Bei Einnahme von Flunazul gyn 150 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die folgenden Wechselwirkungen treffen im Wesentlichen auf die mehrmalige Gabe von Fluconazol zu. Ob diese auch unter Therapie mit Flunazul gyn 150 mg in der vorgesehenen Einmaldosierung von 150 mg auftreten können, ist derzeit nicht vollständig geklärt.
Die gleichzeitige Gabe des folgenden Arzneimittels kann nicht empfohlen werden:
Erythromycin: Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Erythromycin birgt ein erhöhtes Risiko von schädlichen, das Herz betreffende Wirkungen (sog. Kardiotoxizität, z.B. verlängertes QT-Intervall, Torsade de pointes), und damit verbundenem plötzlichem Herztod. Diese Kombination sollte vermieden werden.
Die gleichzeitige Gabe folgender anderer Arzneimittel bedarf der Vorsicht und Dosisanpassung:
Einfluss anderer Arzneimittel auf Fluconazol
Hydrochlorothiazid (harntreibendes Mittel): Die gleichzeitige mehrmalige Gabe von Hydrochlorothiazid kann die Konzentration von Fluconazol im Blut erhöhen. Dies macht zwar keine Dosisanpassung von Flunazul gyn 150 mg erforderlich, der behandelnde Arzt sollte jedoch daran denken.
Rifampicin (bei Tuberkulose): Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Rifampicin senkte die Konzentration des Wirkstoffs Fluconazol im Blut und verkürzte die Halbwertzeit (Verweildauer) von Fluconazol. Bei Patienten unter gleichzeitiger Rifampicin-Therapie sollte deshalb eine Dosiserhöhung von Flunazul gyn 150 mg erwogen werden.
Wechselwirkungen zwischen Fluconazol und anderen Arzneimitteln
Fluconazol vermag bestimmte Enzymsysteme wie oben genannt zu hemmen. Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Arzneistoffen, die über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden, kann zu deutlich erhöhten Blutspiegeln dieser Arzneistoffe führen und sollte deshalb überwacht werden. Diese Effekte von Fluconazol können vier bis fünf Tage nach dessen Absetzen anhalten.
Alfentanil (Narkosemittel): Bei kombinierter Anwendung kann eine Dosisanpassung erforderlich sein, da sich der Blutspiegel von Alfentanil erhöhen kann.
Amitriptylin (bei Depressionen): Bei kombinierter Anwendung kann eine Dosisanpassung erforderlich sein, da sich der Blutspiegel und die Wirkung von Amitriptylin erhöhen können. Eine Kontrolle der Blutspiegel kann erforderlich sein.
Blutgerinnungshemmende Mittel: Flunazul gyn 150 mg kann bei Patienten unter Therapie mit blutgerinnungshemmenden Mitteln zu einer Herabsetzung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes mit vermehrten Blutungen wie Blutergüsse, Nasenbluten, Blutungen des Magen-Darm-Trakts, Hämaturie (Blut im Urin) und Teerstuhl führen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Flunazul gyn 150 mg und blutgerinnungshemmenden Mitteln vom Cumarin-Typ sollte die Dosis des blutgerinnungshemmenden Mittels sorgfältig eingestellt und die Prothrombinzeit sorgfältig kontrolliert werden.
Midazolam, Triazolam (Beruhigungsmittel): Es liegen Berichte vor, wonach bei Anwendung von Fluconazol und gleichzeitiger Einnahme von Midazolam der Midazolam-Serumspiegel erhöht wurde. Eine Dosisreduktion von Midazolam sollte daher erwogen werden. Patienten, die gleichzeitig Flunazul gyn 150 mg und Midazolam erhalten, sollten entsprechend überwacht werden.
Fluconazol erhöht die Blutspiegel und die Wirkdauer von Triazolam, so dass eine Dosisanpassung von Triazolam erforderlich sein kann.
