Einnahme von Flanamox 500 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden.
Andere Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Flanamox 500 sollte nicht zusammen mit anderen Antibiotika gegeben werden, die das Bakterienwachstum hemmen (bakteriostatisch wirkende Antibiotika wie z. B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol), da hierdurch die Wirkung von Flanamox 500 vermindert werden kann.
Arzneimittel gegen Gicht (Probenecid/Allopurinol)
Die gleichzeitige Einnahme von Probenecid-haltigen Arzneimitteln kann die Ausscheidung von Amoxicillin und Flucloxacillin, den Wirkstoffen von Flanamox 500, teilweise blockieren. Hierdurch kann es zu einer Erhöhung der Konzentration und Verlängerung der Verweildauer von Amoxicillin und Flucloxacillin im Blut kommen.
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol-haltigen Arzneimitteln während der Behandlung mit Amoxicillin kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Mittel gegen Schmerzen, Entzündungen und rheumatische Beschwerden
Die gleichzeitige Gabe von Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Mitteln und Mitteln zur Behandlung rheumatischer Beschwerden (Indometacin, Salicylaten, Sulfinpyraxon und Phenylbutazon) kann die Ausscheidung der Wirkstoffe von Flanamox 500 (Flucloxacillin und Amoxicillin) teilweise blockieren. Hierdurch kann es zu einer Erhöhung der Konzentration und Verlängerung der Verweildauer von Flucloxacillin und Amoxicillin im Blut kommen. Während einer Therapie mit Flanamox 500 kann gleichzeitig eingenommene Acetylsalicylsäure Flucloxacillin aus der Serumeiweißbindung verdrängen.
Empfängnisverhütende Arzneimittel (Kontrazeptiva)
Während der Behandlung mit Flanamox 500 sollten andere empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden, da unter der Behandlung mit Amoxicillin in seltenen Fällen die Wirksamkeit empfängnisverhütender Arzneimittel vermindert sein kann und die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung der „Pille” (orale Kontrazeptiva) bei gleichzeitiger Einnahme von Flucloxacillin in Frage gestellt ist.
Entwässernde Arzneimittel (Diuretika)
Eine verstärkte Wasserausscheidung bewirkt auch eine verstärkte Ausscheidung von Amoxicillin und führt dadurch zur Verminderung der Wirkstoffmenge im Blut.
Herzstärkende Arzneimittel (Digoxin)
Amoxicillin kann die Menge von Digoxin erhöhen, die vom Körper aufgenommen wird.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarine)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarine) kann die Blutungsneigung verstärkt werden (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Methotrexat
Wenn Sie Methotrexat (verwendet in der Krebsbehandlung und bei schwerer Psoriasis) einnehmen, kann Flanamox 500 die Nebenwirkungen verstärken.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Bestimmte Methoden zur Bestimmung des Zuckers im Urin, sogenannte nicht-enzymatische Methoden, können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Auch ein anderer Laborwert (Urobilinogen-Nachweis) kann durch die Einnahme von Flanamox 500 beeinflusst werden.
Während einer Behandlung mit Flanamox 500 in der Schwangerschaft können bestimmte Hormonwerte (Estradiol und seine Konjugate) vorübergehend absinken (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Die Aufnahme von Flucloxacillin, einem der Wirkstoffe von Flanamox 500, wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme vermindert. Flanamox 500 sollte daher in einem Abstand von 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Aufnahme von Nährstoffen durch die Darmwand wird durch die gleichzeitige Aufnahme von Flanamox 500 und Nahrung nicht beeinflusst.
Bei der Einnahme von Flucloxacillin, einem der Wirkstoffe von Flanamox 500, sollte auf gleichzeitigen Genuss von Alkohol oder alkoholhaltigen Lebensmitteln verzichtet werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch Flanamox 500 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000
Es wurde über Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, meist mit Gelbsucht (cholestatische Hepatitis) und Cholestase mit und ohne Ikterus berichtet. Das Risiko ist bei höherem Lebensalter und längerer Anwendung erhöht. Eine durch Flucloxacillin ausgelöste Leberentzündung kann verzögert noch bis zu 2 Monate nach Behandlungsende auftreten. Ein mehrmonatiger Verlauf ist möglich, Todesfälle sind beschrieben (s. 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen”).
Die Gefahr einer durch Flucloxacillin hervorgerufenen Leberschädigung ist bei einer sehr seltenen vorkommen genetischen Anlage (Tragen des Allels HLA -B * 5701) erhöht.
