Was sollte dazu beachtet werden?
Vergessen Sie nicht, dass dieses Arzneimittel zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verschrieben wurde. Es darf nicht für die Behandlung anderer Erkrankungen und auch nicht anderer Personen verwendet werden.
Sie können das HIV-Virus auch während der Einnahme dieses Arzneimittels auf andere Personen übertragen, wenngleich das Risiko unter einer wirksamen antiretroviralen Therapie geringer ist. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin, welche Vorsichtsmassnahmen Sie ergreifen müssen, um keine anderen Personen zu infizieren.
Während der Behandlung mit Combivir oder einem anderen Arzneimittel gegen die HIV-Erkrankung können auch weiterhin andere Infektionen oder Komplikationen einer HIV-Infektion auftreten. Daher sollten Sie regelmässigen Kontakt zu Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer Ärztin haben und die Termine für Kontrolluntersuchungen einhalten.
Eine Beeinträchtigung Ihrer Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, kann durch Combivir nicht völlig ausgeschlossen werden. Auch die HIV-Erkrankung selbst kann das Reaktionsvermögen einschränken.
Wann ist bei der Einnahme von Combivir Vorsicht geboten?
Bevor eine Behandlung mit Combivir begonnen wird, müssen die roten und weissen Blutkörperchen bestimmt werden. Ist deren Wert abnormal tief, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin von einer Behandlung absehen. Auch während der Behandlung wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin regelmässig Blutbildkontrollen durchführen.
Wenn Sie an einer Erkrankung der Nieren oder der Leber leiden oder bereits früher eine Lebererkrankung hatten, insbesondere eine Hepatitis B-Infektion (Gelbsucht), sollten Sie vor der Anwendung von Combivir Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Es ist wichtig, dass Ihr Arzt oder Ihre Ärztin über alle Ihre Symptome informiert ist, auch wenn Sie selbst denken, dass diese nicht im Zusammenhang mit Ihrer HIV-Infektion stehen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin muss möglicherweise die Dosierung des Arzneimittels Ihren Symptomen anpassen, z.B. wenn Sie an einer Erkrankung der Nieren leiden, und Ihnen anstelle von Combivir getrennte Arzneimittel verschreiben. Bitte folgen Sie den Anweisungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.
Beim Auftreten der folgenden Symptome ist unverzüglich der Arzt oder die Ärztin zu informieren: Schwächegefühl/Muskelschwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, schnelles und tiefes Atmen, Unwohlsein, Appetit- und/oder Gewichtsverlust oder Benommenheit. Dies sind mögliche frühe Warnzeichen für eine beginnende – beim Fortschreiten unter Umständen lebensbedrohende – Nebenwirkung wie Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Leberfunktionsstörungen (Hepatitis) oder Laktatazidose (erhöhter Milchsäuregehalt im Blut).
Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Es ist anzunehmen, dass andere Arzneimittel, die über den gleichen Mechanismus in der Leber abgebaut werden, den Abbau von Combivir (besonders des Wirkstoffes Zidovudin) beeinträchtigen und deshalb nicht oder nur mit Vorsicht mit Combivir zusammen eingenommen werden sollten. Dazu gehören z.B. Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, Codein, das in Hustenmitteln enthalten ist, Morphin, Methadon, Interferon, das Gichtmittel Probenecid, Clofibrat, das zur Senkung von erhöhten Blutfettwerten eingesetzt wird, der Magensäurehemmer Cimetidin, sowie gewisse Antirheumatika (Indometacin, Ketoprofen, Naproxen), Antiepileptika (Phenytoin, Phenobarbital, Valproat), langfristig verabreichte sorbitolhaltige Arzneimittel (in der Regel Flüssigkeiten), Antibiotika (Rifampicin, Chloramphenicol, Co-trimoxazol (= Sulfamethoxazol und Trimethoprim), Clarithromycin), Beruhigungsmittel (Oxazepam, Lorazepam), andere virenhemmende Mittel (Stavudin, Ganciclovir, Emtricitabin, Foscarnet) und verschiedene Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Amphotericin, Flucytosin) und zur Behandlung von Pneumocystis jiroveci Pneumonie (oft als PCP oder PJP bezeichnet) resp. Toxoplasmose (Pyrimethamin, Atovaquon, Pentamidin, Dapson) und zur Behandlung von Krebs (Vincristin, Vinblastin, Doxorubicin).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, falls Sie sorbitolhaltige Arzneimittel einnehmen.
Bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Ribavirin und Combivir kann es zu einer Anämie kommen oder eine solche kann sich verschlimmern. Falls bei Ihnen Anzeichen einer Anämie auftreten (z.B. Müdigkeit und Kurzatmigkeit), wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Er bzw. sie wird Sie beraten, ob Sie die Behandlung mit Combivir abbrechen sollen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Combivir während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie schwanger sind, in nächster Zukunft schwanger werden möchten, oder wenn Sie stillen, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie irgendein Arzneimittel einnehmen.
Bei Babies und Kleinkindern, die während der Schwangerschaft oder den Wehen mit nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTIs) in Berührung gekommen sind, wurde vorübergehend ein erhöhter Milchsäuregehalt im Blut beobachtet. Ausserdem liegen sehr seltene Berichte über Krankheiten vor, die das Nervensystem betreffen wie z.B. Verzögerung der Entwicklung oder Krampfanfälle. Diese Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die geltenden Empfehlungen zum Einsatz einer antiretroviralen Therapie bei Schwangeren zur Vorbeugung einer Mutter-Kind-Übertragung von HIV.
Der Nutzen einer Behandlung für die Mutter muss daher sehr genau gegen die Risiken für das Kind abgewogen werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird diese Risiken mit Ihnen besprechen. Verwenden Sie Combivir bei einer Schwangerschaft nur, wenn der Arzt oder die Ärztin es Ihnen ausdrücklich erlaubt.
Gesundheitsexperten empfehlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder wenn möglich nicht stillen sollten, um eine Übertragung von HIV zu vermeiden.
Die in Combivir enthaltenen Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über. Mütter, die Combivir einnehmen, sollten daher nicht stillen.