L-Thyroxin „Henning“ darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Levothyroxin-Natrium oder einen der sonstigen Bestandteile von L-Thyroxin „Henning“ sind,
- wenn Sie eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion haben,
- wenn Sie unter einer unbehandelten Unterfunktion der Nebennierenrinde leiden,
- wenn Sie eine unbehandelte Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse haben,
Ältere Kropfpatienten mit normaler Schilddrüsenfunktion sollten L-Thyroxin „Henning“ nicht einnehmen, wenn sie:
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie L-Thyroxin „Henning“ nicht zusammen mit Medikamenten zur Hemmung der Schilddrüsenfunktion verwenden (siehe auch unter dem Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ ist erforderlich
Bevor Sie L-Thyroxin „Henning“ einnehmen, müssen folgende Erkrankungen oder Beschwerden von Ihrem Arzt ausgeschlossen bzw. behandelt werden:
- Erkrankung der Herzkranzgefäße,
- Schmerz in der Herzgegend mit Beengungsgefühl (Angina pectoris),
- Herzschwäche,
- Herzinfarkt,
- Bluthochdruck,
- Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse und/oder der Nebennierenrinde,
- das Vorliegen von Bereichen in der Schilddrüse, die unkontrolliert Schilddrüsenhormon produzieren.
Bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen (bei zu raschem Herzschlag) oder lange bestehender Schilddrüsenunterfunktion:
Sie müssen zu hohe Schilddrüsen-Hormonspiegel vermeiden. Ihr Arzt wird daher während der Behandlung mit L-Thyroxin „Henning“ sorgfältig auf Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion achten und häufig Kontrollen der Schilddrüsenwerte durchführen (siehe unter 3. „Wie ist L-Thyroxin „Henning“ einzunehmen?“).
Bei älteren Patienten mit Kropf und normaler Schilddrüsenfunktion:
Informieren Sie vor Beginn der Behandlung Ihren Arzt wenn Sie bereits früher einen Herzinfarkt erlitten haben oder derzeit an Schmerzen in der Herzgegend mit Beengungsgefühl (Angina pectoris) leiden.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, die durch eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse verursacht wird:
Ihr Arzt wird prüfen, ob gleichzeitig eine Nebennierenrinden-Unterfunktion vorliegt. Diese muss vor der Behandlung mit L-Thyroxin „Henning“ behandelt werden.
Bei einem Knotenkropf (sog. „nodöse Struma“), der möglicherweise selbst Hormon bildet:
Bei Verdacht auf Vorliegen von Schilddrüsenbereichen, die unkontrolliert Hormon produzieren, wird der Arzt vor Beginn der Behandlung zusätzliche Schilddrüsen- Untersuchungen anordnen.
Bei der Behandlung von Frauen nach den Wechseljahren, die ein erhöhtes Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) aufweisen:
Ihr Arzt wird die Schilddrüsenfunktion häufig kontrollieren, um erhöhte Blutspiegel des Hormons Levothyroxin zu vermeiden.
Sie dürfen L-Thyroxin „Henning“ nicht einnehmen, um eine Gewichtsabnahme zu erreichen. Wenn Ihre Schilddrüsenhormon-Blutspiegel im normalen Bereich liegen, bewirkt L-Thyroxin keine Gewichtsabnahme, kann aber schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen; insbesondere wenn Sie gleichzeitig Mittel zur Gewichtsabnahme einnehmen.
Die gleichzeitige Anwendung von Substanzen mit hohem Iodgehalt, insbesondere Medikamente mit Amiodaron (ein Wirkstoff zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) und iodhaltige Kontrastmittel, können sowohl zu einer Überfunktion der Schilddrüse (vorwiegend bei Iodmangel) als auch zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (vorwiegend bei Iodüberversorgung) führen.
Diese Komplikationen können auch noch Monate nach Anwendung jodhaltiger Substanzen auftreten. Daher wird der Arzt in solchen Fällen eine sorgfältige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion anordnen und bei Bedarf die Dosierung von L-Thyroxin „Henning“ entsprechend anpassen.
Wenn Sie bereits mit L-Thyroxin „Henning“ behandelt werden, darf die Umstellung auf ein anderes levothyroxinhaltiges Arzneimittel nur unter ärztlicher Überwachung und Kontrolle Ihrer Laborwerte erfolgen.
Wenn Sie Diabetiker sind oder wenn Sie mit bestimmten Blutgerinnungshemmern behandelt werden, beachten Sie bitte die Angaben im Abschnitt „Bei Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ mit anderen Arzneimitteln“.
Bei Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
L-Thyroxin „Henning“ beeinflusst die Wirkung anderer Arzneimittel:
Blutzuckersenkende Medikamente:
Die Wirkung von blutzuckersenkenden Medikamenten kann vermindert werden. Bei Diabetikern wird der Arzt deshalb vor allem zu Beginn der Behandlung mit L-Thyroxin „Henning“ den Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf die Dosierung des blutzuckersenkenden Medikaments anpassen.
