Paclitaxel STADA 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Paclitaxel STADA 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff(e)Paclitaxel
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberSTADAPHARM
Zulassungsdatum29.04.2013
ATC CodeL01CD01
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppePflanzliche Alkaloide und andere natürliche Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Paclitaxel gehört zu einer Klasse von Arzneimitteln, die als Taxane bezeichnet werden. Diese Wirkstoffe hemmen das Wachstum der Krebszellen.

Paclitaxel STADA® wird angewendet zur Behandlung von:

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom):

  • zur Erstbehandlung (nach vorausgegangener Operation in Kombination mit dem Platin-haltigen Arzneimittel Cisplatin).
  • nach Versagen einer Standardtherapie mit Platin-haltigen Arzneimitteln.

Brustkrebs (Mammakarzinom):

zur Erstbehandlung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs oder Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten (metastasierendem Mammakarzinom). Paclitaxel STADA® wird entweder mit einem Anthrazyklin (z.B. Doxorubicin) oder mit einem als Trastuzumab bezeichneten Arzneimittel kombiniert (bei Patientinnen, für die Anthrazyklin nicht geeignet ist und deren Krebszellen

auf ihrer Oberfläche ein Protein mit der Bezeichnung HER-2 tragen; siehe Packungsbeilage zu Trastuzumab).

  • als zusätzliche Therapie mit Anthrazyklin und Cyclophosphamid (AC).
  • zur Second-line Behandlung für Patientinnen, die auf eine Standardtherapie mit Anthrazyklinen nicht angesprochen haben oder für die eine solche Behandlung nicht möglich ist.

Fortgeschrittenes nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom:

in Kombination mit Cisplatin, wenn chirurgische Maßnahmen und/oder Strahlentherapie nicht möglich sind/ist.

AIDS-assoziiertes Kaposi-Sarkom:

  • wenn andere Behandlungen (d.h. liposomale Anthrazykline) versucht worden sind, aber keinen Erfolg hatten.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wie wird es angewendet?

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn Sie irgendwelche Anzeichen für eine allergische Reaktion feststellen. Hierzu können eine oder mehrere der folgenden Erscheinungen gehören:

  • Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush),
  • Hautreaktionen,
  • Juckreiz,
  • Beengungsgefühl im Brustkorb,
  • Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden,
  • Schwellungen.

Alle diese können Zeichen für schwerwiegende Nebenwirkungen sein.

Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, wenn Sie folgendes bemerken:

  • Fieber, schwerer Schüttelfrost, Halsschmerzen oder Geschwüre im Mund (Zeichen für eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion),
  • Taubheitsgefühl oder Schwäche in Ihren Armen oder Beinen (Zeichen einer peripheren Neuropathie),
  • schwerer oder hartnäckiger Durchfall mit Fieber und Magenschmerzen.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Leichte Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötung mit Hitzegefühl, Hautauschlag, Juckreiz,
  • Infektionen (hauptsächlich der oberen Atemwege, der Harnwege. Nasenschleimhautentzündung, die mit verstopfter Nase, Niesen und Sekretabsonderung [Rhinitis], Halsentzündung [Pharyngitis] einschließlich Herpes simplex sowie Pilzinfektionen im Mund einhergehen kann). Über Fälle mit tödlichem Ausgang wurde berichtet.
  • Schläfrigkeit (Somnolenz),
  • Missempfindungen (Parästhesie),
  • Haarausfall (die Mehrzahl der Fälle von Haarausfall trat weniger als einen Monat nach Beginn mit Paclitaxel ein; wenn es dazu kommt, ist der Haarausfall bei der Mehrheit der Patienten ausgeprägt (über 50%)),
  • Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen,
  • Gefühl der Taubheit, des Kribbelns, der Schwäche oder Schmerzen in den Armen und Beinen (alles Symptome einer peripheren Neuropathie)*,
  • Halsschmerzen oder Geschwüre im Mund, schmerzender und geröteter Mundraum, Schleimhautentzündung (Mukositis), Schleimhautentzündung im Mund (Stomatitis), Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen,
  • Veränderung der Blutbildung durch Unterdrückung der Knochenmarksfunktion (Myelosuppression), verminderte Zahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie), die zu blauen Flecken und erhöhter Blutungsneigung führen kann, verminderte Zahl von weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie), begleitet von einer erhöhten Infektionsanfälligkeit, Blutarmut, Blutungen, erniedrigter Blutdruck,
  • Schmerzen, ungewöhnliche Flüssigkeitsansammlung an Händen, Füßen und Gesicht (Ödeme).

