Simvastatin Sandoz 40 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Simvastatin oder einem der sonstigen Bestandteile von Simvastatin Sandoz 40 mg sind
- wenn Sie an einer aktiven Lebererkrankung oder einer ungeklärten und andauernden Erhöhung bestimmter Leberenzyme (Serumtransaminasen) im Blut leiden
- wenn Sie unter einer bestimmten Stoffwechselstörung, die mit einer gestörten Porphyrin-Synthese im Blut bildenden System und/oder in der Leber einhergeht, leiden (Porphyrie)
- wenn Sie unter einer Erkrankung der Skelettmuskulatur leiden (Myopathie) (siehe unter Abschnitt 2.2 ?Wirkung auf die Muskulatur?)
- wenn Sie gleichzeitig mit Ketoconazol, Itraconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen), HIV-Protease-Hemmstoffen, Delavirdin (Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion) oder Mibefradil (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Angina pectoris) behandelt werden (siehe unter Abschnitt 2.2 ?Krankhafte Veränderungen der Skelettmuskulatur [Myopathie] infolge von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln? und unter Abschnitt 2.3 ?Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln?)
- wenn Sie schwanger sind oder stillen (siehe unter Abschnitt 2.2 ?Schwangerschaft? und ?Stillzeit?)
- wenn Sie sich im gebärfähigen Alter befinden, es sei denn eine angemessene Empfängnisverhütung ist gewährleistet
Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Simvastatin Sandoz 40 mg erforderlich
Wirkung auf die Muskulatur
Simvastatin und andere HMG-CoA-Reduktase-Hemmstoffe können gelegentlich eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) hervorrufen, die sich in Muskelschmerzen oder –schwäche, verbunden mit einer ausgeprägten Erhöhung der Kreatinkinase (CK) (> das 10fache des oberen Normwertes) äußert. In seltenen Fällen wurde über den Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolysen) mit oder ohne akuter Nierenfunktionsschwäche (Niereninsuffizienz) in Folge einer Myoglobinausscheidung im Harn (Myoglobinurie) berichtet. Die Auswirkungen auf die Muskulatur sind dosisabhängig, daher sollen die Muskelenzyme besonders intensiv überwacht werden, wenn Simvastatin in hohen Dosen angewendet wird.
Das Risiko einer Myopathie wird durch eine gleichzeitige Therapie mit bestimmten Arzneimitteln erhöht.
Krankhafte Veränderungen der Skelettmuskulatur (Myopathie) infolge von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Die Häufigkeit und der Schweregrad einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) ist erhöht bei der gleichzeitigen Gabe von Simvastatin und anderen HMG-CoA-Reduktase-Hemmstoffen mit Arzneistoffen, die bei alleiniger Verabreichung eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) auslösen können wie z. B. Gemfibrozil und andere Fibrate sowie lipidsenkende Dosen ( 1g/Tag) von Niacin (Nikotinsäure).
Einige Arzneistoffe können das Risiko für Beschwerden in der Muskulatur (Myopathie) erhöhen, indem sie den Abbau von Simvastatin im Körper beeinflussen. Zu diesen Arzneistoffen gehören Ciclosporin (Immunsuppressivum), Mibefradil (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck), Verapamil (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzengegefühl), Itraconazol und Ketoconazol (Mittel gegen krankheitserregende Pilze), Erythromycin, Clarithromycin und Telithromycin (Antibiotika), HIV-Protease-Hemmstoffe, Delavirdin (Arzneistoff in der HIV-Therapie) und Nefazodon (Antidepressivum).
Reduzierung des Risikos einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathierisiko)
Allgemeine Maßnahmen
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt umgehend mit, wenn Sie unklare Muskelschmerzen,
-empfindlichkeit oder -schwäche empfinden. Kreatinkinase-Werte (CK), die das 10fache über dem oberen Normwert bei einem Patienten mit unklaren Muskelsymptomen liegen, zeigen eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) an. Die Therapie mit Simvastatin muss abgebrochen werden, wenn eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) festgestellt wird bzw. der Verdacht auf eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) besteht. In den meisten Fällen, in denen die Behandlung sofort abgesetzt wurde, verschwanden die Muskelsymptome und die CK-Werte normalisierten sich.
