Was sollte dazu beachtet werden?
Buprenorphin-Mepha muss genau so eingenommen werden, wie vom Arzt oder der Ärztin verschrieben.
Unter Missbrauch oder nicht vorschriftsmässiger Einnahme von Buprenorphin-Mepha bzw. unter gleichzeitiger Einnahme von Buprenorphin-Mepha und Benzodiazepinen (Tranquilizer) sind Todesfälle durch Atemstillstand aufgetreten.
Geben Sie Buprenorphin-Mepha Sublingualtabletten nicht an andere Personen weiter.
Wann darf Buprenorphin-Mepha nicht angewendet werden?
Buprenorphin-Mepha darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Buprenorphin oder einen der Hilfsstoffe von Buprenorphin-Mepha sind,
- wenn Sie schwere Atemprobleme haben,
- wenn Sie schwere Leberprobleme haben,
- bei akutem Alkoholmissbrauch,
- wenn Sie alkoholbedingt an Zittern, starkem Schwitzen, Angstzuständen, Verwirrtheit oder Halluzinationen leiden (Delirium tremens),
- bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren.
Wann ist bei der Einnahme von Buprenorphin-Mepha Vorsicht geboten?
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn
- Sie vor kurzem eine Kopfverletzung oder eine Erkrankung des Gehirns hatten.
- Sie einen niedrigen Blutdruck haben.
- Sie an Erkrankungen der Harnwege leiden (bei Männern insbesondere in Zusammenhang mit einer Prostatavergrösserung).
- bei Ihnen ein Asthma bronchiale oder sonstige Atemprobleme vorliegen.
- bei Ihnen eine Nierenerkrankung vorliegt.
- bei Ihnen eine Lebererkrankung wie z.B. Hepatitis vorliegt.
- bei Ihnen eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.
- bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) vorliegt.
- Sie an Depressionen oder anderen Erkrankungen, die mit Antidepressiva behandelt werden, leiden. Die Anwendung dieser Arzneimittel zusammen mit Buprenorphin-Mepha kann zu einem Serotoninsyndrom, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung, führen (siehe «Anwendung von Buprenorphin-Mepha mit anderen Arzneimitteln»).
Atemprobleme
Einige Menschen starben infolge eines Atmungsversagens (Atemstillstand), weil sie Buprenorphin missbräuchlich oder zusammen mit anderen das zentrale Nervensystem dämpfenden Stoffen wie z.B. Alkohol, Benzodiazepinen (Tranquilizern) oder anderen Opioiden angewendet haben.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Buprenorphin-Mepha kann schlafbezogene Atmungsstörungen wie Schlafapnoe (Atempausen während des Schlafs) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut) verursachen. Die Anzeichen können Atempausen während des Schlafs, nächtliches Erwachen aufgrund von Atemnot, Schwierigkeiten beim Durchschlafen oder übermässige Tagesmüdigkeit umfassen. Wenn Sie oder eine andere Person diese Symptome beobachten, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann eine Dosisreduktion in Betracht ziehen.
Leberschäden
Fälle von Leberschäden wurden beschrieben, insbesondere in Zusammenhang mit einer missbräuchlichen Anwendung. Diese Schädigungen könnten auf Virusinfektionen (chronische Hepatitis C), Alkoholmissbrauch, Magersucht (Anorexie) oder andere Arzneimittel zurückzuführen sein. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann regelmässige Blutuntersuchungen durchführen, um den Zustand Ihrer Leber zu überwachen.
Wenn bei Ihnen Symptome wie eine schwere Müdigkeit oder Juckreiz auftreten oder bei einer Gelbfärbung Ihrer Haut oder Ihrer Augen, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit Sie eine geeignete Behandlung erhalten können.
Entzugsymptome
Dieses Arzneimittel kann Entzugssymptome hervorrufen, wenn Sie es früher als 6 Stunden nach der Anwendung eines kurzwirksamen Opioids (z.B. Morphin, Heroin) oder weniger als 24 Stunden nach der Anwendung eines langwirksamen Opioids (z.B. Methadon) anwenden.
Buprenorphin-Mepha kann auch dann Entzugssymptome hervorrufen, wenn Sie es plötzlich absetzen.
Blutdruck
Bei Anwendung dieses Arzneimittels kann es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen, der Schwindel hervorruft, wenn Sie plötzlich aus dem Sitzen oder dem Liegen aufstehen.
Abhängigkeit
Dieses Arzneimittel kann süchtig machen.
Diagnose nicht suchtassoziierter Erkrankungen
Dieses Arzneimittel kann Schmerzsymptome verschleiern, die für die Diagnose bestimmter Erkrankungen von Bedeutung sein könnten. Vergessen Sie nicht, Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin zu informieren, wenn Sie dieses Arzneimittel anwenden.
Anwendung von Buprenorphin-Mepha mit anderen Arzneimitteln
Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, bevor Sie Buprenorphin-Mepha zusammen mit anderen, insbesondere den folgenden Medikamenten, anwenden:
Benzodiazepine (Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen oder Schlafstörungen) wie z.B. Diazepam, Temazepam, Alprazolam. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Ihnen die korrekte Dosis verschreiben. Die Einnahme der falschen Dosis Benzodiazepine kann zum Tod durch Atmungsversagen (Atemstillstand) oder durch Kreislaufkollaps führen.
