Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwen- den bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschrei- bungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d.h. auf die Gehirnfunktion dämp- fend wirkenden Arzneimitteln [wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen De- pressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästheti- ka), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.
Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoff- wechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentrationen von Morphin im Blut auftreten.
Bei Vorbehandlung von Patienten mit bestimmten Antidepressiva (MAO-Hemmstoffe) innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Opioid-Anwendung sind lebensbedrohende Wechselwirkungen auf das Zentralnervensystem, Atmungs- und Kreislauffunktion mit Pethidin beobachtet worden. Dies ist auch bei Anwendung von Morphin Auto-Injector nicht auszuschliessen.
Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.
Meridian Medical Technologies Ltd.
|
ENR: 2158602
|
Morphinsulfat Auto-Injector, solution for injection
|
|
Variation
|
November 2010
|
|
|
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten kön- nen.
Wie alle Arzneimittel kann Morphinsulfat Auto-Injector Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
|
häufig:
|
mehr als 1 von 10 Behandelten
|
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100
|
|
Behandelten
|
Gelegentlich:
|
Selten:
|
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1
|
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von
|
von 1000 Behandelten
|
10.000 Behandelten
|
Sehr selten:
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt
Meridian Medical Technologies Ltd.
|
ENR: 2158602
|
Morphinsulfat Auto-Injector, solution for injection
|
|
Variation
|
November 2010
|
|
|
Nebenwirkungen
Wirkungen auf das Nervensystem/Sehstörungen
Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Aus- maß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten: Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle. Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern.
Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.
Pupillenverengung (Miosis) ist ein typischer Begleiteffekt.
Psychische Effekte
Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.
Sehr häufig: Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie), aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie).
Häufig: Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrt- heit).
Sehr selten: Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2.2), Verminderung der Libido oder Potenz- schwäche.
Wirkungen auf den Magen-Darmtrakt und auf die glatte Muskulatur
Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten. Bei Dauerbehandlung ist Verstop- fung - im Einzelfall bis hin zum Darmverschluss - ein typischer Begleiteffekt.
Häufig: Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdau- ungsstörungen und Geschmacksveränderungen, Krämpfe der glatten Muskula- tur (z. B. Koliken, Störungen bei der Blasenentleerung, Bronchialkrämpfe)
Selten: Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Sehr selten: Darmverschluss, Bauchschmerzen.
Haut, allergische Reaktionen
Häufig: Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus).
Sehr selten: Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.
Es kann zu anaphylaktischen und anaphylaktoiden Reaktionen und bei entsprechender Veranlagung gelegentlich auch zur Auslösung eines Asthmaanfalls kommen.
Wirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem
Gelegentlich: Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.
Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herzversagen auftreten.
Sonstige Reaktionen
Entzugserscheinungen.
Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Mor- phin-Behandlung nicht hergestellt werden kann. Muskelspasmen oder -starre
Meridian Medical Technologies Ltd.
|
ENR: 2158602
|
Morphinsulfat Auto-Injector, solution for injection
|
|
Variation
|
November 2010
|
|
|
Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme beo- bachtet worden.
Selten: Sehr selten:
Hormonelle Störungen
Sehr selten: Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasseraus- schwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie)).
Mit Übelkeit und Sedierung ist insbesondere bei systemischer parenteraler Applikation zu rechnen.
Die Anwendung von Morphinsulfat Auto-Injector kann zur Entwicklung einer Toleranz und Abhän- gigkeit führen. Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Applikation eines Opiatantagonisten löst ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) aus.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich be- obachten, rufen Sie den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.