Euthyrox®

Euthyrox®
Wirkstoff(e)Levothyroxin-Natrium
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberMerck (Schweiz) AG
ATC CodeH03AA01
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeSchilddrüsenpräparate

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Euthyrox enthält das synthetische Schilddrüsenhormon Levothyroxin, das mit dem von der Schilddrüse gebildeten Hormon völlig identisch ist. Euthyrox wird bei verschiedenen Formen einer Schilddrüsenunterfunktion zur Ergänzung des fehlenden Hormons angewendet. Bei Schilddrüsenüberfunktion kann Euthyrox gemeinsam mit einem Mittel zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion (Thyreostatikum) eingenommen werden, um eine stabilere Stoffwechsellage zu gewährleisten. Ausserdem dient Euthyrox zur Unterdrückung eines erneuten Tumorwachstums und zur Ergänzung fehlender Schilddrüsenhormone vor allem nach operativer Entfernung von bösartigen Tumoren (Malignomen) der Schilddrüse. Euthyrox wird auch angewendet zum Testen der Schilddrüsenfunktion, sowie zur Verhütung einer erneuten Kropfbildung nach einer Kropfoperation oder zur Behandlung eines gutartigen Kropfes.

Die bei Unterfunktion der Schilddrüse oft bestehenden Krankheitszeichen wie Antriebsarmut, Leistungsabfall, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, Veränderungen von Haut und Haaren oder Verstopfung werden durch die Behandlung mit Euthyrox beseitigt.

Das Arzneimittel darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Euthyrox Vorsicht geboten?

Informieren Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie an anderen Krankheiten leiden.

Falls Sie Symptome wie Erbrechen, Unwohlsein, Fieber, Hitzeintoleranz oder Haarausfall bemerken, sollten Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin Rücksprache nehmen.

Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Euthyrox verändern

Mittel gegen epileptische Anfälle (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate), Antibiotika (z.B. Rifampicin), Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (wie Lithiumpräparate, Johanniskraut), Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, Schmerzmittel, wassertreibende Arzneimittel, Blutverdünner, Arzneimittel gegen HIV-Infektionen (vom Typ Proteasehemmer), Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (vom Typ Tyrosinkinasehemmer).

Eine gleichzeitige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (Magensäureblocker) kann die Wirkung von Euthyrox verringern. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt/Ihre Ärztin die Dosierung von Euthyrox anpassen.

Eine gleichzeitige Einnahme von Orlistat (einem Arzneimittel zur Gewichtsreduktion) kann die Wirkung von Euthyrox verringern. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt/Ihre Ärztin die Dosierung von Euthyrox anpassen.

Colestyramin oder Colestipol gegen erhöhte Cholesterinspiegel (Lipidsenker) können die Aufnahme von Euthyrox aus dem Darm hemmen und sollten daher 4-5 Stunden nach Euthyrox eingenommen werden.

Aluminium- und calciumhaltige Arzneimittel gegen Magenübersäuerung oder Sodbrennen, Eisenpräparate zum Einnehmen können die Aufnahme von Euthyrox aus dem Darm hemmen und sollten deshalb mindestens 2 Stunden nach Euthyrox eingenommen werden.

Wenn Sie erstmals Östrogene («Pille» oder Hormonersatztherapie nach der Menopause) einnehmen oder das Arzneimittel wechseln, informieren Sie bitte Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin, da die Dosierung von Euthyrox gegebenenfalls angepasst werden muss.

Wenn Sie im Begriff sind, sich einer Laboruntersuchung zur Überwachung Ihrer Schilddrüsenhormonspiegel zu unterziehen, müssen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin und/oder das Laborpersonal darüber informieren, dass Sie Biotin (auch als Vitamin H, Vitamin B7 oder Vitamin B8 bekannt) einnehmen bzw. bis vor kurzem eingenommen haben. Biotin kann die Ergebnisse Ihrer Laboruntersuchungen beeinflussen. Je nach Untersuchung können die Ergebnisse aufgrund des Biotins fälschlicherweise erhöht oder fälschlicherweise verringert sein. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Sie möglicherweise bitten, die Einnahme von Biotin zu beenden, bevor die Laboruntersuchungen bei Ihnen durchgeführt werden. Sie sollten sich ausserdem bewusst sein, dass andere Produkte, die Sie eventuell einnehmen, wie z.B. Multivitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel für Haare, Haut und Nägel, ebenfalls Biotin enthalten können. Dies könnte sich auf die Ergebnisse von Laboruntersuchungen auswirken. Bitte informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin und/oder das Laborpersonal, wenn Sie solche Arzneimittel oder Produkte einnehmen.

Euthyrox kann die Wirkung von folgenden Arzneimitteln verändern

Arzneimittel, welche die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels verbessern (Herzglykoside), Kreislaufanregende Arzneimittel, Arzneimittel gegen Depressionen vom Typ trizyklische Antidepressiva.

Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika): Der Blutzuckerspiegel ist regelmässig zu kontrollieren. Unter Umständen wird Ihr Arzt resp. Ihre Ärztin die Dosis des blutzuckersenkenden Arzneimittels anpassen.

Blutverdünner: Eine regelmässige Kontrolle der Blutgerinnung ist erforderlich.

Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln

Sojaprodukte können die Aufnahme von Euthyrox verringern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin falls Sie regelmässig Sojaprodukte konsumieren.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.

Darf Euthyrox während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Einnahme von Euthyrox lückenlos weitergeführt werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, in welcher Dosierung Sie während der Schwangerschaft oder Stillzeit Euthyrox einnehmen müssen. Informieren Sie Ihren Arzt, Ihre Ärztin, wenn Sie eine Schwangerschaft planen, resp. schwanger sind oder stillen.

Wie wird es angewendet?

Allgemeine Dosierungsanweisungen

Die gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern, mindestens ½ Stunde vor dem Frühstück, unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Falls nötig können die Tabletten geteilt werden.

Die erforderliche tägliche Dosis ist individuell unterschiedlich und wird durch den Arzt oder die Ärztin anhand labordiagnostischer und klinischer Untersuchungen festgelegt.

Übliche Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Die übliche Anfangsdosis für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren beträgt 25-50 µg täglich. Erhöhung der Tagesdosis in Abständen von 2-4 Wochen gemäss Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin, um jeweils 25-50 µg bis zur Normalisierung des Stoffwechsels. Die Erhaltungsdosis beträgt in der Regel 100-200 µg pro Tag.

Bei älteren Patienten, Patienten mit Herzkrankheiten, mit seit langem bestehender oder schwerer Schilddrüsenunterfunktion oder solchen mit anderen Stoffwechselstörungen ist die Anfangsdosis niedriger.

Kinder

Bei Kindern wird die Dosis entsprechend dem Körpergewicht festgelegt.

Säuglinge erhalten die gesamte Tagesdosis mindestens ½ Stunde vor der ersten Tagesmahlzeit. Hierzu lässt man die Tabletten in etwas Wasser zerfallen und verabreicht die entstandene milchige Mischung mit etwas zusätzlichem Wasser sofort.

Halten Sie sich strikte an die vom Arzt bzw. von der Ärztin verordnete Dosis. Haben Sie versehentlich an einem Tag die Einnahme von Euthyrox vergessen, so nehmen Sie am folgenden Tag nur Ihre normale Dosis ein. Eine erfolgreiche Behandlung setzt die regelmässige Einnahme des Arzneimittels voraus. Falls trotz mehrwöchiger Tabletteneinnahme die bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen auftretenden Krankheitszeichen weiter bestehen, sollte der Arzt oder die Ärztin aufgesucht werden, der/die gegebenenfalls über eine Erhöhung der Dosis entscheiden wird.

Bei Unterbrechung oder vorzeitiger Beendigung der Behandlung kann es zum Wiederauftreten von Krankheitssymptomen kommen, deren Art von der jeweiligen Grunderkrankung abhängig ist.

Behandlungsdauer

Die Behandlung mit Euthyrox erfolgt bei Schilddrüsenunterfunktion und nach Operation eines bösartigen Tumors der Schilddrüse meist lebenslang, bei gutartigem Kropf und zur Verhütung eines erneuten Kropfwachstums mehrere Monate bis Jahre. Bei Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion wird Euthyrox gleichlang wie das Arzneimittel zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion eingenommen. Schilddrüsenfunktionstest: Einnahme während 14-28 Tagen bis zur Durchführung des Szintigramms.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Euthyrox nicht eingenommen / angewendet werden?

Bei Überfunktion der Schilddrüse. Ausnahme: als Begleittherapie bei Einnahme eines Mittels zur Hemmung einer Schilddrüsenüberfunktion (nach Erreichen der normalen Stoffwechsellage).

Im Falle einer bekannten Überempfindlichkeit auf Levothyroxin oder auf einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung darf Euthyrox nicht eingenommen werden.

Euthyrox darf ebenfalls nicht angewendet werden bei akutem Herzinfarkt, Schmerzen und Engegefühl in der Brust (Angina pectoris), Herzschwäche mit gesteigertem Herzschlag, akuter Entzündung des Herzmuskels oder der Herzwand, sowie bei unbehandelten Funktionsstörungen der Nebennierenrinde oder der Hypophyse. Bei Schilddrüsenüberfunktion während der Schwangerschaft darf Euthyrox nicht zusammen mit einem Mittel zur Hemmung der Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatikum) eingenommen werden.

Euthyrox darf nicht zur Gewichtsreduktion eingenommen werden. Bei Patienten mit einer normalen Schilddrüsenfunktion zeigt Euthyrox keine gewichtsvermindernde Wirkung. Höhere Dosen können schwere oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen.

Welche Nebenwirkungen kann Euthyrox haben?

Allergische Reaktionen wie Gesichts- oder Halsschwellung (Angioödem), Gewichtsabnahme, psychische Störungen mit Verlust des Realitätsbezuges, Zittern, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, übermässig rascher Herzschlag (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen, Schmerzen im Brustkorb (Angina pectoris), Durchfall, vermehrtes Schwitzen können auftreten. In diesen Fällen sollten Sie Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin nehmen.

Informieren Sie auch Ihren Arzt, Apotheker, bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Nicht über 25°C lagern.

Zum Schutz vor Licht in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Hinweise

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Euthyrox enthalten?

Wirkstoffe

1 Tablette enthält je 25, 50, 75, 100, 125, 150, 175 oder 200 µg Levothyroxinum Natricum

Hilfsstoffe

Mannitol, Maisstärke, Gelatine, Croscarmellose-Natrium, Citronensäure, Magnesiumstearat

Zulassungsnummer

54949 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Euthyrox? Welche Packungen sind erhältlich?

Sie erhalten Euthyrox in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Von allen Dosisstärken sind Packungen mit 100 teilbaren Tabletten erhältlich.

Zulassungsinhaberin

Merck (Schweiz) AG, Zug

Diese Packungsbeilage wurde im Februar 2023 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 12.07.2023

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Zulassungsinhaber
IBSA Institut Biochimique SA
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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