Bei Einnahme von Carbamazepin STADA® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Mindestens 2 Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Carbamazepin STADA® muss eine Behandlung mit MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) abgeschlossen worden sein.
Beachten Sie bitte, dass die folgenden Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Beeinflussung der Plasmakonzentration anderer Arzneimittel durch Carbamazepin STADA®
Carbamazepin STADA® kann die Aktivität bestimmter Leberenzyme erhöhen und dadurch die Plasmaspiegel anderer Arzneimittel senken. Die Wirkung einiger anderer, gleichzeitig verabreichter Arzneimittel, die auf die gleiche Weise wie Carbamazepin abgebaut werden, kann deshalb abgeschwächt oder sogar aufgehoben werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin ist die Dosierung folgender Wirkstoffe aus verschiedenen Anwendungsbereichen gegebenenfalls den klinischen Erfordernissen anzupassen:
Clonazepam, Ethosuximid, Felbamat, Primidon, Lamotrigin, Tiagabin, Topiramat, Valproinsäure (Antiepileptika, andere Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden)
Alprazolam, Clobazam (angstlösende Arzneimittel)
Haloperidol, Bromperidol, Clozapin, Olanzapin, Risperidon, Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen)
Imipramin, Amitryptilin, Nortryptilin, Clomipramin (depressionslösende Mittel)
Tetracycline, z.B. Doxycyclin (Antibiotikum)
Mittel zur Behandlung von (systemischen) Pilzinfektionen: Caspofungin, Antimykotika vom Azol-Typ (z.B. Voriconazol, Itraconazol)
Indinavir (Mittel gegen Viruserkrankungen/HIV)
Praziquantel (Arzneimittel gegen Parasiten)
Fentanyl (Betäubungsmittel), Midazolam (Schlaf-/Beruhigungsmittel)
Methylphenidat (Psychostimulans, Mittel zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen)
Phenazon (Schmerzmittel), Methadon (Schmerzmittel)
Flunarizin (Calciumantagonist; Arzneimittel zur Behandlung von Schwindel, Migräne)
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung schwerwiegender Atemwegserkrankungen)
Chinidin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
Digoxin (Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen)
Propranolol (Beta-Blocker, blutdrucksenkendes Mittel)
Felodipin (blutdrucksenkendes Mittel)
Kortikosteroide (z.B. Prednisolon, Dexamethason)
Ciclosporin (Mittel zur Hemmung von Abwehrmechanismen nach Organtransplantationen, Immunsuppressivum)
Tacrolimus (Immunsuppressivum)
blutgerinnungshemmende Mittel wie Warfarin, Phenprocoumon, Dicumarol
hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung).
Bei Einnahme der "Pille" (hormonales Kontrazeptivum) können, infolge der Wirkungsabschwächung des hormonalen Kontrazeptivums, plötzliche Zwischenblutungen auftreten. Deshalb sind in Absprache mit Ihrem Arzt andere, nichthormonale Verhütungsmethoden zu erwägen.
Die Plasmakonzentration von Phenytoin kann durch Carbamazepin sowohl erhöht als auch vermindert werden, wodurch in Ausnahmefällen Verwirrtheitszustände bis hin zum Koma auftreten können.
Carbamazepin kann den Plasmaspiegel von Bupropion (Arzneimittel zur Unterstützung der Raucherentwöhnung) senken und den Spiegel des Abbauproduktes Hydroxybupropion erhöhen und somit die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Bupropion verringern.
Carbamazepin kann den Plasmaspiegel von Trazodon (depressionslösendes Mittel) senken, scheint jedoch dessen depressionslösenden Effekt zu verstärken.
Carbamazepin kann möglicherweise den Abbau von Zotepin (Arzneimittel gegen seelische Erkrankungen) beschleunigen.
Carbamazepin kann den Serum-Calciumspiegel durch beschleunigten Abbau des 25-OH-Cholecalciferols senken.
Verminderte Plasmakonzentration von Carbamazepin STADA® durch andere Arzneimittel
Der Plasmaspiegel und damit die Wirkung von Carbamazepin kann vermindert werden durch:
Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Valproinsäure (andere Antiepileptika), Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung schwerwiegender Atemwegserkrankungen), Rifampicin (Antibiotikum); Cisplatin, Doxorubicin (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen), Johanniskraut (pflanzliches Mittel gegen depressive Verstimmungen). Andererseits können die Plasmaspiegel des pharmakologisch wirksamen Abbauprodukts von Carbamazepin (Carbamazepin-10,11-epoxid) durch Valproinsäure sowie Primidon erhöht werden.
Durch gleichzeitige Anwendung von Felbamat kann der Plasmaspiegel von Carbamazepin vermindert und der von Carbamazepin-10, 11-epoxid erhöht werden, gleichzeitig kann der Felbamat-Spiegel gesenkt werden.
Aufgrund der wechselseitigen Beeinflussung, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung mehrerer Antiepileptika, empfiehlt es sich, die Plasmaspiegel zu kontrollieren und die Dosierung von Carbamazepin ggf. anzupassen.
Erhöhte Plasmakonzentration von Carbamazepin STADA® durch andere Arzneimittel
Folgende Wirkstoffe können die Plasmakonzentration und damit die Nebenwirkungen von Carbamazepin erhöhen:
Makrolidantibiotika wie z.B. Erythromycin
Troleandomycin, Josamycin, Clarithromycin (Wirkstoffe zur Behandlung bakterieller Infektionen)
Isoniazid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose)
Antimykotika vom Azol-Typ, wie z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Fluconazol (Mittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
Ritonavir (Mittel gegen Viruserkrankungen/HIV)
Calcium-Antagonisten wie z.B. Verapamil, Diltiazem (Wirkstoffe zur Behandlung der Angina pectoris)
Acetazolamid (Arzneimittel zur Behandlung des Glaukoms)
Dextropropoxyphen/Propoxyphen (Schmerzmittel)
Viloxazin, Nefazodon, Fluoxetin (depressionslösende Mittel)
Danazol (Arzneimittel zur Hemmung des Sexualhormons Gonadotropin)
Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darmgeschwüren)
Nicotinamid in hoher Dosierung bei Erwachsenen (Vitamin der B-Gruppe)
Terfenadin, Loratadin (Mittel zur Behandlung von allergischen Reaktionen)
möglicherweise auch Desipramin und Fluvoxamin (depressionslösende Mittel).
Erhöhte Plasmaspiegel von Carbamazepin können zu den unter Punkt 4. Nebenwirkungen genannten Symptomen (z.B. Schwindel, Müdigkeit, Gangunsicherheit, Doppeltsehen) führen. Daher sollte die Carbamazepin-Plasmakonzentration bei Auftreten solcher Symptome überprüft und die Dosis nötigenfalls verringert werden.
Andere Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin STADA® und Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) oder Metoclopramid (Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Störungen) kann das Auftreten neurologischer Nebenwirkungen begünstigen.
Bei Patienten, die mit Neuroleptika behandelt werden, kann Carbamazepin STADA® die Plasmaspiegel dieser Arzneimittel senken und dadurch eine Verschlechterung des Krankheitsbildes verursachen. Es kann daher vom Arzt auch eine Dosiserhöhung des jeweiligen Neuroleptikums für erforderlich gehalten werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass insbesondere die gleichzeitige Anwendung von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen) und Carbamazepin STADA® die schädigende Wirkung auf das Nervensystem durch beide Wirkstoffe verstärkt werden kann. Daher ist eine sorgfältige Überwachung der Blutspiegel beider Wirkstoffe notwendig. Eine vorherige Behandlung mit Neuroleptika soll länger als 8 Wochen zurückliegen und auch nicht gleichzeitig erfolgen. Auf folgende Anzeichen ist zu achten:
Unsicherer Gang (Ataxie)
Zuckungen bzw. Zittern der Augen (horizontaler Nystagmus)
gesteigerte Muskeleigenreflexe
Muskelzucken (Muskelfaszikulationen).
In der Literatur gibt es Hinweise darauf, dass die zusätzliche Einnahme von Carbamazepin bei vorbestehender Neuroleptikatherapie das Risiko für das Auftreten eines malignen neuroleptischen Syndroms (möglicherweise lebensbedrohlicher Zustand mit Erhöhung der Körpertemperatur und Steifigkeit der Muskulatur) oder eines Steven-Johnson-Syndroms (schwere Hautreaktion) erhöht.
Die Leberschädlichkeit von Isoniazid (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) kann durch Carbamazepin erhöht werden.
Die kombinierte Gabe von Carbamazepin und einigen harntreibenden Mitteln (Hydrochlorothiazid, Furosemid) kann zu einem verminderten Gehalt des Blutserums an Natrium führen.
