MSR 30mg Mundipharma

MSR 30mg Mundipharma
Wirkstoff(e)Morphin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberMundipharma Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Suchtgift1
Zulassungsdatum30.08.1996
ATC CodeN02AA01
AbgabestatusApothekenpflichtig
VerschreibungsstatusBetäubungsmittel
Pharmakologische GruppeOpioide

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

MSR 10/20/30 mg Mundipharma ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. MSR 10/20/30 mg Mundipharma wird angewendet bei starken und stärksten Schmerzen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

MSR 10/20/30 mg Mundipharma darf NICHT angewendet werden:

  • wenn Sie allergisch gegen Morphin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestand- teile dieses Arzneimittels sind,
  • bei bestehendem Darmverschluss (Ileus),
  • bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie MSR 10/20/30 mg Mundipharma an- wenden:

  • bei Abhängigkeit von Opioiden,
  • bei Bewusstseinsstörungen,
  • bei Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss (schwere Atemdepression, schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, schweres Bronchialasthma),
  • bei einer Veränderung des Herzens infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes (Cor pulmonale),
  • bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck,
  • bei niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie),
  • bei vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung wegen Gefahr der Blasenruptur (Riss der Harnblase) durch Harnverhalt,
  • bei Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege,
  • bei Gallenwegserkrankungen,
  • bei obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen,
  • bei Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom),
  • bei Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
  • bei schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion,
  • bei schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion,
  • bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose),
  • bei epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen,

    wenn Sie Medikamente einnehmen, die dämpfend auf die Gehirnfunktion wirken (siehe Ab- schnitt „Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma mit anderen Arzneimitteln“).

Die bedeutsamste Gefährdung einer Überdosierung von Opioiden ist eine Abflachung und Ver- langsamung der Atmung (Atemdepression).

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn während der Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma folgende Symptome bei Ihnen auftreten:

  • Bei längerfristiger Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma kann es zur Entwicklung einer Gewöhnung (Toleranz) mit dem Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen. Die chronische Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma kann zu körperlicher (physischer) Abhängigkeit führen, und bei abrupter Beendi- gung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Morphin nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden. Die häufigsten Entzugs- symptome sind in Abschnitt 3 genannt. Wenn diese bei Ihnen auftreten, kann Ihr Arzt die Art des Arzneimittels ändern oder die Dauer zwischen den Dosen ändern.
  • Der Wirkstoff Morphinsulfat besitzt ähnlich wie andere stark wirksame Opioide (starke Schmerzmittel) ein Missbrauchspotential. Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit ist möglich. In diesem Fall kann es zum Beispiel sein, dass Sie begonnen haben, viel darüber nachzudenken, wann Sie die nächste Dosis einnehmen können, selbst wenn Sie sie nicht zur Linderung Ihrer Beschwerden benötigen. Daher ist MSR 10/20/30 mg Mundipharma von Pa- tienten mit bestehendem oder ehemaligem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.
  • MSR 10/20/30 mg Mundipharma ist vor und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit trotz der Tatsache, dass Sie höhere Dosen einnehmen (Hyper-
    algesie). Ihr Arzt wird entscheiden, ob Ihre Dosis geändert oder das starke Analgetikum
    („Schmerzmittel“) umgestellt werden muss.
  • Schwäche, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies können Symptome einer zu geringen Produktion des Hormons Kortisol in den Nebennieren sein, und möglicherweise müssen Sie ein Hormonergänzungsmittel einnehmen.
  • Vermindertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen, Ausbleiben der monatlichen Regelblu- tung. Dies kann auf eine verminderte Produktion von Sexualhormonen zurückzuführen sein.

Worauf müssen Sie noch achten

Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung ein typischer Begleiteffekt. Gerade wenn Sie vor Be- ginn der Anwendung schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Ab- führmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Kinder

Für Zäpfchen MSR 10 mg Mundipharma

Für Kinder unter 6 Jahren ist MSR 10 mg Mundipharma im Allgemeinen nicht geeignet, da der Wirk- stoffgehalt zu hoch ist.

