Allopurinol G.L. darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Allopurinol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie eine schwere Nierenfunktionsstörung haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Allopurinol G.L. einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Allopurinol ist erforderlich,
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wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben. Eine eingeschränkte Nierenfunktion ist wahrscheinlicher,
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wenn Sie Arzneimittel gegen Bluthochdruck (ACE-Hemmer) einnehmen.
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wenn Sie Entwässerungsmittel (Thiazid-Diuretika) einnehmen, um einen hohen Blutdruck oder Herzstörungen zu behandeln.
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wenn Sie eine eingeschränkte Leberfunktion aufweisen.
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wenn Sie eine Störung der Blutbildung aufweisen.
In diesen 3 Fällen wird Ihr Arzt Ihr Blutbild beobachten.
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen seitens der Haut muss die Behandlung sofort abgesetzt werden.
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Behandlung mit Arzneimitteln nicht notwendig ist, wenn:
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Ihre Harnsäureblutwerte unter 9 mg/100 ml liegen
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Ihre Nierenfunktion normal ist
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Sie folgende Diätempfehlungen befolgen:
Die Voraussetzung für einen Behandlungserfolg bildet eine vernünftige Ernährung, wobei ein bestehendes Übergewicht abgebaut werden sollte. Nahrungsmittel mit besonders hohem Harnsäuregehalt, wie Innereien, Fleischbrühewürfel, Sardinen, Sardellen und größere Alkoholmengen, sind zu meiden.
Trinken Sie genügend Flüssigkeit, damit Ihre Harnmenge täglich mindestens 2 Liter beträgt. Das ist besonders wichtig, wenn Sie Allopurinol zur Behandlung von Gichtniere oder von Harnsäuresteinen einnehmen.
Eine Erhöhung des pH-Wertes Ihres Harns kann überlegt werden, um die Ausscheidung von Harnsäure durch Urinieren zu steigern, wenn Sie Allopurinol aus folgenden Gründen einnehmen:
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während einer Bestrahlung oder einer medikamentösen Behandlung von Krebs
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um die angeborene Enzymmangelerscheinung Lesch-Nyhan-Syndrom zu behandeln.
Bei großen Harnsteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
Wenn Sie Beschwerden beim Harnlassen oder Schmerzen haben, verständigen Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Zu Beginn der Behandlung können Gichtanfälle auftreten. Aus diesem Grund wird Ihnen Ihr Arzt Schmerzmittel oder Colchicin während der ersten Behandlungswochen mit Allopurinol verschreiben.
Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen ist die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen zu beginnen, weil weitere Anfälle ausgelöst werden können.
Bei der Einnahme von Allopurinol wurde von schweren Hautausschlägen (Überempfindlichkeitssyndrom wie z.B. „DRESS“, Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse) berichtet, die zunächst als rötliche Flecken mit dunklerem Zentrum oder als kreisförmige Flecken mit zentraler Blasenbildung am Rumpf erscheinen. Häufig geht der Ausschlag mit Geschwüren in Mund, Nase, Rachen, im Genitalbereich und mit Konjunktivitis (rote und geschwollene Augen) einher. Diesen schweren Hautausschlägen gehen häufig grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen oder Schmerzen am ganzen Körper voraus. Der Ausschlag kann zu großflächiger Blasenbildung und Schälung der Haut führen. Diese schweren Hautreaktionen können bei Personen Han-chinesischer, koreanischer oder thailändischer Abstammung häufiger auftreten. Eine chronische Nierenkrankheit kann das Risiko bei diesen Patienten möglicherweise noch weiter erhöhen. Wenn Sie einen Ausschlag bekommen oder wenn bei Ihnen diese Hautreaktionen auftreten, beenden Sie die Einnahme von Allopurinol und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt. Das höchste Risiko für das Auftreten von schweren Hautreaktionen besteht während der ersten Wochen der Behandlung. Wenn sich bei Ihnen das Stevens-Johnson-Syndrom oder eine toxische epidermale Nekrolyse während der Einnahme von Allopurinol entwickelt hat, darf die Behandlung mit Allopurinol zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht von weniger als 45 kg und Personen mit einer verminderten Nieren- oder Leberfunktion
Aufgrund des höheren Wirkstoffgehalts sind Allopurinol G.L. 300 mg-Tabletten nicht für diese Patientengruppe geeignet.
Allopurinol darf Kindern nur in besonders begründeten Fällen vom Arzt verordnet werden (bei bösartigen Blutbildveränderungen und bei angeborenen Defekten des Purinstoffwechsels).