Blutgerinnungshemmende Medikamente:
L-Thyroxin „Henning“ kann die Wirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten verstärken. Bei gleichzeitiger Behandlung wird Ihr Arzt deshalb regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung anordnen. Bei Bedarf wird der Arzt die Dosierung des gerinnungshemmenden Medikaments verringern.
Andere Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von L-Thyroxin „Henning“:
Medikamente zur Senkung der Blutfettwerte (z. B. Colestyramin, Colestipol) sowie Medikamente zur Senkung erhöhter Kaliumkonzentrationen:
Diese Medikamente hemmen die Aufnahme von L-Thyroxin in den Körper. Sie sollten deshalb erst 4 bis 5 Stunden nach der Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ eingenommen werden.
Aluminiumhaltige magensäurehemmende Medikamente, eisenhaltige Medikamente,
Calciumcarbonat-haltige Präparate:
Aluminiumhaltige magensäurehemmende Arzneimittel (sog. „Antazida“ und Sucralfate), eisenhaltige Arzneimittel und Mittel, die Calciumcarbonat enthalten, können die Aufnahme von L-Thyroxin in den Körper vermindern.
Sie sollten deshalb frühestens 2 Stunden nach der Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ eingenommen werden.
Medikamente zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion (Wirkstoff: Propylthiouracil), Medikamente, die Glukokortikoide („Kortison“) enthalten,
Medikamente zur Blutdrucksenkung (sog. „Betablocker“):
Diese Medikamente hemmen die Wirkung von L-Thyroxin.
fiebersenkende Medikamente und Schmerzmittel (Wirkstoff: Salicylat), blutgerinnungshemmende Medikamente (Wirkstoff: Dicumarol),
harntreibende Medikamente (Wirkstoff: Furosemid in hohen Dosen von 250 mg), Medikamente zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (Wirkstoff: Clofibrat), Medikamente zur Behandlung von Krampfanfällen (Wirkstoff: Phenytoin):
Diese Medikamente können die Konzentration von L-Thyroxin im Blut erhöhen.
Medikamente zur Schwangerschaftsverhütung (die „Pille“) oder zur Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren:
Während der Einnahme von Hormonpräparaten zur Schwangerschaftsverhütung oder einer Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren kann der L-Thyroxin-Bedarf steigen. Ihr Arzt wird bei Bedarf die Dosis entsprechend anpassen um eine zu geringe Wirkung von L- Thyroxin auszugleichen.
Medikamente gegen Depressionen (Wirkstoff: Sertralin),
Medikamente gegen Malaria und rheumatische Erkrankungen (Wirkstoffe: Chloroquin/Proguanil):
Diese Medikamente vermindern die Wirksamkeit von L-Thyroxin.
Medikamente, die die Bildung von Leberenzymen anregen, z. B. bestimmte Schlafmittel (sog. „Barbiturate“), Antibiotika (Wirkstoff: Rifampicin), Medikamente zur Behandlung von Krampfanfällen (Wirkstoff: Carbamazepin) und bestimmte andere Arzneimittel:
Sie können den Abbau und die Ausscheidung von L-Thyroxin durch die Leber beschleunigen.
Medikamente gegen das HI-Virus (Wirkstoffe: Lopinavir/Ritonavir):
Sie können die Wirksamkeit von L-Thyroxin verringern. Der Arzt wird daher Ihre Schilddrüsenfunktion sorgfältig überwachen.
Eisensalze:
Eisensulfat vermindert die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Magen-Darm-Trakt. Deshalb müssen Sie darauf achten, dass der zeitliche Abstand zwischen der Einnahme von Eisensalzen und Levothyroxin möglichst groß ist.
Bei Einnahme von L-Thyroxin „Henning“ zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sojahaltige Produkte können die Aufnahme von L-Thyroxin aus dem Darm vermindern. Insbesondere zu Beginn und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann Ihr Arzt bei Bedarf eine Anpassung der Dosis von L-Thyroxin „Henning“ verordnen.
Bei Kleinkindern die L-Thyroxin erhalten, wird der Arzt darüber hinaus die Schilddrüsenhormonspiegel (T4 und TSH) während und nach der Sojadiät überwachen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Eine konsequente Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist während der Schwangerschaft und Stillzeit besonders wichtig und muss deshalb unter Aufsicht des Arztes fortgesetzt werden.
Während einer Schwangerschaft kann der L-Thyroxin-Bedarf steigen. Deshalb wird der Arzt Ihre Schilddrüsenfunktion sowohl während als auch nach der Schwangerschaft kontrollieren und die L-Thyroxin-Dosis bei Bedarf anpassen.
Während der Schwangerschaft dürfen Sie L-Thyroxin „Henning“ nicht gleichzeitig mit Medikamenten gegen Schilddrüsenüberfunktion einnehmen, da eine höhere Dosierung dieser Medikamente erforderlich wäre. Durch die höhere Dosis können diese Medikamente (im Gegensatz zu L-Thyroxin) beim Ungeborenen eine Schilddrüsenunterfunktion hervorrufen.
Die Menge an L-Thyroxin in der Muttermilch ist für den Säugling unbedenklich.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.