Paroxetin Medis 20 mg Filmtabletten

Abbildung Paroxetin Medis 20 mg Filmtabletten
Wirkstoff(e) Paroxetin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Medis ehf
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AB05
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

Zulassungsinhaber

Medis ehf

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Seroxat Filmtabletten Paroxetin GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Paroxetin Almus 30 mg Filmtabletten Paroxetin Almus Deutschland GmbH
Paroxetin - 1A Pharma 10 mg Filmtabletten Paroxetin 1 A Pharma GmbH
Paroxetin real 20 mg Paroxetin Dolorgiet GmbH & Co.KG
Paroxetin TAD 20 mg Filmtabletten Paroxetin TAD Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Paroxetin Medis wird zur Behandlung von Erwachsenen mit depressiven Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) und/oder Angsstörungen angewendet.
Angststörungen, die gewöhnlich mit Paroxetin Medis behandelt werden, sind:
- Zwangsstörung (wiederkehrende Zwangsgedanken mit unkontrollierbaren Zwangshandlungen),
- Panikstörung (Panikanfälle einschließlich den Anfällen, die durch Agoraphobie, das heißt Angst vor öffentlichen Plätzen, verursacht werden),
- soziale Angststörung (Furcht oder Vermeidung alltäglicher sozialer Situationen),
- posttraumatische Belastungsstörung (Angst, verursacht durch ein traumatisches Erlebnis),
- generalisierte Angststörung (allgemeines Gefühl von großer Angst oder Nervosität).
Paroxetin Medis ist ein Arzneimittel aus einer Gruppe von Arzneimitteln, die SSRIs genannt werden (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Bei jedem Menschen befindet sich die Substanz Serotonin im Gehirn. Personen, die depressiv sind oder unter einer Angststörung leiden, weisen einen geringeren Serotoninspiegel als andere auf. Es ist nicht vollständig geklärt, wie Paroxetin Medis und andere SSRIs wirken. Möglicherweise wirken sie aber ducrh die Erhöhung des Serotoninspiegels im Gehirn. Die richtige Behandlung von Depressionen oder Angststörungen ist ein wichtiger Beitrag für Ihre Genesung.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Paroxetin Medis darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Paroxetin, Erdnüsse, Soja oder einen der sonstigen Bestandteile von Paroxetin Medis sind (nachstehend aufgeführt).
- wenn Sie so genannte Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, einschließlich Moclobemid) einnehmen oder diese Arzneimittel irgendwann während der letzten zwei Wochen eingenommen haben. Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wie Sie mit der Einnahme von Paroxetin Medis beginnen, nachdem Sie dann die Einnahme des MAO-Hemmers eingestellt haben. Behandlung mit MAO-Hemmern kann erst 1 Woche nach Einstellung der Behandlung mit Paroxetin Medis anfangen werden.
- wenn Sie Arzneimittel mit den Wirkstoffen Thioridazin oder Pimozid zur Behandlung von Psychosen einnehmen.
Wenn einer dieser Punkte für Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt bevor Sie mit der Einnahme von Paroxetin Medis beginnen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paroxetin Medis ist erforderlich
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Paroxetin Medis sollte normalerweise nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Zudem sollten Sie wissen, dass Patienten unter 18 Jahren bei Einnahme dieser Klasse von Arzneimitteln ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Suizidversuch, suizidale Gedanken und Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) aufweisen. Dennoch kann Ihr Arzt Patienten unter 18 Jahren Paroxetin Medis verschreiben, wenn er entscheidet, dass dieses Arzneimittel im bestmöglichen Interesse der Patienten ist. Wenn Ihr Arzt einem Patienten unter 18 Jahren Paroxetin Medis verschrieben hat und Sie darüber sprechen möchten, wenden Sie sich bitte erneut an Ihren Arzt. Sie sollten Ihren Arzt benachrichtigen, wenn bei einem Patienten unter 18 Jahren, der Paroxetin Medis einnimmt, eines der oben aufgeführten Symptome auftritt oder sich verschlimmert. Darüber hinaus sind die langfristigen sicherheitsrelevanten Auswirkungen von Paroxetin Medis in Bezug auf Wachstum, Reifung und kognitive Entwicklung sowie Verhaltensentwicklung in dieser Altersgruppe noch nicht nachgewiesen worden.