Einnahme von Allopurinol G.L. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Allopurinol und folgende andere Arzneimittel können sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen:
6-Mercaptopurin, Azathioprin
Wird neben Allopurinol gleichzeitig 6-Mercaptopurin (Arzneimittel zur Behandlung von Blutkrebs) oder Azathioprin (Arzneimittel, um das Immunsystem zu unterdrücken) eingenommen, muss deren Dosis auf ¼ der üblichen Dosis gesenkt werden, da ihr Abbau durch Allopurinol gehemmt wird. Die Gefahr von Blutbildschäden während einer Krebsbehandlung kann durch gleichzeitige Gabe von Allopurinol erhöht werden.
Adeninarabinosid (Vidarabin) (Arzneimittel zur Behandlung von Virusinfektionen)
Bitte beachten Sie, dass unter Vidarabin Nebenwirkungen häufiger auftreten können.
Warfarin, Phenprocoumon, Acenocoumarol (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
Ihr Arzt wird Ihre Blutgerinnungswerte öfter kontrollieren und, wenn notwendig, die Dosis dieser Arzneimittel herabsetzen.
Chlorpropamid (Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes))
Die Ausscheidung von Chlorpropamid kann durch Allopurinol verzögert werden, insbesondere wenn eine Schädigung der Niere vorliegt.
Ampicillin oder Amoxicillin (Antibiotika = Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen)
Das Risiko von Hautreaktionen ist bei gleichzeitiger Behandlung mit Ampicillin oder Amoxicillin erhöht. Wenn möglich, sollten Sie andere Antibiotika erhalten.
Salicylate (Arzneimittel zur Verminderung von Schmerz, Fieber oder Entzündungen, z.B. Aspirin) und Probenecid, Benzbromaron (Arzneimittel zur Erhöhung der Harnsäure- ausscheidung beim Urinieren)
Sie können die therapeutische Wirkung von Allopurinol vermindern.
Phenytoin (Wirkstoff zur Behandlung der Epilepsie oder bestimmter Schmerzbeschwerden)
Allopurinol kann den Abbau von Phenytoin in der Leber beeinträchtigen.
Thiaziddiuretika und Ethacrynsäure (Arzneimittel zur Entwässerung)
Die Allopurinolwirkung kann vermindert werden.
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von Bronchialasthma und anderen Atembeschwerden)
Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Theophyllin. Möglicherweise können bei gleichzeitiger Behandlung mit Theophyllin und Allopurinol verstärkte Wirkungen von Theophyllin wie Herzklopfen, Erhöhung der Pulsfrequenz, Übelkeit, Schwindel und Unruhe auftreten.
Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems)
Die Häufigkeit und die Stärke der durch Ciclosporin hervorgerufenen Nebenwirkungen kann durch die gleichzeitige Einnahme mit Allopurinol erhöht werden.
Didanosin (Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems)
Allopurinol kann die Wirkung von Didanosin verstärken.
ACE-Hemmer (Herz- und Blutdruckmittel)
Insbesondere bei chronischem Nierenversagen können unter gleichzeitiger Behandlung mit ACE-Hemmern vermehrt Hautreaktionen und Blutbildveränderungen auftreten.
Antazida (Arzneimittel zur Reduktion der Magensäure)
Die Einnahme von Antazida hat in einem Mindestabstand von 3 Stunden zu erfolgen, da die Aufnahme von Allopurinol über die Magen- und Darmschleimhaut bei gleichzeitiger Einnahme verringert ist.
Allopurinol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Aluminiumhydroxid eine eingeschränkte Wirkung haben. Zwischen der Einnahme beider Arzneimittel sollten mindestesn 3 Stunden liegen.
Zytostatika
Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) treten Blutbildveränderungen häufiger auf als bei Einzelgabe der Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen.
Einnahme von Allopurinol G.L. zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Nahrungsmittel mit besonders hohem Harnsäuregehalt, wie Innereien (Bries, Niere, Hirn, Herz, Zunge), Fleischbrühwürfel, Sardinen, Sardellen, und größere Alkoholmengen (insbesondere Bier) sind zu meiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Nehmen Sie Allopurinol während der Schwangerschaft nur dann ein, wenn Ihr Arzt es für absolut notwendig hält.
Stillzeit
Allopurinol geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird Allopurinol nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Lenken Sie nur dann ein Fahrzeug oder bedienen Sie nur dann eine Maschine bzw. nehmen Sie nur dann an gefährlichen Aktivitäten teil, wenn Sie sich sicher sind, dass Allopurinol Ihre Handlungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.
Schwindel, Schläfrigkeit und unkoordinierte Bewegungen können als Nebenwirkungen auftreten.
Allopurinol G.L. enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.