Bei Einnahme von Cotrim-Hefa 960 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Cotrim-Hefa 960 mg?
Es sind folgende Wechselwirkungen möglich:
- eine verminderte Wirkung von Cotrim-Hefa 960 mg durch bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der Magensäure (mineralische Antacida), Paraldehyd (Schlafmittel) und Abkömmlinge der Paraaminobenzoesäure (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung, z. B. Benzocain, Procain und Tetracain)
- eine verstärkte Wirkung von Cotrim-Hefa 960 mg durch Probenecid und Sulfinpyrazon (zwei Arzneistoffe gegen erhöhte Harnsäure), Indometacin (Arzneistoff gegen Schmerzen, Rheuma und Entzündungen), Phenylbutazon (Arzneistoff gegen Gicht und bestimmte rheumatische Erkrankungen), Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber, Entzündungen und zur Hemmung der Blutgerinnung)
- eine erhöhte schädigende Wirkung von Cotrim-Hefa 960 mg bei Gabe von p-Aminosalicylsäure (Arzneistoff gegen Tuberkulose), Barbituraten (s. u.) oder Primidon (Arzneistoff gegen Krampfanfälle).
Bei Arzneimitteln, die ebenfalls durch aktive renale Sekretion ausgeschieden werden (z. B. Procainamid, Arzneistoff gegen unregelmäßigen Herzschlag, oder Amantadin, Arzneistoff gegen Viren), besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe führen kann (die Arzneimittel behindern sich gegenseitig bei der Ausscheidung und bleiben so vermehrt im Körper).
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Cotrim-Hefa 960 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Mögliche Nebenwirkungen:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Blutbildveränderungen mit Verminderung der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen, Agranulozytose (starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), aplastische Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen durch gestörte Blutbildung), akute hämolytische Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen durch verkürzte Lebensdauer), akute megaloblastische Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen durch Mangel an Folsäure oder Vitamin B12)
In Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems sind Todesfälle berichtet worden.
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: aseptische Meningitis (nicht durch Krankheitserreger bedingte Hirnhautentzündung), periphere Neuritiden (Nervenentzündungen), Ataxie (Störung im geordneten Bewegungsablauf), Dysdiadochokinese (verminderte Fähigkeit, gegenläufige Bewegungen in schneller Folge auszuführen)
Augenerkrankungen
Sehr selten: vorübergehende Kurzsichtigkeit.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Tinnitus (Ohrensausen)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen an der Lunge: Lungeninfiltrate (Ansammlung von Zellen und Gewebsflüssigkeit im Lungengewebe), bestimmte Formen der Lungenentzündung (interstitielle und eosinophile Pneumonie) und respiratorische Insuffizienz (Atemnot aufgrund einer gestörten Lungentätigkeit). Besonders häufig treten diese Reaktionen bei AIDS-Patienten auf.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Entzündung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, ungewöhnlicher Geschmack
Nicht bekannt: pseudomembranöse Enterocolitis (schwere Darmerkrankung nach Arzneimitteleinnahme), akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Kristallurie (Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen; insbesondere bei unterernährten Patienten), akute interstitielle Nephritis (Entzündung der Nieren), akutes Nierenversagen, Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Parameter: Creatinin, Harnstoff)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag (z. B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), Purpura (kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen), Photodermatose (Hauterkrankung durch Lichteinwirkung), Erythema nodosum (Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen)
Selten sind schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis (lebensbedrohliche Erkrankungen mit Blasenbildung der Haut).
Nicht bekannt: petechiale (punktförmige) Hautblutungen
In Zusammenhang mit Nebenwirkungen an der Haut sind Todesfälle berichtet worden.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: Hypokaliämie (Verminderung des Blutkaliumgehalts)
Nicht bekannt: metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes), verminderter Blutzucker
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten kommt es zu einem vermehrten Auftreten von Pilzerkrankungen mit Candida albicans.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Medikamentenfieber
Nicht bekannt: Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung)
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit der Gefahr eines Herz- und Atemstillstands), die entsprechende Notfallmaßnahmen erfordern
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: cholestatische Hepatose (Lebererkrankung mit Gallestau)
Nicht bekannt: fokale oder diffuse Lebernekrose (örtlich begrenzter oder verstreuter Untergang von Lebergewebe), Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Parameter: Transaminasen, Bilirubin)
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt: akute Psychosen (seelisch-geistige Erkrankungen), Halluzinationen (Sinnestäuschungen)
Ernste und lebensbedrohliche Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren (über 60 Jahre alten) Patienten auf.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, Verwirrtheitszuständen, Schwindel, Schüttelfrost, Fieber, anhaltenden Durchfällen und Hautausschlägen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen Fällen an den nächsten erreichbaren Arzt!
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.