Die Wirksamkeit von Arzneimitteln zur Muskelerschlaffung (Muskelrelaxanzien wie z.B. Pancuronium) kann durch Carbamazepin beeinträchtigt werden. Dadurch ist eine raschere Aufhebung der neuromuskulären Blockade möglich. Patienten, die mit Muskelrelaxanzien behandelt werden, sollten daher überwacht und deren Dosierung ggf. erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Isotretinoin (Wirkstoff zur Aknebehandlung) und Carbamazepin sollten die Carbamazepin-Plasmaspiegel kontrolliert werden.
Die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin mit Paracetamol (schmerzstillendes und fiebersenkendes Arzneimittel) kann die Bioverfügbarkeit und damit die Wirksamkeit von Paracetamol vermindern.
Carbamazepin scheint die Ausscheidung (Elimination) von Schilddrüsenhormonen zu verstärken und den Bedarf an diesen bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion zu erhöhen. Deshalb sind bei diesen Patienten, die eine Substitutionstherapie erhalten, zu Beginn und am Ende einer Therapie mit Carbamazepin die Schilddrüsenwerte zu bestimmen. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung der Schilddrüsenpräparate vorzunehmen. Insbesondere die gleichzeitige Behandlung mit Carbamazepin und anderen Mitteln gegen Anfallsleiden (z.B. Phenobarbital) kann die Schilddrüsenfunktion verändern.
Die gleichzeitige Anwendung von Mitteln gegen Depressionen (Antidepressiva) vom Typ der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (depressionslösende Arzneimittel wie z.B. Fluoxetin) kann zu einem toxischen Serotonin-Syndrom führen, einem unter Umständen lebensbedrohlichen Zustand, einhergehend mit Symptomen wie
erhöhter Körpertemperatur (Hyperthermie)
Muskelsteifigkeit (Rigor)
Muskelzuckungen (Myoklonus)
vegetative Instabilität mit möglicherweise schnellen Schwankungen der Vitalzeichen (z.B. Herz- und Atemfrequenz, Blutdruck)
Veränderungen des Bewusstseins einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit
extremer motorische Unruhe (Agitiertheit)
Delirium, Koma.
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin STADA® mit Nefazodon (Mittel gegen Depression) wird nicht empfohlen, da Carbamazepin STADA® zu einer deutlichen Reduktion der Nefazodonplasmaspiegels bis hin zum Wirkungsverlust führen kann. Darüber hinaus wird bei gleichzeitiger Einnahme von Nefazodon und Carbamazepin STADA® der Carbamazepin-Plasmaspiegel erhöht und der seines aktiven Abbauproduktes Carbamazepin-10,11-epoxid erniedrigt.
Durch gleichzeitige Einnahme von Carbamazepin und anderen Medikamenten, die Erregungsausbreitungsstörungen am Herzen verursachen können, wie Antiarrhythmika (Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen), bestimmte Arzneimittel gegen Depression (zyklische Antidepressiva) oder Erythromycin (Antibiotikum), erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen am Herzen (kardiale Überleitungsstörungen).
Bei Einnahme von Carbamazepin STADA® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Carbamazepin STADA® sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Carbamazepin in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Über eine Erhöhung der Carbamazepin-Plasmaspiegel durch Genuss von Grapefruitsaft wurde berichtet.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Carbamazepin STADA® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Die beobachteten Nebenwirkungen treten bei alleiniger Einnahme von Carbamazepin STADA® (Monotherapie) seltener auf als bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Antiepileptika (Kombinationstherapie).
Ein Großteil der Nebenwirkungen kann, insbesondere bei Behandlungsbeginn, dosisabhängig auftreten und verschwindet meist entweder nach 8 bis 14 Tagen von selbst oder nach vorübergehender Dosisreduktion. Daher sollte Carbamazepin STADA® möglichst einschleichend dosiert werden.
Zentralnervensystem/Psyche
Sehr häufig: Benommenheit, Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Gang- und Bewegungsstörung.
Gelegentlich: Kopfschmerzen, bei älteren Patienten Verwirrtheit und Unruhe (Agitation). Gelegentlich treten unwillkürliche Bewegungen (z.B. Flattertremor, Muskelzucken), Augenbewegungsstörungen einhergehend mit Augenzittern (Nystagmus) und/oder Doppelbildern sowie Akkomodationsstörungen auf.
Sehr selten: Stimmungsveränderungen, wie depressive oder manische (mit gehobener Stimmungslage, Aggressionen einhergehende) Verstimmungen, phobische Störungen (Angststörungen), aggressives Verhalten, Denkerschwernis, Antriebsverarmung sowie Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und Ohrensausen (Tinnitus), übersteigertes oder vermindertes Hörempfinden (Hyper- oder Hypoakusis) sowie Änderung der Wahrnehmung von Tonhöhen. Sehr selten wurde über Sprechstörungen, Missempfindungen, Muskelschwäche, Nervenerkrankungen (Polyneuropathie), Nervenentzündung (periphere Neuritis) sowie Lähmungserscheinungen der Beine (Paresen) und Geschmacksstörungen berichtet.
Unter der Behandlung mit Carbamazepin können latente Psychosen (unterschwellige seelische Erkrankungen) aktiviert werden.
Darüber hinaus können bei älteren und hirngeschädigten Patienten Bewegungsstörungen wie z.B. unwillkürliche Bewegungen im Mund-Gesichts-Bereich wie Grimassieren (orofaziale Dyskinesien), verschraubte Bewegungen (Choreoathetose) auftreten.
Es gibt Hinweise darauf, dass Carbamazepin zu einer Verschlechterung der Symptome einer Multiplen Sklerose führen kann.
Es wurden Fälle von aseptischer Meningitis (nicht durch Bakterien oder Viren bedingte Hirnhautentzündung) unter Carbamazepintherapie berichtet (siehe auch unten: Überempfindlichkeitsreaktionen).
Wie bei Einnahme anderer Medikamente gegen Anfallsleiden auch kann es unter Carbamazepin zu einer Anfallshäufung kommen; insbesondere Absencen (spezielle von beiden Hirnhälften ausgehende Anfallsform) können verstärkt oder neu auftreten.
Augen
Sehr selten: Bindehautentzündung.
Über Linsentrübung wurde berichtet.
Bei zwei Patienten wurde in Zusammenhang mit einer Carbamazepin-Langzeittherapie über Retinotoxizität (Netzhautschädigung) berichtet, die nach Absetzen des Carbamazepins rückläufig war.
Bewegungsapparat
Sehr selten: Gelenk-, Muskelschmerzen (Arthralgien, Myalgien) sowie Muskelkrämpfe. Nach Absetzen von Carbamazepin verschwanden diese Erscheinungen.
Haut, Schleimhäute, Gefäßsystem
Häufig bis sehr häufig wird über allergische Hautreaktionen mit und ohne Fieber, wie z.B. Bläschenbildung (Urtikaria) oder Juckreiz (Pruritus), sowie vereinzelt über großblättrige, schuppenförmige Hautentzündungen (exfoliative Dermatitis, Erythrodermie), blasige Ablösung der Haut (Lyell-Syndrom), Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), Hautrötungen mit scheiben- oder knotenförmigen Veränderungen und Einblutungen (Erythema exsudativum multiforme et nodosum, Stevens-Johnson-Syndrom), kleinfleckige Hautblutungen (Purpura) und Lupus erythematodes disseminatus (Autoimmunerkrankung mit Gefäßentzündung) berichtet.
Vereinzelt bis gelegentlich traten Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, Veränderungen der Hautpigmentierung, Akne, Hirsutismus (vermehrte Behaarung vom männlichen Typ bei Frauen), Gefäßentzündung (Vaskulitis) auf.
Blut- und Lymphsystem
Häufig bis sehr häufig treten Blutbildveränderungen wie vermehrte (Leukozytose, Eosinophilie) oder verminderte Anzahl (Leukopenie) weißer Blutkörperchen oder der Blutplättchen (Thrombozytopenie) auf. Nach Literaturangaben tritt davon am häufigsten eine gutartige Leukopenie, in etwa 10% der Fälle vorübergehend, in 2% anhaltend, auf.
Sehr selten: bestimmte, zum Teil lebensbedrohende Blutzellschäden wie Agranulozytose, Blutarmut (aplastische, hämolytische, megaloblastische Anämie), Lymphknotenschwellungen, Milzvergrößerung.
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen.
Selten: Durchfall oder Verstopfung.
Sehr selten: Bauchschmerzen, Schleimhautentzündungen im Mund-Rachen-Bereich (Stomatitis, Gingivitis, Glossitis).
In der Literatur finden sich Hinweise, dass Carbamazepin möglicherweise eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) verursachen kann.
Leber und Galle
Häufig: Veränderungen der Leberfunktionswerten.
Selten: Gelbsucht. Selten tritt insbesondere innerhalb der ersten Therapiemonate eine lebensbedrohliche akute Leberentzündung (Hepatitis) mit Leberversagen auf allergischer Basis auf (siehe auch: Überempfindlichkeitsreaktionen).
Sehr selten: Leberentzündung (Hepatitis in unterschiedlicher Form: cholestatisch, hepatozellulär, granulomatös, gemischt).
Stoffwechsel (Wasser- und Mineralhaushalt), Hormonstatus
Häufig: Hyponatriämie (Verminderung der Natriumkonzentration im Blut), mit gleichzeitigem Erbrechen, Kopfschmerz, vereinzelt mit Verwirrung, Lethargie und anderen neurologischen Auffälligkeiten. Wasseransammlung (Ödeme), Gewichtszunahme und verminderte Plasmaosmolalität.
Sehr selten: Vergrößerung der männlichen Brust (Gynäkomastie), Milchfluss (Galaktorrhö).
Sehr selten: Osteomalazie (Knochenerweichung).
Die Schilddrüsenfunktionsparameter T3, T4, TSH und FT4 können, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Arzneimitteln gegen Anfallsleiden, beeinflusst werden.
Erhöhte Cholesterinspiegel, einschließlich HDL-Cholesterin und Triglyceride, können sehr selten auftreten, ebenso eine Erhöhung des freien Cortisols im Serum.
Carbamazepin kann den Folsäurespiegel im Serum senken, darüber hinaus gibt es Hinweise auf verminderte Vitamin-B12-Spiegel und erhöhte Homocystein-Spiegel im Serum unter Carbamazepin.
In zwei Fällen wurde eine akute intermittierende Porphyrie (Stoffwechselstörung einhergehend mit Leberfunktionsstörung, Koliken, neurologischen Störungen) ausgelöst.
Atmungsorgane
Einzelne Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen der Lunge mit Fieber, Atemnot, Lungenentzündung und Lungenfibrose wurden in der Literatur beschrieben.
Harntrakt, Geschlechtsorgane
Gelegentlich: Störungen der Nierenfunktion, wie z.B. Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie), Blut im Urin (Hämaturie), verminderte Harnproduktion (Oligurie).
Sehr selten: interstitielle Nephritis (Nierengewebsentzündung), Nierenversagen, Beschwerden beim Harnlassen (Dysurie, Pollakisurie, Harnretention). Sexuelle Störungen, wie z.B. Impotenz, verminderte Libido, verminderte männliche Fruchtbarkeit und/oder veränderte Bildung von Samenzellen.
Herz- und Kreislaufsystem
Gelegentlich bis selten können eine Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie) und Herzrhythmusstörungen sowie Verschlechterung einer vorbestehenden koronaren Herzkrankheit auftreten, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Patienten mit bekannten Herzfunktionsstörungen.
Gelegentlich treten Überleitungsstörungen am Herzen (AV-Block), in Einzelfällen mit Bewusstseinsverlust, sowie erhöhter oder erniedrigter Blutdruck auf. Besonders in hoher Dosierung kann ein Blutdruckabfall auftreten. Darüber hinaus wurden Venenentzündung (Thrombophlebitis) und Blutgerinnsel (Thromboembolie) beobachtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich: Verzögerte, mehrere Organsysteme betreffende Überempfindlichkeitsreaktionen mit:
Fieber
Hautausschlag
Gefäßentzündung
Lymphknotenschwellung
Gelenkschmerz
veränderter Anzahl weißer Blutkörperchen
Vergrößerung von Leber und Milz
veränderten Leberwerten.
Diese Erscheinungen können in verschiedenen Kombinationen auftreten und auch andere Organe wie Lunge, Niere, Bauchspeicheldrüse oder Herzmuskel und Dickdarm betreffen.
Sehr selten: Akute allergische Allgemeinreaktion und eine aseptische (nicht durch Bakterien und Viren ausgelöste) Hirnhautentzündung mit Muskelzucken (Myoklonien) und Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), anaphylaktische (Schock-) Reaktionen und Schwellungen von Haut und Schleimhäuten (Angioödeme).
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann (vgl. auch: Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Carbamazepin STADA® ist erforderlich).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.