Venlafaxin Actavis

Venlafaxin Actavis
Wirkstoff(e)Venlafaxin
Zulassungslandch
ZulassungsinhaberActavis
ATC CodeN06AX16
Pharmakologische GruppeAntidepressiva

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Venlafaxin Actavis enthält den Wirkstoff Venlafaxin, der die Funktion gewisser körpereigener Überträgerstoffe im Gehirn (v.a. Noradrenalin und Serotonin) beeinflusst und dadurch zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung bei depressiven Zuständen führt.

Venlafaxin Actavis wird nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zur Behandlung von Verstimmungszuständen verschiedenen Schweregrades und verschiedener Ursache eingesetzt.

Venlafaxin Actavis kann auch das Wiederauftreten depressiver Symptome sowie neuer Episoden verhindern. Die Behandlung mit Venlafaxin Actavis ist auch für ältere Patienten bzw. Patientinnen geeignet.

Die Verstimmungszustände äussern sich durch Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Freudlosigkeit, Erschöpfung, Wertlosigkeits- und Schuldgefühle, verlangsamtes Denken, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Krankheitsgefühl, Interesselosigkeit für alltägliche Tätigkeiten, Erregung und/oder Angst.

Die Wirkung von Venlafaxin Actavis tritt in der Regel zwischen 1 und 4 Wochen ein.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der in Venlafaxin Actavis enthaltenen Stoffe.

Venlafaxin Actavis soll weder zusammen mit bestimmten Arzneimitteln, welche zur Behandlung von Depressionen oder gegen Parkinson-Krankheit, sogenannte MAO-Hemmer, noch innerhalb der ersten zwei Wochen nach deren Absetzen, eingenommen werden, da diese Kombination zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Zwischen dem Absetzen von Venlafaxin Actavis und dem Beginn einer Therapie mit einem MAO-Hemmer sollten mindestens 7 Tage verstreichen. Ein Therapiewechsel darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Venlafaxin Actavis darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.


Eine lebensbedrohliche Situation, das so genannte Serotonin-Syndrom (ernsthafte Veränderungen der Funktionen im Gehirn, in den Muskeln und im Verdauungstrakt durch hohe Serotoninwerte im Körper) kann unter der Behandlung mit Venlafaxin auftreten, insbesondere wenn es gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird, welche den Serotoninhaushalt beeinflussen. Das sind Arzneimittel zur Behandlung der Migräne, die so genannten Triptane, Arzneimittel gegen Depressionen wie selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs), Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs), Lithium, Sibutramin, Tramadol, Johanniskraut, MAO-Hemmer (inkl. Linezolid, ein Antibiotikum) und Tryptophan-Supplementa. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie andere Arzeimittel einnehmen oder beabsichtigen diese einzunehmen, inklusive pflanzliche Stoffe oder Nahrungsergänzungsmittel.

Das Serotonin-Syndrom kann sich durch eine Kombination einiger der folgenden Symptome bemerkbar machen: übermässige Reflexe, Zittern, Bewusstseinsverlust, Muskelkrämpfe, Unruhe, Angst, Wahnvorstellungen, Reizbarkeit, Delirium und Koma, schneller Puls, rasche Veränderungen des Blutdruckes, erhöhte Körpertemperatur, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich, falls solche Symptome auftreten.

Unter der Behandlung mit Venlafaxin Actavis können sich die Symptome der Depression verschlechtern.

Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass junge Erwachsene unter 25 Jahren ein erhöhtes Risiko für suizidale Verhaltensweisen haben können, wenn sie Antidepressiva einnehmen. Bei einer Verschlechterung der Symptome der Depression sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.

Bei Patienten und Patientinnen, die an Nieren- und Leberfunktionsstörungen leiden, ist die Therapie vom Arzt bzw. der Ärztin zu überwachen und die Dosis gegebenenfalls entsprechend seinen/ihren Anweisungen zu reduzieren.

Dialysepflichtige Patienten bzw. Patientinnen erhalten eine um 50% reduzierte Dosis, wobei darauf zu achten ist, dass die Einnahme erst nach Beendigung der Dialyse erfolgt.

Es kann eine alters- und dosisabhängige Blutdruckerhöhung auftreten. Daher ist eine regelmässige Blutdruckkontrolle angezeigt, insbesondere bei Patienten bzw. Patientinnen über 65 Jahren und bei Dosierungen über 200 mg pro Tag.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie an einer Herzerkrankung oder an Krampfanfällen (Epilepsie) leiden. Sollten unter der Behandlung mit Venlafaxin Actavis Krampfanfälle auftreten, müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin sofort informieren und Venlafaxin Actavis absetzen.

