Sterofundin HG 5 darf nicht angewendet werden,
bei:
- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile von Sterofundin HG 5
- Überwässerung
- Natrium- und Wassermangel (hypotone Dehydratation),
- Übersäuerung des Blutes wegen überhöhter Milchsäurespiegel
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), außer bei Unterzuckerung
- über normale Werte hinaus erhöhtem Blutzucker
- Störungen der Glukoseverwertung
- Bewusstlosigkeit infolge eines massiv erhöhten Blutzuckerspiegels
- starker Beeinträchtigung der Herzfunktion (Herzinsuffizienz),
- stark eingeschränkter Nierenfunktion mit sehr geringer oder fehlender Harnausscheidung,
- Hirnschwellung (Hirnödem) oder Wasser in der Lunge (Lungenödem),
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Sterofundin HG 5 anwenden.
Patienten mit akuter Krankheit, Schmerzen, Infektionen, Verbrennungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen oder nach Operationen und Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die ähnlich wirken wie Vasopressin (ein Hormon, das die Flüssigkeitsmenge im Körper reguliert), unterliegen einem besonderen Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (akute Hyponatriämie). Dieser kann zu einer Schwellung des Gehirns führen (hyponatriämische Enzephalopathie, Hirnödem), die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Kinder, Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit ernsten Erkrankungen des Gehirns wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Hirnschädigungen (Blutungen im Gehirn, Hirnprellung) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund eines zu niedrigen Natriumspiegels im Blut.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Sterofundin HG 5 ist erforderlich
- bei Zuständen von Bewusstlosigkeit unbekannter Ursache
- bei eingeschränkter Funktion von Herz, Lunge oder Nieren, insbesondere, wenn größere Menge der Lösung verabreicht werden sollen.
- erniedrigten Spiegeln von Natrium und Kalium im Blut
Bei Schädel-Hirn-Verletzungen muss je nach Ausprägung und Schwere der Verletzung die Gabe glukosehaltiger Infusionen in den ersten 24 Stunden nach Eintritt der Verletzung vermieden werden. In jedem Fall aber muss der Blutzuckerspiegel sehr sorgfältig kontrolliert werden.
Die Infusion muss beendet werden, wenn sich während der Infusion die Nierenfunktion weiter verschlechtert, d. h. die Harnausscheidung weiter zurückgeht oder völlig aufhört, und auch durch Gabe von Osmodiuretika (Mittel zur Steigerung der Harnausscheidung) nicht wieder in Gang gebracht werden kann.
Ältere Patienten benötigen u. U. geringere Mengen der Lösung.
Kontrollen des Blutzuckerspiegels und des Phosphatspiegels sollten in kurzen Zeitabständen durchgeführt werden.
Weiterhin sind Kontrollen des Flüssigkeitshaushalts, der Elektrolytspiegel im Blut und des Säure- Basen-Gleichgewichts erforderlich.
Anwendung von Sterofundin HG 5 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/ angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/ anzuwenden.
Ihr Arzt wird Ihnen diese Lösung nur mit Vorsicht verabreichen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel nehmen, die wie Vasopressin wirken oder die Wirkung von Vasopressin verstärken und das Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie) erhöhen:
- Carbamazepin und Oxcarbazepin, die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden
- Clofibrat, das zur Behandlung von hohen Blutfettwerten eingesetzt wird
- Vincristin und Ifosfamid, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden
- Cyclophosphamid, das zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden
- Antipsychotika, die zur Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt werden
- Narkotika, die zur Linderung starker Schmerzen eingesetzt werden
- Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die zur Linderung leichter bis mittelstarker Schmerzen und zur Behandlung von Entzündungen im Körper eingesetzt werden
- Chlorpropamid, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes mellitus (hoher Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten)
- Desmopressin, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes insipidus (starker Durst und dauernde Produktion großer Mengen von verdünntem Urin)
- Oxytocin, das bei der Entbindung eingesetzt wird
- Vasopressin und Terlipressin, die eingesetzt werden zur Behandlung von „blutenden Ösophagusvarizen“ (vergrößerte Venen in der Speiseröhre aufgrund von Leberproblemen)
- Amphetamine
- Diuretika oder Entwässerungstabletten, die die Menge an Urin erhöhen
Eine Reihe von Arzneimitteln kann die Glucoseverwertung bzw. -verträglichkeit beeinträchtigen. Dazu zählen beispielsweise bestimmte harntreibende Mittel (Thiazide, Schleifendiuretika) und Cortisonpräparate.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Soweit die Dosierungsangaben und Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, bestehen für die Anwendung während der Schwangerschaft keine weiteren Beschränkungen. Kontrollen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts sind jedoch erforderlich.
Stillzeit
Soweit bekannt, bestehen für die Anwendung während der Stillzeit keine besonderen Beschränkungen. Kontrollen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts sind jedoch erforderlich.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sterofundin HG 5 hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Unter Umständen kann jedoch von zugemischten Arzneimitteln eine beeinträchtigende Wirkung ausgehen.