Was Ig Vena enthält
Der Wirkstoff ist normales Immunglobulin vom Menschen.
1 ml Infusionslösung enthält 50 mg normales Immunglobulin vom Menschen.
Die Lösung enthält 50 g/l menschlicher Proteine, die mindestens zu 95% IgG (Immunglobulin G) sind.
Verteilung der IgG Subklassen: IgG1 62,1 %
IgG2 34,8 %
IgG3 2,5 %
IgG4 0,6 %
Der maximale IgA Gehalt beträgt 50 Mikrogramm/ml. Hergestellt aus menschlichem Spenderplasma.
Die sonstigen Bestandteile sind Maltose und Wasser für Injektionszwecke.
Wie Ig Vena aussieht und Inhalt der Packung
Ig Vena ist eine Infusionslösung, die in Durchstechflaschen mit 20 ml verfügbar ist. Die Lösung ist klar oder leicht opaleszierend, farblos oder leicht gelblich.
Packungsgröße
1 Durchstechflasche mit 1 g/20 ml.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Pharmazeutischer Unternehmer
Kedrion S.p.A. - Loc. Ai Conti, 55051 Castelvecchio Pascoli, Barga (Lucca) Italien.
Hersteller
Kedrion S.p.A. - 55027 Bolognana, Gallicano (Lucca), Italien.
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
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Österreich
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Ig Vena 50 g/l Infusionslösung
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Deutschland
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Ig Vena 50 g/l Infusionslösung
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Griechenland
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Ig VENA
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Italien
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IG VENA
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Polen
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Ig VENA
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Portugal
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Ig Vena
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Z.Nr.:
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2-00321
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Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2020.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Anweisungen für eine korrekte Anwendung
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Ig Vena sollte vor der Verabreichung auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden
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Vor Verabreichung soll eine Sichtprüfung der Infusionslösung auf ungelöste Partikel und Verfärbungen stattfinden. Lösungen, die trüb sind oder Ablagerungen aufweisen, dürfen nicht verwendet werden.
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Normales Immunglobulin vom Menschen sollte intravenös mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 0,46 bis 0,92 ml/kg/Stunde (10 bis 20 Tropfen pro Minute) während 20 bis 30 Minuten infundiert werden. Bei Nebenwirkungen muss die Verabreichungsgeschwindigkeit gesenkt oder die Infusion abgebrochen werden. Wenn das gut vertragen wird, kann die Geschwindigkeit der Verabreichung schrittweise auf 1,85 ml/kg/Stunde (40 Tropfen/Minute) erhöht werden.
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Bei PID-Patienten, die die Infusionsgeschwindigkeit von 0,92 ml/kg/Stunde vertragen, kann die Verabreichungsgeschwindigkeit schrittweise auf 2 ml/kg/Stunde,
4 ml/kg/Stunde, bis zu einer Höchstdosis von 6 ml/kg/Stunde, alle 20 bis 30 Minuten erhöht werden, und nur, wenn der Patient die Infusion gut verträgt.
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Im Allgemeinen müssen Dosierung und Infusionsgeschwindigkeiten individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden. Je nach Körpergewicht, Dosierung und Auftreten von Nebenwirkungen kann der Fall eintreten, dass der Patient die höchste Infusionsgeschwindigkeit nicht erreicht. Bei Auftreten von Nebenwirkungen muss die Infusion sofort unterbrochen werden. Sie kann dann unter Berücksichtigung des Zustands des Patienten mit einer für den Patienten geeigneten Infusionsgeschwindigkeit fortgesetzt werden.
Besondere Patientengruppen
Bei pädiatrischen Patienten (0 bis 18 Jahre) und älteren Patienten (über 64 Jahre) sollte die anfängliche Verabreichungsgeschwindigkeit 0,46 bis 0,92 ml/kg/Stunde (10 bis 20 Tropfen pro Minute) während 20 bis 30 Minuten betragen. Wenn dies gut vertragen wird, kann unter Berücksichtigung des klinischen Zustands des Patienten die Geschwindigkeit schrittweise auf 1,85 ml/kg/Stunde (40 Tropfen/Minute) erhöht werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Manche schwere Nebenwirkungen des Produktes können durch die Infusionsgeschwindigkeit bedingt sein.