Calciumkanalblocker (bei Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen): Bei kombinierter Anwendung kann eine Überwachung hinsichtlich Nebenwirkungen, Dosisreduktion des Calciumkanalblockers (z. B. Nifedipin, Isradipin, Nicardipin, Amlodipin und Felodipin) oder sein Absetzen erforderlich sein, da sich der Blutspiegel des Calciumkanalblockers erhöhen kann.
Carbamazepin (bei Epilepsie): Bei kombinierter Anwendung kann sich der Blutspiegel von Carbamazepin erhöhen. Da ein Risiko von so genannter Carbamazepin-Unverträglichkeit besteht, ist je nach gemessener Blutkonzentration bzw. Wirkung eine Dosisanpassung notwendig.
Celecoxib (bei Gelenkentzündungen): Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Celecoxib führt zu erhöhten Blutspiegeln von Celecoxib. Die Celecoxib-Therapie sollte deshalb mit der niedrigsten Dosis begonnen werden. Die Celecoxib-Dosierung kann ggf. halbiert werden.
Ciclosporin (bei Transplantationen): Die gleichzeitige mehrmalige Gabe von Fluconazol und Ciclosporin führt zu einem Anstieg der Ciclosporin-Konzentration im Blut. Die Ciclosporin-Konzentration im Blut sollte deshalb bei Patienten unter gleichzeitiger Gabe von Flunazul gyn 150 mg routinemäßig kontrolliert und die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Cyclophosphamid (bei Krebs, Autoimmunerkrankung): Die gleichzeitige Gabe von Cyclophosphamid und Fluconazol bewirkt die Erhöhung bestimmter Blutwerte (Bilirubin, Kreatinin). Die Kombination beider Arzneimittel kann unter verstärkter Beachtung der Risiken der erhöhten Blutwerte angewandt werden.
Halofantrin (gegen Malaria): Bei gleichzeitiger Gabe kann sich der Blutspiegel von Halofantrin erhöhen.
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (bei erhöhten Cholesterinwerten): Patienten, bei denen eine kombinierte Therapie erforderlich ist, sollen hinsichtlich Zeichen und Symptomen einer Myopathie oder einer Rhabdomyolyse (Muskelschmerzen, Muskelempfindlichkeit oder –schwäche) sowie der Kreatinin-Kinase-Spiegel überwacht werden. Die HMG-CoA-Therapie soll bei einem merklichen Anstieg der Kreatinin-Kinase-Konzentration oder bei diagnostizierter oder vermuteter Myopathie oder Rhabdomyolyse abgebrochen werden.
Fluvastatin (bei erhöhten Cholesterinwerten): Fluconazol soll bei Patienten, die Fluvastatin einnehmen, mit Vorsicht eingesetzt werden, da sich der Blutspiegel von Fluvastatin erhöhen kann.
Losartan (bei Bluthochdruck): Bei kombinierter Anwendung soll der Blutdruck sorgfältig kontrolliert werden.
Methadon (bei starken Schmerzen): Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Methadon kann zu einer Wirkungsverstärkung von Methadon führen.
Blutzuckersenkende Mittel: Flunazul gyn 150 mg kann die Verweildauer von gleichzeitig verabreichten blutzuckersenkenden Mitteln vom Sulfonylharnstoff-Typ (Glibenclamid, Glipizid und Tolbutamid) im Blut verlängern. Dies sollte wegen eines möglichen Absinkens des Blutzuckers bei gleichzeitiger Gabe von Flunazul gyn 150 mg und blutzuckersenkenden Mitteln berücksichtigt werden.
Rifabutin (bei Tuberkulose): Es liegen Berichte vor, wonach bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Rifabutin der Rifabutin-Serumspiegel erhöht wurde. Ferner liegen Berichte über die Entstehung einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) bei den Patienten vor, die gleichzeitig Fluconazol und Rifabutin erhielten. Patienten, die Flunazul gyn 150 mg und Rifabutin gleichzeitig erhalten, sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Saquinavir (bei HIV-Infektionen): Flunazul gyn 150 mg erhöht die AUC von Saquinavir um annähernd 50 %, die Cmax um circa 55 % und erniedrigt die Clearance von Saquinavir um etwa 50 %, indem es den hepatischen Metabolismus durch CYP3A4- und P-Glycoprotein-Hemmung inhibiert. Eine Dosisanpassung von Saquinavir kann erforderlich sein.
Tacrolimus und Sirolimus (bei Transplantationen): Weiterhin wurde berichtet, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Tacrolimus der Tacrolimus-Serumspiegel erhöht wurde, ferner von Fällen von Nephrotoxizität (Nierenunverträglichkeit) bei der kombinierten Anwendung von Fluconazol und Tacrolimus. Patienten, die Flunazul gyn 150 mg und Tacrolimus gleichzeitig erhalten, sollten daher sorgfältig überwacht werden. Die gleichzeitige Anwendung von Fluconazol und Sirolimus soll mit Vorsicht erfolgen. Die Blutspiegel von Sirolimus sollen überwacht und die Dosierung von Sirolimus, falls erforderlich, angepasst werden; der Patient soll hinsichtlich einer erhöhten Sirolimus-Toxizität überwacht werden.
Phenytoin (bei Krampfanfällen): Bei gleichzeitiger mehrmaliger Verabreichung von Flunazul gyn 150 mg und Phenytoin kann die Phenytoin-Konzentration im Blut in einem klinisch bedeutsamen Ausmaß erhöht werden. Deshalb sollte bei gleichzeitiger Gabe die Phenytoin-Konzentration im Blut gemessen und die Phenytoin-Dosis gegebenenfalls angepasst werden.
Prednisolon (bei Entzündungen): Es gibt einen Fallbericht eines Leber-transplantierten Patienten, der mit Prednisolon behandelt wurde und nach Absetzen der dreimonatigen Therapie mit Fluconazol eine akute Insuffizienz der Nebennierenrinde entwickelte. Das Absetzen von Fluconazol verursachte wahrscheinlich eine verstärkte CYP3A4-Aktivität, welche den Prednisolon-Metabolismus erhöhte. Patienten unter Langzeitbehandlung mit Flunazul gyn 150 mg und Prednisolon sollten sorgfältig hinsichtlich Nebenniereninsuffizienz überwacht werden, wenn Flunazul gyn 150 mg abgesetzt wird.
Xanthin-Basen (z. B. Theophyllin, ein Mittel gegen Asthma), weitere Antiepileptika (Mittel gegen Krampfanfälle) und Isoniazid (Mittel gegen Tuberkulose): Bei gleichzeitiger Gabe von Xanthin-Basen, weiteren Antiepileptika und Isoniazid sollten Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.
Orale Kontrazeptiva (Antibabypille): Flunazul gyn 150 mg hat wahrscheinlich keinen nachteiligen Einfluss auf die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva, da die Hormonspiegel im Blut durch die gleichzeitige Einnahme von Fluconazol und oralen Kontrazeptiva nicht verringert werden.
Theophyllin (bei Atemwegserkrankungen): Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Theophyllin erhöhte die Verweildauer von Theophyllin im Blut. Patienten mit hohen Theophyllin-Dosierungen oder mit einem erhöhten Risiko einer Theophyllin-Überempfindlichkeit sollten beobachtet und die Therapie sollte angepasst werden, sobald sich Nebenwirkungen entwickeln.
Vinca-Alkaloide (bei Krebserkrankungen): Obwohl dies nicht untersucht wurde, kann Flunazul gyn 150 mg die Plasmaspiegel von Vinca-Alkaloiden wie Vincristin und Vinblastin erhöhen und zu einer Neurotoxizität führen, die u. U. auf einer Inhibition von CYP3A4 gründet.
