Capros akut 5 mg Kapseln sind ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate. Capros akut 5 mg Kapseln werden angewendet bei starken und stärksten Schmerzen bei Kindern ab 6 Jahren und Erwachsenen.
Wirkstoff(e) | Morphin |
Zulassungsland | DE |
Zulassungsinhaber | Ethypharm |
Suchtgift | 1 |
Zulassungsdatum | 12.01.2006 |
ATC Code | N02AA01 |
Abgabestatus | Apothekenpflichtig |
Verschreibungsstatus | Betäubungsmittel |
Pharmakologische Gruppe | Opioide |
Capros akut 5 mg Kapseln sind ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate. Capros akut 5 mg Kapseln werden angewendet bei starken und stärksten Schmerzen bei Kindern ab 6 Jahren und Erwachsenen.
Kinder unter 6 Jahren dürfen Capros akut 5 mg Kapseln nicht einnehmen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Capros akut 5 mg Kapseln einnehmen. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Capros akut 5 mg Kapseln ist erforderlich bei
Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z. B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons (Kortisol) im Blut kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente verordnen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn während Anwendung von Capros akut 5 mg Kapseln folgende Symptome bei Ihnen auftreten:
Wird Morphin nach wiederholter Anwendung abgesetzt oder wird ein Gegenmittel (Opiatantagonist) angewendet, können Entzugserscheinungen auftreten (siehe Abschnitt 3 „Wenn Sie die Einnahme von Capros akut 5 mg Kapseln abbrechen“).
Capros akut 5 mg Kapseln sind vor und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden, da ein erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung besteht.
Verstopfung tritt unter einer Morphinbehandlung häufig auf. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Männer und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter sollten Capros akut 5 mg Kapseln nur dann einnehmen, wenn sie eine wirksame Verhütungsmethode anwenden (siehe „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“).
Bei älteren Menschen sind Capros akut 5 mg Kapseln besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3).
Die Anwendung von Capros akut 5 mg Kapseln kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Capros akut 5 mg ist für den oralen Gebrauch bestimmt. Eine missbräuchliche Verabreichung von Capros akut 5 mg durch Injektion kann wegen der sonstigen Bestandteile zu schwerwiegenden, potentiell tödlichen unerwünschten Ereignissen führen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie eines der nachstehend genannten Arzneimittel bzw. Arzneimittel gegen die folgenden Beschwerden und Erkrankungen einnehmen:
Capros akut 5 mg Kapseln sollten nicht gleichzeitig mit sog. MAO-Hemmern (Arzneimittel gegen Depressionen) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmern innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe von Pethidin (ein anderes Opioid) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Die gleichen Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Capros akut 5 mg Kapseln nicht auszuschließen.
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und Alkohol oder bestimmten Arzneimitteln kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere zur Beeinträchtigung der Atemfunktion, Sedierung, zu niedrigem Blutdruck oder Koma führen. Bitte informieren Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Arzneimittel gegen Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können einige Nebenwirkungen von Morphin verstärken (z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel belasten, kann es zur Hemmung des Abbaus von Morphin kommen und damit zu einer erhöhten Morphinkonzentration im Blut. Hierdurch können die Wirkung und Nebenwirkungen von Morphin verstärkt werden.
Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.
Während der Anwendung von Capros akut 5 mg Kapseln dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Capros akut 5 mg Kapseln deutlich verstärken kann.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Tierstudien haben gezeigt, dass es zu Schädigungen der Nachkommen kommen kann, wenn die Muttertiere mit Morphin behandelt wurden. Daher dürfen Sie Capros akut 5 mg Kapseln in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt erachtet dies für zwingend notwendig und schätzt den Nutzen für Sie deutlich höher ein als das Risiko für das Kind.
Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollten Männern und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter Capros akut 5 mg Kapseln nur dann einnehmen, wenn sie eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
Wird Capros akut 5 mg Kapseln über einen längeren Zeitraum während der Schwangerschaft angewendet, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen Entzugssymptome (Abstinenzsymptome) auftreten, die durch einen Arzt behandelt werden sollten.
Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Daher darf während der Behandlung mit Capros akut 5 mg Kapseln nicht gestillt werden.
Capros akut 5 mg Kapseln können die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z. B. Autofahren können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Erhöhung der Dosis und bei einem Wechsel des Arzneimittels zu erwarten sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln. Daher dürfen Sie dann keine Kraftfahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen.
