Bei Einnahme von Venlafaxin AL 150 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Sie dürfen Venlafaxin AL 150 mg nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar vor oder nach bestimmten anderen als "MAO-Hemmer" (eine andere Klasse von Arzneimitteln zur Behandlung depressiver Erkrankungen) bezeichneten Mitteln oder dem Antibiotikum Linezolid einnehmen. In diesem Fall können gefährliche Wechselwirkungen auftreten, die nur schwer behandelt werden können. Beachten Sie daher bitte die entsprechenden Hinweise unter Abschnitt 2. ?Venlafaxin AL 150 mg darf nicht eingenommen werden?.
Da es zu einem so genannten Serotonin-Syndrom kommen kann, müssen Sie bei einer Kombination von Venlafaxin AL 150 mg mit bestimmten anderen Wirkstoffen vorsichtig sein. Hierzu gehören besonders solche Arzneimittel, die serotonerge Botenstoffe im Nervensystem beeinflussen können. Beispiele sind Lithium, Triptane und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Das Serotonin-Syndrom kann u.a. durch die folgenden Symptome gekennzeichnet sein:
Unruhe,Verwirrtheit,
gesteigerte Reflexe, Muskelzuckungen,
Zittern, Schwitzen, Durchfall.
Wenn Sie Venlafaxin AL 150 mg gleichzeitig mit Ketoconazol (u.a. ein Mittel gegen Pilzinfektionen) einnehmen, können die Konzentrationen von Venlafaxin und seinem Hauptstoffwechselprodukt in Ihrem Blut ansteigen.
Wenn Sie Venlafaxin AL 150 mg gleichzeitig mit Haloperidol einnehmen, kann die Konzentration von Haloperidol (ein Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) in Ihrem Blut ansteigen. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre Haloperidol-Dosis anpassen.
Wenn Sie Venlafaxin gleichzeitig mit Clozapin (ein anderes Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) anwenden, kann die Konzentration von Clozapin in Ihrem Blut ansteigen. Bei einigen Personen waren erhöhte Clozapin-Konzentrationen von vorübergehenden Nebenwirkungen (z.B. Krampfanfälle) begleitet.
Während der gleichzeitigen Einnahme von Venlafaxin und Warfarin (ein Mittel, das die Gerinnungsfähigkeit des Blutes hemmt) wurde eine Verlängerung der Blutgerinnungszeit beobachtet. Wenn Sie mit Substanzen behandelt werden, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes hemmen, muss Ihr Arzt Sie regelmäßig und in kurzen Abständen untersuchen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie häufiger Arzneimittel mit dem Wirkstoff Cimetidin (in Mitteln zur Behandlung von Entzündungen und Geschwüren der Magen- und Darmschleimhaut) einnehmen. Es kann den Abbau von Venlafaxin im Körper beeinflussen. Gewöhnlich hat dies keine wahrnehmbaren Folgen und es ist keine Anpassung der eingenommenen Venlafaxin-Menge erforderlich. Eine Ausnahme bilden ältere Menschen und Personen mit gestörter Leberfunktion. Bei diesen Personengruppen könnte die genannte Wechselwirkung möglicherweise stärker ausgeprägt sein. Daher benötigen diese Personen gegebenenfalls zu Beginn der Behandlung eine niedrigere Menge von Venlafaxin AL 150 mg. Wenn Sie Venlafaxin AL 150 mg gleichzeitig mit Cimetidin einnehmen, müssen Sie und Ihr Arzt verstärkt auf mögliche Nebenwirkungen achten.
Wenn Sie Venlafaxin AL 150 mg gleichzeitig mit Imipramin (ein anderer Wirkstoff zur Behandlung depressiver Erkrankungen) einnehmen, können die Wirkung und die Nebenwirkungen von Imipramin verändert werden.
Wenn Sie Venlafaxin gleichzeitig mit Metoprolol (ein Mittel, das u.a. zur Behandlung des Bluthochdrucks verwendet wird) einnehmen, kann die Konzentration von Metoprolol in Ihrem Blut ansteigen. Es ist nicht bekannt, ob diese Wechselwirkung bedeutende Auswirkungen hat.
Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Behandlung mit Venlafaxin in Kombination mit Wirkstoffen zur Gewichtsreduktion, einschließlich Phentermin, sind nicht erwiesen. Eine Kombination von Venlafaxin mit solchen Stoffen wird daher nicht empfohlen. Venlafaxin ist nicht für die Gewichtsreduktion zugelassen.
Sie müssen auch dann vorsichtig sein, wenn bei Ihnen vor der Anwendung von Venlafaxin AL 150 mg eine Elektrokrampftherapie durchgeführt wurde. Bei einer Elektrokrampftherapie handelt es sich um elektrisch herbeigeführte Heilkrämpfe. Es liegen noch keine Erfahrungen zur gleichzeitigen Anwendung von Heilkrämpfen und Venlafaxin AL 150 mg vor.
Bei Einnahme von Venlafaxin AL 150 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Venlafaxin AL 150 mg sollte zusammen mit einer Mahlzeit und einer größeren Menge Flüssigkeit (1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Venlafaxin AL 150 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Bei mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
Selten: Bei weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: Bei weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Behandlung und bei höheren Dosen auf.
Sehr häufig:
Übelkeit.
Mundtrockenheit.
Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß).
Häufig:
Schwindel, übermäßig beruhigende Wirkung, Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder taubes Gefühl, Zittern, erhöhte Muskelspannung.
