Einnahme von Simvastatin mit anderen Arzneimitteln
Bitte beachten Sie, dass die folgenden Aussagen auch für Arzneimittel gelten, die Sie vor einiger Zeit genommen haben oder vielleicht irgendwann in der Zukunft einnehmen.
Unter Umständen kennen Sie die genannten Arzneimittel unter einem anderen Namen, im Allgemeinen dem Markennamen. In diesem Absatz wird nicht der Markenname des Arzneimittels genannt, sondern der Name des Wirkstoffs oder der Wirkstoffgruppe. Lesen Sie sich deswegen stets sorgfältig die Schachtel und die Packungsbeilage durch, um festzustellen, um welchen Wirkstoff es sich handelt.
Ein größeres Risiko von Muskelproblemen kann bestehen, wenn Simvastatin zusammen mit den folgenden Arzneimittel eingenommen wird: (einige hiervon wurden bereits weiter oben im Absatz ?Simvastatin darf nicht eingenommen werden? genannt).
- Fibraten (andere Cholesterin senkende Arzneimittel wie z. B. Gemfibrozil, Bezafibrat).
- Cyclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems).
- bestimmten Antipilzmitteln (wie z. B. Itraconazol , Ketoconazol, Fluconazol oder Posaconazol .
- den Antibiotika Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin.
- bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von AIDS (HIV-Protease-Inhibitoren wie z.B. Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir)
- Danazol (Arzneimittel zur Behandlung von Gebärmutterschleimhautversprengung (Endometriose) und schmerzender und empfindlicher Brust).
- dem Antidepressivum Nefazodon.
- Amiodaron (ein Arzneimittel gegen einen unregelmäßigen Herzrhythmus).
- Verapamil , Diltiazem und Amlodipin (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, Brustschmerzen in Verbindung mit Herzleiden oder sonstigen Herzerkrankungen).
- Fusidin Saüre als Tablette oder Infusion (Arzneimittel zur Behandlung von Bakterieninfektionen).
- Colchizin (ein Medikament zur Behandlung von Gicht).
Bitte informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie Folgendes einnehmen:
- Arzneimittel, die die Blutgerinnung verhindern (Gerinnungshemmer wie z. B. Acenocoumarol und Warfarin). Simvastatin kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken.
- Fenofibrat (ein anderes Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck)
- Niacin (ein weiteres Arzneimittel zur Senkung von Cholesterin)
- Rifampizin (Antibiotikum zur Behandlung von Tuberkulose)
Bitte informieren Sie auch Ihren Arzt wenn Sie chinesischer Abstammung sind und Niacin (Nicotinsäure) oder niacinhaltige Arzneimittel einnehmen.
Einnahme von Simvastatin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Grapefruitsaft enthält eine oder mehrere Komponenten, die die Simvastatin-Menge im Blut erhöhen können. Deswegen sollten Sie keinen Grapefruitsaft trinken, da sich hierdurch das Risiko von Muskelschäden erhöhen könnte. Sie können die Tabletten mit oder ohne etwas zu essen einnehmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Simvastatin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- Selten: bei 1 oder mehr von 10 000 Behandelten, aber bei weniger als 1 von 1000
- Sehr Selten: bei weniger als 1 von 10 000 Behandelten
Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden selten berichtet:
Wenn eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen auftritt, nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht weiter ein, sondern wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder begeben Sie sich in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses:
Erkrankung der Muskulatur mit Schmerzen, Empfindlichkeit, Schwäche oder Muskelkrämpfen. Erkrankungen der Muskulatur können in seltenen Fällen schwerwiegend sein, was bis zu einem Zerfall von Skelettmuskelzellen mit nachfolgendem Nierenversagen führen kann; dabei kam es auch sehr selten zu Todesfällen.
Überempfindlichkeits- (allergische) Reaktionen mit:
- Schwellungen von Gesicht, Zunge und Rachen, die Probleme bei Atmen oder Schlucken verursachen können
- Schweren Muskelschmerzen, gewönhlich in den Schüttern und im Beckenbereich
- Ausschlag mit Schäche der Gliedmaßen und der Nackenmuskulatur
- Gelenkschmerzen oder –entzündung (Polymyalgia rheumatica)
- Ungewöhnlichen blauen Flecken, Ausschläge und Schwellungen der Haut (Dermatomyositis), Nesselzucht, Lichtempfindlichkeit der Haut, Fieber, Gesichtsrötung
- Atemnot (Dyspnö) und Unwohlsein
- Lupus-ähnlichem Krankheitsbild (mit Hautausschlag, Gelenkerkrankungen und Veränderung des Blutbildes)
Leberentzündung oder Gelbsucht mit Gelbfärbung von Haut und Augen, Juckreiz, dunklem Urin oder hellem Stuhl, Leberversagen (sehr selten)
Entzündung der Bauchspeicheldrüse, oft in Verbindung mit starken Bauchschmerzen.
Folgende Nebenwirkungen wurden ebenfalls selten berichtet:
erniedrigte Anzahl der roten Blutkörperchen (Blutarmut oder Anämie)
taubes gefühl oder Schwäche in den Armen und Beinen
Kopfschmerzen, Missempfindungen, Schwindel
Verdauungsstörugen ( Bauchschmerzen, Verstopfung, , Blähungen, Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen)
Hautausschlag, Juckreiz, Haarausfall
Schwäche
Schlaflosigkeit (sehr selten)
Beeintrachtung des Errrinerungsvermögens (sehr selten).
Mögliche Nebenwirkungen die unter einigen Statinen berichtet wurden:
- Schlafstörungen, einschließlich Schlaflosigkeit und Alpträumen
- Sexuelle Funktionsstörung
- Depression
- Atemprobleme, darunter andauernder Husten und/oder Kurzatmigkeit oder Fieber.
Laborwerte:
Es wurden Erhöhungen einiger Leberwerte und erhöhte Werte eines Muskelenzyms (CK, Kreatinkinase) festgestellt.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.