit und Sehstörungen verbunden sein, die zu einer Einschränkung des Reaktionsvermögens führen können. Patienten, die derartige Nebenwirkungen zeigen, sollten keine Fahrzeuge lenken oder Maschinen bedienen.
Lioresal Tabletten enthalten Weizenstärke
Dieses Arzneimittel enthält nur sehr geringe Mengen Gluten (aus Weizenstärke). Es gilt als „glutenfrei“ und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie Probleme verursacht, wenn Sie an Zöliakie leiden. Eine Tablette Lioresal 10 mg enthält nicht mehr als 6,1 Mikrogramm Gluten.
Wenn Sie eine Weizenallergie haben (nicht gleichzusetzen mit Zöliakie), dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.