Pharmakologie
Pharmakodynamik und Wirkmechanismus
Aus chemischer Sicht ist Olanzapin ein Thienobenzodiazepin, das zu den atypischen Antipsychotika oder auch Antipsychotika der zweiten Generation gehört. Die Antipsychotika der zweiten Generation wurden in den 90er Jahren eingeführt und gewannen aufgrund ihrer beeindruckenden Wirksamkeit, ihres geringeren Risikos für extrapyramidale Nebenwirkungen und ihrer geringeren Anfälligkeit für Wechselwirkungen zwischen Medikamenten schnell an Bedeutung.
Die Wirkung von Olanzapin wird durch den Antagonismus mehrerer neuronaler Rezeptoren erzielt, darunter die Dopaminrezeptoren D1, D2, D3 und D4 im Gehirn, die Serotoninrezeptoren 5HT2A, 5HT2C, 5HT3 und 5HT6, der adrenerge Alpha-1-Rezeptor, der Histaminrezeptor H1 und mehrere muskarinische Rezeptoren. Die wichtigste Aktivität ist jedoch die Hemmung von D2-Rezeptoren. Die Wirkung von Olanzapin auf den D2-Rezeptor führt zu den positiven Effekten dieses Medikaments wie der Abnahme von Halluzinationen, Wahnvorstellungen, desorganisierter Sprache, desorganisiertem Denken und desorganisiertem Verhalten. Auch die Wirkung auf den Serotonin-5HT2A-Rezeptor verhindert das Auftreten von Anhedonie, Affektlosigkeit und verringerte Aufmerksamkeit.
Pharmakokinetik
Olanzapin wird nach oraler Einnahme rasch absorbiert und wird durch die Einnahme mit Nahrung nicht maßgeblich beeinflusst. Olanzapin ist zu etwa 93 % an Plasmaproteine gebunden. Olanzapin wird in hohem Maße in der Leber verstoffwechselt, hauptsächlich durch die Aktivität von Glucuronyltransferasen und durch das Cytochrom-P450-System (CYP1A2). Olanzapin wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden, der etwa 53 % der ausgeschiedenen Dosis ausmacht. Die Ausscheidung über den Stuhl macht etwa 30 % aus. Olanzapin hat eine durchschnittliche Halbwertszeit von etwa 30 Stunden.
Wechselwirkungen
Olanzapin und andere Arzneimittel können sich bei simultaner Einnahme gegenseitig beeinflussen.
- Die gleichzeitige Verabreichung von Benzodiazepinen mit Olanzapin kann Symptome wie Schwindel verstärken.
- Induktoren des Enzyms CYP1A2 können die Olanzapin absenken, sodass eventuelle eine Wirkung ausbleibt. Dazu gehören: Carbamazepin und Tabakrauch
- Inhibitoren von CYP1A2 können den Plasmaspiegel von Olanzapin erhöhen, sodass eventuell verstärkt Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören: Fluvoxamin und Ciprofloxacin