Deshalb sollte die gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungsoptionen nicht möglich sind. Falls Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen Buprenorphin-Mepha jedoch trotzdem zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln verordnet, müssen Dosis und Dauer der Begleitbehandlung von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin begrenzt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte über die oben genannten Anzeichen und Symptome zu informieren. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie solche Symptome bemerken.
- Andere Arzneimittel, die Sie möglicherweise schläfrig machen und die zur Behandlung von Krankheiten wie Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Konvulsionen/Krampfanfällen, Schmerzen eingesetzt werden. Diese Art von Arzneimitteln setzt Ihre Aufmerksamkeit herab und erschwert das Führen von Fahrzeugen sowie das Bedienen von Maschinen. Deren Kombination mit Buprenorphin-Mepha verstärkt die dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem und kann zu starker Benommenheit führen.
Unten finden Sie eine Auflistung dieser Art von Arzneimitteln: - andere opioidhaltige Arzneimittel wie Methadon, bestimmte Schmerzmittel und Hustenblocker.
Antidepressiva (zur Behandlung von Depressionen), z.B. Isocarboxazid, Phenelzin, Selegilin, Tranylcypromin und Valproat, können die Wirkungen dieses Arzneimittels verstärken.sedative H1-Rezeptorantagonisten (zur Behandlung allergischer Reaktionen), z.B. Diphenhydramin und Chlorphenamin.Barbiturate (die als Schlaf- oder Beruhigungsmittel eingesetzt werden), z.B. Phenobarbital, Secobarbital.Tranquilizer (die als Schlaf- oder Beruhigungsmittel eingesetzt werden), z.B. Chloralhydrat.Antidepressiva wie Moclobemid, Tranylcypromin, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Duloxetin, Venlafaxin, Amitriptylin, Doxepin oder Trimipramin. Diese Arzneimittel können mit Buprenorphin-Mepha in Wechselwirkung treten, und bei Ihnen können Symptome wie unwillkürliche, rhythmische Kontraktionen von Muskeln, einschliesslich der Muskeln, die die Bewegung des Auges kontrollieren, Aufgeregtheit, Halluzinationen, Koma, übermässiges Schwitzen, Zittern, übertriebene Reflexe, erhöhte Muskelanspannung und Körpertemperatur über 38°C auftreten (sogenanntes «Serotonin-Syndrom»). Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.Clonidin (zur Behandlung von Bluthochdruck) kann die Wirkungen dieses Arzneimittels verstärken.Antiretrovirale Arzneimittel (zur Behandlung von AIDS), z.B. Ritonavir, Nelfinavir und Indinavir, können die Wirkungen dieses Arzneimittels verstärken.bestimmte Antimykotika (zur Behandlung von Pilzinfektionen), z.B. Ketoconazol, Itraconazol und bestimmte Antibiotika, können die Wirkungen dieses Arzneimittels verstärken.bestimmte Arzneimittel können die Wirkungen von Buprenorphin-Mepha abschwächen. Dies betrifft u.a. Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z.B. Carbamazepin oder Phenytoin) und Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin).Naltrexon und andere Opioidantagonisten können die therapeutische Wirkung von Buprenorphin-Mepha blockieren. Bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit Naltrexon kann es zum plötzlichen Auftreten lang anhaltender und starker Entzugserscheinungen kommen.Gestoden (ein Hormon) kann die Wirkungen dieses Arzneimittels verstärken.
Anwendung von Buprenorphin-Mepha mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Wenden Sie Buprenorphin-Mepha nicht zusammen mit alkoholischen Getränken an, da Alkohol die durch Buprenorphin-Mepha hervorgerufene Benommenheit und das Risiko eines Atmungsversagens verstärken könnte.
Nehmen Sie erst dann Speisen und Getränke zu sich, wenn sich die Tablette vollständig aufgelöst hat.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Starke Schmerzmittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Mittel gegen Epilepsie sowie Alkohol können diese Wirkung von Buprenorphin-Mepha verstärken. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt bzw, Ihrer Ärztin, ob Sie Auto fahren, Maschinen bedienen oder gefährliche Arbeiten ausführen dürfen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prostaglandinhemmern) überempflindlich reagieren, sollen Buprenorphin-Mepha 2 mg und 8 mg nicht anwenden.
Darf Buprenorphin-Mepha während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenn Sie schwanger sind oder beabsichtigen, schwanger zu werden oder wenn Sie stillen oder stillen möchten. Er bzw. Sie wird entscheiden, ob Ihre Behandlung mit einer alternativen Medikation fortgeführt werden soll.
Die Anwendung von Arzneimitteln wie Buprenorphin-Mepha während der Schwangerschaft, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft, kann beim Neugeborenen zu Entzugssymptomen inkl. Atemproblemen führen. Diese können mehrere Tage nach der Geburt auftreten.