Viele Patienten mit einem Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) hatten eine komplizierte medizinische Vorgeschichte. Einige von ihnen hatten eine vorbestehende Nierenfunktionsschwäche (Niereninsuffizienz), zumeist als Folge einer lange bestehenden Zuckerkrankheit (Diabetes). Bei diesen Patienten sollte eine Dosissteigerung mit Vorsicht erfolgen. Für kürzere Therapieunterbrechungen sind keine negativen Folgen bekannt, daher sollte die Therapie mit Simvastatin einige Tage vor geplanten chirurgischen Eingriffen sowie bei Eintritt eines akuten ernsten Krankheitsbildes bzw. der Notwendigkeit von chirurgischen Maßnahmen unterbrochen werden.
Maßnahmen zur Reduktion des Risikos einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathierisiko) infolge von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (siehe oben)
Ärzte, die eine Kombination von Simvastatin Sandoz 40 mg mit interagierenden Substanzen erwägen, sollten das Nutzen-Risiko-Verhältnis abwägen und sollten die Patienten sorgfältig auf Anzeichen und Symptome von Muskelschmerzen,
-empfindlichkeit oder –schwäche, vor allem während der ersten Monate der Therapie sowie in der Phase der Dosissteigerung einer der Substanzen, überwachen. Eine regelmäßige Bestimmung des CK-Wertes ist in Betracht zu ziehen, doch ist dies keine Garantie dafür, dass diese Kontrolle eine krankhafte Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathie) verhindern kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Fibraten oder Niacin und Simvastatin Sandoz 40 mg wird nicht empfohlen, außer es ist zu erwarten, dass der Nutzen einer weitergehenden Änderung des Lipidspiegels das erhöhte Risiko dieser Arzneimittelkombination überwiegt.
Die kombinierte Anwendung von Simvastatin Sandoz 40 mg mit anderen Fibraten oder Niacin sollte ausnahmslos auf Patienten mit schwerer kombinierter
Hyperlipidämie und einem hohen kardiovaskulären Risiko beschränkt sein.
Die zusätzliche Gabe solcher Arzneistoffe zu Simvastatin Sandoz 40 mg reduziert normalerweise das LDL-Cholesterin nur wenig, es kann jedoch eine weitere Reduktion der Triglyzeride und eine weitere Erhöhung des HDL-Cholesterins bewirken. Wenn die Einnahme eines dieser Arzneistoffe zusammen mit Simvastatin notwendig ist, scheint das Risiko einer Myopathie aufgrund klinischer Erfahrungen mit Niacin geringer als mit Fibraten zu sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Simvastatin Sandoz 40 mg und Gemfibrozil sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 2.3 ?Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln?).
Bei Patienten, die gemeinsam Ciclosporin, Fibrate oder Niacin mit Simvastatin Sandoz 40 mg einnehmen, soll eine tägliche Dosis von 10 mg Simvastatin nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 3.2 ?Begleittherapie?), da das Risiko einer krankhaften Veränderung der Skelettmuskulatur (Myopathierisiko) mit höheren Dosierungen erheblich ansteigt.
Simvastatin Sandoz 40 mg darf nicht mit Ketoconazol und Itraconazol (Mittel gegen krankheitserregende Pilze), HIV-Protease-Hemmstoffen, Delavirdin (Arzneistoff in der HIV-Therapie) oder Mibefradil (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck) kombiniert werden. Mit Erythromycin, Clarithromycin und Telithromycin (Antibiotika), Verapamil (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzengegefühl) oder Nefazodon (Antidepressivum) sollte Simvastatin Sandoz 40 mg nur mit Vorsicht kombiniert werden.
Eine Unterbrechung der Therapie mit Simvastatin Sandoz 40 mg während einer Behandlung mit systemisch wirkenden Azol-Antimykotika oder Makrolid-Antibiotika sollte in Erwägung gezogen werden, falls es keine Alternative zu der kurzzeitigen Behandlung mit einer dieser Substanzen gibt. Die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneistoffen, von denen bekannt ist, dass sie den Abbau von Simvastatin im Körper beeinflussen, sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen einer solchen Kombinationsbehandlung überwiegt das Risiko.
Wirkung auf die Leber
Kurz nach Beginn der Therapie mit Simvastatin Sandoz 40 mg kann es zu einem vorübergehenden geringen asymptomatischen Anstieg bestimmter Leberenzyme (Serum-Transaminasen) kommen, der allerdings keinen Abbruch der Therapie erfordert. Es gibt keine Hinweise dafür, daß diese Änderungen infolge einer Überempfindlichkeit gegen Simvastatin auftraten.
