Parocetan 20 mg Filmtabletten dürfen NICHT eingenommen werden
− wenn Sie so genannte Monooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, einschließlich
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Moclobemid und Linezolid, Methylthioninchlorid (Methylenblau)) einnehmen, oder diese innerhalb der letzten beiden Wochen eingenommen haben. Ihr Arzt wird Ihnen Anweisungen geben, wie Sie mit der Einnahme von Parocetan beginnen dürfen, wenn Sie zuvor die Einnahme von MAO-Hemmer abgesetzt haben.
- wenn Sie ein antipsychotisch wirkendes Mittel mit dem Wirkstoff Thioridazin oder Pimozid einnehmen.
- wenn Sie allergisch gegen Paroxetin, Erdnüsse oder Soja, oder gegen einen der in Abschnitt 6.1. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Wenn eine dieser Angaben auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt und nehmen Sie Parocetan nicht ein.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Parocetan einnehmen, und stellen Sie sich selber folgende Fragen:
- Nehmen Sie noch andere Arzneimittel ein? (siehe Abschnitt Einnahme von Parocetan zusammen mit anderen Arzneimitteln)
- Haben Sie Probleme mit Nieren, Leber oder Herz?
- Haben Sie Epilepsie oder sind bei Ihnen in der Vergangenheit Krampfanfälle aufgetreten?
- Hatten Sie jemals eine manische Phase (übersteigerte Verhaltensweisen oder Gedanken)?
- Wird bei Ihnen eine Elektrokrampf-Therapie (EKT) durchgeführt?
- Hatten Sie in der Vergangenheit Blutungsstörungen, oder nehmen Sie andere Arzneimittel ein, welche das Blutungsrisiko erhöhen können (hierzu gehören Arzneimittel, welche zur Blutverdünnung verwendet werden, wie Warfarin, Antipsychotika wie z.B. Perphenazin oder Clozapin, trizyklische Antidepressiva, Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen, die als nicht-steroidale Antirheumatika oder NSAR bezeichnet werden, z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Celecoxib, Etodolac, Diclofenac, Meloxicam?
- Haben Sie Diabetes?
- Müssen Sie eine natriumarme Diät einhalten?
- Leiden Sie an einem Glaukom (erhöhter Augeninnendruck)?
- Sind Sie schwanger oder planen Sie eine Schwangerschaft (siehe Abschnitt Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit)?
- Sind Sie noch nicht 18 Jahre alt (siehe Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, in dieser Gebrauchsinformation)?
Wenn Sie eine dieser Fragen mit JA beantworten, und Sie diese noch nicht mit Ihrem Arzt besprochen haben, suchen Sie erneut Ihren Arzt auf und fragen Sie ihn, wie Sie sich wegen der Einnahme von Parocetan verhalten müssen.
Gedanken, sich das Leben zu nehmen (Suizidgedanken) und Verschlechterung der Depression oder Angststörung
Wenn Sie an Depressionen und/oder an Angststörungen leiden, kann es manchmal zu Gedanken, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen, kommen. Dies kann verstärkt auftreten, wenn Sie mit einer Antidepressiva-Therapie beginnen, da diese Medikamente erst nach einer gewissen Zeit wirken. Normalerweise wird die Wirkung der Therapie erst nach zwei Wochen bemerkbar, manchmal dauert dies jedoch länger. Möglicherweise können Sie verstärkt diese Gedanken entwickeln,
- wenn Sie schon einmal daran gedacht haben, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen.
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- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Informationen von klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko von suizidalem Verhalten bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, die jünger als 25 Jahre alt sind und eine Therapie mit Antidepressiva erhalten, gezeigt.
Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt an Selbstverletzung oder Suizid denken, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächste Krankenhaus auf.
Es könnte für Sie hilfreich sein, einem Angehörigen oder engen Freund zu erzählen, dass Sie depressiv sind oder eine Angststörung haben. Bitten Sie diese Vertrauensperson, diese Gebrauchsinformation zu lesen. Sie könnten diese Person auch ersuchen, Ihnen mittzuteilen, ob sie denkt, dass sich Ihre Depression oder Angststörung verschlechtert hat, oder ob sie über Änderungen in Ihrem Verhalten besorgt ist.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Parocetan darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verwendet werden. Patienten unter 18 Jahren weisen ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Selbstmordversuche, Selbstmordgedanken und Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) auf, wenn sie Parocetan einnehmen. Wenn Ihr Arzt Ihnen (oder Ihrem Kind) Paroctean verschrieben hat und Sie diesen Umstand besprechen wollen, wenden Sie sich bitte noch einmal an Ihren Arzt. Wenn bei Ihnen (oder Ihrem Kind) während der Einnahme von Paroctean eines der oben genannten Symptome auftritt oder sich verschlechtert, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren. Zudem konnten keine Langzeitwirkungen bezüglich Wachstum, Reifung und kognitive Verhaltensentwicklung von Parocetan in dieser Altersgruppe gezeigt werden.
In Studien zur Anwendung von Parocetan bei unter 18-Jährigen traten folgende Nebenwirkungen, von denen weniger als 1 von 10 Kindern/Jugendlichen betroffen waren, auf: eine Zunahme von Selbstmordgedanken und Selbstmordversuchen, vorsätzliches selbstschädigendes Verhalten, Feindseligkeit, Aggressivität oder Unfreundlichkeit, Appetitlosigkeit, Zittern, vermehrtes Schwitzen, Hyperaktivität (überschießende Energie), Erregtheit, Gefühlsschwankungen (einschließlich Weinen und Stimmungswechsel). In diesen Studien zeigte sich auch, dass die Kinder und Jugendlichen auch dann von diesen Symptomen betroffen waren, wenn sie Zuckertabletten (Placebo) an Stelle von Parocetan einnahmen, allerdings traten diese dann seltener auf.
Bei einigen Patienten in diesen Studien an unter 18-Jährigen kam es nach dem Absetzen von Parocetan zu Entzugserscheinungen. Diese Erscheinungen ähnelten überwiegend denen, die auch bei Erwachsenen nach dem Absetzen von Parocetan beobachtet wurden (siehe Abschnitt 3. Wie sind Parocetan 20 mg Filmtabletten einzunehmen?, in dieser Gebrauchsinformation). Zusätzlich kam es bei Patienten unter 18 Jahren häufig (bei weniger als 1 von 10 Behandelten) zu Magenschmerzen, Nervosität und Gefühlsschwankungen (einschließlich Weinen, Stimmungswechsel, selbstschädigendes Verhalten, Selbstmordgedanken und Selbstmordversuchen).
Wichtige Nebenwirkungen, welche mit Parocetan aufgetreten sind
Einige Patienten, welche Parocetan einnehmen, entwickeln manchmal ein Beschwerdebild, welches als Akathisie bezeichnet wird, wobei sie sich unruhig fühlen und den Eindruck haben, nicht still sitzen oder stehen zu können. Andere Patienten entwickeln ein so genanntes Serotonin-Syndrom, bei welchem eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten können: Verwirrtheitsgefühl, Ruhelosigkeit, Schwitzen, Zittern, Schüttelfrost, Halluzinationen (Wahrnehmung ungewöhnlicher Traumbilder oder Geräusche), unvermittelte Muskelzuckungen oder beschleunigter Herzschlag. Wenn Sie
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derartige Anzeichen bemerken, setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung. Für nähere Informationen zu diesen oder anderen Nebenwirkungen von Parocetan siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?, in dieser Gebrauchsinformation.
Einnahme von Parocetan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Einige Arzneimittel können die Wirkungsweise von Parocetan beeinflussen, oder dazu führen, dass eher Nebenwirkungen auftreten. Parocetan kann auch die Wirkungsweise einiger anderer Arzneimittel beeinflussen. Zu diesen gehören:
- So genannte Monoaminoxidase Hemmer (MAO-Hemmer, einschließlich Moclobemid und Methylthioninchlorid (Methylenblau)) – siehe Abschnitt Parocetan 20 mg Filmtabletten dürfen NICHT eingenommen werden in dieser Gebrauchsinformation.
- Antipsychotika wie Thioridazin oder Pimozid, - siehe Parocetan 20 mg Filmtabletten dürfen NICHT eingenommen werden in dieser Gebrauchsinformation.
- Linezolid, ein Antibiotikum – siehe Parocetan 20 mg Filmtabletten dürfen NICHT eingenommen werden.
- Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder ein anderes NSAR (Nicht-steroidale Antirheumatika), wie Celecoxib, Etodolac, Diclofenac und Meloxicam, die zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.
- Tramadol, Pethidin (Schmerzmittel).
- Fentanyl (verwendet als Betäubungsmittel oder zur Behandlung chronischer Schmerzen)
- Arzneimittel aus der Gruppe der so genannten Triptane, z.B. Sumatriptan, welches zur Behandlung von Migräne verwendet wird.
- Andere Antidepressiva einschließlich SSRIs und trizyklischer Antidepressiva wie Clomipramin, Nortriptylin und Desipramin.
- Ein Nahrungsergänzungsmittel namens Tryptophan.
- Arzneimittel wie Lithium, Risperidon, Perphenazin, Clozapin (Antipsychotika), die zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Störungen verwendet werden.
- Eine Kombination von Fosamprenavir und Ritonavir, die zur Behandlung von HIV- Infektion verwendet wird.
- Johanniskraut, ein pflanzliches Arzneimittel gegen Depressionen.
- Phenobarbital, Phenytoin, Natriumvalproat oder Carbamazepin, welche zur Behandlung von Krampfanfällen oder Epilepsie verwendet werden.
- Atomoxetin, welches zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) verwendet wird.
- Procyclidin, wird verwendet um Tremor, speziell bei Parkinsonschen Krankheit zu lindern.
- Warfarin oder andere Arzneimittel (so genannte Antikoagulantien), welche zur Blutverdünnung verwendet werden.
- Propafenon, Flecainid und Arzneimittel zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlages.
- Metoprolol, ein Betablocker, welcher zur Behandlung von hohem Blutdruck und Herzproblemen verwendet wird.
- Pravastatin verwendet zur Behandlung von erhöhtem Cholesterin.
- Rifampicin, welches zur Behandlung von Tuberkulose (TBC) und Lepra verwendet wird.
- Tamoxifen, ein Arzneimittel, das zur Behandlung von Krebs verwendet wird.
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Wenn Sie eines der Arzneimittel aus dieser Liste einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, und Sie dies noch nicht mit Ihrem Arzt abgeklärt haben, wenden Sie sich erneut an Ihren Arzt und fragen Sie ihn was zu tun ist. Die Dosierung muss möglicherweise geändert werden oder es wird Ihnen ein anderes Arzneimittel verschrieben.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Einnahme von Parocetan zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Trinken Sie keinen Alkohol, während Sie Parocetan einnehmen. Alkohol kann Ihre Beschwerden oder die Nebenwirkungen verstärken. Die morgendliche Einnahme von Parocetan zusammen mit dem Frühstück vermindert das Auftreten von Übelkeit.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie bereits Parocetan einnehmen und erfahren, dass Sie schwanger sind, müssen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Ebenso sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Einige Studien wiesen darauf hin, dass ein erhöhtes Risiko für Herzfehler bei Babys, deren Mütter in den ersten Monaten der Schwangerschaft Parocetan erhielten, besteht. In diesen Studien wurde herausgefunden, dass weniger als 2 von 100 Babys (2%) deren Mütter in der frühen Schwangerschaft Paroxetin erhielten einen Herzfehler aufwiesen, im Vergleich zu der normalen Rate von 1 pro 100 Babys (1%) die in der Normalbevölkerung beobachtet wird. Unter Berücksichtigung aller Arten von Geburtsschäden besteht kein Unterschied zwischen der Anzahl an Babys, die mit Geburtsschäden auf die Welt kamen, nachdem ihre Mütter in der Schwangerschaft Paroxetin eingenommen hatten, und der Gesamtzahl an Geburtsschäden in der Allgemeinbevölkerung. Sie und Ihr Arzt werden möglicherweise entscheiden, dass es besser für Sie ist auf ein anderes Arzneimittel zu wechseln oder Parocetan schrittweise abzusetzen während Sie schwanger sind. Abhängig von Ihren Beschwerden kann Ihr Arzt jedoch auch entscheiden, dass es besser für Sie ist, die Einnahme von Parocetan fortzusetzen.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Hebamme und/oder Ihre Ärztin/Ihr Arzt wissen, dass Sie Parocetan einnehmen. Während der Schwangerschaft, besonders während der letzten drei Monate der Schwangerschaft, kann die Einnahme von Parocetan das Risiko einer schwerwiegenden Komplikation, der persistierenden pulmonalen Hypertonie des Neugeborenen, bei Säuglingen erhöhen. Diese Komplikation führt zu einer beschleunigten Atmung und das Kind kann bläulich aussehen. Diese Symptome beginnen normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Wenn Sie bei Ihrem Kind derartiges beobachten, sollten Sie sofort Ihre Hebamme oder Ihren Arzt/Ihre Ärztin kontaktieren.
Wenn Sie Parocetan in den letzten 3 Monaten Ihrer Schwangerschaft einnehmen, informieren Sie Ihre Hebamme, da Ihr Baby bei der Geburt einige Symptome aufweisen kann. Diese Symptome beginnen meist während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Dazu gehören Schlafprobleme und ungenügende Trinkmenge, Atemstörungen, eine bläuliche Verfärbung der Haut, zu hohe oder zu niedrige Temperatur, Erbrechen, vermehrtes Weinen, steife oder schlaffe Muskeln, Lethargie, Zittern, Schüttelfrost oder Krämpfe.
Wenn Ihr Baby nach der Geburt eines dieser Symptome aufweist und Sie sich Sorgen machen, informieren Sie Ihren Arzt oder die Hebamme, die Ihnen entsprechende
Anweisungen geben können.
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Parocetan kann in kleinen Mengen in die Muttermilch übergehen. Wenn Sie Parocetan einnehmen, gehen Sie zu Ihrem Arzt und sprechen Sie mit ihm, bevor Sie zu stillen beginnen.
In Tierstudien wurde gezeigt, dass Paroxetin die Qualität der Spermien reduziert. Theoretisch kann dies die Fertilität beeinflussen, aber bisher wurde kein Einfluss auf die menschliche Fertilität beobachtet.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
- Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Mögliche Nebenwirkungen von Parocetan umfassen Schwindel, Verwirrtheit, Müdigkeit oder verschwommenes Sehen. Wenn diese Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, dürfen Sie kein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen.
Parocetan enthält Sojalecithin.
Wenn Sie allergisch auf Erdnüsse oder Soja sind, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.