Wie alle Arzneimittel kann Cotrimstada forte Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Zentrales Nervensystem
Sehr selten wurden eine aseptische Meningitis (nicht durch Krankheitserreger bedingte Hirnhautentzündung) und Kopfschmerz beobachtet. Sehr selten traten auch akute Psychosen, Halluzinationen und Schwindel auf.
Peripheres Nervensystem und Bewegungsapparat
Periphere Neuritiden (Nervenentzündungen) sowie Neuropathien und Parästhesien (nichtentzündliche Nervenerkrankung und Missempfindungen wie z.B. Kribbeln oder taubes Gefühl in Händen oder Beinen) traten sehr selten auf.
Sehr selten wurden auch Bewegungsstörungen (Ataxie, Dysdiadochokinese), Schüttelkrampf, Muskelschmerz und Gelenkschmerz beobachtet.
Sinnesorgane
Auge: Vorübergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) und Uveitis (Entzündung der Aderhaut) wurden sehr selten beobachtet.
Ohr: Gelegentlich wurde über Tinnitus (Ohrensausen) berichtet.
Mundhöhle und Magen-Darm-Trakt
Entzündung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut sowie ungewöhnlicher Geschmack können häufig auftreten. Magen-Darm-Beschwerden mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können häufig auftreten.
Selten wurde eine ernstzunehmende schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis - meist verursacht durch Clostridium difficile) beobachtet.
Leber und Bauchspeicheldrüse
Gelegentlich: cholestatische Hepatose (Lebererkrankung mit Gallestau).
Sehr selten: Zerfall von Lebergewebe (Lebernekrose), Syndrom mit Schwund der Gallengänge und Anstieg der Leberwerte im Blut (Transaminasen, Bilirubin), akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Stoffwechsel und Blutmineralstoffe (Elektrolyte)
Sehr selten: metabolische Azidose (Übersäuerung des Blutes), Hypoglykämie (verminderter Blutzucker).
Gelegentlich: Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) oder Erhöhung des Blutkaliumgehalts (Hyperkaliämie) in Verbindung mit einem Natriummangel (Hyponatriämie).
Niere und ableitende Harnwege
Sehr selten: Kristallurie (Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei unterernährten Patienten), akute interstitielle Nephritis (Entzündung der Nieren) und akutes Nierenversagen sowie Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Kreatinin, Harnstoff).
Lunge
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen an der Lunge, z.B. Lungeninfiltrate, bestimmte Formen von Lungenentzündung (interstitielle und eosinophile Pneumonie) und Atemnot. Häufiger treten diese Reaktionen bei AIDS-Patienten auf.
Herz und Kreislauf
Sehr selten wurde über Herzmuskelentzündung berichtet.
Blut und Blutbildung
Sehr selten: Blutbildveränderungen mit Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie), Blutarmut (aplastische, megaloblastische oder akute hämolytische Anämie), starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose).
Weitere Nebenwirkungen
Vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida albicans wurde sehr selten beobachtet.
QT-Zeit-Verlängerung (EKG-Veränderung) und Torsade de pointes (Störung der Herzschlagfolge) wurden nach Einnahme von Cotrimoxazol sehr selten beschrieben.
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Haut und Schleimhaut
Häufig treten Überempfindlichkeits-Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades wie Hautausschlag (z.B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen (Purpura), Hauterkrankung durch Lichteinwirkung (Photodermatose) und Erythema nodosum (Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen) auf.
Selten: schwerwiegende, u.U. lebensbedrohlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (z.B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis). Häufiger treten diese Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut bei Patienten mit einer HIV-Infektion auf.
Sehr selten: Entzündung kleinerer Arterien und Venen in der Unterhaut (Periarteriitis nodosa, Schoenlein-Henoch-Syndrom), systemischer Lupus erythematodes (Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems mit Entzündung verschiedenster Organe), Haut- und Schleimhautschwellung (Angioödem) und punktförmige (petechiale) Hautblutungen.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit Blutdruckabfall und Gefahr eines Herz- und Atemstillstands), die entsprechende Notfallmaßnahmen erfordern (siehe: Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind).
Weitere Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten wurden Arzneimittelfieber oder eine Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung) beobachtet.
Allgemeine Hinweise zu Überempfindlichkeitsreaktionen
Ernste und lebensbedrohende Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren (über 60 Jahre alten) Patienten auf. Im Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems und Nebenwirkungen an der Haut sind Todesfälle berichtet worden.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, Verwirrtheitszuständen, Schwindel, Schüttelfrost, Fieber, anhaltenden Durchfällen und Hautausschlägen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen Fällen an den nächst erreichbaren Arzt!
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Es ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis)
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Cotrimstada forte in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock)
Hier muss die Behandlung mit Cotrimstada forte sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.