Darüber hinaus liegen zur Anwendung von MSR 10 mg Mundipharma bei Kindern unter 6 Jahren keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Für Zäpfchen MSR 20/30 mg Mundipharma
Für Kinder unter 12 Jahren ist MSR 20/30 mg Mundipharma im Allgemeinen nicht geeignet, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist.

Darüber hinaus liegen zur Anwendung von MSR 20/30 mg Mundipharma bei Kindern unter 12 Jahren keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Ältere Menschen

Bei älteren Menschen ist MSR 10/20/30 mg Mundipharma besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt „Wie ist MSR 10/20/30 mg Mundipharma anzuwenden“).

Auswirkung bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma kann bei Dopingkontrollen zu positiven Er- gebnissen führen.

Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzu- nehmen / anzuwenden.

Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral d. h. auf die Gehirnfunktion dämp- fend wirkenden Arzneimitteln [wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer/Anxiolytika), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika wie z. B. Phe- nothiazine), zur Narkose (Anästhetika) gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa wie z. B. Ben- zodiazepine, Barbiturate), Gabapentin, gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistamini- ka/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin führen. Dies betrifft vor allem die Beeinträchtigung der Atemfunktion, ausgeprägte Sedierung, Blutdruckabfall oder Koma sowie unter Umständen einen tödlichen Ausgang. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwä- gung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht infrage kommen. Wenn Ihr Arzt dennoch MSR 10/20/30 mg Mundipharma zusammen mit Beruhigungsmitteln verschreibt, sollte er die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Behandlung beschränken. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen, und befolgen Sie genau die Dosisemp- fehlungen Ihres Arztes. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte auf die vorstehend genann- ten Anzeichen und Symptome achten zu lassen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.

Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erb- rechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstär- ken (z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).

MSR 10/20/30 mg Mundipharma sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwir- kungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie die Atmungs- und Kreislauf- funktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei MSR 10/20/30 mg Mundipharma nicht auszuschließen.

Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) ver- stärkt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.

Die Wirkung einiger Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnseln (z. B. Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor) kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Morphin verzögert und vermindert sein.

Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Während der Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma deutlich verstärken kann.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichti- gen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apo- theker um Rat.

Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen Morphin-behandelter Mütter vor- liegen, dürfen Sie MSR 10/20/30 mg Mundipharma in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deut- lich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.

Wenn Sie während der Schwangerschaft Morphin eingenommen / angewendet haben, sollte bei Ihrem Neugeborenen auf Anzeichen einer nicht ausreichenden, d. h. deutlich abgeflachten und verlangsam- ten Atmung (Atemdepression) oder eines Entzugssyndroms geachtet werden. Derartige Entzugser- scheinungen können sich in Symptomen wie z. B. hochfrequentes Schreien, Reizbarkeit und Unruhe, Muskelzittern, Probleme beim Stillen und Schwitzen äußern. Diese Symptome sollten durch einen Arzt behandelt werden.

Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

MSR 10/20/30 mg Mundipharma kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchti- gen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z. B. Autofahren (siehe unten) können.

Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präpa- ratewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!

Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von MSR 10/20/30 mg Mundipharma

Bei gleichzeitiger Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma und Kondomen aus Latex kann es wegen des Bestandteils Hartfett zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beein- trächtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.

Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Dosierung

Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosis
Die Dosierung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma muss der Stärke der Schmerzen und der indivi- duellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene gemäß der folgenden Tabelle auf der Grundlage einer Einzelgabe von 0,2 bis 0,3 mg Morphinsulfat/kg Körpergewicht.

Für Zäpfchen MSR 10 mg Mundipharma

AlterEinzeldosisTagesgesamtdosis
Kinder 6 - 12 Jahre1 Zäpfchen entsprechend 10 mg MorphinsulfatBis 6 Zäpfchen entsprechend 60 mg Morphinsulfat
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene1 - 2 Zäpfchen entspre- chend 10 - 20 mg MorphinsulfatBis 12 Zäpfchen entsprechend bis zu 120 mg Morphinsulfat

Die Einzeldosen können bei nachlassender Wirkung nach 4 - 6 Stunden wiederholt werden. Die ma- ximalen Tagesdosen sollten das 4 - 6fache der Einzeldosen nicht überschreiten.

