PK Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Infektionen (Erkrankungen durch Ansteckung), die durch Trimethoprim/Sulfamethoxazol-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind:
- Infektionen der oberen und unteren Atemwege,
- Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (außer durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung),
- Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege (Blase, Harnröhre) einschließlich der langfristigen, vorbeugenden Behandlung gegen einen Krankheitsrückfall,
- Infektionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane einschließlich Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse) und Granuloma venereum; Syphilis, sog. harter Schanker, wird nicht erfasst,
- Infektionen des Magen-Darm-Kanals: Typhus, Paratyphus A und B, Typhus-Dauerausscheider, Shigellose (Bakterienruhr), Reisedurchfall,
- Salmonellendurchfall mit septischen Krankheitsverläufen (hohes Fieber nach Eindringen der Bakterien in die Blutbahn) bei abwehrgeschwächten Patienten,
- Brucellose (durch Haustiere übertragene Ansteckungskrankheit),
- Nocardiose (Ansteckungskrankheit, die vor allem abwehrgeschwächte Patienten befällt).
Hinweis
---------------
Gastroenteritiden (Magen-Darm-Entzündungen), die durch sogenannte Enteritissalmonellen verursacht sind, sollen in der Regel nicht mit Berlocid® 240 behandelt werden, weil der Krankheitsverlauf nicht beeinflußt und die Dauer der Ausscheidung sogar verlängert wird (Ausnahme s. o.).
PL Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Berlocid® 240 nicht einnehmen?
Sie dürfen Berlocid® 240 nicht einnehmen bei
- Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamid-Arzneistoffen, gegenüber Trimethoprim und verwandten Arzneistoffen (Trimethoprim-Analoga, z. B. Tetroxoprim) oder gegen einen der anderen Bestandteile von Berlocid® 240,
- Erythema exsudativum multiforme (schwere Erkrankung mit Rötung und Blasenbildung der Haut), auch wenn diese bereits früher einmal aufgetreten ist,
- krankhaften Blutbildveränderungen: Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), megaloblastische Anämie (bestimmte Form der Blutarmut),
- bestimmten Erkrankungen der roten Blutkörperchen (angeborener Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel und Hämoglobinanomalien wie Hb Köln und Hb Zürich),
- Nierenschäden oder hochgradig verminderte Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min (die Kreatinin-Clearance ist ein Maß für die Nierenfunktion),
- schweren Leberschäden oder Störungen der Leberfunktion (z. B. bei akuter Leberentzündung),
- akuter Porphyrie (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs),
- Frühgeborenen,
- Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie (erhöhtem Blutgehalt an Bilirubin, einem Gallenfarbstoff) oder mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten (Erklärung s. o.).
- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) ist zumeist durch Staphylokokken verursacht, gegen die Berlocid® 240 oft nicht ausreichend wirksam ist. Deshalb darf Berlocid® 240 bei dieser Erkrankung nicht eingesetzt werden.
Dieses Arzneimittel ist aufgrund des enthaltenen Zuckers (Saccharose) ungeeignet für Patienten mit der selten vorkommenden ererbten Fructose-Unverträglichkeit (hereditäre Fructoseintoleranz), einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einem Saccharose-Isomaltose-Mangel).
Wann dürfen Sie Berlocid® 240 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?
Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Berlocid® 240 nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Wie und wann sollten Sie Berlocid® 240 einnehmen?
Vor jedem Gebrauch ist die Flasche zu schütteln!
Zur Dosierung soll der beigelegte Meßlöffel verwendet werden (1 Meßlöffel = 5 ml, Markierungen ½ = 2,5 ml und = 1,25 ml).
Die Einnahmen sollen mit reichlich Flüssigkeit und nicht auf nüchternen Magen erfolgen. Besonders bei längerer Therapie ist auf reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten!
Nach Öffnen der Flasche ist die Suspension 20 Tage haltbar.
Bei schweren Krankheitsverläufen ist der parenteralen Applikation (Einspritzen in eine Vene oder einen Muskel) und hier insbesondere der intravenösen Applikation (Einspritzen in eine Vene) der Vorzug zu geben.