Urosin darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Allopurinol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Urosin darf Kindern nur in besonders begründeten Fällen vom Arzt verordnet werden (bei bösartigen Erkrankungen und bei angeborenen Defekten des Purinstoffwechsels).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Urosin einnehmen.
Ihr Arzt wird Urosin mit besonderer Vorsicht einsetzen,
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wenn Sie an einer eingeschränkten Leber- oder Nierenfunktion leiden: Urosin darf nur in reduzierter Dosis und unter sorgfältiger Überwachung des Arztes verabreicht werden (siehe Abschnitt 3. "Wie ist Urosin einzunehmen");
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wenn Hautausschläge oder allergische Reaktionen auftreten: in diesem Fall sollte Urosin sofort abgesetzt und unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Hautreaktionen:
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Bei Anwendung von Urosin wurde von schweren, potenziell lebensbedrohlichen Hautausschlägen (Überempfindlichkeitssyndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet, die zunächst als rötliche Flecken mit dunklerem Zentrum oder als kreisförmige Flecken mit zentraler Blasenbildung am Rumpf erscheinen.
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Häufig geht der Ausschlag mit Geschwüren im Bereich Mund, Rachen und Nase, sowie im Genitalbereich; sowie mit Konjunktivitis (rote und geschwollene Augen) einher.
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Diesen schweren, potenziell lebensbedrohlichen Hautausschlägen gehen häufig grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Ganzkörperschmerz voraus. Der Ausschlag kann in eine großflächige Blasenbildung oder in ein Abschälen der Haut übergehen.
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Das höchste Risiko für das Auftreten von schweren Hautreaktionen besteht während der ersten Wochen der Behandlung.
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Diese schwerwiegenden Hautreaktionen können bei Menschen, die von Han-Chinesen, Thailändern oder Koreanern abstammen, häufiger auftreten. Eine chronische Nierenkrankheit kann das Risiko bei diesen Patienten möglicherweise noch weiter erhöhen.
Wenn Sie einen Ausschlag oder die genannten Hautreaktionen entwickeln, setzen Sie Urosin sofort ab und nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch und sagen Sie dem Arzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Wenn sich bei Ihnen das Stevens-Johnson-Syndrom oder eine toxische epidermale Nekrolyse während der Einnahme von Urosin entwickelt hat, darf die Behandlung mit Urosin zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (ACE-Hemmer) und bestimmte Entwässerungsmittel (Thiazid-Diuretika) einnehmen, wird Ihr Arzt die Verabreichung von Urosin sorgfältig überwachen, da in diesem Fall das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion wahrscheinlicher ist.
Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden, weil weitere Anfälle ausgelöst werden können.
Am Anfang der Behandlung mit Urosin können bei einzelnen Patienten Gichtanfälle auftreten. Ihre Ursache ist die erwünschte Auflösung der Harnsäureablagerungen im Körper, die die Voraussetzung für die Ausscheidung der überschüssigen Harnsäure bildet. Deshalb ist in diesen Fällen die verordnete Tablettenmenge weiter einzunehmen.
Für die Behandlung des akuten Gichtanfalls können vom Arzt gegebenenfalls zusätzlich schmerzstillende Medikamente verordnet werden.
Die Voraussetzung für einen Therapieerfolg bildet eine vernünftige Ernährung, wobei ein bestehendes Übergewicht abgebaut werden sollte. Nahrungsmittel mit besonders hohem Harnsäuregehalt, wie Innereien, Fleischbrühwürfel, Sardinen, Sardellen und größere Alkoholmengen, sind zu meiden.
Um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten und Schäden zu vermeiden, müssen Sie außerdem Folgendes beachten:
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Sie sollen das Medikament nur nach Vorschrift und vorheriger Aufklärung durch den Arzt einnehmen.
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Erste Anzeichen von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich") sind dem Arzt unverzüglich zu melden.
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Sie müssen Ihrem Arzt - soweit Ihnen bekannt - über bestehende Krankheiten oder Leiden berichten, besonders, wenn Sie an einer Nierenerkrankung, Bluthochdruck oder Herzleistungsschwäche leiden.
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Teilen Sie Ihrem Arzt mit, welche anderen Medikamente Sie einnehmen und fragen Sie ihn bezüglich der Wechselwirkungen (siehe "Bei Einnahme von Urosin zusammen mit anderen Arzneimitteln").