Bei Patienten bzw. Patientinnen mit manischen Episoden in der Vorgeschichte kann plötzlich eine euphorische Stimmung auftreten.

Bei entsprechend veranlagten Patienten bzw. Patientinnen können während der Behandlung mit Venlafaxin Actavis vermehrt Haut- oder Schleimhautblutungen auftreten.

Bei Patienten bzw. Patientinnen, die an einem Glaukom (erhöhter Augeninnendruck) leiden, ist Venlafaxin Actavis vorsichtig anzuwenden.

Ebenfalls mit Vorsicht soll Venlafaxin Actavis bei Patienten bzw. Patientinnen mit ungenügender Flüssigkeitszufuhr oder vermehrtem Wasserverlust (Urin, Schwitzen), einschliesslich ältere Patienten bzw. Patientinnen und Patienten unter Diuretikatherapie (Mittel zur Erhöhung der Wasserausscheidung) eingesetzt werden.

Beim Auftreten einer allergischen Reaktion, wie z.B. Ausschlag oder Nesselfieber informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

Venlafaxin Actavis Filmtabletten enthalten den Azofarbstoff Gelborange S (E110). Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetysalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prostaglandinhemmer) überempfindlich reagieren, sollen Venlafaxin Actavis Filmtabletten nicht einnehmen.

Zwischen Venlafaxin Actavis und Arzneimitteln wie Neuroleptika, Beruhigungsmitteln, Arzneimitteln gegen Depressionen oder Arzneimitteln, die gegen die Übersäuerung des Magens wirken, kann es zu Wechselwirkungen kommen: Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird die Dosis entsprechend reduzieren.

Venlafaxin Actavis sollte nicht zusammen mit Appetitzüglern eingenommen werden.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel gegen Aids einnehmen.

Aus Vorsichtsgründen wird vom Alkoholkonsum während der Therapie mit Venlafaxin Actavis abgeraten.

Die Behandlung mit Venlafaxin Actavis soll wegen möglicher unerwünschter Wirkungen nicht abrupt abgesetzt werden. Es wurden folgende Entzugssymptome beobachtet: Appetitverlust, Angstgefühle, Unruhe, Verwirrung, Durchfall, Benommenheit, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, euphorische oder gereizte Stimmung, Schlaflosigkeit und andere Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Nervosität, Parästhesien (Missempfinden, z.B. Kribbeln oder taubes, schmerzhaft brennendes Gefühl), Schwitzen und Schwindel. Die Mehrzahl der Entzugssymptome sind nicht schwerwiegend und klingen spontan ab.

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Individuelle Reaktionen zu Beginn der Behandlung und deren Bedeutung beim Bedienen von Maschinen und beim Führen von Fahrzeugen sollten von Ihrem Arzt bzw. von Ihrer Ärztin beurteilt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden oder früher gelitten haben, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen bzw. äusserlich anwenden!


Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Venlafaxin Actavis darf während der Schwangerschaft nur bei zwingenden Indikationen und ausschliesslich auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin verwendet werden. Folgende Symptome können bei Neugeborenen, deren Mütter in den späten Stadien der Schwangerschaft Venlafaxin erhalten hatten, sofort oder kurz nach der Geburt auftreten: Ess- und Schlafstörungen, Atmungsschwierigkeiten, Krampfanfälle, Schwierigkeiten bei der Regelung der Körpertemperatur, niedriger Blutzuckerspiegel, Zittern, angespannte oder übermässig entspannte Muskulatur, Erbrechen, Reizbarkeit und ständiges Weinen. Falls Ihr Neugeborenes irgendeines dieser Symptome aufweist, kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Während der Behandlung mit Venlafaxin Actavis darf nicht gestillt werden. Ist die Einnahme des Präparates unabdingbar, soll abgestillt werden.

Wie wird es angewendet?

Die Dosierung und Behandlungsdauer wird von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin individuell für Sie angepasst.

Falls nicht anders verordnet, ist eine Dosis von 75 mg/Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben Venlafaxin Actavis Filmtabletten zu 37,5 mg ausreichend. Falls erforderlich, kann die Dosis vom Arzt bzw. von der Ärztin schrittweise erhöht werden, bis die gewünschte Wirkung eintritt, um dann wieder bis zur üblichen Dosierung reduziert zu werden. Aus diesem Grund kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen stärkere Filmtabletten verschreiben oder die pro Tag verordnete Anzahl Filmtabletten erhöhen. Die maximale Tagesdosis beträgt 375 mg.

Die Einnahme sollte vorzugsweise während einer Mahlzeit erfolgen.