*Kann mehr als 6 Monate nach dem Absetzen von Paclitaxel fortbestehen

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Grippeähnliches Syndrom,
  • Blutstörungen (verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen), begleitet von Fieber und einer erhöhten Infektionsanfälligkeit (fieberhafte Neutropenie),
  • Depressionen,
  • schwere Formen von Neuropathie mit andauernder Gefühllosigkeit, Kribbeln oder Schmerzen in Händen oder Füßen,
  • Schwindel,
  • Nervosität,
  • Schlaflosigkeit,
  • abnormes Denken,
  • Bewegungsstörungen (Hypokinesie),
  • anormaler Gang,
  • verminderter Tastsinn (Hypästhesie),
  • Geschmacksveränderungen,
  • Kopfschmerzen,
  • Ohrgeräusche (Tinnitus),
  • langsamer Herzschlag (Bradykardie), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Palpitation, Bewusstlosigkeit, Ohnmacht (Synkope),
  • erweiterte Blutgefäße (Flush),
  • Kurzatmigkeit, Nasenbluten,
  • vorübergehende Hautveränderungen, trockene Haut, Hautentzündungen mit Blasenbildung und Abblättern, Juckreiz, Hautausschlag, Akne, vorübergehende und leichte Nagelveränderungen,
  • Knochenschmerzen, Wadenkrämpfe, Muskelschwäche, Rückenschmerzen,
  • Beschwerden beim Wasserlassen (Dysurie),
  • Reaktionen an der Injektionsstelle (Hautschwellungen, Schmerzen, Rötung, Gewebeverhärtungen, Absterben von Hautgewebe), allgemeines Unwohlsein, Brustschmerz, Schüttelfrost, Fieber,
  • starker Anstieg der Leberenzyme (alkalische Phosphatase und AST-SGOT), die auf eine Beeinträchtigung der Leberfunktion hinweisen.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • Schwere Infektion, durch Bakterien im Blut hervorgerufener schwerwiegender Blutdruckabfall, der begleitet ist von Blässe, Unruhe, schnellem Herzschlag und feuchter Haut (septischer Schock),
  • schwere Anämie,
  • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödeme), die eine Behandlung erfordern,
  • Abnahme der Körperflüssigkeit (Dehydratation), Gewichtsverlust, Gewichtszunahme,
  • trockenes Auge, Schwachsichtigkeit (Amblyopie), Gesichtsfeldstörungen,
  • Herzinfarkt, unzureichende Pumpfunktion des Herzens (Herzinsuffizienz), Fehlfunktion des Herzens (Kardiomyopathie), Herzklopfen (Palpitationen), Atemnotsyndrom, Herzrhythmusstörungen (schneller Herzschlag: asymptomatische ventrikuläre Tachykardie, Tachykardie mit Bigeminie), Störung der Erregungsleitung im Herzen (AV-Block), manchmal mit Bewusstseinsverlust, EKG-Veränderungen,
  • Bluthochdruck, Blutgerinnsel (Thrombose), Venenentzündung mit Gefäßverschluss, häufig als eine schmerzhafte, geschwollene Ader mit roter Hautfärbung,
  • trockener Mund, Mundläsionen, Teerstuhl oder Blut im Stuhl (Melaena), Verdauungsstörungen,
  • Verfärbung von Nagel und Nagelbett,
  • Untersuchungen können einen schweren Anstieg der Bilirubin-Werte (einem gelben Abbauprodukt in der Gallenflüssigkeit) im Blut zeigen (Gelbsucht).
  • Müdigkeit, erhebliche allergische Reaktionen, Anschwellen von Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder Hals.

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

  • Mangel an weißen Blutzellen mit Fieber und erhöhtem Infektionsrisiko (febrile Neutropenie),
  • Erkrankung der Nerven, die die Bewegungsfähigkeit betrifft, die zu einer Muskelschwäche in den Armen und Beinen führt (motorische Neuropathie),
  • Herzversagen,
  • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden, Verschluss der Atemwege (Lungenembolie), Lungenfibrose, interstitielle Pneumonie, Dyspnoe, Pleuraerguss,
  • Darmverschluss, Perforation der Darmwand, Darmentzündung (ischämische Kolitis), Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
  • Hautrötung (Erythem),
  • Blutvergiftung (Sepsis), Bauchfellentzündung (Peritonitis), Pneumonie,
  • anaphylaktische Reaktionen,
  • Untersuchungen können ergeben: Anstieg des Kreatinin-Werts, was auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion hinweist,
  • Erkrankung der Nerven, die die Bewegungsfähigkeit betrifft, die zu einer Muskelschwäche in den Armen und Beinen führt (motorische Neuropathie).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

  • Unregelmäßiger, schneller Herzschlag (Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie),
  • plötzlich auftretende Erkrankung der blutbildenden Zellen des Knochenmarks (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom),
  • Erkrankungen am Sehnerv und/oder Sehstörungen (Flimmerskotom),
  • Verlust oder Rückgang des Hörvermögens (Ototoxizität), Drehschwindel (Vertigo),
  • Husten,
  • erhöhter Blutdruck in der Lunge,
  • Appetitverlust (Anorexie),
  • Verwirrtheitszustände,
  • Magenschmerzen, die z.B. durch Verstopfung oder ein Loch in der Darmwand (intestinale Obstruktion /Perforation) hervorgerufen werden können, neutropenische Kolitis, pseudomembranöse Kolitis, nekrotisierende Kolitis), Gefäßverschluss in der Bauchschleimhaut (Thrombose im Mesenterium), Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites), Blutgerinnsel in den Blutgefäßen von Bauchraum und Darm (mesenterische Thrombose), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis),
  • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Fieber, Schmerzen in den Gelenken und/oder Entzündung der Augen (Stevens-Johnson- Syndrom), örtlich begrenztes Absterben der Haut (epidermale Nekrolyse), Rötung mit unregelmäßigen roten (nässenden) Pickeln, Hautveränderungen, (Erythema multiforme), Entzündung der Haut mit Blasenbildung und Ablösung der Haut (exfoliative Dermatitis), Nesselausschlag, stark juckendender Hautauschlag und Beulenbildung (Urtikaria), Ablösen der Nägel (Patienten müssen während der Behandlung ihre Hände und Füße vor Sonnenlicht schützen), Entzündungen des Haarbalgs (Follikulitis),
  • Störung der Leberfunktion (Gewebezerstörung der Leber [hepatische Nekrose], hepatische Enzephalopathie – beide mit Fällen mit tödlichem Ausgang),
  • Schädigung bestimmter Nerven (autonome Neuropathie), die zu einer Lähmung der Darmmuskulatur (paralytischer Ileus) führen kann, plötzlicher Blutdruckabfall, manchmal mit Schwindel, der z.B. bei schnellem Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position (orthostatische Hypotonie) auftritt. Epileptische Anfälle (Grand-Mal), Krämpfe, Erkrankungen des Gehirns, die sich durch z.B. Zuckungen und Bewusstseinseintrübungen (Enzephalopathie) Koordinationsstörungen (Ataxie) äußern.

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Rascher Zerfall von Tumoren (Tumor-Lyse-Syndrom),

  • Flüssigkeitsansammlung in der Makula des Auges (Makula-Ödem), Wahrnehmung von Lichterscheinungen wir Blitze im Auge (Photopsie), Ablagerungen im Glaskörper des Auges (Glaskörpertrübung),
  • Entzündung der Venen (Phlebitis),
  • Verdickung und Verhärtung der Haut, sowie der Blutgefäße und inneren Organe (Sklerodermie),
  • „Schmetterlingserythem“ (systemischer Lupus erythematodes),
  • disseminierte intravasale Gerinnung, oder „DIG“, wurde berichtet. Dies betrifft eine ernste Erkrankung, bei der Menschen zu leicht bluten, zu leicht Blutgerinnsel bilden oder beides,
  • Rötung und Schwellung der Handflächen oder Fußsohlen, die zum Abschälen der Haut führen können.

