STILIDEN darf nicht angewendet werden, wenn Sie
- allergisch gegen Paroxetin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Arzneimittel, so genannte Monoaminooxidase Hemmer (MAOIs; einschließlich Moclobemid), einnehmen oder diese irgendwann innerhalb der letzten 2 Wochen eingenommen haben. Ihr
Arzt wird Sie beraten, wie Sie mit der Einnahme von STILIDEN beginnen sollen, wenn Sie die Einnahme der MAO-Hemmer beendet haben.
- einen Tranquilizer namens Thioridazin einnehmen.
- ein Antipsychotikum namens Pimozid einnehmen
Wenn irgendetwas davon auf Sie zutrifft, berichten Sie dies Ihrem Arzt, ohne STILIDEN anzuwenden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie STILIDEN anwenden.
Fragen Sie Ihrem Arzt wenn Sie
- andere Arzneimittel einnehmen (siehe auch „Anwendung von STILIDEN zusammen mit anderen Arzneimitteln“);
- Augen-, Nieren-, Leber- oder Herzprobleme haben;
- unter Epilepsie leiden oder in der Vergangenheit Anfälle hatten;
- manische Episoden (überaktives Verhalten und Gedanken) haben;
- eine Elektrokrampf-Therapie (ECT) machen;
- in der Vergangenheit Blutungsstörungen hatten;
- Tamoxifen zur Behandlung von Brustkrebs einnehmen oder an einer Fruchtbarkeitsstörung leiden. STILIDEN kann die Wirksamkeit von Tamoxifen verringern, so dass Ihr Arzt Ihnen vielleicht empfehlen wird, ein anderes Antidepressivum zu nehmen.
- unter Diabetes mellitus leiden;
- eine natriumarme Diät machen;
- an einem Glaukom (erhöhter Augeninnendruck) leiden;
- Schwanger sind oder planen schwanger zu werden (siehe Abschnitt Schwangerschaft und Stillzeit in dieser Gebrauchsinformation).
In diesen Fällen und wenn Sie darüber noch nicht mit Ihrem Arzt gesprochen haben, gehen Sie nochmals zu Ihrem Arzt und befragen Sie ihn über die Einnahme von STILIDEN.
Gedanken, sich das Leben zu nehmen (Suizidgedanken) und Verschlechterung Ihrer Depression oder Angststörung
Wenn Sie an Depressionen und/oder an Angststörungen leiden, kann es manchmal zu Gedanken, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzten, kommen. Dies kann verstärkt auftreten, wenn Sie mit einer Antidepressiva - Therapie beginnen, da diese Arzneimittel erst nach einer gewissen Zeit wirken. Normalerweise wird die Wirkung der Therapie erst nach zwei Wochen bemerkbar, manchmal dauert dies jedoch länger.
Möglicherweise können Sie verstärkt diese Gedanken entwickeln,
- wenn Sie schon einmal daran gedacht haben sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen.
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Informationen von klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko von suizidalen Verhalten bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, die jünger als 25 Jahre alt sind und eine Therapie mit Antidepressiva erhalten, gezeigt.
Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt an Selbstverletzung oder Suizid denken, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächste Krankenhaus auf.
Es könnte für Sie hilfreich sein, einem Angehörigen oder engen Freund zu erzählen, dass Sie depressiv sind oder eine Angststörung haben. Bitten Sie diese Vertrauensperson, diese Gebrauchsinformation zu lesen. Sie könnten diese Person auch ersuchen, Ihnen mitzuteilen, ob sie denkt, dass sich Ihre Depression oder Angststörung verschlechtert hat, oder ob sie über Änderungen in Ihrem Verhalten besorgt ist.
Anwendung von STILIDEN zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Einige Arzneimittel können die Wirkungsweise von STILIDEN beeinflussen oder die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Sie Nebenwirkungen entwickeln. STILIDEN kann auch die Wirkungsweise von anderen Arzneimitteln beeinflussen. Zu diesen gehören:
- Arzneimittel, die Monoaminooxidase-Hemmer genannt werden (MAOIs einschließlich Moclobemid) – siehe Abschnitt " STILIDEN darf nicht eingenommen werden" in dieser Packungsbeilage.
- Thioridazin oder Pimozid. Dies sind Antipsychotika - siehe Abschnitt " STILIDEN darf nicht eingenommen werden" in dieser Packungsbeilage.
- Aspirin, Ibuprofen oder andere Arzneimittel, so genannte NSAIDs (nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel) wie Celecoxib, Etodolac, Meloxicam und Refecoxib, welche gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.
- Tramadol oder Phetidin, Schmerzmittel
- Triptane, wie Sumatriptan (Migränemittel)
- Andere Antidepressiva einschließlich anderer SSRIs, Tryptophan und trizyklische Antidepressiva, wie Clomipramin, Nortriptylin, Desipramin
- Arzneimittel wie Lithium, Risperidon, Perphenazin, Pimozid (als Antipsychotika oder Neuroleptika bezeichnet), welche zur Behandlung einiger psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt werden.
- Zubereitungen mit Johanniskraut (Hypericum perforatum), ein pflanzliches Heilmittel gegen Depression
- Atomoxetin [zu Behandlung von AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit/ohne Hyperaktivität)]
- Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin (zur Behandlung von Anfällen und Epilepsie)
- Procyclidin (zur Erleichterung bei Zittern und/oder Zucken bei der Parkinson Erkrankung)
- Warfarin oder andere Arzneimittel (so genannte Antikoagulantien), welche zur Verdünnung des Blutes angewendet werden.