Beenden Sie nicht abrupt die Behandlung. Dies sollte stufenweise und in Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin erfolgen.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Unerwünschte Wirkungen treten eher zu Beginn der Behandlung oder bei Einnahme hoher Dosen auf. Im Allgemeinen nehmen die Symptome im weiteren Verlauf der Behandlung an Intensität und Häufigkeit wieder ab.

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Venlafaxin Actavis auftreten:

Zentrales Nervensystem: Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Schwindel, Nervosität, Kopfschmerzen, Zittern, ungewöhnliche Träume, Parästhesien (Missempfinden, z.B. Kribbeln oder taubes, schmerzhaft brennendes Gefühl), Benommenheit, Verwirrtheit, Erregung, unwillkürliche Muskelkontraktionen oder unkontrollierte Muskelbewegungen, erhöhte Muskelspannung, Muskelzuckungen (Myoklonie), Muskelschwäche und -schmerzen, Krampfanfälle, Teilnahmslosigkeit, Wahrnehmungsstörungen.

Selten wird ein sogenanntes malignes neuroleptisches Syndrom verursacht, welches sich vor allem durch Fieber, unregelmässigen Puls, Bewusstseinsstörungen und Muskelsteifheit äussert. Eine weitere seltene Nebenwirkung (sogenanntes Serotoninsyndrom), welche besonders bei Kombination mit gewissen anderen zentralwirksamen Arzneimitteln auftritt, äussert sich durch Bewusstseinstrübung, Muskelstarre, Muskelzittern, Zuckungen und Fieber. In beiden Fällen sollten Sie das Arzneimittel nicht weiter einnehmen und sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren.

Magen-Darm-System: verminderter Appetit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen.

Herz-Kreislauf: erhöhter Blutdruck (v.a. bei höheren Dosierungen und im Alter), Herzklopfen, Hitzewallungen, niedriger Blutdruck, kurzdauernder Bewusstseinsverlust (Synkope), Herzrhythmusstörungen.

Stoffwechsel: Gewichtsveränderungen, erhöhte Cholesterin- und Prolaktinwerte, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberentzündung. In sehr seltenen Fällen, v.a. bei älteren Patienten bzw. Patientinnen, sind Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushaltes z.B. mit Verwirrtheit, Krampfanfällen, Ödemen (Schwellungen infolge Ansammlung wässriger Flüssigkeit in den Gewebespalten, z.B. der Haut und Schleimhäute) beobachtet worden.

Sinnesorgane: Sehstörungen inkl. Störung der Sehschärfeanpassung (Akkomodationsstörung), Pupillenerweiterung (Mydriasis), akutes Engwinkelglaukom, Störungen der Geschmacksempfindung, Ohrgeräusche.

Andere: Schwächegefühl, Müdigkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen, nächtliches Zähneknirschen, Gähnen, Schwitzen, Hautausschläge, Nesselsucht, Jucken, Haarausfall, Gesichts- und Zungenödem, kleinflächige Hautblutungen, Schleimhautblutungen, verlängerte Blutungsdauer, Blutbildveränderungen, Ejakulationsstörungen, Orgasmusstörungen, fehlender Orgasmus, Libidoabnahme, Erektionsstörung, Störungen der Regelblutung, Probleme beim Wasserlösen (meistens Verzögerung), Überempfindlichkeit gegenüber Licht.

Venlafaxin Actavis kann Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut- und Atmungsorgane auslösen, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Asthma, Nesselfieber (chronischer Urtikaria) oder mit Überempfindlichkeit auf Acetysalicylsäure und andere Rheuma- und Schmerzmittel.

Informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie glauben, dass eine der beschriebenen Nebenwirkungen bei Ihnen aufgetreten ist.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Venlafaxin Actavis muss bei Raumtemperatur (15?25 °C), in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Venlafaxin Actavis darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

1 Filmtablette Venlafaxin Actavis 25 mg (nicht teilbar) enthält: Wirkstoff: 25 mg Venlafaxin, den Farbstoff Gelborange S (E110) und weitere Hilfsstoffe.

1 Filmtablette Venlafaxin Actavis 37,5 mg (nicht teilbar) enthält: Wirkstoff: 37,5 mg Venlafaxin, den Farbstoff Gelborange S (E110) und weitere Hilfsstoffe.

1 Filmtablette Venlafaxin Actavis 50 mg (nicht teilbar) enthält: Wirkstoff: 50 mg Venlafaxin, den Farbstoff Gelborange S (E110) und weitere Hilfsstoffe.

1 Filmtablette Venlafaxin Actavis 75 mg (teilbar) enthält: Wirkstoff: 75 mg Venlafaxin, den Farbstoff Gelborange S (E110) und weitere Hilfsstoffe.

Zuletzt aktualisiert am 19.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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