Einnahme von Thyrex zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Thyrex beeinflusst die Wirkung folgender Arzneistoffe bzw. Präparategruppen:
Antidiabetika (blutzuckersenkende Arzneimittel, wie z. B. Metformin, Glimepirid, Glibenclamid sowie Insulin):
Wenn Sie zuckerkrank (Diabetiker) sind, wird Ihr Arzt Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren, vor allem zu Beginn und zum Ende einer Schilddrüsenhormontherapie. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt die Dosis des blutzuckersenkenden Arzneimittels anpassen, da Levothyroxin die Wirkung von blutzuckersenkenden Mitteln vermindern kann.
Cumarinderivate (blutgerinnungshemmende Arzneimittel):
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Thyrex und Cumarinderivaten (z. B. Dicumarol) wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung durchführen. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt die Dosis des gerinnungshemmenden Arzneimittels verringern, da Levothyroxin die Wirkung von gerinnungshemmenden Stoffen verstärken kann.
Die Wirkung von Thyrex wird durch andere Arzneimittel wie folgt beeinflusst:
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Arzneimittel zur Senkung der Blutfette, Arzneimittel zur Entfernung erhöhter Kaliumkonzentrationen im Blut (Ionenaustauscherharze):
Nehmen Sie Arzneimittel zur Senkung der Blutfette (wie z. B. Colestyramin, Colestipol) oder Arzneimittel zur Entfernung erhöhter Kaliumkonzentrationen im Blut (Calcium- und Natriumsalze der Polystyrolsulfonsäure, Sevelamer) 4 bis 5 Stunden nach der Einnahme von Thyrex ein. Diese Arzneimittel hemmen sonst die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm und vermindern damit dessen Wirksamkeit.
Gallensäurekomplexbildner:
Colesevelam (Arzneimittel zur Verminderung einer erhöhten Cholesterinkonzentration im Blut) bindet Levothyroxin und verringert so die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm. Daher ist Thyrex mindestens 4 Stunden vor Colesevelam einzunehmen.
Aluminiumhältige magensäurebindende Arzneimittel, eisenhaltige Arzneimittel, Calciumcarbonat:
Nehmen Sie Thyrex mindestens 2 Stunden vor aluminiumhaltigen magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida, Sucralfate), eisenhaltigen Arzneimitteln oder Calciumcarbonat ein. Diese Arzneimittel können sonst die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm und damit dessen Wirksamkeit vermindern.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Thyrex verstärken:
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Salizylate, im Besonderen in Dosen höher als 2 g/Tag (fiebersenkende Arzneimittel und Schmerzmittel)
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Dicumarol (blutgerinnungshemmendes Arzneimittel)
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hohe Dosen (250 mg) Furosemid (harntreibendes Arzneimittel)
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Clofibrat (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte)
Die Wirkung folgender Arzneimittel kann durch Thyrex verstärkt werden:
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Herzglykoside (Arzneimittel zur Steigerung der Herzkraft)
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Sympathomimetika (Herz-/Kreislauf stimulierende Arzneimittel)
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Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen)
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Propylthiouracil, Glukokortikoide, Betablocker (insbesondere Propranolol):
Propylthiouracil (Arzneimittel bei Schilddrüsenüberfunktion), Glukokortikoide (Nebennierenrinden- hormone, „Kortison“) und Betablocker (die Herzschlagfolge herabsetzende und blutdrucksenkende
Arzneimittel) hemmen die Umwandlung von Levothyroxin in die wirksamere Form Liothyronin und können somit die Wirksamkeit von Thyrex vermindern.
Amiodaron, jodhältige Kontrastmittel:
Amiodaron (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) und jodhaltige Kontrastmittel (bestimmte in der Röntgendiagnostik eingesetzte Mittel) können - bedingt durch ihren hohen Jodgehalt - sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einem Knotenkropf (nodöse Struma) geboten, wenn möglicherweise noch nicht erkannte Bezirke in der Schilddrüse vorliegen, die unkontrolliert Schilddrüsenhormone bilden (Autonomien). Amiodaron hemmt die Umwandlung von Levothyroxin in die wirksamere Form Liothyronin und kann somit die Wirksamkeit von Thyrex beeinflussen. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt die Dosis von Thyrex anpassen.
Sertralin, Chloroquin/Proguanil:
Sertralin (Arzneimittel gegen Depressionen) und Chloroquin/Proguanil (Arzneimittel bei Malaria und rheumatischen Erkrankungen) vermindern die Wirksamkeit von Levothyroxin.
Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin:
Barbiturate (Arzneimittel bei Krampfanfällen, zur Narkose, bestimmte Schlafmittel), Rifampicin (Antibiotikum), Carbamazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen) und Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) können die Wirkung von Levothyroxin abschwächen.
Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung oder zur Hormonersatztherapie:
Wenn Sie östrogenhaltige Hormonpräparate zur Schwangerschaftsverhütung („Pille“) einnehmen oder eine Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren erhalten, kann der Bedarf an Levothyroxin steigen.
Protease-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen):
Wenn Sie gleichzeitig Levothyroxin und Protease-Inhibitoren (Lopinavir, Ritonavir [wird zur Kontrolle von HIV und chronischer Hepatitis C angewendet]) anwenden, wird Ihr Arzt sorgfältig Ihre Krankheitserscheinungen beobachten und Ihre Schilddrüsenfunktion kontrollieren. Es kann zu einem Verlust der Wirkung von Levothyroxin kommen, wenn dieses gleichzeitig mit Lopinavir/Ritonavir angewendet wird.
Sojaprodukte:
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Sojaprodukte essen, vor allem dann, wenn Sie den Anteil der Sojaprodukte in Ihrer Nahrung ändern. Sojaprodukte können die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm herabsetzen, deshalb muss Ihre Thyrex-Dosis möglicherweise angepasst werden.
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Tyrosinkinase-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen): Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Imatinib, Sunitinib, Sorafenib, Motesanib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin vermindern. Deshalb wird Sie Ihr Arzt hinsichtlich Ihrer Krankheitserscheinungen beobachten und Veränderungen der Schilddrüsenfunktion bei Beginn und am Ende einer kombinierten Behandlung überwachen. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt die Levothyroxin-Dosis anpassen.
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Orlistat (Arzneimittel zur Gewichtsreduktion):
Selten können Fälle einer Regulationsstörung der Nebenschilddrüse (Hypothyreoidismus) und/oder eine herabgesetzte Kontrolle einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) auftreten, wenn Levothyroxin gleichzeitig mit Orlistat eingenommen wird.
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Diazepam (Beruhigungsmittel): Wechselwirkungen sind möglich.
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Ketamin (Narkosemittel):
Eine gleichzeitige Gabe von Ketamin kann zu Bluthochdruck und schneller Herztätigkeit führen.
Schilddrüsenhormonbestimmungen und -funktionstests:
Leber- und Nierenerkrankungen sowie zahlreiche Arzneimittel können die Ergebnisse von Schilddrüsenhormonbestimmungen und -funktionstests verfälschen. Teilen Sie daher vor jeder Untersuchung dem behandelnden Arzt mit, welche Arzneimittel, auch rezeptfreie, Sie einnehmen.
Einnahme von Thyrex zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Wenn Ihre Ernährung sojahältig ist, wird Ihr Arzt häufiger die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut kontrollieren. Gegebenenfalls muss Ihr Arzt während und nach Beendigung einer solchen Ernährungsweise die Dosis von Thyrex anpassen (es können ungewöhnlich hohe Dosen erforderlich sein). Sojahältige Produkte können nämlich die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm beeinträchtigen und damit dessen Wirksamkeit vermindern.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei ordnungsgemäßer Anwendung sind während der Behandlung mit Thyrex keine Nebenwirkungen zu erwarten. Möglicherweise vertragen Sie die verschriebene Dosis nicht oder wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben, können vor allem typische Erscheinungen einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten:
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
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Nervosität
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Herzrasen (Tachykardie)
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
erhöhter Hirndruck (Pseudotumor cerebri, besonders bei Kindern)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
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Überempfindlichkeit
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Herzrhythmusstörungen, Angina-Pectoris-Anfälle (Beklemmungsgefühl; Schmerzen in der Herzgegend, die eventuell bis in die Schulter, in den Arm, in den Hals und in den Unterkiefer ausstrahlen; Atemnot), erhöhter Blutdruck
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Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
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Knochenschwund (Osteoporose) bei hohen Dosen Levothyroxin, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren, hauptsächlich bei einer Behandlung über einen langen Zeitraum
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Hitzegefühl, Hitzeunverträglichkeit, Kreislaufkollaps bei Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht (siehe Abschnitt 2. „“)
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übermäßiges Schwitzen
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Ausscheiden von Zucker über den Harn (Glykosurie)
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Zittern (Tremor)
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innere Unruhe
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Verwirrtheitszustände
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Durchfall, Erbrechen
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gesteigerter Appetit
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Gewichtsabnahme
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Störungen der Regelblutung
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Fieber
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Schwellungen (Angioödem)
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allergische Reaktionen der Haut (Ausschlag, Rötungen, Nesselsucht) und im Bereich der Atemwege
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Haarausfall
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Atembeschwerden (Dyspnoe)
Bei Kindern können zu hohe Dosen an Thyrex, über längere Zeiträume gegeben, zu Störungen der Knochenreifung führen. Achten Sie daher genau auf die vorgeschriebene Tabletteneinnahme.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 WIEN, ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: http://www.basg.gv.at/
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