Vitamin A (bei Sehstörungen): Es gibt den berichteten Fall eines Patienten, der eine Kombinationstherapie mit all-trans-Retinoidsäure (der Säureform von Vitamin A) und Fluconazol erhielt. Der Patient entwickelte ZNS-bezogene, unerwünschte Nebenwirkungen in Form von Pseudotumor celebri, welcher nach Absetzen der Fluconazol-Behandlung verschwand. Die Kombination aus Flunazul gyn 150 mg und Vitamin A kann verwendet werden, jedoch sollte die Inzidenz ZNS-bezogener, unerwünschter Nebenwirkungen berücksichtigt werden.
Zidovudin (bei HIV-Infektionen): Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Zidovudin führte zu einem deutlichen Anstieg der Serumspiegel von Zidovudin gegenüber der alleinigen Zidovudin-Gabe. Daher sollten Patienten mit dieser Medikamentenkombination sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Zidovudin-bedingten Nebenwirkungen überwacht werden.
Verschiedene Arzneimittel gegen zu hohen Säuregehalt des Magens (Cimetidin, Antazida) oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer Knochenmarktransplantation beeinflussen die Aufnahme von Fluconazol aus dem Magen-Darm-Trakt in das Blut nicht wesentlich.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Flunazul gyn 150 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrung beeinflusst die Aufnahme von Fluconazol aus dem Magen-Darm-Trakt in das Blut nicht wesentlich.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Flunazul gyn 150 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen. Es ist generell gut verträglich.
Häufige Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 100):
- Kopfschmerzen
- Übelkeit (Nausea), Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall (Diarrhö)
- Veränderung von Laborwerten (erhöhte alkalische Phosphatase, ASAT und ALAT)
- Hautrötung (makulopapuläres Erythem), Hautausschlag
Gelegentliche Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 1.000):
- Blutarmut (Anämie)
- Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit (Somnolenz)
- Krämpfe, Benommenheit, Epilepsie, Übelkeit, ?Kribbeln?(Parästhesie), Störungen des Geschmackssinns, Zittern (Tremor)
- Schwindel
- erniedrigte Kalium-Serumspiegel (Hypokaliämie)
- Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie), Blähungen (Flatulenz), Appetitlosigkeit (Anorexie), Verstopfung (Obstipation), Mundtrockenheit
- Veränderungen in den Nierenfunktionstests
- Gallenstau (Cholestase), Ausfall von Leberzellen (hepatozelluläre Schäden), Gelbsucht (Ikterus), Erhöhung bestimmter Leberwerte (Gesamtbilirubin)
- Juckreiz (Pruritus), verstärktes Schwitzen, Nesselfieber (Urtikaria), Arzneimittelausschlag
- Muskelschmerzen (Myalgie)
- Ermüdung, Unwohlsein, Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber
Seltene Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 10.000):
- Veränderungen des Blutbildes (Agranulozytose, Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie)
- Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaktische Reaktionen), Juckreiz (Pruritus)
- Störungen des Fettstoffwechsels (Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie)
- Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmie, QT-Verlängerung, Torsade de pointes)
- Leberversagen mit vereinzelten Todesfällen, Leberschäden (hepatische Toxizität), Leistungsschwäche der Leber (Leberinsuffizienz), Leberentzündung (Hepatitis), Ausfall von Leberzellen (hepatozelluläre Nekrose)
- Haarausfall (Alopezie), entzündliche Hauterkrankungen mit Exfoliation, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematöse Pustulose (fixes Arzneimittelexanthem), Schwellung der Gesichtshaut (Gesichtsödem), Schwellung von Haut und Schleimhaut (Angioödem)
Sehr seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 Behandelter von 10.000):
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Die häufigsten Nebenwirkungen von Fluconazol betreffen den Magen-Darm-Trakt und sind meist milder bis mäßiger Ausprägung. Nur selten war in Studien ein Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen notwendig. Bei stärkeren Beeinträchtigungen sollten Sie Ihren Arzt benachrichtigen, der über die weitere Einnahme oder gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheidet. Dies gilt insbesondere für Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen, bei denen Sie Flunazul gyn 150 mg ohne ausdrückliche Zustimmung Ihres Arztes nicht nochmals einnehmen sollten.