Gentamicin

Gentamicin

Grundlagen

Gentamicin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside, das zur Behandlung verschiedener Arten von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um ein Stoffgemisch aus mehreren antibakteriell wirkenden Verbindungen. Dazu gehören unter anderem Knocheninfektionen, Endokarditis, BeckenentzĂŒndungen, Meningitis, LungenentzĂŒndungen, Harnwegsinfektionen und Blutvergiftungen (Sepsis). Es ist unwirksam gegen Gonorrhöe oder Chlamydien-Infektionen. Es kann intravenös, durch Injektion in einen Muskel oder topisch verabreicht werden. Topische Formulierungen können bei Verbrennungen oder bei Infektionen am Auge verwendet werden.

Medikamente mit Gentamicin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Sulmycin Implant E Gentamicin SERB S.A.
Infectogenta Creme 0,1 % Gentamicin InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
InfectoGenta Augentropfen 0,3% Gentamicin InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
InfectoGenta Augensalbe 0,3% Gentamicin InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
InfectoGenta Salbe 0,1 % Gentamicin InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH

Wirkung

Pharmakodynamik

Gentamicin ist ein bakterizides Antibiotikum, das durch Bindung an die 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms wirkt und dadurch die Proteinsynthese stört. Durch die Bindung von Gentamicin an das Ribosom kann die bakterielle tRNA nicht mehr vollstÀndig an das Ribosom binden, wodurch es zu einem Abbruch der Proteinkette kommt. Dadurch wird das Wachstum und die Vermehrung der Bakterien gehemmt.

Pharmakokinetik

Die orale BioverfĂŒgbarkeit von Gentamicin ist zu gering fĂŒr eine perorale Verabreichung. Daher wird Gentamicin ausschließlich parenteral (Injektion) oder auf der Haut angewandt. Die Proteinbindung betrĂ€gt 0-30%. Die Halbwertszeit betrĂ€gt rund 3-5 Stunden. 

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

  • Niedrige Blutzellzahlen
  • Allergische Reaktionen
  • NeuromuskulĂ€re Probleme
  • NervenschĂ€den (Neuropathie)
  • NierenschĂ€den (NephrotoxizitĂ€t)
  • Ohrstörungen (OtotoxizitĂ€t)

Gentamicin kann Innenohrprobleme und Nierenprobleme verursachen. Die Innenohrprobleme können Probleme mit dem Gleichgewicht und Hörverlust verursachen. Die NephrotoxizitĂ€t und OtotoxizitĂ€t sind dosisabhĂ€ngig, wobei höhere Dosen ein grĂ¶ĂŸeres Risiko fĂŒr Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese Nebenwirkungen können auch nach dem Absetzen von Gentamicin noch auftreten.

Wenn es wÀhrend der Schwangerschaft verwendet wird, kann es dem sich entwickelnden Baby schaden. Eine Anwendung wÀhrend der Stillzeit gilt jedoch als sicher.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): >5000 mg Sulfat·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code D06AX07, J01GB03, S01AA11, S02AA14, S03AA06
Summenformel C21H43N5O7
Molare Masse (g·mol−1) 477.6
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 218–237
CAS-Nummer 1403-66-3
PUB-Nummer 3467
Drugbank ID DB00798

Quellenangaben

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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