Einnahme von Venlafaxin Hexal zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie Venlafaxin Hexal zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen können.
Beginnen oder beenden Sie die Einnahme von Arzneimitteln, einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel, Naturheilmittel oder pflanzlicher Heilmittel nicht, bevor Sie dies mit Ihrem Arzt oder Apotheker überprüft haben.
-
Monoaminoxidasehemmer, welche zur Behandlung von Depressionen oder Parkinson verwendet werden, dürfen nicht zusammen mit Venlafaxin Hexal eingenommen werden. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie dieses Arzneimittel während der vergangenen 14 Tage eingenommen haben (MAOI: siehe Abschnitt 2. „“)
-
Serotonin-Syndrom:
Ein potentiell lebensbedrohlicher Zustand oder Reaktionen, die dem malignen Neuroleptika-Syndrom (NMS) ähnlich sind (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) können unter der Behandlung mit Venlafaxin auftreten, besonders wenn es mit anderen Arzneimitteln eingenommen wird.
Beispiele für solche Arzneimittel sind:
-
Triptane (werden bei Migräne angewendet)
-
andere Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, z. B. SNRIs, SSRIs, trizyklische Antidepressiva oder Arzneimittel, die Lithium enthalten
-
Arzneimittel, die Amphetamine enthalten (zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Narkolepsie und Adipositas)
-
Arzneimittel, die Linezolid, ein Antibiotikum, enthalten (werden zur Behandlung von Infektionen angewendet)
-
Arzneimittel, die Moclobemid, einen MAOI, enthalten (werden zur Behandlung einer Depression angewendet)
-
Arzneimittel, die Sibutramin enthalten (wird bei Gewichtsreduktion angewendet)
-
Arzneimittel, die Tramadol, Fentanyl, Tapentadol, Pethidin oder Pentazocin enthalten (werden zur Behandlung bei starken Schmerzen angewendet)
-
Arzneimittel, die Dextromethorphan enthalten (werden zur Behandlung von Hustenanfällen angewendet)
-
Arzneimittel, die Methadon enthalten (werden zur Behandlung bei Opioid- Abhängigkeiten oder starken Schmerzen angewendet)
-
Arzneimittel, die Methylenblau enthalten (werden zur Behandlung hoher Spiegel von Methämoglobin im Blut angewendet)
-
Präparate, die Johanniskraut enthalten (auch Hypericum perforatum genanntes Naturheilmittel bzw. pflanzliches Heilmittel zur Behandlung einer leichten Depression)
-
Präparate, die Tryptophan enthalten (angewendet z. B. bei Schlafbeschwerden und Depressionen)
-
Antipsychotika (werden zur Behandlung von Symptomen wie das Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht da sind, Irrglaube, ungewöhnliches Misstrauen, unklare Gedankengänge und in sich gekehrt sein, verwendet)
Die Anzeichen und Symptome für ein Serotonin-Syndrom können eine Kombination aus dem Folgenden beinhalten:
Ruhelosigkeit, Sinnestäuschungen, Koordinationsverlust, beschleunigter Herzschlag, erhöhte Körpertemperatur, rasche Blutdruckänderungen, überaktive Reflexe, Durchfall, Koma, Übelkeit, Erbrechen.
In seiner schwersten Form kann das Serotonin-Syndrom dem malignen Neuroleptika-Syndrom (NMS) ähnlich sein. Anzeichen und Symptome für ein NMS können eine Kombination aus Fieber, beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen, schwerer Muskelsteifheit, Verwirrung und Anstieg von Muskelenzymen (wird durch einen Bluttest festgestellt) beinhalten.
Teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Arzt mit oder suchen Sie die Notfallambulanz des nächstgelegenen Krankenhauses auf, wenn Sie glauben, dass bei Ihnen ein Serotonin- Syndrom vorliegt.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Arzneimittel einnehmen/anwenden, welche Ihren Herzrhythmus beeinflussen können. Beispiele dafür schließen folgende Arzneimittel ein:
-
Antiarrhythmika wie z. B. Quinidin, Amiodaron, Sotalol oder Dofetilid (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
-
Antipsychotika wie z. B. Thioridazin (siehe auch oben unter Serotonin-Syndrom)
-
Antibiotika wie z. B. Erythromycin und Moxifloxacin (zur Behandlung von bakteriellen Infektionen)
-
Antihistaminika (zur Behandlung von Allergien)
Die folgenden Arzneimittel können ebenfalls mit Venlafaxin Hexal wechselwirken und sind mit Vorsicht anzuwenden. Besonders wichtig ist es, Ihrem Arzt oder Apotheker mitzuteilen, wenn Sie Arzneimittel einnehmen/anwenden, die die folgenden Wirkstoffe enthalten:
-
Ketoconazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen)
-
Haloperidol oder Risperidon (zur Behandlung psychiatrischer Leiden)
-
Metoprolol (ein Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzbeschwerden)
Einnahme von Venlafaxin Hexal zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Venlafaxin Hexal ist mit den Mahlzeiten einzunehmen (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Venlafaxin Hexal einzunehmen?“).
Trinken Sie keinen Alkohol während Sie Venlafaxin Hexal einnehmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, brechen Sie die Einnahme von Venlafaxin Hexal ab. Sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt bzw. suchen Sie die Notfallambulanz des nächstgelegenen Krankenhauses auf:
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Anschwellen des Gesichts, des Mundes, der Zunge, des Rachens, der Hände oder Füße und/oder erhabener juckender Hautausschlag (Nesselsucht), Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
-
Engegefühl in der Brust, pfeifendes Atmen, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen
-
schwerer Hautausschlag, Jucken oder Nesselausschlag (Quaddeln, erhabene rote oder blasse Hautflecken, die oft jucken)
-
Anzeichen und Symptome eines Serotonin-Syndroms wie Ruhelosigkeit, Sinnestäuschungen, Koordinationsverlust, beschleunigter Herzschlag, erhöhte Körpertemperatur, rasche Blutdruckänderungen, überaktive Reflexe, Durchfall, Koma, Übelkeit und Erbrechen. In seiner schwersten Form kann das Serotonin-Syndrom dem malignen neuroleptischen Syndrom (NMS) ähnlich sein. Anzeichen und Symptome für ein NMS können eine Kombination aus Fieber, beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen, schwerer Muskelsteifheit, Verwirrung und vermehrten Muskelenzymen (wird durch einen Bluttest festgestellt) beinhalten.
-
Anzeichen einer Infektion wie hohe Temperatur, Frösteln, Schüttelfrost, Kopfschmerz, Schwitzen, grippeartige Symptome. Dies kann durch eine Bluterkrankung bedingt sein, die zu einer erhöhten Infektionsgefahr führt.
-
schwerer Ausschlag, der zu starker Blasenbildung und Hautabschälung führen kann
-
unerklärliche Muskelschmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskeln. Dies kann ein Anzeichen für Rhabdomyolyse sein.
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Anzeichen und Symptome einer als „Stress-Kardiomyopathie“ bezeichneten Erkrankung, zu denen Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht und unregelmäßiger Herzschlag gehören können.
Andere Nebenwirkungen, die Sie Ihrem Arzt mitteilen müssen, beinhalten (die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen sind unten unter „Weitere Nebenwirkungen“ aufgelistet):
-
Husten, Keuchen und Kurzatmigkeit, die mit hoher Temperatur einhergehen können
-
schwarzer (teerartiger) Stuhl oder Blut im Stuhl
-
Juckreiz, Gelbfärbung der Haut oder Augen oder dunkler Urin, welche Symptome einer Leberentzündung (Hepatitis) sein können
-
Herzbeschwerden wie beschleunigte oder unregelmäßige Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
-
Beschwerden der Augen wie verschwommenes Sehen, erweiterte Pupillen
-
Beschwerden des Nervensystems wie Schwindelgefühl, Kribbeln (Ameisenlaufen), Bewegungsstörungen (Muskelspasmen oder Muskelsteifigkeit), Krampfanfälle oder Krämpfe
-
psychiatrische Beschwerden wie Hyperaktivität und wenn man sich ungewöhnlich übererregt fühlt
• Auswirkungen durch Absetzen (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Venlafaxin Hexal
einzunehmen?“, „Wenn Sie die Einnahme von Venlafaxin Hexal abbrechen“)
verlängerte Blutungsdauer – wenn Sie sich schneiden oder verletzen, könnte es etwas länger dauern als üblich, bis die Blutung stoppt.
Seien Sie unbesorgt, falls Sie kleine weiße Körnchen oder Kügelchen nach Einnahme dieses Arzneimittels in Ihrem Stuhl erblicken. Im Inneren der Venlafaxin Hexal Kapseln befinden sich Sphäroide bzw. kleine weiße Kügelchen, die den Wirkstoff (Venlafaxin) enthalten. Diese Sphäroide werden von der Kapsel in Ihren Magen-/Darm-Trakt abgegeben. Während die Sphäroide Ihren Magen-/Darm-Trakt entlangwandern, wird Venlafaxin langsam abgegeben. Das Sphäroid-„Gerippe“ bleibt ungelöst zurück und wird mit Ihrem Stuhl ausgeschieden. Auch wenn Sie eventuell Sphäroide in Ihrem Stuhl erblicken, wurde Ihre Venlafaxin-Dosis aufgenommen.
