Was sollte dazu beachtet werden?
Die Beachtung der folgenden Empfehlung trägt bei einer Langzeitbehandlung zur Verbesserung der Verträglichkeit von Hydrocortone bei:
- Limitierung der Kalorienzufuhr, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden
- Zurückhaltung mit Salz und Zucker;
- möglichst kaliumreiche Ernährung (Obst und Gemüse, speziell Aprikosen und Bananen, Orangensaft);
- ausreichend Calciumzufuhr (Milch, Milchprodukte);
ausreichend Eiweiss in der Nahrung.
Wann darf Hydrocortone nicht angewendet werden?
Bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Hydrocortison oder einen der Hilfsstoffe.
Eine längerdauernde Behandlung mit Hydrocortone darf nicht erfolgen bei folgenden Krankheiten bzw. Zuständen: Magen- und Darmgeschwüren, Allgemeininfektion durch Amöben oder Pilze, Viruserkrankungen (Herpes, Gürtelrose, Windpocken, Kinderlähmung), schwerem Knochenschwund (Osteoporose), erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star, Glaukom), Lymphknotenveränderungen nach Tuberkulose-Impfung, psychiatrische Erkrankungen.
In Notfällen kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin jedoch entscheiden, Ihnen auch bei diesen Krankheiten die Tabletten für eine kurzfristige (höchstens einige Tage dauernde) Behandlung zu verschreiben.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Hydrocortone Vorsicht geboten?
Bei den folgenden Erkrankungen darf Hydrocortone nur unter spezieller Vorsicht angewendet werden; informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer dieser Erkrankungen leiden:
Tuberkulose, Viruserkrankungen (Herpes, Gürtelrose und Windpocken; jedoch keine längerdauernde Behandlung), Infektionen durch Amöben (keine längerdauernde Behandlung), Wurmbefall, Abszesse oder andere eitrige Entzündungen, hoher Blutdruck, Herzschwäche, Herzinfarkt, geschwürartige Darmwandzerstörung (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch, Magen- oder Darmgeschwüre (keine längerdauernde Behandlung), Entzündungen von Darmausstülpungen (Divertikulitis), Leberzirrhose (chronische Leberveränderungen), Nierenfunktionsstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, Phäochromozytom (ein Tumor der Nebenniere), Epilepsie, Migräne, Myasthenia gravis (eine Form von Muskelschwäche), Neigung zu Blutgerinnseln, psychiatrische Erkrankungen (keine längerdauernde Behandlung).
Bei Frauen in oder nach den Wechseljahren, aber auch bei betagten männlichen Patienten wird der Arzt bzw. die Ärztin wegen der erhöhten Neigung zu Knochenschwund die Behandlung mit Hydrocortone besonders sorgfältig überwachen.
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ärztin unbedingt mit, wenn Sie an Zuckerkrankheit leiden, denn durch die Behandlung mit Hydrocortone kann sich der Zuckerstoffwechsel verschlechtern. Bei zuckerkranken Patienten und solchen mit einer entsprechenden familiären Belastung wird der Arzt bzw. die Ärztin daher häufigere Kontrollen des Blutzuckers machen, und es kann möglich sein, dass er/sie die Dosierung der Arzneimittel gegen zu hohen Blutzucker neu festlegen muss. Hydrocortone soll bei Zuckerkranken nicht über längere Zeit angewendet werden.
Da eine längerdauernde Einnahme von Kortikosteroiden zu einer Linsentrübung (grauer Star, Katarakt) oder erhöhtem Augeninnendruck (grüner Star, Glaukom) führen kann, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie möglicherweise periodisch vom Augenarzt bzw. von der Augenärztin untersuchen lassen. Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Wenn Sie hohe Dosen von Hydrocortone einnehmen müssen, sollten Sie keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen erhalten; Impfungen mit abgetöteten Viren oder Virusteilen können durchgeführt werden, der Impfschutz ist aber möglicherweise vermindert. Wenn Sie weniger hohe Dosen von Hydrocortone einnehmen, können die notwendigen Impfungen durchgeführt werden.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich, wenn im Laufe der Behandlung mit Hydrocortone eine Infektionskrankheit auftritt. Dies ist besonders wichtig, wenn Kinder an Windpocken oder Masern erkranken (bei Erwachsenen ist dies selten), da Windpocken oder Masern unter diesen Umständen eine schwere Verlaufsform annehmen können.
Falls Sie sich einem medizinischen Test unterziehen, ist es wichtig, den betreffenden Arzt bzw. die betreffende Ärztin vorher darüber zu informieren, dass Sie Hydrocortone einnehmen, denn Hydrocortone kann die Untersuchungsergebnisse verfälschen.
Da Kortikosteroide bei Kindern das Wachstum und die Entwicklung hemmen, sollte Hydrocortone nur mit grösster Vorsicht an Kindern verabreicht werden. Die Anweisungen des Arztes bzw. der Ärztin sind genau zu befolgen.
Falls Hydrocortison bei Frühgeborenen angewendet wird, kann eine Überwachung der Herzfunktion und -struktur erforderlich sein.
Viele andere Arzneimittel und Hydrocortone können sich bei gleichzeitiger Verabreichung gegenseitig in ihrer Wirkung abschwächen oder verstärken. Dazu gehören gewisse Antibiotika (Clarithromycin, Erythromycin, Rifampicin), Pilzmittel (Ketoconazol), Antimalariamittel (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin), entzündungshemmende/schmerzlindernde Arzneimittel inkl. Acetylsalicylsäure (Aspirin), krampflösende Arzneimittel (Atropin), Arzneimittel zur Behandlung von Myasthenia gravis (Neostigmin, Pyridostigmin), Antidiabetika und Insulin (siehe weiter oben), blutdrucksenkende Arzneimittel, Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen, Antiepileptika (Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Carbamazepin), harntreibende Arzneimittel (Furosemid), Arzneimittel bei Herzschwäche (Digoxin), immunsystemhemmende Arzneimittel (Methotrexat, Ciclosporin), weibliche Geschlechtshormone (Oestrogene), Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen, Asthmamittel (Salbutamol), Arzneimittel zur Tumorbehandlung (Cyclophosphamid). Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird darüber entscheiden, in welcher Form die Behandlung mit Hydrocortone und einem dieser Arzneimittel angepasst werden muss.
Bei Behandlung mit Hydrocortone können Veränderungen der Stimmungslage, des Antriebs und der Konzentrationsfähigkeit auftreten, vor allem bei hohen Dosen. Beim Lenken von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen ist deshalb Vorsicht geboten.
Die Anwendung von Hydrocortone kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Hydrocortone als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Hydrocortone verstärken und Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschliesslich einiger Arzneimittel gegen HIV, z.B. Ritonavir, Cobicistat).
Bitte nehmen Sie Hydrocorton erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder wenn Sie andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden bzw. vor kurzem eingenommen oder äusserlich angewendet haben.
Darf Hydrocortone während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Hydrocortone nur auf ausdrückliche ärztliche Verordnung und nur in Notfällen einnehmen. Bei einer vermuteten oder bestätigten Schwangerschaft sollten Sie unbedingt Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin verständigen.
Sollte eine Behandlung mit Hydrocortone während der Schwangerschaft zwingend notwendig sein, wird der Arzt bzw. die Ärztin das Neugeborene nach der Geburt besonders sorgfältig auf Zeichen untersuchen, die auf Hydrocortone zurückzuführen sein könnten, und er bzw. sie wird gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einleiten.
Hydrocortone tritt in die Muttermilch über und kann so die Entwicklung Ihres Kindes beeinträchtigen. Während einer Behandlung mit Hydrocortone sollten Sie deshalb Ihr Kind nicht stillen.