Bitte nehmen Sie Capros akut 5 mg Kapseln erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Hartkapsel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die Dosierung von Capros akut 5 mg Kapseln muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Die empfohlenen Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene betragen:
Alter bzw. Körpergewicht | Einzeldosis | Tagesgesamtdosis |
Kinder 6 - 12 Jahre (20 - 40 kg) | 1 - 2 Kapseln entsprechend 5 - 10 mg Morphinsulfat | 6 - 12 Kapseln entsprechend 30 - 60 mg Morphinsulfat |
Jugendliche 12 - 16 Jahre (40 - 50 kg) | 2 - 4 Kapseln entsprechend 10 - 20 mg Morphinsulfat | 12 - 24 Kapseln entsprechend 60 - 120 mg Morphinsulfat |
Jugendliche über 16 Jahre und Erwachsene | 2 - 12 Kapseln entsprechend 10 - 60 mg Morphinsulfat | bis 72 Kapseln entsprechend bis 360 mg Morphinsulfat |
Wenn die Wirkung nachlässt, können die Einzeldosen nach 4 – 6 Stunden wiederholt werden. Die maximalen Tagesdosen sollten das 4 – 6-Fache der Einzeldosen jedoch nicht überschreiten.
Für höhere Tagesdosen stehen besser geeignete Wirkstoffstärken zur Verfügung, die allein oder in Kombination mit Capros akut 5 mg Kapseln eingenommen werden können.
Nehmen Sie die Kapseln bitte – unabhängig von den Mahlzeiten – unzerkaut, ungeöffnet und ungeteilt mit ausreichend Flüssigkeit (1 Glas Wasser) ein.
Patienten mit Schluckbeschwerden können die Kapseln öffnen und den Inhalt nach Vermischen mit breiigen Speisen (Füree, Joghurt) einnehmen. Nach der Einnahme sollte ein Glas Wasser nachgetrunken werden. Der Kapselinhalt kann auch mit 30 – 50 ml Flüssigkeit über eine Sonde (Durchmesser ≥ 16 FG) verabreicht werden. Die Mischung sollte spätestens 30 Minuten nach der Zubereitung eingenommen bzw. über die Sonde verabreicht werden.
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage sollen Capros akut 5 mg Kapseln besonders vorsichtig dosiert werden.
Kinder unter 6 Jahren
Kinder unter 6 Jahren dürfen Capros akut 5 mg Kapseln nicht einnehmen.
Ältere Patienten
Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichem Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher muss bei diesen Patienten die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgen und/oder längere Dosisintervalle sind zu wählen. Gegebenenfalls müssen geringere Wirkstoffstärken angewendet werden.
Für eine Neueinstellung der Dosis können gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt angewendet werden, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Behandlung mit Tabletten, die über einen verzögerten Wirkmechanismus verfügen.
Grundsätzlich sollte die Dosis ausreichend hoch sein und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.
Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z. B. Operation, Plexusblockade), so muss nach dem Eingriff die Dosis neu eingestellt werden. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.
Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von Ihren Schmerzbeschwerden.
Capros akut 5 mg Kapseln sollten auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Capros akut 5 mg Kapseln erforderlich erscheint, sollte in kurzen Abständen eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf besser geeignete Darreichungsformen auszuweichen.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist eine Dosierung nach einem festen Zeitplan vorzuziehen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Capros akut 5 mg Kapseln zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie mehr Capros akut 5 mg Kapseln als verordnet eingenommen haben, informieren Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt.
Im Einzelnen können auftreten:
Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.
Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Autofahren.
Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll: Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe (z. B. Mund-zu-Mund-Beatmung).
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Capros akut 5 mg Kapseln einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer unzureichenden bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort.
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.
Beenden Sie die Behandlung mit Capros akut 5 mg Kapseln nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie die Behandlung mit Capros akut 5 mg Kapseln beenden möchten, fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie die Dosis langsam verringern können, damit Sie Entzugserscheinungen vermeiden können. Entzugserscheinungen können Körperschmerzen, Zittern, Restless-Legs-Syndrom (Bewegungsdrang in den Beinen und Füßen), Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, schneller Herzschlag und große Pupillen sein. Psychische Symptome sind ein ausgeprägtes Gefühl der Unzufriedenheit, Angst und Reizbarkeit.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wichtige Nebenwirkungen oder Symptome, auf die zu achten ist, und was zu tun ist, wenn Sie betroffen sind:
Schwere allergische Reaktion, die Atemnot oder Schwindel verursacht.
Wenn Sie von diesen wichtigen Nebenwirkungen betroffen sind, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt.
Einige Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben. Bitte informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bei sich bemerken:
Außerdem können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, aber auch missmutige Verstimmung)
• | Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, |
Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen |
Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz
Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Die Blisterpackung im Umkarton aufbewahren.
Capros akut 5 mg Kapseln sind durchsichtig hellblau, mit weißem Aufdruck „5 mg“ auf der Kapselhülle. Capros akut 5 mg Kapseln sind in Packungen mit 20, 50 oder 100 Kapseln erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
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Dieses Arzneimittel ist verschreibungspflichtig entsprechend der Betäubungsmittel- Verschreibungsverordnung.
Zuletzt aktualisiert am 20.08.2022
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