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Die vom Arzt angeordneten Laborkontrollen sind einzuhalten.
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Bei erhöhtem Harnsäuregehalt im Blut und zur Auflösung von Harnsäuresteinen ist zusätzlich zur Behandlung mit Urosin eine tägliche Trinkmenge von mindestens 2 Litern notwendig.
Bei großen Harnsteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Urosin-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können. Wenn Sie Beschwerden beim Harnlassen oder Schmerzen haben, verständigen Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Einnahme von Urosin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung jedes einzelnen Arzneimittels kann durch ein anderes verstärkt oder abgeschwächt werden, selbst dann, wenn Sie diese Medikamente zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen.
Mit folgenden Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten:
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Arzneimittel zur Unterdrückung der Zellvermehrung und der Immunabwehr (Mercaptopurin, Azathioprin): die Wirkung kann verstärkt werden.
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Bei Gabe von Allopurinol und Arzneimitteln zur Behandlung von Tumorerkrankungen (Zytostatika wie z. B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) treten Blutbildveränderungen häufiger auf, als bei Einzelgabe der Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen.
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Arzneimittel, die die Blutgerinnung beeinflussen (Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ wie z.B. Warfarin): ihre Wirkung wird durch Urosin verstärkt. Kontrollen der Blutgerinnung sind erforderlich.
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Chlorpropamid (Medikament zur Behandlung der Zuckerkrankheit): die Wirkung kann verstärkt werden.
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Bestimmte Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen (Ampicillin, Amoxicillin): das Risiko für das Auftreten von Hautausschlägen ist erhöht.
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (ACE-Hemmer wie z.B. Captopril) und bestimmte Entwässerungsmittel (Thiazid-Diuretika): bei gleichzeitiger Einnahme mit Urosin kann es, insbesondere bei Nierenerkrankungen, zu Überempfindlichkeitsreaktionen verbunden mit Hautreaktionen und Blutbildveränderungen kommen.
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Arzneimittel, die die Harnsäureausscheidung steigern (Urikosurika wie z.B. Sulfinpyrazon, Probenecid, Benzbromaron), vermindern die Wirkung von Urosin.
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Arzneimittel zur Verminderung von Schmerz, Fieber oder Entzündungen (Salicylate) können die Wirkung von Urosin vermindern.
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Theophyllin (zur Behandlung von Bronchialasthma) und Probenecid (zur Steigerung der Harnsäureausscheidung): die Wirkung kann verstärkt werden; möglicherweise können bei gleichzeitiger Behandlung mit Theophyllin und Urosin verstärkte Wirkungen von Theophyllin wie Herzklopfen, Erhöhung der Pulsfrequenz, Übelkeit, Schwindel und Unruhe auftreten.
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Ciclosporin - ein Arzneimittel, das nach einer Organtransplantation eingesetzt wird: die Wirkung kann verstärkt werden; die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin- Nebenwirkungen ist zu berücksichtigen.
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Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Viruserkrankungen (Didanosin, Vidarabin): durch die Einnahme von Urosin werden die Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen von Didanosin und Vidarabin verstärkt.
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Phenytoin-hältige Arzneimittel (zur Behandlung von Krampfanfällen): Urosin kann die Verstoffwechselung dieser Arzneimittel in der Leber beeinträchtigen.
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Mittel gegen Magenübersäuerung (Antazida): ein Einnahmeabstand zu Urosin von mindestens 3 Stunden muss eingehalten werden.
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Allopurinol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Aluminiumhydroxid eine eingeschränkte Wirkung haben. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollte mindestens 3 Stunden liegen.
Einnahme von Urosin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsmittel und Getränke haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit von Urosin.
Um den Erfolg der Behandlung mit Urosin zu unterstützen, sollten Sie jedoch die ärztlichen Diätempfehlungen einhalten und Nahrungsmittel mit besonders hohem Harnsäuregehalt, wie Innereien, Fleischbrühwürfel, Sardinen, Sardellen und größere Alkoholmengen, meiden. Sie sollten auf Alkohol (insbesondere Bier) verzichten und mindestens 2 Liter pro Tag trinken.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Urosin darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren gibt.
Sollte während der Behandlung mit Urosin eine Schwangerschaft eintreten, so setzen Sie das Medikament sofort ab und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Allopurinol geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird Allopurinol nicht empfohlen.Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und
Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
zu Störungen von Bewegungsabläufen kommen. Wenn diese Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, kann Ihre Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.