In Studien in denen Paroxetin bei unter 18-Jährigen angewendet wurde, traten folgende Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 100 Anwendern) auf: vermehrtes Auftreten von Suizidgedanken und Suizidversuchen, absichtliches selbstschädigendes Verhalten, feindseliges, aggressives oder unfreundliches Verhalten, Appetitverlust, Schüttelfrost, vermehrtes Schwitzen, Hyperaktivität (Überschuss an Energie), Agitiertheit, emotionale Veränderungen (einschließlich Weinen und Stimmungsschwankungen). Diese Studien zeigten auch, dass die gleichen Symptome Kinder und Jugendliche beeinträchtigten, die Zuckertabletten (Placebos) anstatt Paroxetin Medis einnahmen, obwohl diese seltener beobachtet wurden.
In diesen Studien mit unter 18-Jährigen hatten einige Patienten Absetzbeschwerden, wenn die Einnahme von Paroxetin Medis beendet wurde. Diese waren fast gleich mit denen, die bei Erwachsenen nach dem Absetzen von Paroxetin Medis beobachtete wurden (siehe Abschnitt 3 in dieser Gebrauchsinformation, WIE IST PAROXETIN MEDIS EINZUNEHMEN). Ausserdem erlebten Patienten unter 18 Jahren gewöhnlich (bei 1 bis 10 von 100 Anwendern) Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Nervosität und emotionale Veränderungen (einschliesslich Weinen und Stimmungsschwankungen, Versuche sich selbst zu verletzen, Suizidgedanken und Suizidversuche).
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression/Angststörung
Wenn Sie depressiv sind und/oder unter Angststörungen leiden, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher:
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen.
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankunge litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind oder unter einer Angststörung leiden. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression oder Angstzustände verschlimmern, oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Benachrichtigen Sie Ihren Arzt wenn Sie:
- Symptome wie Ruhelosigkeit (Akathisie) entwickeln. Diese Symptome können innerhalb der ersten Behandlungswochen auftreten. In einem solchen Fall kann eine Dosisanpassung hilfreich sein.
- ein so genanntes Serotonin-Syndrom entwickeln, bei dem Sie einige oder alle der folgenden Beschwerden aufweisen: Verwirrtheit, , Ruhelosigkeit, Schwitzen, Zittern, Schüttelfrost, Halluzinationen (das Sehen und Hören von Dingen, die nicht wirklich vorhanden sind), plötzliche Muskelkontraktionen oder schneller Herzschlag. Wenn Sie irgendeines dieser Symptome bemerken, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
- an einer Manie (überaktives Verhalten und rasende Gedanken) leiden oder gelitten haben
- eine eingeschränkten Nieren- oder Leberfunktion haben
- zuckerkrank sind
- Epilepsie haben oder in der Vergangenheit Krämpfe oder Krampfanfälle hatten
- eine Elektrokrampftherapie erhalten (ECT)
- an Glaukom (einem hohen Augeninnendruck) leiden
- an einer Herzerkrankung leiden
- einen zu niedrigen Natriumgehalt im Blut haben
- in Ihrer Krankengeschichte eine Neigung für Blutungen aufweisen (z. B. blaue Flecken oder Darmblutungen)
- Arzneimittel einnehmen, die das Blutungsrisiko erhöhen (dieses schließt Blutverdünner wie Warfarin, Arzneimittel gegen Psychosen wie Perphenazin oder Clozapin, trizyklische Antidepressiva, schmerzstillende und entzündungshemmende Arzneimittel, die nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel die NSAIDs genannt werden, wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Celecoxib, Etodolac, Diclofenac, Meloxicam) ein.
- ein Arzneimittel namens Tamoxifen einnehmen
Das Risiko für Knochenbrüche ist während der Behandlung mit Paroxetin Medis, insbesondere während der ersten Behandlungsmonate, erhöht.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Da das Risiko von Fehlbildungen (Herzfehlern) bei Einnahme von Paroxetin Medis während der ersten drei Schwangerschaftsmonate leicht erhöht ist, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt über eine geplante oder schon bestehende Schwangerschaft informieren. Ihr Arzt wird darüber entscheiden, ob eine Behandlung mit Paroxetin Medis unbedingt erforderlich ist oder ob eine alternative Behandlung für Sie in Frage kommt. Sie sollten eine Behandlung mit Paroxetin Medis nicht plötzlich abbrechen.
Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Hebamme und/oder Ihr Arzt/Ihre Ärztin darüber informiert sind, dass Sie mit Paroxetin Medis behandelt werden. Arzneimittel wie Paroxetin Medis können, wenn sie während der Schwangerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, eingenommen werden, zu einer ernsthaften Gesundheitsbe-einträchtigung des Neugeborenen führen, die primäre oder persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) genannt wird und die sich darin zeigt, dass das Neugeborene schneller atmet und eine Blaufärbung der Haut aufweist. Diese Symptome beginnen normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Bitte informieren Sie in einem solchen Fall sofort Ihre Hebamme und/oder Ihren Arzt.
Wenn Sie in den letzten 3 Schwangerschaftsmonaten Paroxetin Medis eingenommen haben, so teilen Sie es bitte Ihrem Arzt mit, da es möglich ist, dass Ihr Baby nach der Geburt einige Beschwerden zeigt. Diese Symptome zeigen sich üblicherweise innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Zu diesen Beschwerden zählen die Unfähigkeit richtig zu schlafen oder zu trinken, Schwierigkeiten beim Atmen, eine bläuliche Hautfärbung oder eine höhere oder zu niedrige Körpertemperatur, Erbrechen, ständiges Schreien, steife oder schlaffe Muskeln, Teilnahmslosigkeit, Zittern, zu niedriger Blutzuckerspiegel, nervöses Zittern oder Krampfanfälle. Sollte Ihr Baby nach der Geburt eines dieser Symptome zeigen, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, der Sie weiter beraten wird.
Stillzeit
Paroxetin kann in geringen Mengen in die Muttermilch übertreten. Wenn Sie Paroxetin einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit dem Stillen beginnen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann Nebenwirkungen hervorrufen (wie Schwindel, Schläfrigkeit oder Verwirrtheit) die Ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Reaktionsgeschwindigkeit beeinträchtigen können. Sollten Sie diese Nebenwirkungen verspüren, führen Sie kein Fahrzeug oder bedienen Sie keine Maschinen oder verrichten Sie keine sonstigen Tätigkeiten, die Ihre Wachsamkeit und Konzentration erfordern.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paroxetin Medis
Paroxetin Medis enthält Soja. Wenn sie allergisch gegenüber Erdnüssen oder Soja sind, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST PAROXETIN MEDIS EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Paroxetin Medis immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Einnahme von Paroxetin Medis sollte einmal täglich morgens mit Nahrung erfolgen. Die Tabletten sollten nicht gekaut, sondern ganz geschluckt werden.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene:
Depressive Erkrankungen:
Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg täglich.
Gewöhnlich tritt eine Besserung innerhalb von 1-2 Wochen nach Behandlungsbeginn ein.
Eine Dosiserhöhung darf nur nach Anweisung Ihres Arztes durchgeführt werden. Er kann entscheiden, die Dosis schrittweise um jeweils 10 mg zu erhöhen bis zu einer täglichen Höchstdosis von 50 mg.
Behandlungsdauer: Mindestens 6 Monate um sicher zu gehen, dass Sie beschwerdefrei sind.
Zwangsstörung:
Die Anfangsdosis beträgt 20 mg täglich: die Dosis wird schrittweise um jeweils 10 mg bis zur empfohlenen Dosis von 40 mg erhöht ist. Die tägliche Höchstdosis beträgt 60 mg.
Eine Dosiserhöhung darf nur nach Anweisung Ihres Arztes durchgeführt werden.
Behandlungsdauer: Einige Monate oder länger.
Panikstörung:
Die Anfangsdosis beträgt 10 mg täglich; die Dosis kann abhängig von der Wirkung und nach Anweisung des Arztes schrittweise um jeweils 10 mg bis zur empfohlenen Dosis von 40 mg täglich erhöht werden. Die tägliche Höchstdosis beträgt 60 mg.
Eine Dosiserhöhung darf nur nach Anweisung Ihres Arztes durchgeführt werden.
Behandlungsdauer: Einige Monate oder länger.
Soziale Angststörung / Soziale Phobie, generalisierte Angststörung und posttraumatische Belastungsstörung
Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg täglich. Die Höchstdosis beträgt 50 mg täglich.