Mögliche Komplikationen können oft vermieden werden:
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wenn sichergestellt wurde, dass der Patient auf normales Immunglobulin vom Menschen nicht sensibilisiert ist, indem man das Produkt zu Beginn sehr langsam infundiert (0,46 – 0,92 ml/kg/Stunde)
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wenn sichergestellt ist, dass der Patient über die Infusionsdauer sorgfältig auf etwaige Symptome überwacht wird. Insbesondere sollten Patienten, die das erste Mal normales Immunglobulin vom Menschen erhalten, oder bei denen ein Arzneimittelwechsel durchgeführt wurde oder welche eine längere Therapieunterbrechung seit der letzten Infusion hatten, sorgfältig für die Dauer der Erstinfusion und während der ersten Stunde nach der Erstinfusion überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen zu bemerken.
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Alle anderen Patienten sollten nach der Verabreichung mindestens 20 Minuten unter Beobachtung bleiben.
Bei allen Patienten erfordert die Gabe von IVIg:
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Adäquate Hydratation vor Beginn der IVIg-Infusion
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Überwachung der Urinausscheidung
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Überwachung des Serumkreatinin-Spiegels
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Vermeidung der gleichzeitigen Gabe von Schleifendiuretika.
Bei unerwünschter Reaktion muss entweder die Infusionsgeschwindigkeit reduziert werden oder die Infusion abgebrochen werden.
Die erforderliche Behandlung richtet sich nach Art und Schwere der Nebenwirkung. Bei einem Schock sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen für eine Schockbehandlung anzuwenden.
Infusionsreaktion
Bestimmte Nebenwirkungen (z. B. Kopfschmerzen, Flush, Schüttelfrost, Myalgie, pfeifende Atmung, Tachykardie, Schmerzen im Unterrücken, Übelkeit und Hypotonie) können mit der Infusionsgeschwindigkeit zusammenhängen. Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit muss genau eingehalten werden. Die Patienten müssen während der gesamten Infusion engmaschig überwacht und sorgfältig auf Symptome beobachtet werden.
Nebenwirkungen können häufiger auftreten
bei Patienten, die normales Immunglobulin vom Menschen zum ersten Mal erhalten, oder, in seltenen Fällen, wenn das Präparat von normalem Immunglobulin vom Menschen gewechselt wird, oder wenn seit der vorigen Infusion lange Zeit vergangen ist
bei Patienten mit einer unbehandelten Infektion oder einer zugrundeliegenden chronischen Entzündung
Kinder und Jugendliche
Es sind keine zusätzlichen spezifischen Maßnahmen oder spezifische Überwachung von Kindern und Jugendlichen notwendig. Dabei wird nicht erwartet, dass es Unterschiede zwischen Erwachsenen und der pädiatrischen Population (0-18 Jahre) gibt.
Thromboembolie
Es gibt klinische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen intravenösen Immunglobulin (IVIg) Gaben und thromboembolischen Ereignissen wie Herzinfarkt, Hirndurchblutungsstörungen (inklusive Schlaganfall), Lungenembolie und tiefer Venenthrombose, dies ist möglicherweise auf eine relative Erhöhung der Blutviskosität durch Immunglobuline bei Risikopatienten zurückzuführen. Vorsicht ist angebracht bei der Verordnung und Anwendung von IVIg bei übergewichtigen Patienten und bei solchen mit vorbestehenden Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse (wie fortgeschrittenes Alter, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Gefäßkrankheiten oder Thrombosen in der Anamnese; ebenso bei Patienten mit erworbener oder angeborener Thromboseneigung; bei Patienten mit lang andauernder Bettlägerigkeit; mit schwerem Volumenmangel; mit Krankheiten, die zu einer Erhöhung der Blutviskosität führen).
In Patienten mit erhöhtem Risiko für thromboembolische Ereignisse sollten Infusionen von IVIg Produkte mit der geringsten Infusionsrate und in der geringsten noch sinnvollen Dosis erfolgen.
Akutes Nierenversagen
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Es gibt Berichte über Fälle von akutem Nierenversagen bei Patienten, die IVIg erhalten haben. In fast allen Fällen konnten Risikofaktoren identifiziert werden, wie vorbestehende Nierenleistungsschwäche, Diabetes mellitus, Volumenmangel, Übergewicht, gleichzeitige Gabe nierentoxischer Arzneimittel oder ein Lebensalter über 65 Jahre.