Weitere Nebenwirkungen, die auftreten können
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
-
Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Benommenheit
-
Schlaflosigkeit
-
Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung
-
Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß)
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
-
verminderter Appetit
-
Verwirrtheit, Gefühl, von sich selbst abgetrennt (oder abgehoben) zu sein, ausbleibender Orgasmus, Abnahme des geschlechtlichen Verlangens, Unruhe, Nervosität, ungewöhnliche Trauminhalte
-
Zittern, Gefühl der Ruhelosigkeit oder Unfähigkeit, still zu sitzen oder zu stehen, Kribbeln (Ameisenlaufen), Geschmacksveränderungen, erhöhte Muskelspannung
-
Sehstörungen einschließlich verschwommenes Sehen, geweitete Pupillen, Unfähigkeit des Auges, sich automatisch von fernen an nahe Objekte anzupassen (Akkommodationsstörungen)
-
Ohrgeräusche (Tinnitus)
-
rascher Herzschlag, Herzklopfen
-
Blutdruckanstieg, Erröten
-
Kurzatmigkeit, Gähnen
-
Erbrechen, Durchfall
-
milder Ausschlag, Jucken
-
erhöhte Häufigkeit des Harnlassens, Harnverhaltung, Schwierigkeiten beim Harnlassen
-
Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation, z. B. verstärkte Blutung oder vermehrt unregelmäßige Blutung, Ejakulations- und Orgasmusstörungen (beim Mann), Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion, Impotenz)
-
Schwäche (Asthenie), Erschöpfung, Schüttelfrost
-
Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme
-
erhöhter Cholesterinspiegel
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
-
Überaktivität, rasende Gedanken und vermindertes Schlafbedürfnis (Manie)
-
Sinnestäuschungen, Gefühl, von der Wirklichkeit abgetrennt (oder abgehoben) zu sein, Orgasmusstörungen, Fehlen von Gefühlen oder Emotionen, Gefühl, übererregt zu sein, Zähneknirschen
-
Ohnmachtsanfälle, unwillkürliche Muskelbewegungen, Beeinträchtigung der Koordination und des Gleichgewichts
-
Schwindelgefühl (vor allem nach zu schnellem Aufstehen), Blutdruckabfall
-
Erbrechen mit blutigem Auswurf, schwarzer, teerartiger Stuhl oder Blut im Stuhl, was ein Anzeichen für eine innere Blutung sein kann
-
Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht, Hautblutungen (blaue Flecken), ungewöhnlicher Haarausfall
-
unfreiwilliger Harnverlust (Inkontinenz)
-
Steifigkeit, Verkrampfungen und unwillkürliche Bewegungen der Muskeln
-
geringe Veränderungen der Leberenzyme im Blut
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
-
Krampfanfälle
-
Husten, Keuchen und Kurzatmigkeit, die mit hoher Temperatur einhergehen können
-
Orientierungslosigkeit und Verwirrung, oft von Trugbildern begleitet (Delirium)
-
übermäßige Wassereinlagerung (bekannt als SIADH)
-
verringerte Natrium-Blutspiegel
-
starke Augenschmerzen und verschlechtertes oder verschwommenes Sehen
-
abnorme, schnelle oder unregelmäßige Herztätigkeit, was zu Ohnmacht führen kann
-
starke Bauch- oder Rückenschmerzen (was auf ernste Darm-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsen-Probleme hinweisen könnte)
-
Juckreiz, gelbe Haut oder Augen, dunkler Urin oder grippeähnliche Symptome, welche Symptome einer Leberentzündung sind (Hepatitis)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
-
verlängerte Blutungen, die ein Anzeichen für eine reduzierte Zahl an Blutplättchen sein können, was zu einem erhöhten Risiko führt, blaue Flecken zu entwickeln oder zu bluten
-
abnorme Milchbildung
-
unerwartete Blutungen, z. B. Zahnfleischbluten, Blut im Urin oder in Erbrochenem, oder das Auftreten von unerwarteten Blutergüssen oder verletzten Blutgefäßen (geplatzten Adern)
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
-
Gedanken, sich das Leben zu nehmen und Neigung zu suizidalem Verhalten: Fälle von Gedanken, sich das Leben zu nehmen und suizidalem Verhalten wurden während oder unmittelbar nach dem Absetzen der Behandlung mit Venlafaxin berichtet (siehe Abschnitt 2. „“).
-
Aggression
-
Schwindel
-
Schwere vaginale Blutungen kurz nach der Geburt (postpartale Hämorrhagie), siehe weitere Informationen unter Schwangerschaft in Abschnitt 2
Venlafaxin Hexal verursacht manchmal Nebenwirkungen, die Sie möglicherweise nicht erkennen, wie z. B. ein Blutdruckanstieg oder Störungen der Herzfrequenz, leichte Veränderungen der Werte der Leberenzyme, des Natrium- oder Cholesterinspiegels im Blut. Seltener kann Venlafaxin Hexal die Funktion Ihrer Blutplättchen verringern und zu einem erhöhten Risiko für Hautblutungen (blaue Flecken) und Blutungen führen. Daher kann es sein, dass Ihr Arzt gelegentlich Blutuntersuchungen bei Ihnen durchführen möchte, vor allem, wenn Sie Venlafaxin Hexal über längere Zeit einnehmen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.