- Propafenon, Flecainid und Arzneimittel, die zur Behandlung von unregelmäßigem Herzschlag angewendet werden
- Metoprolol, ein Beta-Blocker, der zur Behandlung von hohem Blutdruck und Herzproblemen angewendet wird;
- Rifampicin (zur Behandlung von Tuberkulose (TB) und Lepra)
- Linezolid (ein Antibiotikum)
- Fentanyl (zur Anwendung in der Anästhesie und zur Behandlung chronischer Schmerzen)
- Eine Kombination von Fosamprenavir und Ritonavir, die zur Behandlung des humanen Immundefizienz Virus (HIV) verwendet werden.
- Tamoxifen, das zur Behandlung von Brustkrebs oder Fruchtbarkeitsstörungen verwendet wird.
Wenn Sie eines dieser Arzneimittel aus dieser Aufzählung verwenden und Sie dies mit Ihrem Arzt noch nicht besprochen haben, wenden Sie sich erneut an Ihren Arzt und fragen ihn, was Sie zu beachten haben. Möglicherweise muss die Dosierung geändert werden oder Sie bekommen andere Arzneimittel verschrieben.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Sie werden entscheiden, ob die Anwendung für sie sicher ist.
Anwendung von STILIDEN zusammen mit Alkohol
Trinken Sie keinen Alkohol während Sie STILIDEN einnehmen. Alkohol kann Ihre Beschwerden oder Nebenwirkungen verschlimmern.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt möglichst bald wenn Sie schwanger sind, schwanger sein könnten oder wenn Sie planen schwanger zu werden. Bei Neugeborenen, deren Mütter STILIDEN während der ersten Schwangerschaftsmonate eingenommen haben, zeigten einige Berichte ein erhöhtes Risiko von Fehlbildungen, besonders solche, die das Herz betreffen, auf. In der Allgemeinbevölkerung wird ungefähr 1 von 100 Neugeborenen mit Herzfehlern geboren. Dieses Verhältnis erhöht sich auf 2 von 100 Neugeborenen, deren Mütter STILIDEN während der Schwangerschaft eingenommen haben. Sie und Ihr Arzt können möglicherweise zu dem Entschluss kommen, dass es besser für Sie ist schrittweise die Einnahme von STILIDEN zu beenden, während Sie schwanger sind. Dennoch kann Ihr Arzt, abhängig von Ihrem Befinden, zum Entschluss kommen, dass es besser für Sie ist, die Einnahme von STILIDEN beizubehalten.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt oder Ihre Hebamme wissen, dass Sie STILIDEN einnehmen. Wenn Arzneimittel wie STILIDEN während der Schwangerschaft, besonders gegen Ende der Schwangerschaft eingenommen werden erhöht sich das Risiko für eine schwerwiegende Erkrankung des Neugeborenen genannt persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN). Bei dieser Erkrankung ist der Blutdruck in den Gefäßen zwischen dem Herzen und der Lunge des Babys zu hoch. Wenn Sie STILIDEN während der letzten 3 Monate der Schwangerschaft einnehmen kann das Neugeborene auch noch andere Beschwerden haben, welche normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt auftreten:
Hierzu gehören:
- Atemprobleme
- bläuliche Verfärbung der Haut oder zu hohe oder zu niedrige Körpertemperatur
- blaue Lippen
- Erbrechen oder unzureichende Nahrungsaufnahme
- starke Müdigkeit, kann aber nicht einschlafen oder ständiges Schreien
- steife oder schlaffe Muskeln
- Muskelzittern, Zittern oder Krampfanfälle
Sofern Ihr Baby eines dieser Krankheitszeichen nach der Geburt aufweist und Sie wegen der Gesundheit Ihres Babys beunruhigt sind, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder Hebamme, die Sie weiter beraten werden.
STILIDEN kann in sehr geringen Mengen in die Muttermilch übergehen. Falls Sie STILIDEN einnehmen setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung, bevor Sie mit dem Stillen beginnen. Sie und Ihr Arzt können gemeinsam entscheiden ob sie während der Behandlung mit STILIDEN stillen können.
Arzneimittel wie STILIDEN können die Spermienqualität reduzieren. Obwohl der Einfluss auf die Fruchtbarkeit unbekannt ist, kann die Fruchtbarkeit während der Einnahme von STILIDEN bei einigen Männern beeinträchtigt sein.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
! | Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit |
beeinträchtigen. |
Mögliche Nebenwirkungen von STILIDEN sind Schwindel, Verwirrung oder Veränderungen der Sehkraft. Wenn Sie diese Nebenwirkungen an sich bemerken fahren Sie bitte nicht mit dem Auto oder bedienen Sie Maschinen.
STILIDEN enthält Saccharose (Rohrzucker).
Bitte nehmen Sie STILIDEN erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
STILIDEN enthält 3,3 % Ethanol (Alkohol; im Aromastoff Anis).
1 ml STILIDEN enthält deshalb Alkohol entsprechend weniger als 1 ml Bier und 0,3 ml Wein (6 ml sind gleichzusetzen mit 4 ml Bier und 1,6 ml Wein).
Gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden.
Ist bei Schwangeren bzw. stillenden Frauen, Kindern und Patienten mit Lebererkrankungen oder Epilepsie zu berücksichtigen.
Das Arzneimittel enthält kein Gluten und ist für Patienten mit Zöliakie (chronische Verdauungsstörung) geeignet.
Sportler und Sportlerinnen
Dieses Arzneimittel enthält Ethanol (Alkohol) und kann Doping-Tests beeinflussen.