Vor der Infusion von IVIg, insbesondere bei Patienten, bei denen ein potenziell erhöhtes Risiko auf die Entwicklung von akutem Nierenversagen vorliegt, und erneut nach adäquaten Intervallen sollten die Nierenparameter überprüft werden. Zusätzlich sollte bei Patienten mit bekanntem Risiko für ein akutes Nierenversagen das Präparat mit der geringstmöglichen Dosierung und Infusionsrate verabreicht werden.
Bei Verschlechterung der Nierenfunktion sollte man den Abbruch der IVIg Behandlung in Erwägung ziehen.
Berichte von eingeschränkter Nierenfunktion und akutem Nierenversagen liegen für viele zugelassene Immunglobulinprodukte vor, welche unterschiedliche sonstige Bestandteile wie Saccharose, Glucose und Maltose beinhalten. Jene Präparate, die Saccharose als Stabilisator enthalten, sind jedoch in einem unverhältnismäßig hohen Anteil dafür verantwortlich. Daher sollte bei Risikopatienten die Verwendung von IVIg Produkten ohne derartige sonstige Bestandteile bedacht werden.
Aseptisches Meningitis-Syndrom (AMS)
Es gibt Berichte über Fälle von aseptischem Meningitis-Syndrom in Patienten, die IVIg erhalten haben. Die Erkrankung beginnt normalerweise innerhalb weniger Stunden bis 2 Tage nach der IVIg Therapie. Liquoruntersuchungen sind oft positiv für Pleozytose mit bis zu mehreren tausend Zellen pro mm³, vor allem der Granulozytenfamilie, und erhöhtem Proteingehalt mit bis zu mehreren hundert mg/dl.
AMS kann häufiger im Zusammenhang mit Hoch-Dosis (2 g/kg KG) IVIg Behandlungen auftreten.
Patienten, die solche Anzeichen und Symptome aufweisen, sollten gründlich neurologisch untersucht werden, einschließlich von Liquoruntersuchungen, um andere Ursachen einer Meningitis auszuschließen.
Das Beenden der IVIg Behandlung brachte eine Besserung der AMS innerhalb weniger Tage ohne weitere Folgen.
Hämolytische Anämie
IVIg-Produkte können Blutgruppen-Antikörper enthalten, welche als Hämolysine wirken und daher eine in vivo Anlagerung von Immunglobulinen an Erythrozyten hervorrufen können. Dies kann zu einem positiven Antiglobulin-Test (Coombs-Test) und, in seltenen Fällen, zur Hämolyse führen. Durch den vermehrten Abbau von roten Blutzellen kann es im Anschluss an eine IVIg Therapie zu einer hämolytischen Anämie kommen. IVIg Empfänger sollten daher genau auf klinische Anzeichen und Symptome einer Hämolyse beobachtet werden.
Neutropenie/Leukopenie
Nach einer Behandlung mit IVIgs wurde über eine vorübergehende Senkung der Neutrophilenzahl und/oder Episoden von Neutropenie, die manchmal schwer sein können, berichtet. Dies tritt meist innerhalb von Stunden oder Tagen nach einer IVIg-Verabreichung ein und klingt innerhalb von 7 bis 14 Tagen spontan ab.
Transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz (Transfusion-related Acute Lung Injury (TRALI))
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Bei Patienten, die IVIg erhalten, gab es einige Berichte über akutes, nicht kardial bedingtes Lungenödem [Transfusion-related Acute Lung Injury (TRALI)]. TRALI ist durch schwere Hypoxie, Dyspnoe, Tachypnoe, Zyanose, Fieber und Hypotonie gekennzeichnet. Symptome von TRALI entwickeln sich typischerweise während oder innerhalb 6 Stunden nach einer Transfusion, oft innerhalb 1 bis 2 Stunden. Daher müssen Patienten, die IVIg erhalten, überwacht werden bezüglich die Lunge betreffender Nebenwirkungen und beim Auftreten dieser muss die IVIg-Infusion sofort abgebrochen werden. TRALI ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der eine sofortige Intensivbehandlung erfordert.
