Wirkstoff(e) Morphin
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Lipomed AG
Suchtgift Nein
ATC Code N02AA01
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Opioide

Zulassungsinhaber

Lipomed AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Morphini HCl Streuli® Tropfen zum Einnehmen Paracetamol Morphin Streuli Pharma AG
M-retard Zentiva® Morphin Morphinhydrochlorid Helvepharm AG
Oramorph® Morphin Norgine
SEVREDOL® Morphin Morphinsulfat-Pentahydrat Mundipharma Medical Company
SEVRE-LONG® Morphin Morphinsulfat-Pentahydrat Mundipharma Medical Company

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Kapanol ist ein Arzneimittel zur Behandlung mittelstarker bis starker, andauernder Schmerzen. Es wird ausserdem zur Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit im Rahmen einer medizinischen und psychosozialen Betreuung eingesetzt. Es enthält als Wirkstoff Morphin.

Kapanol darf ausschliesslich auf Verschreibung und unter Kontrolle des Arztes oder der Ärztin verwendet werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann darf Kapanol nicht angewendet werden?

Kapanol darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Morphin oder einem anderen Bestandteil des Präparates, bei Bauchspeicheldrüsenentzündung, schweren Atemwegserkrankungen, gestörter Magendarmfunktion, insbesondere Lähmung der Darmtätigkeit (paralytischer Ileus), akuten Bauchschmerzen, Gallenwegserkrankungen, akuten Lebererkrankungen, Vergrösserung der Prostata mit damit verbundenen Schwierigkeiten beim Wasserlassen, niedrigem Blutdruck in Verbindung mit einem verringerten Blutvolumen, bei einem Tumor der Nebennierenrinde, bei Schockzuständen und schweren Kopfverletzungen mit erhöhtem Hirndruck.

Kapanol darf nicht gleichzeitig mit sogenannten Monoaminooxidase-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) eingenommen werden. Mit der Einnahme von Kapanol darf erst 2 Wochen nach Absetzen des Monoaminooxidase-Hemmers begonnen werden.

Wann ist bei der Einnahme von Kapanol Vorsicht geboten?

Kapanol ist für die orale Einnahme bestimmt. Die Kapseln dürfen weder aufgelöst und injiziert noch inhaliert werden, da dies zu einer sofortigen Freisetzung von Morphin und einer potenziell tödlichen Überdosierung bzw. zu schweren lokalen Reaktionen führen kann.

Um die Retardierung nicht zu beeinträchtigen, darf der Inhalt der Kapseln nicht zerkaut oder zerrieben werden. Die Anwendung eines zerkauten oder zerriebenen Kapselinhaltes führt zu einer schnellen Freisetzung und einer potenziell tödlichen Überdosierung.

Falls Sie operiert werden müssen, teilen Sie bitte Ihrem Arzt bzw. lhrer Ärztin mit, dass Sie Kapanol einnehmen. Bei älteren und geschwächten Patienten, Patienten mit Leber- und Nierenerkrankungen sowie verzögerter Magen-Darm-Passage und Patienten mit Schilddrüsen- und Nebennierenfunktionsstörungen muss Kapanol vorsichtig dosiert werden. Vorsicht ist ausserdem geboten bei Harnröhrenverengung, schockartigen Zuständen und psychischen Erkrankungen, schwerer Wirbelsäulenverkrümmung sowie bei Sichelzellkrankheit (akutes Thorax-Syndrom). Morphin kann auch zu akuten Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen, speziell bei Männern mit einer gutartigen Prostatavergrösserung.

Bitte sprechen Sie mit lhrem Arzt bzw. lhrer Ärztin oder lhrem Apotheker bzw. lhrer Apothekerin oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn während der Einnahme von Kapanol folgende Symptome bei Ihnen auftreten:

•übermässige Benommenheit (begleitet von Schwanken und Verwirrtheit) oder länger als einige Tage dauernde dämpfende Wirkung/Benommenheit. Ihr Arzt bzw. lhre Ärztin wird entscheiden, ob lhre Dosis geändert werden muss.

•Schwäche, Erschöpfung, Schwindelgefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies kann ein Symptom einer zu geringen Produktion des Hormons Kortisol in den Nebennieren sein, und möglicherweise müssen Sie ein Hormonergänzungsmittel einnehmen.

•vermindertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen, Ausbleiben der monatlichen Regelblutung. Dies kann auf eine verminderte Produktion von Sexualhormonen zurückzuführen sein. Die Fortpflanzungsfähigkeit kann durch Kapanol beeinträchtigt werden.

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Kapanol enthält einen Wirkstoff, der zur Gruppe der Opioide gehört. Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen wie zum Beispiel zentrale Schlafapnoe (flache Atmung beziehungsweise Aussetzen der Atmung im Schlaf) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut) verursachen. Das Risiko des Auftretens einer zentralen Schlafapnoe hängt von der Opioid-Dosis ab. Wenn bei Ihnen eine zentrale Schlafapnoe auftritt, zieht Ihr Arzt bzw. lhre Ärztin möglicherweise die Reduzierung lhrer Opioid-Gesamtdosis in Betracht.

Einnahme von Kapanol zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie lhren Arzt bzw. lhre Ärztin oder lhren Apotheker bzw. lhre Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie eines der nachstehend genannten Arzneimittel bzw. Arzneimittel gegen die folgenden Beschwerden und Erkrankungen einnehmen:

•Cimetidin (gegen übermässige Magensäuresekretion) kann die Wirkung von Kapanol verstärken.

•Die Wirkung von Diuretika (Arzneimittel gegen Bluthochdruck) kann durch Kapanol reduziert werden.

•Die Wirkung von Muskelrelaxantien kann durch Kapanol verstärkt werden.

•Rifampicin, z.B. zur Behandlung von Tuberkulose, kann die Wirkung von Kapanol herabsetzen.

•Johanniskraut kann möglicherweise die Wirkung von Kapanol herabsetzen, respektive nach Absetzen die Wirkung von Kapanol erhöhen.

•Die Wirkung einiger Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnseln (z.B. Clopidogrel, Prasugrel, Ticagrelor) kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Opium verzögert und vermindert sein.

•Die gleichzeitige Anwendung von Kapanol und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko für Benommenheit, Beeinträchtigung der Atmung (Atemdepression) und Bewusstlosigkeit und kann mitunter lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht infrage kommen. Wenn Ihr Arzt bzw. lhre Ärztin dennoch Kapanol zusammen mit Beruhigungsmitteln verschreibt, sollte er die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Behandlung beschränken. Bitte informieren Sie lhren Arzt bzw. lhre Ärztin über alle Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen, und befolgen Sie genau die Dosisempfehlungen lhres Arztes bzw. lhrer Ärztin. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte auf die vorstehend genannten Anzeichen und Symptome achten zu lassen. Wenden Sie sich an lhren Arzt bzw. lhre Ärztin, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.

Kapanol Retardkapseln dürfen nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden.

Kapanol kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Insbesondere bei Auftreten von Müdigkeit und Schwindel muss auf diese Tätigkeiten verzichtet werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie in der Vergangenheit überempfindlich auf morphinähnliche Substanzen reagiert haben.

Die Anwendung von Kapanol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schmerzbehandlung

Bei längerfristiger Anwendung von Kapanol kann es zu einer Gewöhnung kommen. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise für die erwünschte schmerzlindernde Wirkung eine höhere Dosis benötigen.

Ausserdem kann eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit auftreten, trotz der Tatsache, dass Sie höhere Dosen einnehmen (Hyperalgesie). Ihr Arzt bzw. lhre Ärztin wird entscheiden, ob lhre Dosis geändert oder das starke Analgetikum («Schmerzmittel») umgestellt werden muss.

Stark wirksame Schmerzmittel, die als Inhaltsstoff Morphin oder eine morphinähnliche Substanz enthalten, können bei nicht vorschriftsmässiger oder missbräuchlicher Einnahme eine Abhängigkeit erzeugen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie Kapanol nur auf Verschreibung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin und genau nach seinen resp. ihren Anweisungen regelmässig einnehmen. Auch beim Absetzen der Therapie sind die Anweisungen des Arztes oder der Ärztin sorgfältig zu beachten (z.B. stufenweises Absetzen).

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie in der Vergangenheit drogen- oder alkoholabhängig waren. Er/sie wird dann entscheiden, ob die Einnahme von Kapanol zur Schmerzbehandlung für Sie geeignet ist. Geben Sie ebenfalls Bescheid, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie abhängig von Kapanol werden, während Sie es anwenden. In diesem Fall kann es zum Beispiel sein, dass Sie begonnen haben, viel darüber nachzudenken, wann Sie die nächste Dosis einnehmen können, selbst wenn Sie sie nicht zur Linderung der Schmerzen benötigen.

Da zu wenige Erfahrungen vorliegen, darf Kapanol bei Kindern unter 12 Jahren zur Schmerzbehandlung nur in Ausnahmefällen angewendet werden.

Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit

Sie dürfen keinesfalls weitere Opioide, Schlaf- und Beruhigungsmittel (z.B. Benzodiazepine), Alkohol oder andere auf das Zentralnervensystem wirkende Mittel ohne Kontrolle durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin einnehmen. Die Kombination mit Kapanol kann lebensbedrohende Wirkungen haben. Wenn Sie mit einem Beikonsum solcher Mittel nicht selbstständig aufhören können, so sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, oder suchen Sie eine spezialisierte Beratungsstelle auf. Beschwerden wie zum Beispiel Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen oder Unruhezustände können gezielt behandelt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

•an anderen Krankheiten leiden,

•Allergien haben oder

•andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Kapanol während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Schwangerschaft

Wird Kapanol über einen längeren Zeitraum während der Schwangerschaft angewendet, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen Entzugssymptome (Abstinenzsymptome) auftreten, die durch einen Arzt bzw. eine Ärztin behandelt werden sollten. Wenn Kapanol während der Geburt angewendet wird, kann es beim neugeborenen Kind zu einer Verlangsamung und Abflachung der Atmung (Atemdepression) kommen.

Wenn Sie schwanger sind oder es werden möchten, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er/sie wird über die Anwendung von Kapanol entscheiden.

Stillzeit

Während der Stillzeit sollte Kapanol nicht eingenommen werden, ausser Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erachtet es als unbedingt notwendig.

Informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Ihr Kind stillen.

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Wie wird es angewendet?

Die Retardkapseln sind unzerkaut mit Flüssigkeit einzunehmen. Sollten Sie Schwierigkeiten mit dem Schlucken haben, können Sie die in den Kapseln enthaltenen Kügelchen in einer kleinen Menge Joghurt, Apfelmus oder Marmelade einrühren oder mit wenig Wasser aufschlämmen. Diese Mischung sollte unmittelbar nach Zubereitung eingenommen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kügelchen weder zerdrückt noch zerkaut werden. Um sicher zu sein, dass alle Kügelchen geschluckt worden sind, sollte nach der Einnahme das Glas und danach der Mund mit Wasser gespült werden.

Schmerzbehandlung

Grundsätzlich wird der Arzt oder die Ärztin die für Sie geeignete Dosierung festlegen. Die Dosierung ist dabei von individuellen Faktoren wie z.B. dem Ausmass der Schmerzen, dem Alter oder dem Vorliegen gewisser Krankheiten abhängig.

Die Behandlung wird üblicherweise mit 2 Kapseln zu 20 mg alle 24 Stunden oder 1 Kapsel zu 20 mg alle 12 Stunden begonnen. Bei Bedarf wird der Arzt oder die Ärztin die Dosierung schrittweise erhöhen.

Halten Sie sich an den vom Arzt oder von der Ärztin vorgeschriebenen Einnahmerhythmus, der üblicherweise 24 oder 12 Stunden beträgt. Um vor den Schmerzen optimal geschützt zu sein, ist es wichtig, dass die Kapanol Retardkapseln in regelmässigen, vom Arzt oder von der Ärztin bestimmten Abständen eingenommen werden. Warten Sie nicht mit der Einnahme, bis Sie wieder Schmerzen verspüren.

Wenn Sie eine grössere Menge von Kapanol eingenommen haben, als Sie sollten

Bei Personen, die eine Überdosis eingenommen haben, kann eine Lungenentzündung durch Einatmen von Erbrochenem oder Fremdkörpern auftreten; Symptome können Atemnot, Husten und Fieber sein.

Bei Personen, die eine Überdosis eingenommen haben, können ausserdem Atembeschwerden auftreten, die zu Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.

Wenn Sie die Anwendung von Kapanol abbrechen

Setzen Sie Kapanol nicht abrupt ab, sondern beenden Sie die Behandlung nur nach Rücksprache mit lhrem Arzt oder lhrer Ärztin. Wenn Sie die Behandlung mit Kapanol beenden möchten, fragen Sie lhren Arzt bzw. lhre Ärztin, wie Sie die Dosis langsam verringern können, damit Sie Entzugserscheinungen vermeiden können.

Entzugserscheinungen können Körperschmerzen, Zittern, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, schneller Herzschlag und grosse Pupillen sein.

Psychische Symptome sind ein ausgeprägtes Gefühl der Unzufriedenheit, Angst und Reizbarkeit.

Fahren Sie nicht eigenmächtig mit der Therapie weiter nach einem Unterbruch, sondern besprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin die Fortsetzung der Therapie, da die Gefahr einer Überdosierung besteht.

Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit

Die Dosis wird von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sorgfältig festgelegt. Beachten Sie daher bitte genau seine bzw. ihre Anweisungen. Die geeignete Dosis ist diejenige, bei der keine Entzugserscheinungen auftreten oder Verlangen nach zusätzlichen Opioiden verspürt wird. Sollten solche auftreten, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Eine schrittweise Dosisanpassung kann erforderlich sein.

Wenn Sie die Einnahme von Kapanol vergessen haben, nehmen Sie am Folgetag nicht die doppelte Menge, sondern wie gewohnt die verordnete Dosis ein.

Bei längerem Unterbruch geht die Gewöhnung an Kapanol verloren. Bitte kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Die Dosis muss von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin neu festgelegt werden, da ansonsten eine höchst gefährliche Überdosierung erfolgen kann.

Ist eine Beendigung der Substitutionstherapie vorgesehen, erfolgt diese über Wochen bis Monate durch schrittweise Dosisreduktionen.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung oder den Einnahmerhythmus. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme auftreten:

Die Einnahme von Kapanol kann zu Verstopfung führen. Mit ballaststoffreicher Ernährung kann dem entgegengewirkt werden. Vielfach kann es aber notwendig sein, dass der Arzt oder die Ärztin zusätzlich ein abführendes Arzneimittel verschreibt.

Schmerzbehandlung

Dosisabhängig können besonders zu Beginn der Behandlung Übelkeit, Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit und Erbrechen beobachtet werden.

Harnverhalten, Bauchkrämpfe, ein Abflachen der Atmung, Beruhigung, Benommenheit, Schwindel, Schwanken (z.B. im Zusammenhang mit Blutdruckabfall bei älteren oder geschwächten Patienten), rascher Puls, Herzklopfen, Gesichtsrötung, Schüttelfrost, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Veränderungen der Stimmungslage, Dämpfungs- und Erregungszustände und Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Rötung, Hautausschlag und Nesselfieber (in seltenen Fällen auch schwere Reaktionen bis hin zum allergischen Schock) sind weitere mögliche Nebenwirkungen.

Bei Atemlähmung oder Kreislaufversagen ist unverzüglich der Arzt oder die Ärztin zu informieren, der resp. die entsprechende Gegenmassnahmen einleiten wird.

Folgende Nebenwirkungen können ausserdem bei der Einnahme von Kapanol mit einer unbekannten Häufigkeit auftreten:

•schwere allergische Reaktionen, die Atemnot oder Schwindel verursachen;

•Entzugssymptome oder Arzneimittelabhängigkeit;

•Schmerzempfindung durch Reize, die üblicherweise keinen Schmerz verursachen (Allodynie);

•übermässige Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie);

•Ausbleiben der Regelblutung, Erektionsstörungen, Abnahme der Libido;

Angst, Verwirrung, Schlaflosigkeit;

•Schwitzen, Mattigkeit, Ohnmacht, unkontrollierbare Augenbewegungen;

•Herz- und Kreislaufstörungen;

•Geschmacksveränderungen, Gallenkoliken, Ödem, Schwächegefühl;

•periodische Atemstillstände während des Schlafs (Schlafapnoe-Syndrom).

Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit

Die häufigsten Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit der Substitutionsbehandlung beobachtet wurden, sind:

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)

Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Entzugserscheinungen.

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

Unruhe, Depression, Schlafstörungen, Schwindel, Herzklopfen, Atemnot, Bauchschmerzen, Durchfall, Juckreiz, Rückenschmerzen, häufiges Wasserlassen.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

Darmverschluss.

Überdosierung

Bei vermuteter Überdosierung ist sofort der Arzt bzw. die Ärztin zu benachrichtigen, der/die entsprechende Gegenmassnahmen einleiten wird. Zeichen einer Überdosierung sind verengte Pupillen, extreme Verlangsamung der Atmung, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, tiefer Blutdruck, tiefer Puls bis zu narkoseartigen Zuständen. Eine Atemlähmung ist die bedeutsamste Gefährdung einer Überdosierung.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Die gleichzeitige Einnahme von Beruhigungs-, Betäubungs-, Schlaf- und anderen Schmerzmitteln, die nicht ausdrücklich vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben wurden, oder von Rauschmitteln, wie z.B. Alkohol, ist zu unterlassen, da sie die Wirkung von Kapanol unvorhersehbar verändern können.

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXPڷ bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Kapanol Retardkapseln sind unter 30 °C, vor Licht geschützt, trocken und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Weitere Hinweise

Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arztpraxis, Apotheke) zur fachgerechten Entsorgung zurückbringen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

Was ist in Kapanol enthalten?

Wirkstoff

1 Retardkapsel Kapanol 20 mg, 50 mg resp. 100 mg enthält 20 mg, 50 mg resp. 100 mg Morphinsulfat als Wirkstoff, entsprechend 15,04 mg, 37,6 mg resp. 75,2 mg Morphin.

Hilfsstoffe

Zucker-Stärke-Pellets (aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt), Ethylcellulose (aus gentechnisch veränderter Baumwolle hergestellt), sowie weitere Hilfsstoffe.

Zulassungsnummer

53'842 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Kapanol? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Kapanol 20 mg: 60 Retardkapseln
Kapanol 50 mg: 60 Retardkapseln
Kapanol 100 mg: 60 Retardkapseln

Zulassungsinhaberin

Lipomed AG
Fabrikmattenweg 4
4144 Arlesheim

Diese Packungsbeilage wurde im August 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

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Wirkstoff(e) Morphin
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Hersteller Lipomed AG
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Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden