Wie ist Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlung an.
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Injektionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten. Folgende Angaben dienen als Empfehlung:
Erwachsene und Jugendliche:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren erhalten im Allgemeinen bei unkomplizierten Infektionen eine Tagesdosis von 1,5 bis 2,25 g Cefuroxim in 2 bis 3 Einzeldosen.
Bei mäßig schweren bis ernsten Infektionen ist eine Anhebung der Tagesdosis auf 3,0 bis 4,5 g Cefuroxim möglich; bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen können bis 6,0 g Cefuroxim täglich in 4 Einzeldosen notwendig sein (siehe auch nachfolgende Tabelle).
Art der Infektion |
Einzeldosis |
Verabreichungsfolge |
tägl. Gesamtdosis |
bei unkomplizierten Fällen mit empfind-lichen Erregern |
750 mg |
alle 12 Std.
bis 8 Std. |
1,5 g bis 2,25 g |
bei schweren Infek-tionen oder mäßig empfindlichen Erregern |
1500 mg |
alle 12 Std.
bis 8 Std.
bis 6 Std. |
3,0 g bis
4,5 g bis
6,0 g |
Gonorrhoe
Vor Therapiebeginn ist auf Lues zu untersuchen. Bei akuter unkomplizierter Gonorrhöe empfiehlt sich die einmalige i.m. Gabe von 1500 mg Cefuroxim (d.h. je 750 mg bilateral).
Perioperative Prophylaxe
Zur perioperativen Prophylaxe wird Cefuroxim in einer Dosierung von 1500 mg etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Eingriff eingesetzt. Bei länger dauernden Eingriffen kann eine weitere Dosis verabreicht werden.
Säuglinge und Kleinkinder
Säuglinge (über 1 Monat) und Kinder bis 12 Jahre erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 30 - 100 mg Cefuroxim/kg Körpergewicht in 3 gleich großen Einzeldosen. Eine Anhebung der Tagesdosis auf 150 (-200-400) mg Cefuroxim/kg KG ist möglich. Die Maximaldosis für Erwachsene darf jedoch nicht überschritten werden.
Falls Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus Neugeborenen gegeben wird, so ist die Tagesdosis in 2 gleich großen Einzeldosen zu verabreichen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit Serum-Kreatinin-Werten im Bereich bis ca. 300mol/l (entsprechend 3,5 mg/dl), das entspricht einer Kreatinin-Clearance von ca. 30 ml/min, kann Cefuroxim normal dosiert werden.
Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min wird empfohlen, bei einer gleichbleibenden Initialdosis von 750 mg - 1500 mg Cefuroxim die Erhaltungsdosis wie folgt zu reduzieren bzw. das Dosierungsintervall zu verlängern:
500 - 750 mg Cefuroxim alle 12 Stunden bei Erwachsenen mit einer Kreatinin-Clearance von 1030 ml/min, und 500 (-750) mg alle 48 Stunden, falls die glomeruläre Filtrationsrate unter 5 ml/min sinkt.
Hinweis
Die Kreatinin-Clearance sollte als Parameter vor allem bei Patienten mit schwankenden Plasma-Kreatinin-Konzentrationen bevorzugt werden, wie dies bei schweren Infektionen (z. B. Sepsis) beobachtet wird.
Wenn die Serum-Kreatinin-Werte zur Beurteilung der Nierenfunktion herangezogen werden, sollten diese Befunde mehrfach erhoben werden, da nur bei gleichbleibend eingeschränkter Nierenfunktion eine Korrelation zu den Kreatinin-Clearance-Werten besteht.
Wenn nur die Serum-Kreatinin-Werte bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgenden Formeln abgeschätzt werden:
Männer:
Körpergewicht in kg x (140 minus Lebensjahre)
Clcr=
72 x Serum-Kreatinin (mg/100 ml)
bzw.
Männer:
Körpergewicht in kg x (140 minus Lebensjahre)
Clcr=
0,814 x Serum-Kreatinin (mol/l)
Frauen: 0,85 x dem obigen Wert
Kinder und Säuglinge
Bei Säuglingen und Kindern wird ebenfalls bis zu Serum-Kreatinin-Werten von 300 mol/l (entsprechend 3,5 mg/dl) normal dosiert.
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion sind die Folgedosen folgendermaßen zu reduzieren:
Serum-Kreatinin-Werte bis 530 mol/l (entsprechend 6 mg/dl):
10 mg Cefuroxim/kg KG alle 12 Stunden.
Bei noch stärker eingeschränkter Nierenleistung:
10 mg Cefuroxim/kg KG alle 24 Stunden.
Dosierung bei Hämodialyse
Bei Hämodialyse verkürzt sich die Halbwertszeit von Cefuroxim. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte nach dem Dialysevorgang eine zusätzliche Dosis von 750 mg Cefuroxim verabreicht werden.
Hinweise
Hinsichtlich der Gefahrlosigkeit der Anwendung von Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus bei Säuglingen unter einem Monat sind noch keine verbindlichen Aussagen möglich.
Die Anwendung von Cefuroxim zur intramuskulären Injektion ist bei Lidocainbeimischung bei Kindern im ersten Lebensjahr nicht angezeigt. Cefuroxim mit Lidocainbeimischung zur intramuskulären Injektion darf nicht intravenös gegeben werden, da Lidocain intravasal verabreicht, zu Unruhe, Tachykardie, Reizleitungsstörungen sowie Erbrechen und Krämpfen führen kann. Die Injektion darf nicht intraarteriell erfolgen.
Bei Patienten mit Elektrolytstörungen jedweder Genese bzw. schwerer Herzinsuffizienz ist der Natriumgehalt der Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus-Lösungen zu beachten.
Die 250 mg Cefuroxim äquivalente Substanzmenge enthält 13,55 mg (entsprechend 0,59 mmol) Natrium; je 250 mg aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium.
Die 750 mg Cefuroxim äquivalente Substanzmenge enthält 40,65 mg (entsprechend 1,77 mmol) Natrium.
Die 1500 mg Cefuroxim äquivalente Substanzmenge enthält 81,3 mg (entsprechend 3,53 mmol) Natrium.
Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem Zustand des Patienten. Allgemein wird empfohlen, die Behandlung 2-3 Tage über die Entfieberung und das Abklingen der Krankheitserscheinungen hinaus fortzuführen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus angewendet haben als Sie sollten
Siehe auch Abschnitt ?Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind?.
In Einzelfällen können Cephalosporine in sehr hohen Dosen - im allgemeinen nur bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz - zu cerebralen (epileptischen) Krämpfen, zentralnervösen Erregungszuständen und Myoklonien führen.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Im Notfall sind alle erforderlichen intensivmedizinischen Maßnahmen angezeigt.
Hohe Serumkonzentrationen können durch Hämodialyse reduziert werden.
Bei motorischer Erregung oder Krampfzuständen können Antikonvulsiva (wie Diazepam oder Barbiturate) angezeigt sein.
Wenn Sie die Anwendung von Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus vergessen haben
Bei versehentlich ausgelassener Verabreichung des Arzneimittels sollte diese möglichst rasch innerhalb des vorgesehenen Dosierungsintervalls nachgeholt werden.
Wenn Sie die Anwendung von Cefuroxim-Actavis 250 mg/750 mg/1500 mg infus abbrechen
Keine Angaben
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.