Dieses Arzneimittel beinhaltet 100 mg Maltose pro Milliliter als sonstigen Bestandteil. Maltose kann manche Blutzuckermesstests beeinflussen und zu fälschlich erhöhten Glucosewerten und damit zu einer unangemessenen Insulinverabreichung führen. Dies wiederum kann eine lebensbedrohlichen Hypoglykämie und gegebenenfalls den Tod auslösen. Zudem können Fälle einer echten Hypoglykämie unbemerkt bleiben, wenn der Grad der Unterzuckerung durch fälschlich erhöhte Blutzuckerwerte verschleiert bleibt. Für genaue Informationen siehe auch Abschnitt “Blutzuckermesstests”.
Dosierungsempfehlungen
Der Beginn und die Überwachung einer Substitutionstherapie sollten unter Aufsicht eines Arztes mit Erfahrung in der Behandlung von Immundefekten stattfinden.
Dosierung
Dosierung und Dosisintervalle richten sich nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet.
Eine individuelle Dosierung für jeden Patienten in Abhängigkeit von der klinischen Reaktion kann notwendig sein.
Eine Dosierung basierend auf dem Körpergewicht kann bei unter- oder übergewichtigen Patienten eine Anpassung erfordern.
Folgende Dosierungsangaben können als Richtlinie gelten:
Substitutionsbehandlung bei primären Immundefekten
Bei der Dosierung sollte ein IgG-Talspiegel von mindestens 6 g/l oder innerhalb des normalen Referenzbereichs für das Populationsalter angestrebt werden (gemessen vor der nächsten Infusion). Nach Behandlungsbeginn werden 3 – 6 Monate benötigt, um ein Gleichgewicht (Steady-State-IgG-Werte) einzustellen.
Die empfohlene Initialdosis beträgt einmalig 0,4 – 0,8 g/kg Körpergewicht (KG) gefolgt von mindestens 0,2 g/kg KG verabreicht alle 3 – 4 Wochen. Um einen gleichmäßigen IgG- Talspiegel von 6 g/l aufrechtzuerhalten, ist eine Erhaltungsdosis von 0,2 – 0,8 g/kg KG pro Monat erforderlich. Die Dosierungsintervalle können bei Vorliegen eines Steady States 3 – 4 Wochen betragen.
Die IgG-Talspiegel sollten regelmäßig kontrolliert und im Zusammenhang mit der Häufigkeit bakterieller Infektionen bewertet werden. Es kann notwendig sein, die Dosierung zu erhöhen und einen höheren Talspiegel anzustreben, um die Infektionshäufigkeit zu vermindern.
Sekundäre Immundefekte
Die empfohlene Dosis beträgt 0,2 – 0,4 g/kg KG alle 3 – 4 Wochen.
Die IgG-Talspiegel sollten kombiniert mit der Infektionsinzidenz gemessen und beurteilt werden. Die Dosis sollte nach Bedarf angepasst werden, um optimalen Infektionsschutz zu erreichen. Eine Erhöhung kann bei Patienten mit hartnäckiger Infektion erforderlich sein. Eine Dosissenkung kann erwogen werden, wenn der Patient infektionsfrei bleibt.
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Primäre Immunthrombozytopenie (ITP)
Es gibt zwei unterschiedliche Behandlungsstrategien:
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0,8 – 1,0 g/kg KG am 1. Tag; diese Dosis kann innerhalb von 3 Tagen wiederholt werden;
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0,4 g/kg KG täglich für 2 – 5 Tage. Die Behandlung kann bei einem Rückfall wiederholt werden.
Guillain-Barré-Syndrom
0,4 g/kg/Tag aufgeteilt auf fünf Tage (die Behandlung kann bei einem Rückfall wiederholt werden).
Kawasaki-Syndrom
2,0 g/kg sollten als Einzeldosis verabreicht werden. Patienten sollten eine gleichzeitige Behandlung mit Acetylsalicylsäure erhalten.
Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)
Initialdosis: 2 g/kg verteilt auf 2-5 aufeinanderfolgende Tage. Erhaltungsdosis: Alle 3 Wochen 1 g/kg über 1-2 aufeinanderfolgende Tage.