Macrogolglycerolricinoleat-35 (polyoxyethyliertes Rizinusöl) kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf Etikett und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ oder „verw. bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn die Lösung trüb ist oder ein nicht löslicher Niederschlag festgestellt wird.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter

www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Weitere Informationen

Was Paclitaxel STADA® 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält

  • Der Wirkstoff ist Paclitaxel.
    Jeder ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 6 mg Paclitaxel.
    Eine Durchstechflasche mit 5 ml Lösung enthält 30 mg Paclitaxel. Eine Durchstechflasche mit 16,7 ml Lösung enthält 100 mg Paclitaxel. Eine Durchstechflasche mit 50 ml Lösung enthält 300 mg Paclitaxel.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Macrogolglycerolricinoleat 35 (Ph.Eur.), Citronensäure, Ethanol (395 mg/ml).

Wie Paclitaxel STADA® 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer

Infusionslösung aussieht und Inhalt der Packung

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Paclitaxel STADA® ist eine klare, farblose bis leicht gelbe, viskose Lösung. Paclitaxel STADA® ist in Glasdurchstechflaschen erhältlich, die mit einem PTFE überzogenem Butylkautschukstopfen verschlossen sind.

Paclitaxel STADA® 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche mit 30 mg Paclitaxel in 5 ml Lösung, in Packungen mit 1 Durchstechflasche mit 100 mg Paclitaxel in 16,7 ml Lösung und in Packungen mit 1 Durchstechflasche mit 300 mg Paclitaxel in 50 ml Lösung erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

STADAPHARM GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-3888

Hersteller

AqVida GmbH, Kaiser-Wilhelm-Straße 89, 20355 Hamburg, Deutschland

STADAPHARM GmbH, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel, Deutschland

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2019.

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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Handhabung:

Wie bei allen antineoplastischen Substanzen muss die Handhabung von Paclitaxel STADA® mit besonderer Vorsicht erfolgen. Verdünnungen sind unter aseptischen Bedingungen nur von erfahrenem und geschultem Personal und in besonders ausgewiesenen Räumen vorzunehmen. Schutzhandschuhe sind zu verwenden. Es sind Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um einen Kontakt mit Haut und Schleimhaut zu verhindern. Falls Paclitaxel STADA® mit der Haut in Kontakt kommt, muss die Haut sofort und sorgfältig mit Seife und Wasser gesäubert werden. Bei Hautkontakt wurde Kribbeln, Brennen und Rötung beobachtet. Falls Paclitaxel STADA® mit Schleimhaut in Berührung kommt, muss eine sorgfältige Spülung mit Wasser erfolgen. Bei Inhalation wurde über Atemnot, Schmerzen in der Brust, Brennen im Rachen und Übelkeit/Brechreiz berichtet.

Bei Lagerung der ungeöffneten Durchstechflaschen im Kühlschrank kann sich ein Niederschlag bilden, der sich bei Erreichen der Raumtemperatur durch leichtes Bewegen bzw. von selbst wieder auflöst. Die Qualität des Arzneimittels wird dadurch nicht beeinträchtigt. Bleibt die Lösung trüb, bleiben Schlieren bestehen oder löst sich der Niederschlag nicht auf, ist die Durchstechflasche zu verwerfen.

Paclitaxel STADA® Durchstechflaschen zur Mehrfachentnahme sind auch nach mehrfachem Durchstechen und mehrfacher Produktentnahme mikrobiell, chemisch und physikalisch bei 25°C bis zu 28 Tage stabil. Für davon abweichende Aufbewahrungszeiten und -bedingungen ist der Anwender verantwortlich.

Ein Chemo-Pin, Chemo-Spike oder ähnliche Instrumente mit Spitze sollten nicht verwendet werden, weil der Gummistopfen der Durchstechflasche beschädigt werden kann, wodurch die Sterilität verloren geht.

Anweisung zur Herstellung der Infusionslösung

Vor der Infusion muss Paclitaxel STADA® unter aseptischen Bedingungen mit 0,9%iger isotonischer Natriumchlorid-Infusionslösung oder 5%iger Glucose- Infusionslösung oder 5%iger Glucose-Infusionslösung mit 0,9%iger Natriumchlorid-Infusionslösung oder 5%iger Glucose-Infusionslösung in

Ringerlösung auf eine Endkonzentration von 0,3 – 1,2 mg Paclitaxel/ml fertige Infusionslösung verdünnt werden.

Die chemische und physikalische Stabilität der Lösung nach Verdünnung mit Natriumchlorid-Lösung 0,9%, Glucose-Lösung 5%, Glucose-Lösung 5% mit Natriumchlorid-Lösung 0,9% (1:1), oder Glucose-Lösung 5% in Ringerlösung (1:1) wurde für 72 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.