Sonstige mögliche Nebenwirkungen
Infektionen
Langfristige und/oder wiederholte Anwendung kann zu weiteren Infektionen und Besiedelung mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.
Blut
Gelegentlich wurden Verminderungen von roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen beobachtet (Anämie, auch hämolytisch; Neutropenie, Granulozytopenie, allergisch bedingte Leukopenie mit Eosinophilie; Thrombozytopenie). Störungen der Blutgerinnung (Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit, thrombozytopenische Purpura) sind möglich.
Weitere spezielle Störungen sind eine Panzytopenie oder Eosinophilie.
Es kann zu Störungen im Mineralhaushalt in Form einer Hypernatriämie kommen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten – Sehr seltene Fälle einer Anomalie des Blut- und Flüssigkeitshaushaltes (metabolische Azidose mit vergrößerter Anionenlücke), die auftritt, wenn es zu einem Anstieg des Plasmasäuregehalts kommt, wenn Flucloxacillin zusammen mit Paracetamol angewendet wird, im Allgemeinen bei Vorhandensein von Risikofaktoren (siehe Abschnitt 2).
Häufigkeit nicht bekannt - Herabgesetzte Kaliumwerte im Blut (Hypokaliämie), die Muskelschwäche, Muskelzucken oder einen anormalen Herzrhythmus verursachen können.
Zentrales und peripheres Nervensystem
Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, Depression und Krampfanfälle, Übererregbarkeit oder Benommenheit, Angst, Schlaflosigkeit, aseptische Meningitis (nicht-bakterielle Hirnhautentzündung).
Magen-Darm-Trakt
Sehr häufig und dosisabhängig treten folgende Störungen auf: Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähbauch (Meteorismus), Bauchschmerzen, weiche Stühle, Durchfall oder Verstopfung. Es können Geschmacksstörungen, Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnverfärbungen (bei Kindern) auftreten.
Häufigkeit nicht bekannt - Schmerzen in der Speiseröhre (welche Ihren Mund mit Ihrem Magen verbindet) und andere damit verbundene Symptome wie Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Rachenreizungen oder Schmerzen im Brustkorb.
Leber und Gallenwege
Es wurde gelegentlich eine Erhöhung der Leberenzymwerte (AST, ALT) beobachtet.
Haut und Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig sind allergische Hautreaktionen oder Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautausschlag mit und ohne Blasen oder Quaddelbildung bzw. Wasseransammlung im Gewebe und Juckreiz (Exantheme, Erythema nodosum, Urtikaria (Nesselsucht), (angioneurotische) Ödeme und Arzneimittelfieber. Masernähnliche Ausschläge (makulopapulöse, morbilliforme Exantheme) sind möglich. Bestimmte Reaktionen (Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen) können mehr als 48 Stunden nach Behandlungsbeginn auftreten.
Gelegentlich können Schleimhautentzündungen, besonders im Bereich des Mundes, auftreten. Sehr selten wurde über grippeähnliche Symptome mit Hautausschlag, Fieber und geschwollenen Drüsen und anomalen Blutwerten (einschließlich erhöhter Spiegel der weißen Blutzellen
[Eosinophilie] und der Leberenzyme) (Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen [DRESS]) berichtet. Nach Einnahme von Amoxicillin kann es zur Ausbildung einer schwarzen Haarzunge sowie vorübergehend zu trockenem Mund und Geschmacksveränderungen kommen.
Bei Patienten, die an einer Hautpilzinfektion erkrankt sind oder waren, sind auch bei erstmaliger Penicillingabe Überempfindlichkeitsreaktionen (durch Antigengemeinschaft zwischen Hautpilzen und Penicillin) nicht auszuschließen. Bei Patienten ohne Hautpilzinfektionen treten diese Reaktionen erst nach einer zweiten Einnahme (Zweitkontakt) auf.
Häufigkeit nicht bekannt – Schwere Hautreaktionen. Ein roter, schuppiger Ausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen (pustulöses Exanthem). Wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt, wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt.
Nieren und ableitende Harnwege
Die Auslösung einer meist ohne Krankheitszeichen verlaufenden Nierenerkrankung (interstitielle Nephritis) wurde beschrieben.
Es kann auch eine Nierenentzündung (akute interstitielle Nephritis) und ein akutes Nierenversagen mit Ausscheidung von Harnkristallen auftreten.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn
Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.