Sind höhere Tagesdosen erforderlich, sind bei der Anwendung andere entsprechend geeignete Wirk- stoffstärken alternativ oder in Kombination mit MSR 10/20/30 mg Mundipharma einzubeziehen.

Art der Anwendung

Zum Einführen in den After.

MSR 10/20/30 mg Mundipharma sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehand- lung mit MSR 10/20/30 mg Mundipharma erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen

Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspau- sen siehe Abschnitt „Wenn Sie die Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma abbrechen“), ob

und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiterbesteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darrei- chungsformen auszuweichen.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.

Die Zäpfchen werden möglichst nach dem Stuhlgang tief in den After eingeführt. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit können die Zäpfchen in der Hand erwärmt oder kurz in heißes Wasser getaucht werden.

Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen- Darm-Passage soll MSR 10/20/30 mg Mundipharma besonders vorsichtig dosiert werden.

Ältere Patienten

Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperli- chem Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten,

dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gege- benenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.

Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung

Zur ersten Dosiseinstellung sollten schnell freisetzende Morphinzubereitungen genutzt werden. Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirk- stoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtablet- ten.

Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.

Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z. B. Operation, Plexus- blockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von MSR 10/20/30 mg Mundipharma angewendet haben, als Sie sollten

Wenn Sie mehr MSR 10/20/30 mg Mundipharma als verordnet angewendet haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.

Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfre- quenz, Krampfanfälle sowie Muskelschädigung bis hin zum Muskelzerfall (ggf. mit der Folge eines Nierenversagens). Es kann eine Lungenentzündung (mögliche Symptome: Atemnot, Husten und Fie- ber) auftreten, welche durch Einatmen von Erbrochenem oder festen Bestandteilen ausgelöst wird. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.

Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Auto- fahren.

Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll: Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.

Wenn Sie die Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma vergessen haben

Wenn Sie eine geringere Dosis von MSR 10/20/30 mg Mundipharma als vorgesehen angewendet oder die Anwendung ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerz- linderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die dop- pelte Einzeldosis anwenden.

Wenn Sie die Anwendung von MSR 10/20/30 mg Mundipharma abbrechen

Beenden Sie die Behandlung mit MSR 10/20/30 mg Mundipharma nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie die Behandlung mit MSR 10/20/30 mg Mundipharma beenden möchten, fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie die Dosis langsam verringern können, damit Sie Entzugserscheinungen vermeiden können. Entzugserscheinungen können Körperschmerzen, Zittern, Durchfall, Bauchschmerzen, Übel- keit, grippeähnliche Symptome, schneller Herzschlag und große Pupillen sein. Psychische Symptome sind ein ausgeprägtes Gefühl der Unzufriedenheit, Angst und Reizbarkeit.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten können. Derarti- ge Nebenwirkungen sind in der nachfolgenden Aufstellung aufgeführt.

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind

Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten bedeutsamen Nebenwirkungen betroffen sind, rufen Sie sofort einen Arzt.

Eine Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf.

Schwere allergische Allgemeinreaktionen wie plötzlich auftretende Atemprobleme, Schwellung der Haut, Schwindel und/oder Blutdruckabfall (anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen).

Andere mögliche Nebenwirkungen

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Stimmungsveränderungen, meist gehobene (euphorische) Stimmung, aber auch missmutige Verstimmung
  • Pupillenverengung
  • Verstopfung (bei Dauerbehandlung)

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Verdauungsstörungen
  • Allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
  • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
  • Veränderungen der Aktiviertheit (meist verminderte Aktivität, aber auch erhöhte Aktivität oder Übererregbarkeit), Schlaflosigkeit, Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen (z. B. Halluzina- tionen), Verwirrtheitszustände
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Geschmacksstörungen
  • Schwitzen, Quaddeln bzw. nesselartiger Hautausschlag (Urticaria), Juckreiz
  • Harnverhalt
  • Unwohlsein, Schwächegefühl, Müdigkeit oder Erschöpfung

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Pulsbeschleunigung, Pulsverlangsamung
  • Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Krämpfe der Atemwegsmuskulatur
  • Erhöhung von Bauchspeicheldrüsenenzymen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreati- tis)
  • Gallenkoliken
  • Nierenkoliken

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Verminderung der Libido
  • Epileptische Krampfanfälle, Muskelzittern, unwillkürliche Muskelzuckungen
  • Atemnot
  • Darmverschluss, Bauchschmerzen, Zahnerkrankungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusam- menhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann
  • Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hor- mons (SIADH)
  • Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern
  • Erhöhung der Leberwerte
  • Andere Hautausschläge (z. B. Exantheme)
  • Muskelkrämpfe, Erhöhung der Muskelspannung
  • Erektionsstörungen, Ausbleiben der Regelblutung
  • Schüttelfrost, Wasseransammlung im Gewebe

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Akute allergische Allgemeinreaktionen wie plötzlich auftretende Atemprobleme, Schwellung der Haut und/oder Blutdruckabfall (anaphylaktische Reaktionen)
  • Psychische Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2) und körperliche Abhängigkeit mit Entzugs- symptomen (Symptome siehe Abschnitt 3: „Wenn Sie die Anwendung von MSR 10/20/30 mg
    Mundipharma abbrechen“)
  • Benommenheit, Sedierung (dosisabhängig), Ohnmacht, Missempfindungen, erhöhte Schmerz- empfindlichkeit (Hyperalgesie - siehe auch Abschnitt 2)
  • Drehschwindel
  • Herzklopfen, Herzversagen
  • Hitzegefühl
  • verminderter Hustenreiz, Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression – eine dosisabhängige Nebenwirkung), Wasseransammlungen in der Lunge (nach rascher Dosissteige- rung)
  • Übelkeit, Mundtrockenheit (beides dosisabhängig)
  • Toleranzentwicklung
  • Entzugserscheinungen bei Neugeborenen, deren Mutter in der Schwangerschaft MSR 10/20/30 mg Mundipharma angewendet hat (siehe Abschnitt 2 unter „Schwangerschaft, …“).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de an- zeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Folie nach „Verw. bis“ bzw. auf dem Umkarton nach

„Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht über 25 °C lagern.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was MSR 10/20/30 mg Mundipharma enthält

Der Wirkstoff ist Morphinsulfat

1 Zäpfchen enthält:

MSR 10 mg Mundipharma – 10 mg Morphinsulfat entsprechend 7,5 mg Morphin; MSR 20 mg Mundipharma – 20 mg Morphinsulfat entsprechend 15,0 mg Morphin; MSR 30 mg Mundipharma- 30 mg Morphinsulfat entsprechend 22,5 mg Morphin.

Der sonstige Bestandteil ist Hartfett.

Wie MSR 10/20/30 mg Mundipharma aussieht und Inhalt der Packung

MSR 10/20/30 mg Mundipharma sind weiße Zäpfchen.

MSR 10/20/30 mg Mundipharma ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:

AlterEinzeldosisTagesgesamtdosis
Kinder 6 - 12 Jahre1 Zäpfchen entsprechend 10 mg MorphinsulfatBis 6 Zäpfchen entsprechend 60 mg Morphinsulfat
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene1 - 2 Zäpfchen entspre- chend 10 - 20 mg MorphinsulfatBis 12 Zäpfchen entsprechend bis zu 120 mg Morphinsulfat

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Mundipharma GmbH De-Saint-Exupéry-Straße 10 60549 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 506029-000 Telefax: (0 69) 506029-201

Hersteller

Fidelio Healthcare Limburg GmbH

Mundipharmastraße 2

65549 Limburg

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2020.

Zuletzt aktualisiert am 11.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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