Nach der Verdünnung ist die Lösung nur zum einmaligen Gebrauch anzuwenden.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingung der Aufbewahrung vor der Anwendung verantwortlich. Verdünnte Lösungen dürfen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Bei der Zubereitung kann die Lösung Schlieren bilden, welche auf das Lösungsmittel im Konzentrat zurückzuführen sind; diese sind durch Filtrieren nicht zu beseitigen. Die zubereitete Paclitaxel STADA®-Infusionslösung sollte

über einen Filter (In-Line-Filter) mit einer Mikroporenmembran, dessen

Porendurchmesser ≤0,22 μm ist, infundiert werden.

In seltenen Fällen wurde über Ausfällungen während der Infusion von Paclitaxel STADA® berichtet, in der Regel gegen Ende einer 24-stündigen Infusion. Obwohl die Ursache für diese Ausfällungen nicht geklärt ist, sind diese wahrscheinlich auf eine Übersättigung der verdünnten Infusionslösung zurückzuführen. Paclitaxel STADA® sollte nach der Verdünnung so bald wie möglich verwendet werden. Übermäßiges Bewegen, Vibration oder Schütteln sollte vermieden werden. Die Infusionssets sollten vor Verwendung gründlich gespült werden. Während der Infusion sollte das Erscheinungsbild der Lösung regelmäßig kontrolliert und die Infusion beendet werden, wenn es zu Ausfällungen kommt.

Um Patienten in möglichst geringem Ausmaß DEHP (Bis(2-ethylhexyl)phthalat) auszusetzen, das aus PVC-Infusionsbeuteln, -sets oder anderen medizinischen Instrumenten herausgelöst werden kann, dürfen Paclitaxel STADA® (Verdünnungen) nur in Flaschen (Glas, Polypropylen) oder in Plastikbehältnissen (Polypropylen, Polyolefin) aufbewahrt werden, die kein PVC enthalten oder aus PVC bestehen. Die Verabreichung soll mittels Infusionssets mit Polyethylenauskleidung erfolgen. Filtervorrichtungen (z.B. Ivex-2®), die einen kurzen Einlass- bzw. Auslass-Teil aus PVC haben, führten zu keiner deutlichen Freisetzung von DEHP.

Anleitung für Schutzmaßnahmen beim Ansetzten von Paclitaxel Infusionslösungen

  1. Arbeiten sind an einer Sicherheitswerkbank für Zytostatika durchzuführen und es sind Schutzhandschuhe ebenso wie ein Schutzkittel zu tragen. Falls keine Sicherheitswerkbank zur Verfügung steht, sind Mundschutz und Schutzbrille anzulegen.
  2. Dieses Arzneimittel darf von schwangeren oder gebärfähigen Frauen nicht gehandhabt werden.
  3. Geöffnete Behältnisse wie Durchstechflaschen und Infusionsflaschen sowie verwendete Kanülen, Spritzen, Katheter, Infusionsschläuche und Zytostatikareste sind als gefährliche Abfälle einzustufen und müssen in Übereinstimmung mit den nationalen Richtlinien für die Handhabung von SONDERABFALL entsorgt werden.
  4. Bei einer unbeabsichtigten Freisetzung ist den untenstehenden Anleitungen zu folgen: Es muss Schutzkleidung getragen werden. Glasscherben sind einzusammeln und in den Behälter für SONDERABFALL zu geben. Verunreinigte Oberflächen sind sorgfältig und gründlich mit reichlich kaltem Wasser abzuspülen. Die so gereinigten Flächen sollten daraufhin gründlich abgewischt werden und die genutzten Wischmaterialien sind als SONDERABFALL zu entsorgen.
  5. Falls Paclitaxel mit der Haut in Berührung kommt, muss der betroffene Bereich mit reichlich Wasser abgespült und anschließend mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Bei einem Schleimhautkontakt ist eine gründliche Reinigung mit Wasser erforderlich. Bei Beschwerden ist ärztliche Hilfe aufzusuchen.
  6. Sollte Paclitaxel in die Augen gelangen, muss mit reichlich kaltem Wasser gespült und sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.

Entsorgung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterialien müssen gemäß den nationalen Richtlinien entsorgt werden.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Zulassungsinhaber
Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate m.b.H.
HIKMA Farmaceutica (Portugal), S.A.
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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