Störungen der Akkommodation (Einstellung des Auges auf Nah- oder Fernsehen), Pupillenerweiterung, Sehstörungen.
Gähnen.
Erbrechen, Verstopfung.
Probleme beim Wasserlassen (meistens Verzögerung).
Appetitlosigkeit, erhöhte Cholesterinwerte (insbesondere bei längerer Anwendung und möglicherweise höherer Dosierung), Gewichtsabnahme.
Blutdruckanstieg, Erweiterung der Blutgefäße (die sich meist in Form von Hitzewallungen äußert).
Schwäche/Erschöpfung.
Beim Mann Ejakulations-, Orgasmus- und Potenzstörungen, wie z.B. Ausbleiben des Orgasmus (Anorgasmie) oder Unfähigkeit, eine des zu erzielen oder beizubehalten (erektile Dysfunktion).
Schlaflosigkeit, Nervosität, ungewöhnliche Trauminhalte, Abnahme des sexuellen Verlangens.
Gelegentlich:
Herzjagen.
Veränderungen des Geschmacksempfindens, kurze Ohnmachtsanfälle, Muskelzuckungen.
Ohrgeräusche (Tinnitus).
Durchfall (Diarrhö).
Harnverhaltung.
Ausschlag, Haarausfall, kleinflächige Hautblutungen, Hautverfärbung durch Bluteintritt in die Gewebe aus verletzten Blutgefäßen (Bluterguss, Ekchymose)
Gewichtszunahme, Abnahme der Natriumkonzentration im Blut.
Niedriger Blutdruck, Blutdruckabfall beim Aufstehen.
Schleimhautblutungen, Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber Licht.
Veränderungen der Leberwerte.
Bei der Frau Orgasmusstörungen, verstärkte und verlängerte Monatsblutung (Menorrhagie).
Unbewusstes Knirschen mit den Zähnen, Teilnahmslosigkeit, Sinnestäuschungen, Bewegungsdrang.
Selten:
Verlängerte Blutungsdauer, Verminderung der Blutplättchen (Thrombopenie).
Krampfanfälle; malignes neuroleptisches Syndrom mit Fieber, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems (z.B. Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstseinstrübungen); Serotonin-Syndrom, gekennzeichnet durch mehrere der folgenden Symptome: Erregung, Verwirrtheit, gesteigerte Reflexe, Muskelzuckungen, Zittern, Schwitzen, Durchfall.
Syndrom der unangemessenen Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (SIADH). Dieses Syndrom ist u.a. durch eine erniedrigte Natriumkonzentration im Blut gekennzeichnet.
Leberentzündung.
Manie.
Psychomotorische Unruhe/Akathisie (Unfähigkeit zum ruhigen Sitzenbleiben, siehe auch Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Venlafaxin AL 150 mg ist erforderlich?).
Sehr selten:
Veränderungen im Elektrokardiogramm mit Veränderungen der Erregungsleitung und der Herzfrequenz (QT- und QRS-Verlängerung, Kammerflimmern, ventrikuläre Tachykardie einschließlich Torsade de Pointes).
Veränderungen des Blutbildes (Abnahme der Anzahl bestimmter Blutzellen: Agranulozytose, aplastische Anämie, Neutropenie, Panzytopenie).
Bewegungsstörungen (extrapyramidale Reaktionen, z.B. abnorme Muskelspannungen [Dystonien] und abnorme Bewegungsabläufe [Dyskinesie]).
Erhöhter Augeninnendruck in Form eines Engwinkelglaukoms (bzw. Winkelblockglaukoms, eine besondere Form des ?grünen Stars?).
Eosinophilie (Zunahme bestimmer Blutzellen) in der Lunge.
Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Schwere Hautveränderungen u.a. mit Blasenbildung und Schädigung von Haut und Schleimhäuten (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom), Hautjucken, Nesselsucht (Urtikaria).
Muskelzelluntergang der Bewegungsmuskulatur (Rhabdomyolyse).
Erhöhung der Konzentrationen des Hormons Prolaktin im Blut.
Akute allergische Reaktionen.
Delirium.
Häufigkeit nicht bekannt:
Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten.
Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Venlafaxin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Venlafaxin AL 150 mg ist erforderlich?).
Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
In klinischen Studien mit Kindern und Jugendlichen ähnelte das Nebenwirkungsprofil insgesamt dem von Erwachsenen. Wie bei Erwachsenen wurden verminderter Appetit, Gewichtsabnahme, Blutdruckanstieg und erhöhte Cholesterinwerte festgestellt. Außerdem wurden Bauchschmerzen, Bewegungsdrang, gestörte Verdauung (Dyspepsie), kleinflächige Hautblutungen, Nasenbluten und Muskelschmerzen (Myalgie) beobachtet.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Venlafaxin AL 150 mg
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien) Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen.
Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück; bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und/oder länger bestehen bleiben. Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Venlafaxin AL 150 mg nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Venlafaxin AL 150 mg ist erforderlich? und 3. ?Wie ist Venlafaxin AL 150 mg einzunehmen??).
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Die meisten Nebenwirkungen klingen von selbst ab. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Nebenwirkungen bestehen bleiben.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn bei Ihnen eines der folgenden Einzelsymptome oder eine der folgenden Symptomkombinationen auftritt: Nicht erklärbarer Hautausschlag, Hautverfärbungen oder Schwellungen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.