Es wird empfohlen, bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung mit Simvastatin Sandoz 40 mg und später in periodischen Abständen (z. B. halbjährlich) ein Jahr lang nach Behandlungsbeginn oder nach der letzten Dosiserhöhung Leberfunktionsprüfungen vorzunehmen. Bei Patienten, die eine Dosis von 80 mg erhalten, sollte eine zusätzliche Überprüfung nach 3 Monaten erfolgen. Eine besondere Aufmerksamkeit sollte denjenigen Patienten gelten, die während der Therapie einen Anstieg von bestimmten Leberenzymen (Transaminasenanstiege) entwickeln; bei diesen Patienten sollten die Bestimmungen umgehend wiederholt und häufiger durchgeführt werden. Sollte die Erhöhung der Leberenzyme (Transaminasen) weiter fortschreiten, insbesondere wenn sie bis zum 3fachen des oberen Normwertes ansteigen und bestehen bleiben, sollte Simvastatin Sandoz 40 mg abgesetzt werden.
Das Arzneimittel sollte mit besonderer Vorsicht bei Patienten, die erhebliche Mengen Alkohol trinken und/oder eine Lebererkrankung in der Vorgeschichte aufweisen, angewendet werden. Bei einer aktiven Lebererkrankung oder einer ungeklärten Erhöhung bestimmter Leberenzyme (Transaminasenerhöhung) darf Simvastatin Sandoz 40 mg nicht eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit gerinnungshemmenden Arzneistoffen (Antikoagulantien) besteht die Gefahr einer Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Simvastatin Sandoz 40 mg soll bei einer schweren Nierenfunktionsstörung nur mit Vorsicht angewendet werden (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) (siehe Abschnitt 3.2 ?Nierenfunktionsschwäche [Niereninsuffizienz]?).
Sekundäre Hypercholesterinämie
Im Fall einer sekundären Erhöhung der Blutcholesterinwerte, die durch eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) oder ein nephrotisches Syndrom ausgelöst wurde, ist zuerst die Grunderkrankung zu behandeln.
a) Kinder
Die Anwendung von Simvastatin Sandoz 40 mg bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien noch nicht durchgeführt wurden.
b) Ältere Menschen
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Simvastatin Sandoz 40 mg wurde bisher bei älteren Patienten nach Herzinfarkt (> 70 Jahre) nicht untersucht.
c) Schwangerschaft
Simvastatin Sandoz 40 mg darf während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Da Simvastatin die Synthese von Cholesterin und eventuell auch anderer Produkte der Cholesterin-Synthese-Kette vermindert, darf Simvastatin in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Bei Frauen im gebährfähigen Alter darf eine Therapie mit Simvastatin Sandoz 40 mg nur unter einer angemessenen Empfängnisverhütung durchgeführt werden.
Wenn bei Ihnen während der Therapie mit Simvastatin Sandoz 40 mg eine Schwangerschaft festgestellt wird, müssen Sie die Therapie mit Simvastatin Sandoz 40 mg unterbrechen und unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
Eine zeitweilige Unterbrechung der Behandlung mit Simvastatin Sandoz 40 mg dürfte keine langfristigen Folgen haben.
Da die Sicherheit von Simvastatin während einer Schwangerschaft nicht nachgewiesen ist und auch eine Therapie mit Simvastatin während der Schwangerschaft keinen erkennbaren Vorteil mit sich bringt, müssen Sie die Therapie nach dem Erkennen einer Schwangerschaft sofort abbrechen.
d) Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Simvastatin oder dessen Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Da viele Arzneistoffe in die Muttermilch übergehen und Simvastatin zu schweren Nebenwirkungen bei Säuglingen führen kann, dürfen Sie Simvastatin Sandoz 40 mg während der Stillzeit nicht einnehmen. Sollte eine Therapie unverzichtbar sein, ist abzustillen.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Simvastatin Sandoz 40 mg hat keinen oder nur einen vernachlässigbaren Effekt auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
f) Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Simvastatin Sandoz 40 mg
Die Filmtabletten enthalten sehr geringe Mengen an Butylhydroxyanisol. Butylhydroxyanisol kann zu Reizungen der Augen, Haut und Schleimhäute führen.
Die Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten, die an seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen wie Galactose-Intoleranz, LAPP-Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption leiden, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.