Was sollte dazu beachtet werden?
Da die Behandlung mit Tybost die Gefahr einer Übertragung von HIV nicht reduziert, sind beim Geschlechtsverkehr Kondome zu verwenden. In anderen Situationen sind weitere Massnahmen (wie z.B. Verwendung von sterilen Spritzen, Gummihandschuhen) zur Vermeidung einer Ansteckung mit HIV zu ergreifen.
Tybost wirkt nicht direkt gegen Ihre HIV-Infektion, sondern erhöht die Wirkstoffkonzentration von Atazanavir bzw. Darunavir im Blut. Diese Wirkung erzielt es, indem Atazanavir bzw. Darunavir langsamer abgebaut werden und dadurch länger im Körper verbleiben.
Dieses Arzneimittel ist kein Heilmittel gegen eine HIV‑Infektion. Sie können während der Einnahme von Tybost weiterhin Infektionen oder andere HIV‑assoziierte Erkrankungen bekommen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie diesbezüglich überwachen.
Wann ist bei der Einnahme von Tybost Vorsicht geboten?
Sie müssen während der Behandlung mit Tybost in ärztlicher Betreuung bleiben.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin,
- wenn Sie einen anderen Proteasehemmer oder ein Kombinationspräparat, welches auch den Wirkstoff Cobicistat enthält, einnehmen. Tybost in Kombination mit Atazanavir oder Darunavir sollte nicht mit einem anderen antiviralen Arzneimittel eingenommen werden, das eine Verstärkung («Boosting») erfordert.
- wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden oder gelitten haben, oder wenn auffällige Ergebnisse von Blut‑ oder Urinuntersuchungen auf Probleme mit Ihren Nieren hinweisen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird sorgfältig abwägen, ob Sie mit Tybost behandelt werden sollen.
- wenn Sie an einer Lebererkrankung, einschliesslich einer Hepatitis (Leberentzündung), leiden oder gelitten haben. Patienten mit einer Lebererkrankung wie einer chronischen Hepatitis B oder C, die antiretrovirale Arzneimittel erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko schwerwiegender, möglicherweise tödlicher Leberkomplikationen auf. Wenn Sie eine Infektion mit dem Hepatitis‑B‑Virus haben, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die für Sie am besten geeignete Behandlung verschreiben.
- wenn Sie über 65 Jahre alt sind. Tybost wurde bei Patienten über 65 Jahren nicht untersucht.
Wenn bei Ihnen eine fortgeschrittene HIV‑Infektion (AIDS) vorliegt und Sie zusätzlich eine Infektion haben, können ab Behandlungsbeginn mit Tybost Infektions‑ und Entzündungssymptome auftreten, oder die Symptome einer vorbestehenden Infektion können sich verschlechtern. Solche Symptome können darauf hinweisen, dass sich das verbesserte Immunsystem Ihres Körpers gegen die Infektion zur Wehr setzt. Achten Sie nach Behandlungsbeginn mit Tybost auf Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion bemerken.
Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV‑Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z.B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füssen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
Bei einigen Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationstherapie erhalten, kann sich eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationstherapie, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems oder ein höherer Body-Mass-Index (Masszahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, ‑beschwerden und ‑schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Einnahme von Tybost mit anderen Arzneimitteln
Nehmen Sie Tybost nicht ein,
wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen, die Cobicistat oder Ritonavir enthalten.
Tybost kann mit anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Dadurch kann die Wirkstoffmenge von Tybost oder anderen Arzneimitteln in Ihrem Blut beeinflusst werden. Das kann zur Folge haben, dass die Wirksamkeit der Arzneimittel nachlässt oder Nebenwirkungen verstärkt werden. In einigen Fällen muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin dann Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern oder Ihre Blutwerte kontrollieren.
Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder anwenden:
- Didanosin, Efavirenz, Etravirin, Nevirapin, Maraviroc, Delavirdin, Rilpivirin, antivirale Arzneimittel zur Behandlung von HIV‑Infektion
- Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Fluconazol, Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen
- Clarithromycin, Rifabutin, Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen einschliesslich Tuberkulose
- Dasatinib, Nilotinib, Vinblastin und Vincristin, Arzneimittel zur Behandlung von Krebs
- Kortikosteroide wie Betamethason, Budesonid, Fluticason, Mometason, Prednison und Triamcinolon. Diese Arzneimittel werden für die Behandlung von Allergien, Asthma, entzündlichen Darmerkrankungen, entzündlichen Haut-, Augen-, Gelenk- und Muskelerkrankungen sowie von anderen entzündlichen Erkrankungen verwendet. Diese Arzneimittel werden in der Regel oral eingenommen, inhaliert, injiziert oder auf der Haut, den Augen oder über die Nasenschleimhäute angewendet. Falls keine Alternativen angewendet werden können, sollte die Anwendung nur nach medizinischer Beurteilung sowie unter einer engmaschigen Überwachung im Hinblick auf Nebenwirkungen der Kortikosteroide durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin erfolgen.
- Metformin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Typ‑2‑Diabetes
- Clonazepam, Ethosuximid, Oxcarbazepin, Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie und zur Vorbeugung von Krampfanfällen
- Omeprazol, ein Arzneimittel zur Behandlung von Refluxkrankheit oder Sodbrennen
- Famotidin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Geschwüren
- Aluminium-/Magnesiumhydroxid oder Kalziumkarbonat, Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen oder Refluxkrankheit
- Methadon, Buprenorphin/Naloxon, Arzneimittel zur Behandlung von Opioid-Drogen-/Arzneimittelabhängigkeit und bei mittelstarken bis starken Schmerzen
- Norgestimat/Ethinylestradiol, Drospirenon/Ethinylestradiol, hormonelle Kontrazeptiva zur Verhinderung einer Schwangerschaft
- Amlodipin, Bepridil, Digoxin, Diltiazem, Disopyramid, Felodipin, Flecainid, Lidocain, Metoprolol, Mexiletin, Nicardipin, Nifedipin, Propafenon, Timolol, Verapamil, Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen
- Warfarin, Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban, Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung
- Salmeterol, ein Arzneimittel zur Inhalation zur Behandlung von Asthma
- Atorvastatin, Fluvastatin, Pitavastatin, Pravastatin, Rosuvastatin, Arzneimittel zur Cholesterinsenkung
- Sildenafil, ein Arzneimittel zur Behandlung von Impotenz, und Tadalafil, ein Arzneimittel zur Behandlung von Impotenz und pulmonaler Hypertonie
- Modafinil, ein Arzneimittel zur Behandlung der Narkolepsie (eine Erkrankung, die zu übermässiger Schläfrigkeit führt)
- Trazodon, Desipramin oder Arzneimittel aus der Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs), wie Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Vilazodon, Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen
- Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus, Arzneimittel zur Kontrolle Ihrer Immunantwort nach einer Transplantation
- Buspiron, Estazolam, Perphenazin, Risperidon, Thioridazin und Zolpidem, Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems
- Colchicin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Gicht
- Clopidogrel, ein Arzneimittel zur Verringerung des Risikos von Blutgerinnseln
→ Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen. Brechen Sie Ihre Therapie nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin gesprochen zu haben.
Die Anwendung und Sicherheit von Tybost bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.
Natrium
Tybost enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. Tybost ist nahezu „natriumfrei“.
Azo-Farbstoffe
Tybost enthält den Farbstoff Gelborange S (E110). Dieser Farbstoff kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!
Dies umfasst auch nicht verschreibungspflichtige pflanzliche Mittel.
Darf Tybost während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Während der Schwangerschaft sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat fragen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger werden, vermuten schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft planen. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Tybost mit Darunavir oder Atazanavir nicht einnehmen. Die Menge dieser Arzneimittel in Ihrem Blut kann während der Schwangerschaft absinken, was dazu führen kann, dass sie nicht richtig wirken.
Während der Behandlung mit Tybost dürfen Sie nicht stillen. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in diesem Arzneimittel in die Muttermilch übertreten kann. Frauen mit einer HIV‑Infektion wird empfohlen, auf das Stillen zu verzichten, damit das Virus nicht über die Muttermilch auf den Säugling übertragen werden kann.