Wann darf Tiapridal nicht eingenommen / angewendet werden?
Tiapridal darf nicht angewendet werden
- falls Sie auf Tiaprid oder einen der Hilfsstoffe allergisch sind,
- bei prolaktinabhängigem Tumor, wie etwa Brust- oder Hirnanhangsdrüsenkrebs,
- bei Phäochromozytom (ein Tumor der Nebenniere),
- falls Sie andere Medikamente einnehmen, die Levodopa enthalten,
- bei Parkinson-Krankheit,
- während der Stillzeit.
Welche Nebenwirkungen kann Tiapridal haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tiapridal auftreten:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Am häufigsten sind Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Gleichgültigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Müdigkeit. Tiaprodal kann zudem Hormonschwankungen verursachen, die bei Absetzen des Medikaments wieder verschwinden: Ausbleiben der Menstruation, Milchausfluss, Vergrösserung des Brustvolumens und sexuelle Störungen.
Es kann auch zu Zittern, Muskelsteifigkeit, Bewegungsverminderung sowie erhöhter Speichelproduktion, Spätdyskinesie oder einem malignen neuroleptischen Syndrom kommen. Informieren Sie in solchen Fällen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit er bzw. sie Ihnen ein ergänzendes Medikament verschreiben kann.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Gelegentlich wurden auch Gewichtszunahme, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Krämpfe, Synkope, Halskehre sowie Krämpfe der Augen- und Kiefermuskulatur, Verstopfung, Hautausschläge, Bewegungsstörungen und, vor allem bei älteren Patienten, Sturzneigung beobachtet.
Des Weiteren kann Hypotonie (niedriger Blutdruck) auftreten, typischerweise in Form einer orthostatischen Hypotonie (Schwindel aufgrund von Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperhaltung, z.B. beim Aufstehen). Hiervon sind vor allem ältere Patienten betroffen. Patienten höheren Alters sollten sich daher besonders vorsichtig verhalten, um Stürze zu vermeiden.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Seltener sind folgende Nebenwirkungen beobachtet worden:
- hohes Fieber mit Muskelsteifigkeit und Bewusstseinstrübung
- Herzrhythmusstörungen
- venöse Thromboembolien, d.h. Blutgerinnsel, die Blutgefässe verstopfen (z.B. Lungenembolie, begleitet von Schmerzen und Atemnot; tiefe Venenthrombose mit schmerzhafter Verhärtung der Wade)
- Hyponatriämie (zu niedriger Natriumspiegel im Blut)
- Überschuss des ADH-Hormons (SIADH)
- Rückfluss von Flüssigkeit in die Bronchien
- erhöhte Leberenzyme im Blut
- Rhabdomyolyse (Zerstörung von Skelettmuskelfasern), Sturzneigung, insbesondere bei älteren Patienten
- Atemdepression bei gleichzeitiger Einnahme von Tiaprodal und zentral dämpfenden Arzneimitteln
- Verdauungsstörungen mit Verstopfung, Darmverschluss oder Ileus.
Alle genannten Beschwerden müssen als medizinische Notfälle behandelt werden.
Unerklärliche Infektionen oder Fieber können Anzeichen einer Anomalie im Blut sein (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Tiapridal Vorsicht geboten?») und erfordern unmittelbar einen Bluttest.
Bei Anwendung von Tiapridal im letzten Drittel der Schwangerschaft sind folgende Symptome bei Neugeborenen beobachtet worden (Häufigkeit unbekannt): Zittern, Muskelsteifigkeit, Schwäche, Schläfrigkeit, Unruhe, Atembeschwerden, Ernährungsstörungen.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden sehr selten ebenfalls berichtet: unwillkürliche Bewegungen der Zunge und Gesichtsmuskulatur, Verlangsamung und Verminderung der Bewegungen, maskenhaftes Gesicht mit vermindertem Blinzelreflex, Muskelsteifigkeit und Zittern im Ruhezustand.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.