Die Wirkung der Behandlung sollte nach jedem Zyklus beurteilt werden; wenn nach 6 Monaten keine Wirkung zu sehen ist, sollte die Behandlung eingestellt werden.
Wenn die Behandlung wirkt, sollte eine langfristige Behandlung dem Ermessen der Ärzte unterliegen, wobei diese sich auf die Reaktion des Patienten und die Reaktion auf die Erhaltungstherapie basieren. Dosierung und Intervalle müssen möglicherweise je nach dem individuellen Krankheitsverlauf angepasst werden.
Multifokale motorische Neuropathie (MMN)
Initialdosis: 2 g/kg verabreicht über 2-5 aufeinanderfolgende Tage. Erhaltungsdosen: 1 g/kg alle 2 bis 4 Wochen oder 2 g/kg alle 4 bis 8 Wochen.
Die Wirkung der Behandlung sollte nach jedem Zyklus beurteilt werden; wenn nach 6 Monaten keine Wirkung zu sehen ist, sollte die Behandlung eingestellt werden.
Wenn die Behandlung wirkt, sollte eine langfristige Behandlung dem Ermessen der Ärzte unterliegen, wobei diese sich auf die Reaktion des Patienten und die Reaktion auf die Erhaltungstherapie basieren. Dosierung und Intervalle müssen möglicherweise je nach dem individuellen Krankheitsverlauf angepasst werden.
Die Dosierungsempfehlungen werden in folgender Tabelle zusammengefasst:
Behandlungsanzeige
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Dosis
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Injektionshäufigkeit
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Substitutionsbehandlung
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Initialdosis: 0,4 -
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0,8 g/kg
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Primäre Immundefekte
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alle 3 - 4 Wochen
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Erhaltungsdosis:
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0,2
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- 0,8 g/kg
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Sekundäre Immundefekte
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0,2
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- 0,4 g/kg
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alle 3 - 4 Wochen
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Immunmodulation:
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Primäre Immunthrombozytopenie
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0,8
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- 1 g/kg
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an Tag 1, möglicherweise innerhalb
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3 Tagen einmal wiederholt
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oder
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0,4 g/kg/t
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über 2 - 5 Tage
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Guillain-Barré-Syndrom
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0,4 g/kg/t
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über 5 Tage
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Kawasaki-Syndrom
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2 g/kg
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in einer Dosis kombiniert mit
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Acetylsalicylsäure
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Initialdosis:
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Chronisch inflammatorische
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2 g/kg
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in verteilten Dosen über 2-5 Tage
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demyelinisierende Polyneuropathie
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(CIDP)
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Erhaltungsdosis:
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1 g/kg
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alle 3 Wochen über 1-2 Tage
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Multifokale motorische Neuropathie
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Initialdosis:
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(MMN)
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2 g/kg
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über 2-5 aufeinanderfolgende Tage
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Erhaltungsdosis:
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1 g/kg
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alle 2-4 Wochen
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oder
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oder
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2 g/kg
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alle 4-8 Wochen über 2-5 Tage
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Kinder und Jugendliche
Art und Dauer der Anwendung bei Kinder und Jugendlichen (0 - 18 Jahre) unterscheiden sich nicht von jenen bei Erwachsenen, da die Dosierung für jede Indikation je nach Körpergewicht erfolgt und dem klinischen Befund der oben genannten Erkrankungen angepasst wird.
Leberfunktionsstörungen
Nachweise für die Notwendigkeit einer Dosisanpassung liegen nicht vor.
Nierenfunktionsstörungen
Keine Dosisanpassung, außer klinisch gerechtfertigt.
Ältere Patienten
Keine Dosisanpassung, außer klinisch gerechtfertigt.
CIDP
Wegen der Seltenheit der Krankheit und der dadurch insgesamt geringen Anzahl an Patienten sind nur limitierte Erfahrungen über die Verwendung von intravenösen Immunglobulinen in Kindern mit CIDP vorhanden. Daher sind nur Daten aus der Literatur verfügbar. Allerdings zeigen alle publizierten Daten einheitlich, dass IVIg Behandlungen gleichermaßen in Erwachsenen und Kindern wirksam sind, so wie es auch für andere bereits etablierte IVIg Indikationen der Fall ist.
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