Eine Dosiserhöhung darf nur nach Anweisung Ihres Arztes durchgeführt werden.
Behandlungsdauer: Bei einer Langzeit-Therapie sollte Ihr Arzt die Behandlung in regelmäßigen Abständen beurteilen.
Ältere Patienten:
Gleiche Anfangsdosis wie bei Erwachsenen, aber die Dosis sollte 40 mg täglich nicht überschreiten.
Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Paroxetin Medis sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paroxetin Medis ist erforderlich).
Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion:
Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein. Befolgen Sie die Anweisung Ihres Arztes.
Die Behandlung mit Paroxetin Medis sollte nicht plötzlich abgebrochen/unterbrochen werden und nur auf Anweisung Ihres Arztes erfolgen (siehe Abschnitt Wenn Sie die Einnahme von Paroxetin Medis abbrechen).
Wenn Sie eine größere Menge von Paroxetin Medis eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr Paroxetin Medis als in dieser Gebrauchsinformation angegeben oder von Ihrem Arzt verordnet eingenommen haben, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, die nächste Notaufnahme oder Apotheke.
Die häufigsten Symptome bei einer Überdosis sind Erbrechen, erweiterte Pupillen, Fieber, Änderungen des Blutdrucks, Kopfschmerzen, unfreiwillige Muskelkontraktionen, Ruhelosigkeit, Angst und erhöhter Herzschlag.
Wenn Sie die Einnahme von Paroxetin Medis vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Einnahme wie gewohnt fort.
Wenn Sie die Einnahme von Paroxetin Medis abbrechen
Beenden Sie die Behandlung mit Paroxetin Medis nicht ohne Absprache mit Ihrem Arzt, auch dann nicht, wenn Sie sich gut fühlen.
Wenn Sie die Einnahme von Paroxetin Medis nach einer gewissen Behandlungsdauer plötzlich beenden, können folgende Symptome auftreten:
Häufige Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100)
- Schwindelgefühl, Gefühl von Wackeligkeit oder Gleichgewichtsstörungen
- Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Stechen, brennendes Gefühl und (seltener) Stromschlaggefühle, einschliesslich im Kopf und Summen, Rauschen, Pfeifen, Klingeln oder andere andauernde Geräusche in den Ohren (Tinnitus)
- Schlafstörungen (lebhafte Träume, Albträume, Unfähigkeit zu schlafen)
- Angstgefühle
- Kopfschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
- Übelkeit
- Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß)
- Ruhelosigkeit oder Unruhe
- Zittern (Bibbern)
- Verwirrtheit oder Desorientierung
- Diarrhö (Durchfall)
- Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit
- Sehstörungen
- Pochender oder gesteigerter Herzschlag.
Wenn Sie die Behandlung mit Paroxetin Medis beenden, wird Ihr Arzt Ihnen helfen, Ihre Dosis langsam über einige Wochen oder Monate zu reduzieren – dies sollte zu verringerten Absetzsymptomen führen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die allmähliche Verringerung der Dosis in Schritten von 10mg pro Woche. Die meisten Patienten empfinden, dass alle Symptome beim Absetzen von Paroxetin Medis leicht sind und dass sie innerhalb von zwei Wochen von alleine verschwinden. Bei einigen Patienten sind diese Symptome schwerer und bleiben länger bestehen.
Wenn Sie beim Absetzen Ihrer Tabletten Absetzsymptome bekommen, kann Ihr Arzt entscheiden, dass Sie die Einnahme der Tabletten langsamer beenden sollen. Wenn Sie schwere Absetzsymptome bei Beendigung der Einnahme von Paroxetin Medis bekommen, benachrichtigen Sie Ihren Arzt. Er kann Sie dazu auffordern, Ihre Tabletten erneut einzunehmen und danach dann das Absetzen langsamer durchzuführen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Paroxetin Medis mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Arzneimittel haben Einfluss auf Paroxetin Medis oder können von Paroxetin Medis beeinflusst werden:
- Arzneimittel die Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, einschließlich Moclobemid) genannt werden, und zur Behandlung einer depressiven Erkrankung oder der Parkinson Erkrankung angewendet werden – siehe Paroxetin Medis darf nicht eingenommen werden, in dieser Gebrauchsinformation.
- Thioridazin oder Pimozid, Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen siehe Paroxetin Medis darf nicht eingenommen werden, in dieser Gebrauchsinformation.
- Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, oder andere Arzneimittel, die so genannten NSAIDs (nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel) wie Celecoxib, Etodolac, Diclofenac und Meloxicam, die bei Schmerzen und Entzündungen angewendet werden
- Tramadol, ein Schmerzmittel
- Arzneimittel, genannt Triptane, sowie Sumatriptan, die zur Behandlung von Migräne eingesetzt werden
- Andere Antidepressiva einschließlich anderer SSRIs und trizyklischen Antidepressiva wie Clomipramin, Nortriptylin und Desipramin
- Johanniskraut, ein pflanzliches Arzneimittel gegen Depression
- Fentanyl, ein Schmerzmittel und Anästhetikum
- Ein Nahrungsergänzungsmittel, genannt Tryptophan
- Arzneimittel wie Lithium, Risperidon, Perphenazin, Clozapin (genannt Antipsychotika) zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen
- Eine Kombination von Fosamprenavir und Ritonavir, welche zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt werden
- Phenorbarbital, Phenytoin, Natriumvalproat oder Carbamazepin, zur Behandlung von Krampfanfällen oder Epilepsie
- Atomoxetin zur Behandlung von Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHD)
- Procyclidin, um die Schüttellähmung, besonders bei der Parkinson Erkrankung, zu lindern
- Warfarin oder andere blutverdünnende Arzneimittel (so genannte Antikoagulanzien)
- Propafenon, Flecainid und Arzneimittel zur Behandlung von unregelmäßigem Herzschlag
- Metoprolol, ein Betablocker, zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzproblemen
- Rifampicin, zur Behandlung von Tuberkulose (TB) und Lepra
- Linezolid, ein Antibiotikum.
- Tamoxifen, ein Arzneimittel zur Behandlung von Brustkrebs und Infertilität
Bei Einnahme von Paroxetin Medis zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie sollten Paroxetin Medis mit Nahrung und vorzugsweise am Morgen einnehmen.
Trinken Sie während der Behandlung mit Paroxetin Medis keinen Alkohol. Alkohol kann Ihre Symptome oder Nebenwirkungen verstärken.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Paroxetin Medis Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen während der Behandlung eines der folgende Symptome auftritt:
Eventuell müssen Sie umgehend Ihren Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.
Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen1 bis 10 Behandelte von 1.000):
- Wenn Sie ungewöhnliche blaue Flecken oder Blutungen, einschliesslich Erbrechen von Blut oder Ausscheidung von Blut im Stuhl haben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
- Wenn Sie das Gefühl haben kein Wasser lassen zu können, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
Seltene Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
- Wenn Sie Krampfanfälle (Krämpfe) haben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
- Wenn Sie sich ruhelos fühlen oder nicht still sitzen oder still stehen können, kann es sein, dass Sie an etwas das Akathasie genannt wird, leiden. Bei einer Dosiserhöhung von Paroxetin Medis können sich diese Gefühle verschlimmern. Beim Auftreten solcher Empfindungen benachrichtigen Sie Ihren Arzt.
- Wenn Sie sich müde, schwach oder verwirrt fühlen und kraftlose, steife oder unkontrollierbare Muskeln haben, kann dies aufgrund eines zu niedrigen Natrium-Blutwert sein. Wenn Sie diese Symptome haben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt.
- Wenn Sie irgendwann Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder wenn Sie Suizidgedanken haben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
Sehr seltene Nebenwirkungen (betreffen weniger als 1 Behandelter von 10.000):
- Allergische Reaktione gegenüber Paroxetin Medis.
Wenn Sie einen roten und fleckigen Hautauschlag entwickeln, Schwellungen der Augenlider, des Gesichts, der Lippen, des Mundes oder der Zunge, Juckreiz oder Atemnot oder Schluckbeschwerden bekommen, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
- Blutungen des Magens oder der Eingeweide.
Wenn Sie Blut im Erbrochenen oder Stuhl bemerken, benachrichtigen Sie ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
- Wenn Sie einige oder alle der folgenden Symptome haben kann es sein, dass Sie ein so gennantes Serotonin-Syndrom haben. Diese Symptome sind: Gefühl der Verwirrtheit, Gefühl der Ruhelosigkeit, Schwitzen, Zittern, Schüttelfrost, Halluzinationen (merkwürdige Vorstellungen oder Geräusche), plötzliches Muskelzucken oder schneller Herzschlag. Wenn Sie dies erleben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt.
