Wann darf Jext nicht angewendet werden?
Bei einer lebensbedrohlichen allergischen Reaktion gibt es für die Anwendung von Jext keine Anwendungseinschränkungen.
Die Hinweise im Kapitel «Wann ist bei der Anwendung von Jext Vorsicht geboten?» sind dennoch unbedingt zu beachten!
Wann ist bei der Anwendung von Jext Vorsicht geboten?
Wenn Sie an Herzkrankheiten oder erhöhtem Augeninnendruck (grünem Star) leiden, soll Adrenalin normalerweise nur mit grösster Vorsicht angewendet werden. Gleiches gilt bei Zuckerkrankheit (Diabetes), Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), erhöhtem Blutdruck, schwerer Nierenerkrankung, einem gutartigen Tumor in der Prostata mit Restharnbildung (Prostataadenom), einem Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom), zu hohen Kalziumwerten im Blut (Hyperkalzämie), zu niedrigen Kaliumwerten im Blut (Hypokaliämie) sowie für ältere Patienten.
Bei Patienten mit Parkinsonerkrankung kann die Anwendung von Adrenalin zu einer vorübergehenden Verschlechterung der typischen Symptome, wie Muskelsteifigkeit und Zittern, führen.
Adrenalin soll normalerweise nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln, wie z.B. Digitalisglykoside, Diuretika oder Chinine verabreicht werden. Bei ungenügender Durchblutung der Herzkranzgefässe kann Adrenalin eine Angina pectoris (Brustenge) auslösen.
Adrenalin hemmt die Ausschüttung von Insulin und bewirkt dadurch einen Anstieg des Blut-Glukosespiegels. Wenn Sie an Diabetes (Zuckerkrankheit) leiden und Adrenalin erhalten, ist es daher möglich, dass der Arzt bzw. die Ärztin die Insulindosis oder die Dosis Ihrer blutzuckersenkenden Arzneimittel heraufsetzen wird.
Die Wirkung von Jext kann durch die Einnahme von Alpha- oder Betablockern (Arzneimittel z.B. gegen Bluthochdruck) oder Parasymphatomimetika (Arzneimittel, welche auf das parasympathomimetische Nervensystem wirken, das die unbewussten Funktionen des Körpers steuert) aufgehoben werden.
Gewisse Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depression, z.B. trizyklische Antidepressiva, Monoaminooxidase-Hemmer), Schilddrüsenhormone, Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von Asthma), Oxytocin (Hormon, welches das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur fördert), Parasympatholytika (Arzneimittel, die die Wirkungen des unwillkürlichen Nervensystems hemmen), bestimmte Antihistaminika (Diphenhydramin, Chlorpheniramin; Arzneimittel gegen z.B. allergische Erkrankungen bzw. zur Beruhigung), Levodopa und sogenannte Catechol-o-Methyltransferase-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson) und Alkohol können die Adrenalin-Wirkung verstärken.
Wenn Sie alt sind, schwanger sind oder ein Körpergewicht unter 30 kg haben und sich Jext injizieren, haben Sie ein grösseres Risiko Nebenwirkungen auf die Verabreichung von Adrenalin zu entwickeln. Bei Kindern mit einem Körpergewicht unter 15 kg darf Jext 150 Mikrogramm nicht injiziert werden.
Eine hohe Dosis oder ungewollt in die Venen (intravenös) verabreichtes Adrenalin können – bedingt durch den starken Blutdruckanstieg – zu Hirnblutungen führen. Eine Überdosierung von Adrenalin kann ebenfalls eine verminderte Durchblutung und eine gestörte Nierenfunktion verursachen. Um eine intravenöse Injektion zu verhindern, müssen Sie die Anweisungen für die richtige Benutzung des Fertigpens unbedingt befolgen. Der Fertigpen ist für den Einmalgebrauch vorgesehen. Der bereits benutzte Fertigpen kann nicht erneut verwendet werden.
Auf keinen Fall ins Gesäss injizieren!
Eine unbeabsichtigte Injektion in Hände oder Finger kann zu einer Reduktion des Blutstroms an der betroffenen Stelle führen und sollte deshalb vermieden werden. Jext sollte nur in den äusseren Oberschenkel injiziert werden. Sollte es dennoch zu einer Injektion an falscher Stelle kommen, so müssen Sie unverzüglich eine Notfallstation aufsuchen, um entsprechend behandelt zu werden.
Bei Patienten mit einer ausgeprägten Fettgewebsschicht unter der Haut besteht das Risiko, dass Adrenalin nicht in das Muskelgewebe gelangen kann und das Arzneimittel nicht ausreichend wirkt. Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen zum Gebrauch (siehe Anleitung zur Injektion).
Im Falle der Injektion durch eine Begleitperson, sollte das Bein des Patienten während der Injektion ruhiggestellt werden, um das Risiko einer Verletzung an der Injektionsstelle zu minimieren.
Bei Patienten, die unter Asthma leiden, kann das Risiko einer schweren allergischen (anaphylaktischen) Reaktion erhöht sein.
Falls bereits früher eine allergische Reaktion aufgetreten ist, sollte dies dem Arzt mitgeteilt werden. Er wird die auslösenden Substanzen (Allergene) bestimmen lassen, damit der Kontakt mit diesen zukünftig streng vermieden werden kann. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass es bei einer bestehenden Allergie gegen eine bestimmte Substanz auch zu Allergien gegenüber verwandten Substanzen kommen kann.
Oft vergeht zwischen dem Erwerb des Jext Fertigpens und dem nötigen Einsatz eine längere Zeit. Daher sollten Sie Jext regelmässig überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie den Fertigpen noch innerhalb der Haltbarkeitsfrist ersetzen können.
Nach der Anwendung von Jext dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Maschine bedienen, da Sie unter Umständen noch unter den Symptomen der schweren allergischen Reaktion (anaphylaktischer Schock) leiden.
Natriummetabisulfit (E223)
Jext enthält Natriummetabisulfit (E223), eine Substanz, welche in seltenen Fällen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen kann.
Natrium
Dieses Arzneimittel (Jext 150 Mikrogramm/300 Mikrogramm) enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis (0.15 ml/0.3 ml), d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
•an anderen Krankheiten leiden,
•Allergien haben oder
•andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Jext während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
Wenn Sie schwanger sind (oder es werden möchten) sowie in der Stillzeit, sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin besprechen, wie Sie sich in einer Notfallsituation verhalten sollen.