- Akutes Glaukom
Wenn ihre Augen schmerzen und Sie alles verschwommen sehen, benachrichtigen Sie Ihren Arzt.
Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
- Wenn Sie irgendwann Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder wenn Sie Suizidgedanken haben, benachrichtigen Sie Ihren Arzt oder gehen Sie umgehend in ein Krankenhaus.
Andere mögliche Nebenwirkungen während der Behandlung
Sehr häufige Nebenwirkungen (betreffen mehr als 1 Behandelten von 10)
Übelkeit, Änderung des sexuellen Antriebs oder der sexuellen Leistung (zum Beispiel Orgasmusstörung, und bei Männer Erektions- und Ejakulationsstörungen).
Häufige Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100):
Verringerter Appetit, erhöhter Cholesterinwert im Blut, Schlafstörungen oder Schläfrigkeit, abnorme Träume (einschließlich Alpträume), Schwindel, Zittern, Gefühl der Erregung, verschwommenes Sehen, Gähnen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Durchfall, Schwitzen, Müdigkeit, Gewichtszunahme, Erbechen, Kopfschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
Verwirrtheit, Halluzinationen, langsame oder unkontrollierte Bewegungen, auch der Zunge und des Mundes, steife Muskeln, schneller Puls, vorübergehende Erhöhung oder Reduzierung des Blutdrucks, Hautausschlag, Juckreiz, unfreiwilliges Wasserlassen (Inkontinenz), abnorme Erweiterung der Pupillen.
Seltene Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
Überaktives Verhalten oder rasende Gedanken (Manie), Ruhelosigkeit, Angst, das Gefühl von sich selbst gelöst zu sein (Depersonalisierung), Panikattacken, (diese Symptome können auch als Folge der zugrunde liegenden Krankheit auftreten), langsamer Puls, unnormale Produktion von Muttermilch bei Männern und Frauen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, erhöhte Leberwerte, Restless Legs Syndrom (RLS).
Sehr seltene Nebenwirkungen (betreffen weniger als 1 Behandelten von 10.000):
Eine zu geringe Anzahl von Blutplättchen im Blut, Leberveränderungen (Hepatitis, Gelbsucht und/oder Leberversagen), Sonnenlichtempfindlichkeit, anhaltende und schmerzende Peniserektion, Flüssigkeitsansamlung in Armen und Beinen.
Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Summen, Rauschen, Pfeifen, Klingeln oder andere anhaltende Geräusche in den Ohren (Tinnitus).
Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

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Weitere Informationen

Was Paroxetin Medis enthält
Der Wirkstoff ist Paroxetin.
Jede Filmtablette enthält 22,20 mg Paroxetinhydrochlorid, entsprechend 20 mg Paroxetin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern:
Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Mannitol (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose
Filmüberzug:
Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.), Poly(vinylalkohol), teilweise hydrolysiert, Titandioxid (E171), Talkum, entölte Phospholipide aus Sojabohnen (E322), Xanthangummi (E415).
Wie Paroxetin Medis aussieht und Inhalt der Packung
Runde, biconvexe, weiße bis cremefarbene Filmtablette, Durchmesser 10 mm, Bruchkerbe auf den Schrägkanten und beiden Seiten und Prägung P20 auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
Packungsgrößen
Blisterpackung: 14, 28, 56 Filmtabletten
Weißes, zylinderförmiges Tablettenbehältnis mit weißem Verschluss mit einem Trockenmittel (Silicagel): 20, 60, 100 Filmtabletten.
Pharmazeutischer Unternehmer
Medis ehf.
Reykjavikurvegur 78
220 Hafnarfjoerdur
Island
Hersteller
Actavis Ltd - Malta
BLB 016 Bulebel Industrial Estate
ZTN 3000 Zejtun
Malta
oder
Actavis hf.
Reykjavikurvegur 78
220 Hafnarfjoerdur
Island
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Deutschland Paroxetin Medis 20 mg Filmtabletten
Italien Paroxetina Medis 20 mg compresse rivestite con film
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt geändert im Dezember 2010

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Wirkstoff(e) Paroxetin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Medis ehf
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N06AB05
Pharmakologische Gruppe Antidepressiva

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden